Vom Traumberuf zur Luftnummer

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MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
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...zeigen aber m. E. recht deutlich wie verzweifelt manche Piloten sind und dass es längst nicht alle schaffen....

Nicht jeder der an der FH Unternehmensführung studiert, wird mal Chef. Nicht jeder der Marketing studiert, entwirft mal Kampagnen. Viele zeichnen ihr Leben lang mit Photoshop und dergleichen Sujets die ihnen andere vorgeben. Nicht jeder der Medizin studiert wird Arzt. Nicht jeder der Jus studiert wird erfolgreicher Anwalt. Gerade bei den Freiberuflern ist es so, dass erhebliche Investments auf sie zukommen beim Berufsstart. Eröffne mal eine Röntgenpraxis!

Nicht jeder der Automechaniker lernt, wird vom Betrieb übernommen. Manche müssen sich dann als rein auf Provision tätiger Gebrauchtwagenhändler verdingen. Ja scheixxe nochmal, osteuropäische LKW Fahrer haben auch große Verantwortung. Und verdienen gerade mal so viel, um sich bei einer 21 Tage Tour auf dem Rückweg einmal ein Essen auf einer Raststation leisten zu können, wenn die mitgenommen Butterbrote alle sind.
 
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NAMASTE

Erfahrenes Mitglied
11.03.2015
1.103
56
CCU/PNQ
zumal angeblich das Gehalt der Piloten den größten Kostenblock darstellt... haben sie die größte Verantwortung... haben aber wenig Einfluss darauf ... slots, Pünktlichkeit, Service der durch Purser gemacht wird, pricing etc... letztendlich arme Schweine aber mit großer Verantwortung
Da sehe ich keinen Unterschied zum Zugfuehrer, auch wenn's die Piloten aergert. Und Dank VC ist ihr ehemals gutes Image kaputtgestreikt.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.065
159
FRA
Zur Vergütung noch eins: es gibt bei LH sehr wohl für die Piloten einen variablen Anteil (max. 2 Monatsgehälter) on top.
 
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Wuzz

Reguläres Mitglied
12.07.2014
95
0
HAM
es ist doch wunderbar zu sehen, dass der Arbeitsmarkt funktioniert - nunmal mehr auch der Markt für Berufspiloten
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.606
507
.......

Und noch ein anderer Punkt:

Ich sehe den Pilotenjob vergleichbar mit einer Führungskraft in einem Unternehmen, da durch seine Tätigkeit der Unternehmenserfolg erheblich beeinflusst wird.
In allen Jobs, die ich so kenne, werden Führungskräfte variabel bezahlt. Ein Teil des variablen Gehalts ist gekoppelt an den Unternehmenserfolg.
Piloten hingegen werden nur für ihre reine Tätigkeit bezahlt.
In meinen Augen läuft hier etwas falsch.

Wenn sie bei der Gestaltung des Unternehmens der Zukunft mitreden wollen, dann sollten sie nicht nur in guten Zeiten nach Gehaltserhöhungen schreien, sondern in schlechten Zeiten auch mit dem Unternehmen leiden.

Wäre ein Teil ihres Gehalts variabel und sie würden am Unternehmenserfolg beteiligt oder bei Nichterfolg gibt es keine Prämie, würden sie ganz anders agieren.
Wäre ein Teil ihres Gehalts in Form von Aktien ausgezahlt, würden sie sich drei Mal überlegen ob sie streiken bzw. würden vielleicht konstruktiv über die Zukunft des Unternehmens sich Gedanken machen.

So sehe ich da immer nur ein "ich, ich, ich, arme Maus..."

Ich sehe es in der Praxis genau andersherum:
Piloten sind keine Führungskräfte sondern histiorisch bedingt die höchstbezahlten Angestellten mit einem Tarifvertrag.
Wäre VC die IG Metall wäre das dann so was wie ERA 25 in der B747 Stufe. (Zum Vergleich: In Hessen hört die IG Matall Tabelle bei ERA 11 auf).

