LX: Swiss-Crew bettelt bei Passagieren um Trinkgeld

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Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
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Die Diskussion um Freiwilligkeit bringt nicht wirklich viel, bitte beachtet mal die Fluktuationsraten bei den FA's.
Wollten die Airlines mehr Konstanz durch längere Verweildauer, müsste wohl der Lohn schneller ansteigen, allenfalls bei gleichem Einstiegslohn.
Neueinsteiger gibt es ja offensichtlich recht viele, nur wollen die nicht wirklich Langzeit im Job bleiben...

Gerade in diesem Bereich ist die Freiwilligkeit aber ein wichtiger Faktor. In keinem anderen Job driften die objektiven Einstellungskriterien und der dafür gezahlt Lohn so weit auseinander!
Swiss weiss doch ganz genau, dass viele Neueinsteiger den Job "just for fun" machen. Und daran orientiert sich halt nun mal auch der Lohn!

Das mag in Deutschland anders sein, ich weiss es nicht, aber hier ist es unter jungen Menschen schon seit vielen Jahren "in", zwischen Matura und Studium oder nach der Berufslehre als FA bei Swiss oder (noch beliebter) Edelweiss anzuheuern...
 
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Sunchaser

Erfahrenes Mitglied
12.09.2011
746
0
ZRH
Erkläre mir doch bitte mal, warum das Blödsinn ist.

Wenn ich freiwillig für CHF 3'300.- einen Job annehme, obwohl ich signifikant mehr verdienen könnte, dann muss ich mich doch nicht über meinen Lohn beschweren.
Es ist ja mitnichten so, dass hier eine prekäre Situation auf dem Arbeitsmarkt ausgenutzt und Leute in einen Niedriglohnsektor gedrückt werden.

Ich kenne selbst mehrere junge Frauen, die nach der Bürolehre statt den sicheren und vernünftig bezahlten Bürojob anzutreten, bei Swiss oder Edelweiss als FA anheuern. Die wissen, dass sie dort wenig verdienen, machen das aber trotzdem... Komisch, nicht? Warum machen die das wohl? Weil der Job vielleicht auf den ersten Blick viel mehr bietet als die CHF 3'300.-? Wer nun nach ein paar Jahren den Absprung aus dem Job nicht schafft, ist doch irgendwie auch ein bisschen selbst schuld, oder? Blödsinn? Im übrigen verdient wer sich bewährt und intern weiter bildet mit ein paar JAhren Erfahrung dann auch keine CHF 3'300.- mehr.
Ich würde Ostschneiser hier definitiv Recht geben.

Klar, der Lohn ist schlecht, darüber muss man glaube ich nicht diskutieren. Ich habe während dem Studium teilzeit als Ground Handling Agent gearbeitet und die Löhne waren um einiges besser.

Trotzdem, die Preise werden nun mal marktwirtschaftlich bestimmt und das Angebot scheint ja vorhanden zu sein. Während meiner Zeit in der Aviatik habe ich viele FBs kennengelernt und ich glaube ich kann mich an kaum jemanden erinnern der den Beruf ausüben "musste". Viele waren, genau wie im Groundhandling in ZRH, Studenten oder solche die nach dem Studium oder Gymnasium eine spannende Tätigkeit für eine limitierte Zeit suchten.

Obwohl die Romantik des Berufes in den letzten Jahren sicherlich gelitten hat reizt das fliegen immer noch viele, insbesondere dann, wenn man ein wenig das Abenteuer sucht.

Dazu kommt, dass die travel benefits, die in dieser Branche üblich sind, ein offizieller Bestandteil des Salärs sind. Das gilt im Übrigen nicht nur für den operationalen Bereich und ist sicher mit ein Grund dafür, dass eben viele FAs teilzeit arbeiten und nebenbei noch einen anderen Job ausüben. Bei Lehrern scheint das beispielsweise gut zu funktionieren. Was man aus den ID Tickets macht ist dann natürlich jedem selbst überlassen.
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.137
8.397
BRU
Die Diskussion um Freiwilligkeit bringt nicht wirklich viel, bitte beachtet mal die Fluktuationsraten bei den FA's.
Wollten die Airlines mehr Konstanz durch längere Verweildauer, müsste wohl der Lohn schneller ansteigen, allenfalls bei gleichem Einstiegslohn.
Neueinsteiger gibt es ja offensichtlich recht viele, nur wollen die nicht wirklich Langzeit im Job bleiben...

