QR: Polizei lockt schwulen Qatar Airways Manager mit Dating App ins Gefängnis

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Oliigel

Erfahrenes Mitglied
02.03.2019
493
728
Bemerkenswert an der Sache finde ich, dass ein Ausländer betroffen ist (auch wenn er ein Arbeitsverhältnis dort hat). Ich kenne eine handvoll LGBT+ die remote in den VAE arbeiten, Motto dort scheint “nichts sehen, nichts hören, nichts sagen” zu sein.

Josh Cahill hat ja neulich mal einen Shitstorm gegen QR (ja, ich weiß dass QR nur Arbeitgeber, nicht die katarische Polizei ist) ausgelöst und kurz kam mir der in den Kopf, aber der muss seinen moralischen Kompass nach seinem Russlandtrip erst neu kalibrieren.
 

wanderer001

Aktives Mitglied
01.11.2016
129
50
Ist nicht das eigentlich Krasse daran, dass dem Manager eine Falle von der Polizei gestellt wurde? Klingt fast so, als wollte man ihn unbedingt drankriegen.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.095
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Da hier keinen EU-Burger betroffen ist, sehe ich kein Handlungsbedarf. Sowieso: vielleicht lebt die EU in einer post-modernistischen Wertewelt, was aber noch nicht bedeutet dass andere Länder davon beindrückt sind. Noch weniger wenn sie dann im Gegenzug keine LNG mehr liefern.

Also: deinen Vorschlag ist genau so nützlich wie mal ein gutes Gespräch mit Putin führen, damit er endlich versteht dass wir seine Eskapaden in Ukraine nicht tolerieren.
Da ist der Denkfehler, es ist kein Gespräch mit Putin nötig, auch keines mit Qatar, man kann durch Handlungen seine Ablehnung deutlich machen. Aber dafür müsste man konsequent sein und auch selber auf etwas verzichten.

Solange die Saudis Journalisten in Einzelteile zerlegen und danach alles weitergeht wie bisher muss man sich keine Sorgen machen das die westliche Welt mal konsequent handelt - irgendwie hat man doch zu viel zu verlieren und wen interessieren Werte wenn es darauf ankommt?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Na dann bleiben ja nur noch 50% der Welt übrig ;-)
Ist das nicht genug?
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.779
7.307
irdisch
Die Welt besteht nicht nur aus christlichem Abendland, mit Aufklärung und Reformation und der Trennung von Kirche und Staat. Die Erdbevölkerung wächst in anderen Gegenden und Religionen und prägt auch uns immer mehr mit, mit ihren dortigen Regeln, die völlig anders oder rückständig sein können. Es geht vielleicht sogar insgesamt mehrheitlich eher rückwärts, ausgenommen sind nur immer kleinere Fortschrittsinseln im Westen. Uns zum Maßstab zu machen, trifft einfach nicht die Realität.
 

Labermas

Erfahrenes Mitglied
10.11.2023
452
607
Ohne Worte. Eigentlich sollte die EU sämtliche Flugrechte entziehen, mindestens bis der erwähnte Manager aus dem Gefängnis entlassen wurde.
Ohne Worte. Eigentlich sollte den Foristen verboten werden, nach Dubai, Doha und Abu Dhabi zu fliegen. Mindestens, bis die Diskriminierung von Frauen, LGBTQ, Gastarbeiter und Nichtmuslimen dort aufhört. MINDESTENS!
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
6.192
4.715
HAM
Ist nicht das eigentlich Krasse daran, dass dem Manager eine Falle von der Polizei gestellt wurde? Klingt fast so, als wollte man ihn unbedingt drankriegen.
Auch in der westlichen Welt ein total übliches Vorgehen:


Kann man beliebig so fortsetzen.
 
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gee86

Erfahrenes Mitglied
27.08.2015
1.487
-19
HAJ
Verstehe den Mehrwert der News nicht so ganz, ausser man will hetzen. Ich will gar nicht wissen wie oft irgendwo ein homosexueller verhaftet wird, auf welchem Weg auch immer.
Andere Länder andere Sitten, ob man das jetzt gut oder schlecht findet, sei dahingestellt.
Darüber urteilen stehen einem nicht zu, finde ich.
Immer erst so ein bisschen ans eigene Näschen fassen :)
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.779
7.307
irdisch
Die Unterstellung des Hetzenwollens verstehe ich nun wieder nicht. Eher ist das selber Hetze.
Es gibt ja auch sowas wie universale Menschenrechte, homosexuell zu sein, dürfte dazu gehören. Fehlende Rechte darf man bemängeln, aber überraschend ist das dort nicht. Hinzu kommt, dass der wohl eine gewisse Krankheit hat und mit der eine bestimmte Ansteckungsgefahr besteht, insbesondere wenn der auf irgendwelchen Partnerportalen unterwegs ist. Da kann man auch die Behörden "ein Stück weit" verstehen.
 
