Purser springt für kranken First Officer ein (LH757 01.11.13)

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linuxguru

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.241
2
ZRH
Ist aber nur freiwillig, oder? Denn auf einer Condor nach Vegas habe ich noch nie einen dritten Piloten gesehen ?!?

Oliver

Freiwillig? Meinst Du, der Cptn. und der Copi knobeln aus, ob die einen dritten Piloten mitnehmen?
Wenn freiwillig, dann i.S. von "nicht durch eine gesetzliche Instanz vorgeschrieben".
Aber auch da bin ich sicher, dass dies eindeutig geregelt ist und einige Airlines diese Bestimmung lediglich bewusst unterschreiten.
 
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OliverLHFan

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
1.314
61
NUE (fast)
Lufthansa fliegt mit drei Piloten nach Kalifornien, die Condor fliegt nach Las Vegas mit zwei Piloten.

Deswegen meine Frage, ob es eine gesetzliche Regelung gibt. Wenn ja, wird Condor sie doch nicht jedes mal bewusst ignorieren ?!?

Oliver
 

Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
808
8
Great Circle
Aber auch da bin ich sicher, dass dies eindeutig geregelt ist und einige Airlines diese Bestimmung lediglich bewusst unterschreiten.

Du glaubst aber nicht im Ernst, Condor fliege jahrein-jahraus im Wissen eine Drei-Mann-Crew sei vorgeschrieben, permanent mit einer Zwei-Mann-Crew nach LAS?

Ganz allgemein: Zuerst kommt die gesetzlich vorgeschriebene Dienstzeit. Airlines die etwas mehr auf "lean Budget" arbeiten, planen mit dieser Vorschrift. Andere Airlines haben interne Vorschriften, die für Flüge ab Dienstzeit x-Stunden einen zusätzlichen Piloten vorschreiben. Da kann je nach Organisation des Rotationsprinzip der drei Crewmitglieder meist jeder etwas ausruhen.
 
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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.780
5.518
[01NOV2013] Copilot krank, Kapitän fliegt alleine weiter

Der Vorfall datiert schon aus 2013, deswegen aber nicht weniger interessant:

http://www.bfu-web.de/DE/Publikatio...7_FlightCrewIncapa.pdf?__blob=publicationFile

Auf einem Lufthansa-Flug von Mumbai nach Frankfurt kotzte der Copilot, bekam eine Infusion und konnte sich danach nicht mehr auf den Beinen halten.

Der Kapitän ist alleine nach Frankfurt weitergeflogen.

Wie ist das möglich? Ich dachte bislang, dass in einem derartigen Fall der Flug abgebrochen werden muss (offensichtlich war kein dritter Pilot an Bord, denn sonst hätte zur Landung wohl nicht der Purser vorne rechts gesessen).
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
5
MUC
Von Indien ist es eine 2-Köpfige Crew.
Nun ja, da scheint es offenbar keine richtige Regelung zu geben.

Betrachten wir es mal logisch:
- Er kann sofort landen, was einen der arbeitsintensivsten Teil eines Fluges ausmacht, an einem Flughafen, den er nicht kennt, für den er also (alleine) die Anflugverfahren raussuchen und Programmieren muss, ggf. noch verbunden mit schlecht verständlichem Funk im nirgendwo. Danach ist die Maschine dort gestrandet, inklusive Passagiere.

- Alternativ setzt er den Reiseflug fort, der ja weitgehend automatisiert erfolgt und fliegt bis zur Homebase, wo er sich gut auskennt, die Route bereits im FMS einprogrammiert ist usw.

Auf Basis des zu erwartenden Workloads kann es meiner Meinung nach nur die Option 2 sein....!
 
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huihui

Erfahrenes Mitglied
03.01.2010
754
11
2h vor Ankunft in FRA hat der Kap. entschieden weiter zu fliegen - da war er evtl über der Ukraine...hm, will man da landen?
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.780
5.518
Zu diesem Zeitpunkt waren aber auch schon ca. 3 Stunden vergangen, seit der SFO erkrankt war...
 
N

no_way_codeshares

Guest
Es war sicher gerade kein Streik.
Als Passagier wäre ich ihm für seine Entscheidung dankbar gewesen.
 

pierce

Erfahrenes Mitglied
06.10.2011
7.236
1.542
Rheinland-Pfalz
Der Vorfall datiert schon aus 2013, deswegen aber nicht weniger interessant:

http://www.bfu-web.de/DE/Publikatio...7_FlightCrewIncapa.pdf?__blob=publicationFile

Auf einem Lufthansa-Flug von Mumbai nach Frankfurt kotzte der Copilot, bekam eine Infusion und konnte sich danach nicht mehr auf den Beinen halten.

Der Kapitän ist alleine nach Frankfurt weitergeflogen.