Wobei aber die Bezahlung nur ein Faktor unter vielen sein dürfte. Ist halt auch ein Job, der sich schwer mit privater Lebensplanung, Familiengründung usw. in Einklang bringen lässt.
 

chris_flyer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2015
2.726
0
Wiesloch,FRA,STR
Gerade in diesem Bereich ist die Freiwilligkeit aber ein wichtiger Faktor. In keinem anderen Job driften die objektiven Einstellungskriterien und der dafür gezahlt Lohn so weit auseinander!
Swiss weiss doch ganz genau, dass viele Neueinsteiger den Job "just for fun" machen. Und daran orientiert sich halt nun mal auch der Lohn!

Das mag in Deutschland anders sein, ich weiss es nicht, aber hier ist es unter jungen Menschen schon seit vielen Jahren "in", zwischen Matura und Studium oder nach der Berufslehre als FA bei Swiss oder (noch beliebter) Edelweiss anzuheuern...

Dagegen ist ja nichts zu sagen.So kann man immerhin die Welt sehen.Die meisten von denen werden sicherlich auch noch zu Hause wohnen bevor sie dann anfangen zu studieren.

Bei uns in Deutschland ist der Trend die letzten Jahre gewesen,nach dem Abitur erstmal sehr weit weg von zu Hause zu sein .Das Work-Travel-Program zieht die deutschen Abiturienten in einer großen Anzahl nach Australien und Neuseeland.

Das was bei Swiss der Fall mit den jungen FBs sieht man auch bei EK oder EY.Das macht man zwei Jahre und geht weg und fängt ein neues Leben an.
 
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paarlman

Erfahrenes Mitglied
10.07.2009
1.928
575
unweit LSTA
Das ist jetzt aber ein spezielles Luxus-Problem der Schweiz.

In D entspricht das annähernd dem Einstiegsgehalt eines angestellten Gymnasiallehrers - brutto.

das stimmt natürlich, das Lohnniveau ist hier insgesamt höher. Allerdings auch die Lebenshaltungskosten insgesamt, sodass es sich - sofern man im Land bleibt - nichts gibt. Und vor diesem Hintergrund ist natürlich der cabin crew job ex CH nochmals attraktiver, da die Franken im (oft besuchten) Ausland mehr Kaufkraft haben.
 

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.275
24
ZRH
Klar, der Lohn ist schlecht, darüber muss man glaube ich nicht diskutieren. Ich habe während dem Studium teilzeit als Ground Handling Agent gearbeitet und die Löhne waren um einiges besser.

LX hat zunehmend Problem Kabinenpersonal zu finden. Gerade diesen Sommer greifen sie auf die Reserve von Edelweiss zurück, da sie nicht genug eigenes Personal haben. Swiss leiht sich Personal von Edelweiss Air | Handelszeitung.ch

LX hat bislang davon gelebt, dass Personal von LH/OS kam bzw. deutschsprachige von den Golfairlines. Jetzt fehlt der Nachwuchs.
 
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mosher2k

Erfahrenes Mitglied
01.11.2009
465
37
Trotzdem, die Preise werden nun mal marktwirtschaftlich bestimmt

Dies ist Humbug und entspricht dem üblichen Blabla der Wirtschaftslobby.
Man muss sich nur einmal die Themen Subventionen, Marktabschottung, Kartellbildung (jeden Monat liest man von neuen Strafen (Stahl, Lebensmittel, Zement,...) des Bundeskartellamts - das zieht sich durch die gesamte Wirtschaft) und absichtliche Umgehung von Mindeststandards beim Arbeitsrecht anschauen - mit Marktwirtschaft hat dies nicht viel zu tun, sondern eher mit Ausnutzung des schwächsten Glieds.

