Typischerweise wird zuerst mit Fluids hoher Viskosität Eis und Schnee entfernt (gelb/orange).
Dann wird ein Fluid mit niedriger Viskosität aufgetragen um ein erneutes Vereisen zu vermeiden (grün).
Fast richtig.
Zum Entfernen von Schnee und Eis wird Typ 1 Enteisungsflüssigkeit verwendet. Die ist rot und sehr dünnflüssig. Das ist im Wesentlichen nix anderes als Glykol welches typischerweise mit heißem Wasser gemischt wird. Allerdings kann bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt und keinen unterkühlten Flächen auch nur mit Wasser pur enteist werden. Macht man in der Praxis aber selten.
Falls nach dem Enteisen noch Vereisungsbedingungen vorliegen (Temperatur, Niederschlag, Nebel, etc.) kommt im zweiten Schritt Typ 2 (gelb) oder Typ 4 (grün) Flüssigkeit als Wiedervereisungsschutz zum Einsatz. Das ist ebenfalls Glykol aber versetzt mit Verdickungsmitteln (Polymere) welche dafür sorgen, dass die Flüssigkeit bis zum Startlauf des Flugzeuges an den kritischen Oberflächen anheften. Ab einer Geschwindigkeit von ca. 40 Knoten fangen die Polymerketten im Verdicker langsam an zu reißen und die Flüssigkeit fließt from Flugzeug ab. Bei ca. 100 Knoten ist die Flüssigkeit mehr oder weniger komplett weg und die aerodynamischen Flächen (Flügel, Leitwerk) sind komplett sauber.
Bei keiner Kontamination auf den Flächen, kann der erste Schritt mit Typ 1 auch übersprungen werden und es wird direkt mit Typ 2/4 gesprüht. Typischerweise in einem Mischungsverhältnis mit Wasser von 25 bis 75%. Kann aber bei entsprechenden Bedingungen auch pur (100%) aufgetragen werden.
Darüberhinaus gibt es noch Typ 3 Flüssigkeit, welche mir in der Praxis aber bisher noch nie über den Weg gelaufen ist.
Wer mehr wissen möchte, kann sich mal hier in die offiziellen Tabellen zu den verschiedenen Flüssigkeiten einlesen:
http://66.46.192.186/tables/HOT_Guidelines_2016-17_EN_Original.pdf
Die Holdover Times werden jedes Jahr von Transport Canada neu herausgegeben in beinhalten die gängigsten Marken und Sorten von Enteisungsflüssigkeiten auf dem Markt.