FR: Ryanair: Droht Streik der Piloten?

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hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Bei so einem Satz könnte ich kotzen aus der Sicht eines AN. :)

Ich kotze nebenbei noch aus Sicht des Bürgers. Die Koalitionsfreiheit steht nämlich nicht nur im Grundgesetz, sondern gilt auch als Grundrecht in der EU. Aber leider, leider hinken wir was die juristische Ahndung von Verstößen gegen Grundrechte angeht meilenweit hinterher - was jene einseitig begünstigt, die die Grundrechte nicht achten. Siehe MOL. Siehe PRISM...

http://europa.eu/legislation_summar...al_rights_within_european_union/c10107_de.htm
 
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TAZO

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09.04.2009
4.570
0
O'Leary ist gut beraten (nicht von uns) hier der Gruendung einer Gewerkschaft knallhart entgegen zu wirken.

Eine gewerkschaftliche Vereinigung der Piloten haette Signalcharakter und koennte das ohnehin recht fragile Geschaeftsmodell der FR nachhaltig untergraben.

Airlines wie die Hansa mit 4U kommen den Kosten einer FR immer mehr entgegen und bieten oft neben mehr Frequenzen und besseren Airports auch deutlich mehr Perks.

Fuer 200 Euro muss ich nicht mehr Ryanair fliegen, das weiss O'Leary ganz genau.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Airlines wie die Hansa mit 4U kommen den Kosten einer FR immer mehr entgegen und bieten oft neben mehr Frequenzen und besseren Airports auch deutlich mehr Perks.

Die Argumentation ist genau das Gegenteil von dem was die 4U Gegner jetzt behaupten.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Eine gewerkschaftliche Vereinigung der Piloten haette Signalcharakter und koennte das ohnehin recht fragile Geschaeftsmodell der FR nachhaltig untergraben.

Ein Geschäftsmodell, dass nur funktioniert, in dem man der Belegschaft seine Grundrechte verweigert, ist kein Geschäftsmodell. Und nachhaltig ist es schon gleich garnicht.
 
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Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Besser Ryanair als gar nichts.
Mittlerweile muss man ja froh sein das es Unternehmen überhaupt gibt.
Eine Pleite nach der Anderen. (zB Alpine, demnächst AB)

Ich glaube in Zeiten von Firmenpleiten muss man als AN zurückstecken oder stempeln gehen.

Wenn die Wirtschaft wieder stabiler wird kann man dann auch das doppelte des Inflationsrate fordern.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Ein Geschäftsmodell, dass nur funktioniert, in dem man der Belegschaft seine Grundrechte verweigert, ist kein Geschäftsmodell. Und nachhaltig ist es schon gleich garnicht.

Erzaehl das mal den Albrecht Bruedern... :D

Irgendwann machen die Mitarbeiter Druck, O'Leary hatte nun 15 Jahre Ruhe und muss jetzt beweisen, was er wirklich drauf hat.

Bisher war das sehr beeindruckend, aber ob man Ryanair mit mehr und mehr Legacy Carrier Lasten noch so betreiben kann, wird er zeigen muessen.
 

Sawyer

Erfahrenes Mitglied
16.02.2010
1.293
62
Diese Woche in der Zeit ist auch ein Artikel über Ryan Air und der Widerstand der sich langsam formiert. Einmal von den ganzen Regionalflughäfen, die wohl nicht mehr bis zum Abwinken subventioniert werden sollen (Wer braucht schon Lübeck).
Aber zum größten Teil natürlich von den Piloten und FBs. Viel Neues stand aber in dem Artikel auch nicht. Piloten werden wohl zum großen Teil von Fremdfirmen angeheuert und bei diesen Fremdfirmen sind sie auch in einer Art Schein-Selbstständigkeit, inkl. Sekretärin :D
Nur mal als Beispiel: In manchen Wintermonaten wenn nicht so viele Touris fliegen, gehen die Flugbegleiter manchmal mit €900 nach Hause. Dafür muss man schon ganz schön gerne fliegen und Lose verkaufen.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Im Forum herrscht doch die einhellige Meinung, dass FR eine ganz tolle Airline ist, die gerne von den "Geiz-ist-geil-Foristen" geflogen wird. Alles tip top also. Warum dann jetzt die Irritation um die beschixxene Bezahlung und die niedrigen Sozialstandards. Die bezahlt doch der weltmännische Vielflieger sowieso nicht freiwillig über teurere Tickets. Siehe LH. Entweder 99 € abzüglich Gutschein oder ab zur Konkurrenz. Schließlich ist die ja im großen und ganzen billiger und bietet noch ein Brötchen weil sie wahrscheinlich innovativer ist - was immer sich auch hinter "Innovation" verbirgt...
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Im Forum herrscht doch die einhellige Meinung, dass FR eine ganz tolle Airline ist, die gerne von den "Geiz-ist-geil-Foristen" geflogen wird. Alles tip top also. Warum dann jetzt die Irritation um die beschixxene Bezahlung und die niedrigen Sozialstandards. Die bezahlt doch der weltmännische Vielflieger sowieso nicht freiwillig über teurere Tickets. Siehe LH. Entweder 99 € abzüglich Gutschein oder ab zur Konkurrenz. Schließlich ist die ja im großen und ganzen billiger und bietet noch ein Brötchen weil sie wahrscheinlich innovativer ist - was immer sich auch hinter "Innovation" verbirgt...