Wie ist das möglich? Ich dachte bislang, dass in einem derartigen Fall der Flug abgebrochen werden muss (offensichtlich war kein dritter Pilot an Bord, denn sonst hätte zur Landung wohl nicht der Purser vorne rechts gesessen).
Hatten wir hier schon mal am 25.3.2014
Purser sprinkt für erkrankten First Officer ein.
Auch unter Lufthansa, kann s leider nicht verlinken.
 

bluesman

Erfahrenes Mitglied
15.11.2013
2.631
1
TXL
Viele interessanter als die Frage, welche Seriennumer das Flugzeug hat und mit wievielen Triebwerken welcher Marke das Flugzeug ausgerüstet ist :blah:, wäre für mich die Frage, warum dem FO so furchtbar übel wurde und wieso er selbst nach einer Infusion nicht zurück ins Cockpit konnte. :confused:
Wen interessiert denn so ein Scheiß wenn´s dem armen Copiloten so mies ging ??? :sick:
 

Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Naja, kann ja sein, dass er einfach ne Lebensmittelvergiftung hatte (Indien!!).


An sich stelle ich mir das aber nun nicht kritisch vor, genau deshalb sind ja zwei Piloten an Bord, das falls einer ausfällt, die Maschine weiter sicher geflogen werden kann.

Da das ganze über Land mit entsprechend vielen Flughäfen passiert ist, sehe ich da auch keinen Grund für eine frühzeitige Diversion, die Begründung, dass er sich an der Homebase auskennt und die Kiste "wie im Schlaf" landet trägt sicher auch dazu bei.

Wäre das ganze jetzt irgendwo kurz vor einer Pazifik/Atlantik Überquerung passiert, hätte er sicher direkt umgedreht...
 

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.047
468
Der Kapitaen hat imo das einzig Richtige gemacht.
Was ich mich ausserdem frage: Was fuer eine Infusion soll das gewesen sein und wie wurde sie verabreicht? Oder anders: Wenn es ein Mittelchen/Medikament aus der Bordapotheke zum Trinken war, ist der Begriff Infusion wohl uebertrieben.
 

hannes08

Erfahrenes Mitglied
19.08.2011
3.853
275
GRZ
Was allerdings zu bedenken wäre, dass Cptn und FO höchstwahrscheinlich ähnliches bzw. im gleichen Lokal gegessen haben.
Dem FO wird zB. nach 10 Std. übel, dem Cptn nach 12 Stunden.
In diesem Falle wäre die "Weiterflieg" Variante eine eher schlechte, weil dann ev. beiden Piloten gleichzeitig k.o. sind.
 

Piedra

Erfahrenes Mitglied
28.08.2012
5.107
5
Was allerdings zu bedenken wäre, dass Cptn und FO höchstwahrscheinlich ähnliches bzw. im gleichen Lokal gegessen haben.
Dem FO wird zB. nach 10 Std. übel, dem Cptn nach 12 Stunden.
In diesem Falle wäre die "Weiterflieg" Variante eine eher schlechte, weil dann ev. beiden Piloten gleichzeitig k.o. sind.

Wo steht was davon? Im Flug bekommen die Piloten durchaus mit Absicht unterschiedliche Malzeiten,
 

hannes08

Erfahrenes Mitglied
19.08.2011
3.853
275
GRZ
Wo steht was davon? Im Flug bekommen die Piloten durchaus mit Absicht unterschiedliche Malzeiten,
Weiter oben im Text wird u.a. spekulativ von einer Lebensmittelvergiftung geschrieben.
Nicht während des Fluges sondern im Zuge des zuvor stattgefundenen Indien-Aufenthalts erworben.
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
5
MUC
Was allerdings zu bedenken wäre, dass Cptn und FO höchstwahrscheinlich ähnliches bzw. im gleichen Lokal gegessen haben.
Dem FO wird zB. nach 10 Std. übel, dem Cptn nach 12 Stunden.
In diesem Falle wäre die "Weiterflieg" Variante eine eher schlechte, weil dann ev. beiden Piloten gleichzeitig k.o. sind.

Wenn von einem solchen Szenario (das ich gedanklich nachvollziehen kann) ausgegangen würde, müsste es gesetzlich oder in den Vorschriften der Airlines eine sofortige Anweisung zum Landen geben.
Schätzungsweise ist so etwas noch nie passiert (ausser im Film, da fliegt dann ja immer die hübsche Flugbegleiterin weiter), sonst gäbe es dafür eine Regelung.
 
N

no_way_codeshares

Guest
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300x250
Was ich mich ausserdem frage: Was fuer eine Infusion soll das gewesen sein und wie wurde sie verabreicht?

Ich hab das in Indien fast immer gehabt, trotz fast schon paranoiden Umgangs mit Trinkwasser, Zahnputzwasser, Obstschalen und Eiswürfeln.
Wenn nach ein paar Stunden erst mal alles raus ist, ist man halt unheimlich schlapp und ich vermute die "Infusion" wird steriles Wasser mit ein paar Elektrolyten (zur Not Zucker und Salz) zum Trinken gewesen sein, ähnlich diesen Sportlerdrinks.
 
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