Es gibt keine Chancengleichheit mehr, sowohl auf Unternehmensseite, die sich im weltweiten Wettbewerb mit mitunter politisch extrem protegierten Firmen befinden, als auch auf Arbeitnehmerseite, dessen europäischer Vertreter mit dem FA aus Bangladesch konkurriert.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
LX hat zunehmend Problem Kabinenpersonal zu finden. Gerade diesen Sommer greifen sie auf die Reserve von Edelweiss zurück, da sie nicht genug eigenes Personal haben. Swiss leiht sich Personal von Edelweiss Air | Handelszeitung.ch

LX hat bislang davon gelebt, dass Personal von LH/OS kam bzw. deutschsprachige von den Golfairlines. Jetzt fehlt der Nachwuchs.

LX hat keine Probleme das Kabinenpersonal zu finden. Die Ursache des Engpasses ist, dass man zu wenig Personal rekrutiert hat. Die budgetierten Stellen können problemlos besetzt werden! Dass das Kabinenpersonal bisher von LH/OS und den Golf-Airlines kam ist genauso falsch.
 

keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
2.018
914
Dies ist Humbug und entspricht dem üblichen Blabla der Wirtschaftslobby.
Man muss sich nur einmal die Themen Subventionen, Marktabschottung, Kartellbildung (jeden Monat liest man von neuen Strafen (Stahl, Lebensmittel, Zement,...) des Bundeskartellamts - das zieht sich durch die gesamte Wirtschaft) und absichtliche Umgehung von Mindeststandards beim Arbeitsrecht anschauen - mit Marktwirtschaft hat dies nicht viel zu tun, sondern eher mit Ausnutzung des schwächsten Glieds.

Es gibt keine Chancengleichheit mehr, sowohl auf Unternehmensseite, die sich im weltweiten Wettbewerb mit mitunter politisch extrem protegierten Firmen befinden, als auch auf Arbeitnehmerseite, dessen europäischer Vertreter mit dem FA aus Bangladesch konkurriert.

Das ist ja eine nette Vermischung von Dingen hier, nur leider komplett am Thema vorbei. Wie sollte denn Deiner Meinung nach Lohnfindung stattfinden, wenn Angebot und Nachfrage für Dich nicht in Frage kommen?

Nur mal so als Beispiel rund 5% der Mädchen zwischen 9 und 19 wollen Friseur werden. Leider führt ein solches Überangebot zu sehr niedrigen Löhnen in der Marktwirtschaft (etwas, was besonders beim Beruf Friseur zu beobachten ist). Was ist da jetzt die Lösung? Weil diese Mädchen diesen "Traum" haben, muss das eine Gesellschaft bezahlen und notfalls Mindestpreise und Mindestgehälter festsetzen und wenn das nicht reicht zusätzlich Subventionen für Friseure einführen oder was schlägst Du vor?
 

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.275
24
ZRH
LX hat keine Probleme das Kabinenpersonal zu finden. Die Ursache des Engpasses ist, dass man zu wenig Personal rekrutiert hat. Die budgetierten Stellen können problemlos besetzt werden! Dass das Kabinenpersonal bisher von LH/OS und den Golf-Airlines kam ist genauso falsch.

Wenn man zu wenig Personal rekrutiert hat, dann ist entweder die Fluktuation höher oder man hat die Planung nicht im Griff.
 

mosher2k

Erfahrenes Mitglied
01.11.2009
465
37
Das ist ja eine nette Vermischung von Dingen hier, nur leider komplett am Thema vorbei. Wie sollte denn Deiner Meinung nach Lohnfindung stattfinden, wenn Angebot und Nachfrage für Dich nicht in Frage kommen?

Nur mal so als Beispiel rund 5% der Mädchen zwischen 9 und 19 wollen Friseur werden. Leider führt ein solches Überangebot zu sehr niedrigen Löhnen in der Marktwirtschaft (etwas, was besonders beim Beruf Friseur zu beobachten ist). Was ist da jetzt die Lösung? Weil diese Mädchen diesen "Traum" haben, muss das eine Gesellschaft bezahlen und notfalls Mindestpreise und Mindestgehälter festsetzen und wenn das nicht reicht zusätzlich Subventionen für Friseure einführen oder was schlägst Du vor?

wieder das übliche Blabla alà Appel....