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Petz

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08.11.2009
5.121
4.099
Hinzu kommt, dass der wohl eine gewisse Krankheit hat und mit der eine bestimmte Ansteckungsgefahr besteht, insbesondere wenn der auf irgendwelchen Partnerportalen unterwegs ist. Da kann man auch die Behörden "ein Stück weit" verstehen.

Was HIV angeht: wenn er seine antiretrovirale Therapie nimmt und die Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt (wird über PCR gemessen), dann ist er nicht ansteckend. U=U (undetectable = untransmittable / nicht nachweisbar = nicht übertragbar)

Wenn ihm jetzt über längere Zeit der Zugang zu den Medis verwehrt wird, dann wird sich die Viruslast in seinem Blut in den nächsten Wochen/Monaten erhöhen und er wird ansteckend werden, ganz zu schweigen davon, dass sein Leben auf dem Spiel steht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rungisalf

Erfahrenes Mitglied
06.07.2012
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Die sexuelle Neigung geht, objektiv betrachtet und ohne jegliche Moralbrille, niemanden was an. Bei DSDS stellen sich Kandidaten mit den Worten "Ich bin der Markus und ich bin schwul" vor. Im Assessment Center bei QR läuft es hoffentlich anders. Die Beschäftigung des schwulen Managers kann man der Airline weder positiv noch negativ auslegen.
Interessiert doch keine Sau ob der schwul ist oder nicht. Soll die Mitmenschen damit nicht belästigen!
 

schwerino

Neues Mitglied
21.12.2014
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Interessiert doch keine Sau ob der schwul ist oder nicht. Soll die Mitmenschen damit nicht belästigen!
Er hat niemanden damit belästigt. Er hat sich im guten Glauben, einen Gleichgesinnten zu treffen, auf den Weg zu einer Verabredung gemacht.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Die Unterstellung des Hetzenwollens verstehe ich nun wieder nicht. Eher ist das selber Hetze.
Es gibt ja auch sowas wie universale Menschenrechte, homosexuell zu sein, dürfte dazu gehören. Fehlende Rechte darf man bemängeln, aber überraschend ist das dort nicht. Hinzu kommt, dass der wohl eine gewisse Krankheit hat und mit der eine bestimmte Ansteckungsgefahr besteht, insbesondere wenn der auf irgendwelchen Partnerportalen unterwegs ist. Da kann man auch die Behörden "ein Stück weit" verstehen.
Was verstehen Sie "ein Stück weit"? Dass man Menschen mittels falscher Dating-Profile in eine Falle lockt?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Bemerkenswert an der Sache finde ich, dass ein Ausländer betroffen ist (auch wenn er ein Arbeitsverhältnis dort hat). Ich kenne eine handvoll LGBT+ die remote in den VAE arbeiten, Motto dort scheint “nichts sehen, nichts hören, nichts sagen” zu sein.

Josh Cahill hat ja neulich mal einen Shitstorm gegen QR (ja, ich weiß dass QR nur Arbeitgeber, nicht die katarische Polizei ist) ausgelöst und kurz kam mir der in den Kopf, aber der muss seinen moralischen Kompass nach seinem Russlandtrip erst neu kalibrieren.
Normalerweise ist das auch in Qatar das Motto. Aber was man so hört, sind diese Praktiken, Männer via Dating-Apps in die Falle zu locken, dort eher mal an der Tagesordnung.
 

smeagol

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.009
330
münchen
Das bezeichnende an dem Fall ist, das er im eigentlichen Sinne nicht straffällig geworden ist (im Sinne der Gesetzeslage schon...) sondern man ihm bewusst eine Falle gestellt hat. Übrigens passiert das auch in Agypten, Marokko usw. usf.. Das Bigotte und verwerfliche daran ist, das hinter den Türen alles geht, Alk, Prosti, Drogen, Sex in jedweder Ausprägung aber es darf halt nicht ruchbar werden und man ist immer an der Schwelle zur Erpressbarkeit.
Schwule Flugbegleiter werden vor diesem Hintergrund übrigens auch bewusst so eingestellt. Der Win Win - Deal, sie entkommen den restriktiven Umständen ihrer Heimatländer, leisten einen hervorragenden Service weil über diese Schnittstelle hoch motiviert und können zum Ausgleich auf den Layovers Ihrer Sexualität frönen wie es für MItarbeiter westlicher Airlines völlig normal ist.
Der Unterschied, es darf halt nicht öffentlich werden.
Die Schmierenkomödie spielen beide Parteien mit, im Härtefall allerdings immer zu Ungunsten der angestellten Airline Mitarbeiter. Das ist das Risiko.

