Sorry wenn ich hier widerspreche, aber der Ansaugpunkt für die Kabinenluft ist m.W. vom Modell abhängig wie hier schon gesagt wurde und ein altbekanntes Problem.
Die 9er Trents ziehen die Luft alle von den gleichen Stellen des IP / HP Kompressors ab. Da GE / IAE keine drei Wellen benutzt, sind die bleed takes logischerweise woanderes angeordnet. Da aber in allen Modellen abhängig vom EPR ein switchover stattfindet (es gibt bei jedem Typ, unabhängig von der Anzahl der Wellen, immer
zwei bleed takes, wobei je nach EPR eben einer verwendet wird), müßte das angebliche Ölproblem also nur bei bestimmten Bedingungen stattfinden können. Der zitierte FTD Artikel spricht ja davon, es sei nur beim Start passiert.... aber mein bleed take für FLEX vs. cruise ist der gleiche...
Aber IMHO ist die Diskussion eher hinfällig bzw. das Problem ein von der Presse gemachtes (ja, bashed mich ruhig). Zum einen konnten wir damals nie irgendwelche Konzentrationen messen, zum anderen mache man sich eine grobe Plausi auf: Man nehme mal an, man verliert gleich ein ganzes kg Öl (lächerlich hohe Annahme, aber so be it) am Eingang des Triebwerks und verteile es perfekt im Luftstrom. Man überlege sich, wie viele Tonnen Luft pro Sekunde durch das Triebwerk rauschen, davon ~ 13% duch den Core. Also noch 130 Gramm Öl vorhanden. Average bleed take sind so ca. 2%, blieben 2,6 Gramm Öl. Nehmen wir an, die gehen komplett in die Kabine (i.e. weder im pre-cooler noch in den nachgelagerten Wärmetauschern kondensiert Öl - erneut eine absurde Annahme), i.e. man verteile 2,6 Gramm Öl auf ~ 940.000 Liter Luft. Macht sagenhafte 2,8 mg pro Kubikmeter, welche ~ nach 5 Minuten wieder "ausgeschwemmt" wurden. Möchte ich die Konzentration beibehalten, müßte ich also pro 5 - 10 Minuten ein Kilogramm Öl verlieren.
Da bekäme ich recht schnell
echten Ärger in Form von zu niedrigem Öldruck.
Der MAK-Wert von Kohlenstoffmonooxid ist fünfzehn Mal höher und gilt für
dauerhafte Konzentrationen.
Realistischerweise aber verliert man nicht mal ad hoc ein Kilogramm Öl... und im Wärmetauscher bleibt auch noch was hängen... also kann man obige Werte eher durch tausend teilen... und hat damit eine Konzentration, die deutlich unter dem MAK-Wert von
Arsenwasserstoff liegt.
Nulldiskussion IMHO. Bestenfalls wenn irgendwo ein größerer Schaden vorliegt, könnte das spannend werden... aber dann würde man den Schaden beheben.
Der Dreamliner von Boeing scheint der erste zu sein, der seine Luft nicht mehr so einsaugt, dass sie kontaminiert werden kann...
Der zieht ja auch nix aus den Triebwerken ab.