Ich sehe die Piloten etwa so wie es bei uns bei Automobilen Testfahren den Fahrtenleiter gibt. Das ist durchaus auch ein Tarifangestellter, aber er ist ist Führungskraft für das Team und hat auch für die Einhaltung der Regeln zu srgen, trifft Entscheideungen im Rahmen der Testfahrt etc.

Wären Piloten als Führungskräfte vergleichbar mit dem Management eingestuft und erfolgsbeteiligt, dann müsste man ihnen auch Mitsprache und Entscheidungs-'gewalt' bei Themen außerhalb der reinen Flugdurchführung geben, wie Flottenpolitoík, Preisgestaltung, Routenauswahl, Servicekonzept etc.

Im kleineren Erfolgsabhängigen Rahmen könnte man damit starten das Weihnachtsgeld variabel abhängig vom Unternehmenserfolg zu gestalte. Da gehören aber dann nicht nur die Piloten daran beteiligt. Andere Firmen haben eine Extra Auszahlung aingeführt die sich auch am Unternehmenserfolg ausrchtet, betrifft dann aber alle Mitarbeiter, z.B. BMW. Keine Ahnung ob es bei LH so etwas gibt. (Edit: Gibt es, brummi hat es oben erklärt)


Fazit: Piloten sind für mich keine Topmanager mit hóhem Variablen Vergütungsanteil, eher hochbezahlte Tarifangestellte mit kleinem wechselnden funktionalem Verantwortungsbereich. Variable Vergütungen im Rahmen der Beteiligung aller Mitarbeiter sollten dann als Anreiz dienen.

Flyglobal
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.903
7.435
irdisch
Belegschaftsaktien lösen diese Probleme am besten und sorgen für Mitverantwortung und Interesse am Unternehmenswohl.
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.107
8.261
Dahoam
Hallo Manal,

ich will dir nicht wahnsinnig widersprechen, aber teile deines Textes sind Quatsch bzw. kein valides Argument in dieser Diskussion.

Ein Kapitän (egal ob Kurz- oder Langstrecke) ist unter anderem (!) auch einfach einen Führungskraft bezogen auf jeden einzelnen Flug. Eine operative Führungskraft wo alle INfos zusammenlaufen und der zu koordinieren hat. Und dazu noch das Flugzeug fliegen. Und dazu noch die Gesamtverantwortung tragen.
Auch in "normalen" Berufen haben bestimmte Führungsaufgaben selbstverständlich nicht mehr alles selber zu machen.
Was erwartest du denn hier?

Ich erwarte hier gar nichts. Es ist lediglich der Hinweis darauf, dass die Piloten in ihrer eigenen (ziemlich abgekapselten) Welt leben in denen sie es gewohnt sind dass alles für einen gemacht wird und dass man seine weiteren Gehaltsstufen durch bloßes Absitzen wie ein Beamter bekommt. In der LH-Cockpitwelt ist man sich nur eingeschränkt bewusst dass man in einer Marktwirtschaft lebt in der eine Beamtenmentalität über kurz oder lang in den Ruin führt.

Sie brauchen deswegen nicht so rumheulen dass ihr früherer Traumberuf kein Traum mehr ist. Die normale Arbeitswelt in der ein Großteil der Bevölkerung unterwegs ist, sieht auch nicht so traumhaft aus. Mitleid brauchen die Piloten daher kaum erwarten und Streiks und das Rumgejammere erscheint eher lächerlich.
 

thebusychris

Aktives Mitglied
16.10.2009
176
0
Hier ein Beitrag vom Heute-Journal:

ZDF Mediathek

Soso.

Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich nie beworben bei der Lufthansa.