Man kann diesen Voristi eigentlich keinen Vorwurf machen, da sie die Branche gar nicht anders kennen, oft auch nur pauschal unterwegs waren und sich daher auch nicht ausmalen koennen, dass ab und an mal jemand full fare zahlen sollte, da man ansonsten 350 Mio. teure Widebodies mit 12 Tonnen Sprit pro Stunde nicht unbedingt profitabel nach SIN fliegen kann, wenn man die Biz pauschal fuer 555,55 je leg verkauft und nicht auch noch die FA mit 35 an die Luft setzen kann, da sie verblueht sind.

Mir sagte mal der VP of Cabin Operations der SQ auf einer Konfi in einem Land, in dem die Gewerkschaften recht stark sind, dass das pauschal von den Medien aufgebauscht wird. Seine rausgeworfenen FA wuerden ohne Probleme weitere Jobs im Service finden, da sie 10 Jahre SQ auf der Vita haetten.

So kann man es auch sehen...

Fakt ist, O'Leary hat nun mehrere Probleme, zum einen versiegen die revenues aus gewissen Kanaelen ( Sale&LB, Airportsubventionen ) , zum anderen muckt der Staff auf und die Legacies werden schlanker und schlanker. Das sind drei grosse Fronten, da kann man sich ungehedged die vierte Front (Oelpreis) nicht auch noch leisten.

Man kann fuer O'Leary nur hoffen, dass er vom Grossmeister Kelleher auch gelernt hat, was man mit dem fliegenden Staff nach den ersten 15-20 Jahren macht ( Southwest Mitarbeiter verdienen in den USA am besten in der Branche, sind aber mit Abstand deutlich produktiver als der Rest der Branche )

Analog zum Doktor kann er jetzt zeigen, was er kann. Was fuer die Hansa Score, ist nun fuer O'Leary der drei-vier Fronten Kampf
 
Moderiert:

Sawyer

Erfahrenes Mitglied
16.02.2010
1.293
62
Im Moment ist O'Leary aber noch ganz erfolgreich. Die meisten Passagiere in Europa und €350mio. Gewinn ist ja schon mal ganz ordentlich.
Mögen muss man ihn nicht aber irgendwas scheint er ja richtig zu machen.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Im Moment ist O'Leary aber noch ganz erfolgreich. Die meisten Passagiere in Europa und €350mio. Gewinn ist ja schon mal ganz ordentlich.
Mögen muss man ihn nicht aber irgendwas scheint er ja richtig zu machen.

Rechne doch mal nur den Posten "Personal":
Müsste FR zu LH- oder auch nur zu AB-/4U-Kosten fliegen, bliebe wohl von den 350 Millionen - wenn überhaupt - nur wenig übrig...
 

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.401
100
BSL
Seine rausgeworfenen FA wuerden ohne Probleme weitere Jobs im Service finden, da sie 10 Jahre SQ auf der Vita haetten.
Das mag in Singapur für ex SQ FA sogar stimmen (eine Bekannte von mir hatte ihren Vertrag bei SQ freiwillig nicht verlängert und hat binnen Wochen einen brauchbaren Job in SG gefunden).
Wobei man auch sagen muss, dass nicht wenige SQ girls es ganz klar darauf anlegen, sich aus der Kundschaft einen Bräutigam zu suchen, womit die weitere Berufs-/Familienplanung für das Leben nach SQ gesichert ist (sorry für den Sexismus, aber das ist in Asien weniger kontrovers als bei uns).

Dieses "Modell" mag für SQ in Singapur tragfähig sein, aber für Ryanair ist es natürlich keineswegs eine sinnvolle Strategie und somit auch kein Argument, welches sich Mr O'Leary bedienen könnte.
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.273
438
O'Leary ist gut beraten (nicht von uns) hier der Gruendung einer Gewerkschaft knallhart entgegen zu wirken.

Eine gewerkschaftliche Vereinigung der Piloten haette Signalcharakter und koennte das ohnehin recht fragile Geschaeftsmodell der FR nachhaltig untergraben.

Ich würde eher sagen, die Mitarbeiter wären gut beraten sich nicht beeindrucken zu lassen, es ist schließlich ihr gutes Recht, eine Gewerkschaft zu gründen. Die Zeiten des Manchester-Kapitalismus sind eigentlich vorbei, dachte ich zumindest, auch wenn so mancher Manager bei FR sich das wieder wünscht.

Wenn die Gewerkschaft vernünftig ist, wird sie nicht am Ast sägen, auf dem sie sitzt, und wenn nicht, ist nicht nur FR platt, sondern die Mitarbeiter sind auch den Job los. Hier den richtigen Kompromis zu finden ist eben die Aufgabe der Tarifpartner.
 
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