Tatsächlich kann Angebot und Nachfrage nicht alles regeln, so lange mächtige Interessengruppen im Hintergrund an den Entscheidungsträgern zerren.
Allerdings würde die Gesellschaft an Deinem Beispiel sicherlich weniger Pleite gehen, als vielmehr an dem milliardenschweren Lasten, die die Banken im Rahmen der Finanzkrise angehäuft haben (und anderen Beteiligten in Form von finanziellen Schäden zugefügt haben) und dem Steuerzahler nun ungefragt aufgehalst wurden. Wenn man sich mal den Subventionsbericht von 2013 anschaut, was aus dem Bundeshaushalt, insbesondere des Wirtschaftsministeriums, so an Firmen"förderung" gezahlt wird, dann bluten einem die Augen. Da würde die Aufstockung des Stundenlohns von Friseuren um 1-2 € in Summe wohl kaum ins Gewicht fallen und lächerlich gering sein, im Vergleich zu den Summen, die heute schon direkt an ausgewählte Marktwirtschafts-Teilnehmer fließen, oder indirekt durch ungerechte Steuerbevorteilung.
Diese "Förderung" behindert in eklatantem Maße die Marktwirtschaft und damit auch die Lohnfindung.
 
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mosher2k

Erfahrenes Mitglied
01.11.2009
465
37
Es ist nicht so, dass die als FA arbeiten, weil es keine anderen und besser bezahlten Jobs gibt. Die machen das nun wirklich gänzlich freiwillig und ohne Not.

Finde ich sehr anmaßend und lebensfremd.
In Deutschland gibt es z.B. unheimlich viele Alleinerziehende (und ich kenne derer 3) und ein großer Teil davon ist armutsbedroht oder lebt in Armut.
Wenn das dann endlich mit Job und Kinder-Betreuung gut organisiert ist, ändert man das nicht einmal so eben und zieht woanders hin oder "riskiert" mal eben einen neuen Job.
Bei einer Bekannten von mir ist es z.B. so, dass sie Vollzeit arbeiten könnte, aber dann müsste sie so früh anfangen, dass sie Ihren Sohn morgens nicht mehr zur Kinderbetreuung bringen kann. Und finanziell ist nur ein Ticket für den ÖPNV drin - mit Auto wäre das anders. Und ihr Tag hat jetzt schon 16 Stunden... das ist alles nicht so einfach zu entscheiden, was das richtige ist, gerade wenn finanziell alles gerade so passt.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Finde ich sehr anmaßend und lebensfremd.
In Deutschland gibt es z.B. unheimlich viele Alleinerziehende (und ich kenne derer 3) und ein großer Teil davon ist armutsbedroht oder lebt in Armut.
Wenn das dann endlich mit Job und Kinder-Betreuung gut organisiert ist, ändert man das nicht einmal so eben und zieht woanders hin oder "riskiert" mal eben einen neuen Job.
Bei einer Bekannten von mir ist es z.B. so, dass sie Vollzeit arbeiten könnte, aber dann müsste sie so früh anfangen, dass sie Ihren Sohn morgens nicht mehr zur Kinderbetreuung bringen kann. Und finanziell ist nur ein Ticket für den ÖPNV drin - mit Auto wäre das anders. Und ihr Tag hat jetzt schon 16 Stunden... das ist alles nicht so einfach zu entscheiden, was das richtige ist, gerade wenn finanziell alles gerade so passt.

NOCHMAL: Es geht hier nicht um Deutschland!!!!
Ich weiss, das ist in Deutschland oft schwer zu verstehen, dass Deutschland nicht immer und überall ist :D

Bei deinem Beispiel bin ich übrigens komplett bei dir - leider hat es aber mit dem Thema des Thread nichts zu tun!
 
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m0s1n0

Erfahrenes Mitglied
21.06.2014
3.713
31
CDG/MUC
Warum muss bei solchen Themen eigentlich immer die Marktwirtschaft als solche in Frage gestellt werden?

Es geht hier schlichtweg nur darum, dass Swiss-Mitarbeiter der Meinung sind, dass sie zu wenig verdienen. Genau dasselbe würden vermutlich auch 75 Prozent aller Arbeitnehmer sagen, wenn vielleicht auch auf anderen Wegen. Ob man 3.500 CHF nun im internationalen oder im Schweizer-Durchschnitt für zu wenig hält, sei jedem selbst überlassen.