So hervorragend funktioniert übrigens die Firmenqualifikation der Lufthansa. Man züchtet sich praktisch seine eigene Elite, erzählt ihnen tagein tagaus, wie stolz sie darauf sein können, einer aus Tausenden zu sein und dass sie jetzt zur (Piloten-)Elite gehören und wundert sich dann urplötzlich, wenn sie sich auch dementsprechend aufführen. Daran erkennt man ganz gut, dass Lufthansa sich den Schlamassel mit ihren (zukünftigen) Piloten selbst eingebrockt hat. Dafür bekommen sie jetzt die (relativ teure) Quittung.
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Eurowings Europe vergütet Piloten ab 44.000 Euro

Pilotengehälter bei Lufthansa driften weiter auseinander. Für ein Jahr Arbeit im A320-Cockpit der neuen Günstigmarke Eurowings Europe erhalten junge Piloten 44.000 Euro Grundgehalt, schreibt der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Das sind happige 21.000 Euro Gehaltsunterschied zu Germanwings.

aero.de - Luftfahrt-Nachrichten und -Community
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.273
44
MUC
Die Frage ist ja, wieviel die Zuschläge sind. Dann wird das ganze erst interessant...

Wenn die nämlich 44k Grundgehalt haben und dann noch 25k Zuschläge bekommen -womöglich auch ein paar steuerfreie Zuschläge-, dann sieht das ganze schon wieder ganz anders aus.
 

chris_flyer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2015
2.726
0
Wiesloch,FRA,STR
Die Frage ist ja, wieviel die Zuschläge sind. Dann wird das ganze erst interessant...

Wenn die nämlich 44k Grundgehalt haben und dann noch 25k Zuschläge bekommen -womöglich auch ein paar steuerfreie Zuschläge-, dann sieht das ganze schon wieder ganz anders aus.

Es sind 30.000 € Grundgehalt .
44.000 € sind möglich.5 Jahre keine Steigerung.


Nur mal zum Vergleich : Easyjet und Ryanair lockt Einsteiger mit 60.000 € .
Das ist ein Witzangebot von LH.


Als NFF würde ich jetzt die Minimums machen ,um dann zu EK zu wechseln.

da bezahlt LH auch noch schön die Typeratings für die Konkurrenz und bekommt Probleme die Flugzeuge in Zukunft zu bereedern,weil keiner bei solchen Angeboten fliegen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

tarantula

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
2.378
1.469
Löhne
Nur mal zum Vergleich : Easyjet und Ryanair lockt Einsteiger mit 60.000 € .
Das ist ein Witzangebot von LH.


Als NFF würde ich jetzt die Minimums machen ,um dann zu EK zu wechseln

da bezahlt LH auch noch schön die Typeratings für die Konkurrenz und bekommt Probleme die Flugzeuge in Zukunft zu bereedern,weil keiner bei solchen Anegboten fliegen wird.

So funktioniert halt die Marktwirtschaft und auch der Arbeitsmarkt.

Jemand bietet etwas an und ein anderer kann das Angebot annehmen oder als Sprungbrett für ein besseres Angebot nutzen oder es ablehnen.

Wenn niemand oder nur wenige bereit sind für das LH-Angebot zu arbeiten, dann wird LH halt gehaltsmäßig nachlegen müssen.

Ich weiß wirklich nicht, was das Geweine der zukünftigen Piloten soll. Wenn Ihnen das angebotene Gehalt nicht dauerhaft zusagt, dann anfangen und bei erster Gelegenheit wechseln.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.107
8.261
Dahoam
Ich weiß wirklich nicht, was das Geweine der zukünftigen Piloten soll. Wenn Ihnen das angebotene Gehalt nicht dauerhaft zusagt, dann anfangen und bei erster Gelegenheit wechseln.

Die leben halt noch gedanklich in der Staatsairline-Ära in der man wie ein Beamter seinen fürstlichen Lohn ausgesessen hat. Schon klar dass man keine Lust hat sich auf einmal dem Wettbewerb zu stellen... nur jammern wird denen auch nichts helfen.
 

vantom

Erfahrenes Mitglied
02.11.2011
1.361
1
BER
www.tomflieger.net
(...) Im kleineren Erfolgsabhängigen Rahmen könnte man damit starten das Weihnachtsgeld variabel abhängig vom Unternehmenserfolg zu gestalte. (...)

Ich erinnere an die allseits "beliebten" Swiss Brettchen statt Weihnachtsgeld. Die Mitarbeiter waren schwer "begeistert".


