LX: Swiss-Crew bettelt bei Passagieren um Trinkgeld

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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.779
972
KUL (bye bye HAM)
Ich verstehe die Diskussion seitens des Kabinenpersonals nicht. Es sind eindeutig Servicekräfte die vor dem Start den Safety Dance aufführen. Glücklicherweise war ich noch nie Betroffener einer Notladung, aber ich habe höchste Zweifel daran das die Paxe sich brav von den Sicherheitsbeauftragten in eine Reihe stellen lassen und warten bis er/sie vom Jumpseat zum Exit läuft um die Notrutsche zu betätigen. Zudem sind meistens deutlich mehr Paxe potentiellen Gewalttätern gewachsen als die Cabin Crew.

Ergo: woher rührt der Zahlungsanspruch? 3300 Franken sind nach KV und Miete wirklich nicht viel, aber wir sprechen auch nicht von einer Tätigkeit die eine mehrjährige Ausbildung mit entsprechender Prüfung voraussetzt
 

Brenda Lee

Aktives Mitglied
Ergo: woher rührt der Zahlungsanspruch? 3300 Franken sind nach KV und Miete wirklich nicht viel, aber wir sprechen auch nicht von einer Tätigkeit die eine mehrjährige Ausbildung mit entsprechender Prüfung voraussetzt

3.300 Franken Anfangsgehalt, da steht nichts von nach KV und Miete. Von den 3.300 gehen also noch AHV ab, Krankenkasse je nach Franchise und dann halt alle anderen Fixkosten Miete usw.)
Da bleibt nicht viel von übrig.
3.500 war das Anfangsgehalt einer ungelernten Kraft in der Gastronomie schon vor 10 Jahren. Und als ungelernte Kraft in der Gastro muss man keine Fremdpsrachen beherrschen, hat kein entsprechendes Training für Notfälle (welches immer mal wieder Wiederholt wird) usw. Also ich finde 3.300 Franken da schon sehr wenig.
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
3.300 Franken Anfangsgehalt, da steht nichts von nach KV und Miete. Von den 3.300 gehen also noch AHV ab, Krankenkasse je nach Franchise und dann halt alle anderen Fixkosten Miete usw.)
Da bleibt nicht viel von übrig.
3.500 war das Anfangsgehalt einer ungelernten Kraft in der Gastronomie schon vor 10 Jahren. Und als ungelernte Kraft in der Gastro muss man keine Fremdpsrachen beherrschen, hat kein entsprechendes Training für Notfälle (welches immer mal wieder Wiederholt wird) usw. Also ich finde 3.300 Franken da schon sehr wenig.

Was gerne vergessen geht: Es wird niemand zu diesem Job gezwungen!
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Mit diesem abgedroschenen Spruch kann man wirklich alles rechtfertigen. :doh:

Sollte sich der Lohn denn nicht nach Angebot und Nachfrage richten?

Wenn sich relativ gut ausgebildete junge Menschen freiwillig für einen Job mit CHF 3'300.- entscheiden (obwohl sie irgendwo im Büro CHF 4'500.- verdienen könnten, bzw. bei der Migros für CHF 4'000.- Gestelle einräumen könnten...) ist der abgedroschene Spruch doch wohl irgendwie gerechtfertigt, nicht? Es ist nicht so, dass die als FA arbeiten, weil es keine anderen und besser bezahlten Jobs gibt. Die machen das nun wirklich gänzlich freiwillig und ohne Not.
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.779
972
KUL (bye bye HAM)
3.300 Franken Anfangsgehalt, da steht nichts von nach KV und Miete. Von den 3.300 gehen also noch AHV ab, Krankenkasse je nach Franchise und dann halt alle anderen Fixkosten Miete usw.)
Da bleibt nicht viel von übrig.
3.500 war das Anfangsgehalt einer ungelernten Kraft in der Gastronomie schon vor 10 Jahren. Und als ungelernte Kraft in der Gastro muss man keine Fremdpsrachen beherrschen, hat kein entsprechendes Training für Notfälle (welches immer mal wieder Wiederholt wird) usw. Also ich finde 3.300 Franken da schon sehr wenig.

Sollte auch heißen 3300 Franken vor KV und Miete. Fehler meinerseits...
 
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Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
808
8
Great Circle
"...muss man keine Fremdpsrachen beherrschen, hat kein entsprechendes Training für Notfälle (welches immer mal wieder Wiederholt wird) usw. Also ich finde 3.300 Franken da schon sehr wenig.

Ja, die Fremdsprachen muss man mitbringen aber das Training zu erwähnen, geht mir auf den Keks. Das ist ein Argument, dass im Zusammenhang mit Lohndiskussionen bei diesem Job leider immer wieder genannt wird, hier aber fehl am Platz ist. Die Airline bezahlt nämlich sowohl das ganze Basistraining (meist noch bei vollem Lohn) und auch die repetitiven Schulungen. Der Mitarbeiter bekommt also ein Upgrade seines "Wiederverkaufswerts" auf Kosten der Firma. Das gibt es in vielen Berufen, ist völlig ok da Usus, aber kein Argument bei Lohngesprächen.
 

mosher2k

Erfahrenes Mitglied
01.11.2009
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Sollte sich der Lohn denn nicht nach Angebot und Nachfrage richten?

Wenn sich relativ gut ausgebildete junge Menschen freiwillig für einen Job mit CHF 3'300.- entscheiden (obwohl sie irgendwo im Büro CHF 4'500.- verdienen könnten, bzw. bei der Migros für CHF 4'000.- Gestelle einräumen könnten...) ist der abgedroschene Spruch doch wohl irgendwie gerechtfertigt, nicht? Es ist nicht so, dass die als FA arbeiten, weil es keine anderen und besser bezahlten Jobs gibt. Die machen das nun wirklich gänzlich freiwillig und ohne Not.