Aus persönlicher Erfahrung (mein Abi-Jahrgang), der erst ein paar Jahre zurückliegt, kann ich berichten, dass mehr als 10 von 150 Personen nach dem Abitur erstmal als Steward(ess) arbeiten wollten. Am Ende hat es gerade die Hälfte durch das Bewerbungsverfahren geschafft (LH, AB, Condor, ...). Vier von sechs machen den Job auch heute noch, zwei nicht mehr. Über das Gehalt hat sich noch niemand beschwert. Das mag vermutlich auch daran liegen, dass man so gutes Geld ohne abgeschlossenes Studium nahezu nirgendwo anders verdient.

Wenn man sich darüber echauffiert, dass man als Steward(ess) wenig verdient, sollte man einfach darauf blicken, was andere mit ähnlicher Bildung (Abitur) und in einem ähnlichen Alter (nach dem Abitur) verdienen. Zumindest in Deutschland ist das in den meisten nicht-selbstständigen Jobs deutlich weniger, teilweise sogar weniger als die Hälfte. So schlecht geht es den fliegenden Arbeitern also sicher nicht, selbst dann, wenn man alle anderen "Benefits" der Arbeit außen vorlässt.
 
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Moostal

Erfahrenes Mitglied
21.06.2010
804
0
Es gibt viele die studierten oder eine Berufslehre machten und danach für ein paar Jahren als Flugbegleitung um die Welt fliegen und sicher auch einzigartige Erfahrungen sammeln. Nach ein paar Jahren gehen viele zurück zur studierten Tätigkeit oder gründen eine Familie. Der Lohn darf natürlich immer besser sein aber ist für viele junge Leute zu diesem Zeitpunkt nicht das wichtigste. Das ist auch ein Grund weshalb die Flugbegleitung meist unter 30ig sind.
 

mosher2k

Erfahrenes Mitglied
01.11.2009
465
37
Wenn man sich darüber echauffiert, dass man als Steward(ess) wenig verdient, sollte man einfach darauf blicken, was andere mit ähnlicher Bildung (Abitur) und in einem ähnlichen Alter (nach dem Abitur) verdienen. Zumindest in Deutschland ist das in den meisten nicht-selbstständigen Jobs deutlich weniger, teilweise sogar weniger als die Hälfte. So schlecht geht es den fliegenden Arbeitern also sicher nicht, selbst dann, wenn man alle anderen "Benefits" der Arbeit außen vorlässt.

Das ist kein Maßstab.
Die Anzahl schlecht bezahlter Jobs hat ja in DE dramatisch zugenommen, wie man auch den Zahlen (Stichwort "Aufstocker") des Bundesarbeitsministeriums entnehmen kann.
Im Vergleich mit Arbeitnehmern in Pakistan sind deutsche Mindestlöhne schließlich auch ein "Traumgehalt".
Wenn man sich dann einmal anschaut, wie sich die Gehaltssumme des Deutsche Post Vorstands in den letzten 15 Jahren entwickelt hat .... da sind die Forderungen vom Flugpersonal wirklich unverschämt - da kann ja jeder kommen :p
 
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keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
2.018
914
wieder das übliche Blabla alà Appel....

Tatsächlich kann Angebot und Nachfrage nicht alles regeln, so lange mächtige Interessengruppen im Hintergrund an den Entscheidungsträgern zerren.
Allerdings würde die Gesellschaft an Deinem Beispiel sicherlich weniger Pleite gehen, als vielmehr an dem milliardenschweren Lasten, die die Banken im Rahmen der Finanzkrise angehäuft haben (und anderen Beteiligten in Form von finanziellen Schäden zugefügt haben) und dem Steuerzahler nun ungefragt aufgehalst wurden. Wenn man sich mal den Subventionsbericht von 2013 anschaut, was aus dem Bundeshaushalt, insbesondere des Wirtschaftsministeriums, so an Firmen"förderung" gezahlt wird, dann bluten einem die Augen. Da würde die Aufstockung des Stundenlohns von Friseuren um 1-2 € in Summe wohl kaum ins Gewicht fallen und lächerlich gering sein, im Vergleich zu den Summen, die heute schon direkt an ausgewählte Marktwirtschafts-Teilnehmer fließen, oder indirekt durch ungerechte Steuerbevorteilung.
Diese "Förderung" behindert in eklatantem Maße die Marktwirtschaft und damit auch die Lohnfindung.

