Zwischen "weitermachen" und "die Marke zerstören" ist ja ein weites Feld. Weitermachen wie bisher ging nicht, aber einfach alle dezentralen Strecken an einen Service-Wüstling ausgliedern?
Zum Thema Preisstrategie: ich habe mal den Satz gelernt: "Nicht über den Preis verkaufen, sondern den Preis verkaufen." Sicher ist diese Regel kein Allheilmittel, aber ein Stück Wahrheit steckt auch heute noch drin.
Leider funktioniert das in der Airlinebranche in vielen Fällen aber nicht mehr. Insbesondere auf der Kurzstrecke sind die Möglichkeiten zur Differenzierung gering (Langstrecke mit den Premiumkabinen sieht anders aus). Die ganzen Buchungsmaschinen der Firmenkunden funktionieren doch rein nach dem Best Price Prinzip und wenn (zu ähnlicher Uhrzeit) AB 50,00 EUR billiger ist als 4U (oder umgekehrt), muss eben das geflogen werden. Der Privatreisende (insb. ohne Status) agiert doch genauso. Über irgendwelche Preismaschinen gesucht und wenn man für den Mailand-Wochenendtrip eben p.P. 50,00 EUR sparen kann, wird das gebucht.
Klar, LH hat eine starke Marke, die die Kunden mit Sicherheit etc. verbinden, aber auch die europ- Wettbewerber sind da aus meiner Sicht in der Wahrnehmung nicht schlechter und ob Air Berlin, British Airways oder Austrian auf dem Flieger steht, spielt für viele keine Rolle, wenn Preis und Flugzeiten sitmmen.
Ryanair hat es ja beim Kundenservice vorgemacht: Der Kunde lässt wohl sehr viel über sich ergehen. Und auch Air Berlin scheint nicht deutlich besser zu sein. Ein kompetentes Call Center kostet eben Geld und natürlich will jeder Kunde, einen freundlichen und kompetenten Ansprechpartner, der nach zwei mal klingeln ans Telefon geht, aber will das nicht bezahlen.
Da wir uns einig sind, das weitermachen nicht geht/ging, was wäre dann aus Deiner Sicht die richtige Strategie?