Auf der ITB wurde am 5.3. eine Reiserisikokarte veröffentlicht welche von einem Hamburger Unternehmen gelauncht wird. https://www.travelbook.de/service/risiko-weltkarte-laender-a3m
 
Zuletzt bearbeitet:

Xray

Erfahrenes Mitglied
13.04.2017
1.811
736
Da ist der Denkfehler, es ist kein Gespräch mit Putin nötig, auch keines mit Qatar, man kann durch Handlungen seine Ablehnung deutlich machen. Aber dafür müsste man konsequent sein und auch selber auf etwas verzichten.

Solange die Saudis Journalisten in Einzelteile zerlegen und danach alles weitergeht wie bisher muss man sich keine Sorgen machen das die westliche Welt mal konsequent handelt - irgendwie hat man doch zu viel zu verlieren und wen interessieren Werte wenn es darauf ankommt?

Im 19. Jahrhundert hat mal mal die ehernen diplomatischen Prinzipien nationale Souveränität und Nichteinmischung in innere Angelegenheiten entwickelt. Diese Prinzipien kann man sicher auch kritisch sehen und nicht zuletzt Deutschland mit der Menschenverachtung zwischen 1933 und 1945 hat dazu beigetragen, dass die Universalität der Menschenrechte mehr Gewicht bekam. Aber die Versuche der Einmischung in innere Angelegenheiten bis hin zu regime change-Versuchen haben seit dem 2. Weltkrieg fast nur mehr Leid und Probleme produziert, als wenn man den Status-quo erhalten hätte und mit mehr Handel und Kontakt versucht hätte, den Austausch zu fördern. Auch Sanktionspolitik war fast nie erfolgreich. Meiner Meinung nach war selbst der relativ friedliche Wandel in Südafrika nicht primär durch die Sanktionen bedingt, sondern schlicht durch den guten Willen von FW de Klerk. Lustigerweise wurde eine der wenigen relativ erfolgreichen militärischen regime-change-Aktionen seit dem zweiten Weltkrieg, die man auch wirklich moralisch mehr als gut begründen konnte, heftig vom Westen kritisiert: Vietnams Einmarsch in Kambodscha, um endlich die elendigen Roten Khmer loszuwerden.

Dazu kommt, dass westlicher Druck immer weniger bringt und bringen wird. Wenn man mit Kaufkraft-Parität rechnet, und ja ich weiß, dass man solche Rechnungen durchaus auch kritisch sehen kann, dann macht der Westen nur noch ca. 30% der globalen BIP aus. Tendenz in jedem Falle seit 1980 abnehmend. Der Westen wird zunehmend irrelevanter. Beim G20-Finanzministertreffen in Sao Paulo vor ein paar Tagen konnte man sich nicht mal mehr auf ein gemeinsames Abschluss-Kommuniqué einigen. Es gibt keine G20 mehr, nur mehr ein Nebeneinander von G7 und G13. Wir können uns also selbst kasteien und damit schneller und stärker isolieren und schneller an Einfluss verlieren als eh schon, ohne, dass das irgend etwas bewirkt im globalen Süden, oder wir gehen pragmatisch mit dem Rest der Welt um.

Die werteorientierte feministische etc. Außenpolitik scheitert jetzt schon offensichtlich und wird immer weiter grandios scheitern. Und ja, dass bereitet mir auch manchmal Bauchschmerzen. Aber wenn man durch moralisch richtig sein sich selber schadet und beim Gegenüber nichts positives erreicht, was genau hat man dann überhaupt gewonnen?
 
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Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
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11.021
Er wurde verhaftet, weil er sexuelle Handlungen mit einem anderen Mann plante. Dies mag steinzeitlich erscheinen, war bis 1994 in Deutschland aber auch verboten. 1994 nach Christus, wohlgemerkt.
Einvernehmlicher und unentgeltlicher homosexueller Verkehr unter Erwachsenen ist in der Bundesrepublik Deutschland seit 1969 straffrei.