Geile Diskussionsführung. Respekt! Also Du präsentierst ziemlich inhaltsleeres "blabla" und wirfst es dann anderen vor.

Nur um das klarzustellen: Ich bin prinzipell gegen Subventionen egal für wen, wenn es nicht eine klar definierten gesellschaftlichen Nutzen gibt. Aber diese Argumentation, die Banken haben in der Finanzkrise soviel Geld gekostet, deshalb müssen wir jetzt auch Friseure und alle anderen Berufe mit geringen Entgelten subventionieren ist schon sehr dürftig. Mit einer solchen Argumentation kann man praktisch alles rechtfertigen.

Das "witzige" an der Finanzkrise ist ja immer noch, dass es vor allem Banken im Staatsbesitz getroffen hat, die gerettet werden mussten. Womit mal wieder gezeigt wurde, dass staatliches Management von Wirtschaftsprozessen besonders gut funktioniert.
 

Mizar

Erfahrenes Mitglied
11.11.2012
809
0
Irgendwann wird Fliegen mit LCC so aussehen:
vorne 1 "Pilot", der wie in den heutigen UBahnen bei normalem Betrieb nichts mehr angreifen muss.
Hinten 1 Person "Sicherheitsbeauftragter/Durchsagemensch"
1 NFC Getränke/Snackautomat vorne, 1er hinten.

Mehr wird's nicht brauchen.
 

m0s1n0

Erfahrenes Mitglied
21.06.2014
3.713
31
CDG/MUC
Warum ist das denn kein Maßstab? Müssen wir bei einem Beruf, der weder eine Ausbildung noch ein Studium erfordert und zudem auf Grund seiner zusätzlichen Vorteile extrem beliebt ist, Maßstäbe anlegen, die für einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter im Bundestag oder einen Einsteiger in einer Rechtsanwaltskanzlei gelten? Die Ironie dieser Diskussion ist, dass letztgenannte (zumeist jeweils mit einem mehrere Jahre andauernden Studium und einer Pflicht mit guten Noten abzuschließen) als Berufeinsteiger gerade mal einen Bruchteil mehr verdienen.

Hier zusätzlich immer diese Armutsdebatte unterzubringen, ist zudem völlig fehl am Platz. Kein Steward und keine Stewardess muss sich - weder in Deutschland noch in der Schweiz - Sorgen machen müssen, zum Arbeitsamt zu gehen.
 

Brenda Lee

Aktives Mitglied
Warum ist das denn kein Maßstab? Müssen wir bei einem Beruf, der weder eine Ausbildung noch ein Studium erfordert

Ich weiß zwar nicht, wie das andere Fluggesellschaften händeln, aber:
Nach einem Jahr ist Ihre Ausbildung in der Business- und Economy Klasse auf der Kurz- und Langstrecke abgeschlossen...

und weiter heißt es in der Stellenbeschreibung:

Abgeschlossene Schulausbildung, Berufslehre oder höherer Schulabschluss bevorzugt

Sehr gute Sprachkenntnisse in Englisch und Deutsch; Französisch, Italienisch oder Spanisch sind von Vorteil (Sprachaufenthalte empfohlen)


bei aktueller Arbeitslage (auch in der Schweiz gibt es eine Arbeitslosenquote), kann sich das Unternehmen durchaus aussuchen, ob sie jemanden mit oder ohne Berufsausbildung einstellt.

Quelle: Karriere als Cabin Crew Member | Beruflich abheben | SWISS
 

mosher2k

Erfahrenes Mitglied
01.11.2009
465
37
Geile Diskussionsführung. Respekt! Also Du präsentierst ziemlich inhaltsleeres "blabla" und wirfst es dann anderen vor.