(...) Als NFF würde ich jetzt die Minimums machen ,um dann zu EK zu wechseln.

da bezahlt LH auch noch schön die Typeratings für die Konkurrenz und bekommt Probleme die Flugzeuge in Zukunft zu bereedern,weil keiner bei solchen Anegboten fliegen wird.

Da wird LH aber auch so schlau sein eine Verpflichtung in den Vertrag aufzunehmen, für x Jahre bei ebendieser Airline/Konzern beschäftigt zu bleiben oder andernfall das Geld schön zurückzuzahlen.
 
P

pmeye

Guest
So funktioniert halt die Marktwirtschaft und auch der Arbeitsmarkt.

Jemand bietet etwas an und ein anderer kann das Angebot annehmen oder als Sprungbrett für ein besseres Angebot nutzen oder es ablehnen.

Wenn niemand oder nur wenige bereit sind für das LH-Angebot zu arbeiten, dann wird LH halt gehaltsmäßig nachlegen müssen.

Ich weiß wirklich nicht, was das Geweine der zukünftigen Piloten soll. Wenn Ihnen das angebotene Gehalt nicht dauerhaft zusagt, dann anfangen und bei erster Gelegenheit wechseln.
Wobei natürlich diejenigen gekniffen sind, die mit Aussicht auf Traumgagen viel Geld in ihre Ausbildung investiert haben und nun mit einem unterdurchschnittlichen Gehalt konfrontiert sind.
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
Wobei natürlich diejenigen gekniffen sind, die mit Aussicht auf Traumgagen viel Geld in ihre Ausbildung investiert haben und nun mit einem unterdurchschnittlichen Gehalt konfrontiert sind.

Was sollen da gescheiterte Leistungssportler sagen. 10 Jahre lang Training und Entbehrungen und dann reicht es vielleicht nicht für einen guten Profivertrag. Oder man verletzt sich und aus der Traum. Oder Unternehmensgründer, die aufgrund der Wirtschaftskrise privat ruiniert sind.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.903
7.435
irdisch
Es sind sichere Arbeitsplätze und man kann sich drum bewerben oder es sein lassen.
Dass eine Lowcost-Airline keine Mainline-Gehälter mehr bezahlt, überrascht wenig. Schon lange gibt es unter LH-Piloten eine Klassengesellschaft mit Mainline, Cityline, Regional, Germanwings und dann noch hin- und herversetzten.
 
P

pmeye

Guest
Was sollen da gescheiterte Leistungssportler sagen. 10 Jahre lang Training und Entbehrungen und dann reicht es vielleicht nicht für einen guten Profivertrag. Oder man verletzt sich und aus der Traum. Oder Unternehmensgründer, die aufgrund der Wirtschaftskrise privat ruiniert sind.

Ich sehe da einen gewaltigen Unterschied: Leistungssportler und Unternehmensgründer kennen die Spielregeln, bevor das Spiel beginnt.
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.273
44
MUC
Ich sehe da einen gewaltigen Unterschied: Leistungssportler und Unternehmensgründer kennen die Spielregeln, bevor das Spiel beginnt.

Und Studenten?? Die kennen die Spielregeln auch nicht.
Heute fange ich an zu studieren weil Bedarf für Ingenieure da ist.
In 5 Jahren haben wir ne Wirtschaftskrise und keiner stellt ein.

Sorry, ist für mich kein Argument.

Piloten soll mal aufwachen und sich benehmen wie alle anderen am Arbeitsmarkt auch!

Statusgehabe umd Besitzschutz geht nicht mehr.
 
P

pmeye

Guest
Natürlich kennen Studenten die Spielregeln und ihre Investition ist (zumindest in DE) bedeutend geringer. Zeige mir einen deutschen Studenten, der sechsstellige Summen in seine Ausbildung investiert!
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.273
44
MUC
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300x250
Zeige mir einen Piloten, der nicht freiwillig den Beruf wählt.

Wir drehen uns im Kreis.

Nachwuchspiloten sollten sich der Risiken einer selbst finanzierten Ausbildung sehr bewusst sein.