Nur um das klarzustellen: Ich bin prinzipell gegen Subventionen egal für wen, wenn es nicht eine klar definierten gesellschaftlichen Nutzen gibt. Aber diese Argumentation, die Banken haben in der Finanzkrise soviel Geld gekostet, deshalb müssen wir jetzt auch Friseure und alle anderen Berufe mit geringen Entgelten subventionieren ist schon sehr dürftig. Mit einer solchen Argumentation kann man praktisch alles rechtfertigen.

Das "witzige" an der Finanzkrise ist ja immer noch, dass es vor allem Banken im Staatsbesitz getroffen hat, die gerettet werden mussten. Womit mal wieder gezeigt wurde, dass staatliches Management von Wirtschaftsprozessen besonders gut funktioniert.

Das "witzige" ist, dass wenn Otto Normal- oder Geringverdiener, die das öffentliche Leben überhaupt in Gang halten, mal lautstark Ansprüche anmelden, dann kommen immer die Marktwirtschafts-Glucken aus ihren Löchern. Wenn aber der natürlich "unvoreingenommene" Aufsichtsrat von DAX-Firma X mal wieder die Vorstandsbezüge um 20% anhebt, dann interessiert sich keine Sau dafür, außer ein paar Aktionärsvetretern.
Den Effekt kann man auch ohne blabla sehr gut beobachten: die Vermögensverteilung im Ländle entwickelt sich in einer Art und Weise, dass einem Angst und Bange wird.
Da fragt man sich schon, wo ist das Ende Fahnenstange ?


Ich finde es äußerst bedenklich, wenn Arbeitnehmer wie z.B. Flugbegleiter einen höheren Lohn einfordern, und dann gleich der Vergleich mit Geringverdienern gezogen wird.
Andersherum könnte man auch die Gehaltsentwicklung mit deutlich Besserverdienenden heranziehen.
Das entscheidende ist doch: stagniert die Entwicklung oder nicht ?
Bei den Luftverkehrsfirmen ist doch ein extremes "Outsourcing" zu beobachten, um Arbeitnehmern bewusst in niedrigere Tarifgruppen einordnen zu können.
Statt um Lohnverbesserung geht es ausschließlich (!) um Lohnsenkung, und dass bei einer von der EZB avisierten Ziel-Inflationsrate von 2%.

Auch eine Berufsgruppe, wie die Flugbegleiter in der Schweiz, haben das Recht, ihren Unmut kundzutun.
Denn es wird niemand (!) anderes für ihre Interessen eintreten.

Aber das führt nun auch zu sehr ab von der Diskussion.
 
Zuletzt bearbeitet:

mosher2k

Erfahrenes Mitglied
01.11.2009
465
37
Das "witzige" an der Finanzkrise ist ja immer noch, dass es vor allem Banken im Staatsbesitz getroffen hat, die gerettet werden mussten. Womit mal wieder gezeigt wurde, dass staatliches Management von Wirtschaftsprozessen besonders gut funktioniert.

Ich sage nur: Manipulieren des Libor-Zinssatzes.
Ein unglaublicher Betrug (geschätzter Schaden 17,1 Milliarden $) zahlreicher Banken, an denen der Staat nicht nennenswert beteiligt ist.
Das interessiert die Allgemeinheit leider auch nicht, sondern taucht allenfalls als Fußnote auf.
Mit der Selbstkontrolle scheint es in der Marktwirtschaft, spez. bei den Banken, zum wiederholten (!) Male nicht weit her zu sein.
Logisch, dass die meisten Verantwortlichen inzwischen woanders gut untergekommen sind.
 
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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2

=;

Ich drücke schon seit Jahren unserem Pastor jeweils am 24.12. einen purple Euroschein persönlich in die Hand. Beim ersten Mal schaute er mich verwundert an. Beim zweiten Mal lächelte er. Beim dritten Mal schaute er mir noch in die Augen. Heute habe ich das Gefühl, es wird erwartet. :censored:

Das Kässili würde ich nicht benutzen, so wie ich auch den Klingelbeutel nie benutze.
Bei den LCC dieser Welt habe ich es beim Service oftmals nicht kleiner, und verzichte einfach aufs Rückgeld.

Die Erwartungen sind halt schwimmend. Unschön wird es aber dann, wenn jemand Drittes (liebe Swiss) versucht von einer solchen Maßnahme selbst wirtschaftlich zu profitieren.