So ein Blödsinn. Jeden Tag aufs Neue hier :)
 

paarlman

Erfahrenes Mitglied
10.07.2009
1.914
519
unweit LSTA
3.300 Franken Anfangsgehalt, da steht nichts von nach KV und Miete. Von den 3.300 gehen also noch AHV ab, Krankenkasse je nach Franchise und dann halt alle anderen Fixkosten Miete usw.)
Da bleibt nicht viel von übrig.
3.500 war das Anfangsgehalt einer ungelernten Kraft in der Gastronomie schon vor 10 Jahren. Und als ungelernte Kraft in der Gastro muss man keine Fremdpsrachen beherrschen, hat kein entsprechendes Training für Notfälle (welches immer mal wieder Wiederholt wird) usw. Also ich finde 3.300 Franken da schon sehr wenig.

ist in der Tat nicht viel. Aber kommen da nicht noch Spesen, Auslagen, etc. hinzu?
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
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ZRH
So ein Blödsinn. Jeden Tag aufs Neue hier :)

Erkläre mir doch bitte mal, warum das Blödsinn ist.

Wenn ich freiwillig für CHF 3'300.- einen Job annehme, obwohl ich signifikant mehr verdienen könnte, dann muss ich mich doch nicht über meinen Lohn beschweren.
Es ist ja mitnichten so, dass hier eine prekäre Situation auf dem Arbeitsmarkt ausgenutzt und Leute in einen Niedriglohnsektor gedrückt werden.

Ich kenne selbst mehrere junge Frauen, die nach der Bürolehre statt den sicheren und vernünftig bezahlten Bürojob anzutreten, bei Swiss oder Edelweiss als FA anheuern. Die wissen, dass sie dort wenig verdienen, machen das aber trotzdem... Komisch, nicht? Warum machen die das wohl? Weil der Job vielleicht auf den ersten Blick viel mehr bietet als die CHF 3'300.-? Wer nun nach ein paar Jahren den Absprung aus dem Job nicht schafft, ist doch irgendwie auch ein bisschen selbst schuld, oder? Blödsinn? Im übrigen verdient wer sich bewährt und intern weiter bildet mit ein paar JAhren Erfahrung dann auch keine CHF 3'300.- mehr.
 
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Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
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ZRH
Ganz einfach, wenn deine Argumente ziehen würden, wäre der Mindestlohn in D niemals ein Diskussionsthema geworden.

Und die Freiwilligkeit, den Lebensunterhalt bestreiten zu müssen könnte ich auch noch nicht erkennen.

Wir reden hier aber nicht von Deutschland sondern von der Schweiz. Hier ist der Mindestlohn kein Thema. Er ist gesellschaftlicher Konsens!
Und wie oben schon ausgeführt: Die Arbeitsmarktsituation ist eine vollkommen andere.
 

mosher2k

Erfahrenes Mitglied
01.11.2009
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Wir reden hier aber nicht von Deutschland sondern von der Schweiz. Hier ist der Mindestlohn kein Thema. Er ist gesellschaftlicher Konsens!
Und wie oben schon ausgeführt: Die Arbeitsmarktsituation ist eine vollkommen andere.

Scheint wohl auch gesellschaftlicher Konsens zu sein, Unzulänglichkeiten und seit Jahren stattfindende dramatische Entwicklungen in den Gehaltsstrukturen beim Luftfahrt- und Servicepersonal schweigend zu akzeptieren.

Dazu fällt mir nur noch Herr Appel ein, der meinte: die Gehälter des gemeinem Fußvolks sind heute nicht mehr darstellbar wie vor 15 Jahren.
Auf den Anstieg der Vorstandsgehälter im gleichen Zeitraum ist er komischerweise nicht eingegangen.
 
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hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
4
BER
Erkläre mir doch bitte mal, warum das Blödsinn ist.

Wenn ich freiwillig für CHF 3'300.- einen Job annehme, obwohl ich signifikant mehr verdienen könnte, dann muss ich mich doch nicht über meinen Lohn beschweren.
Es ist ja mitnichten so, dass hier eine prekäre Situation auf dem Arbeitsmarkt ausgenutzt und Leute in einen Niedriglohnsektor gedrückt werden.

Weil ein Unternehmen immer auch daran interessiert sein sollte, motivierte und engagierte Mitarbeiter zu haben. Wenn die Bezahlung so schlecht ist, dass sie auf dumme und imageschädliche Ideen wie die Spendensammlung kommen, sollte sich das Unternehmen auch fragen, ob es eine Mitverantwortung trägt.

Und ein Mitarbeiter, der beim Blick auf sein Konto jeden Monat zittern muss steht nun mal unter Druck, egal wie toll der Job sonst auch ist. Gerade Mitarbeiter mit Kundenkontakt repräsentieren das Unternehmen und sollten entsprechend angstfrei durchs Leben gehen können.

Was angemessen wäre, möchte ich allerdings nicht bewerten. Ich kenne das Lohn- und Preisniveau in der Schweiz zu wenig um Lebenshaltungskosten beurteilen zu können.
 
P

pmeye

Guest
20 Minuten - Swiss-Crew bettelt bei Passagieren um Trinkgeld - News

Am Ende wurde das Geld gespendet und nicht unter der Crew verteilt. Die Aktion sollte auf den Lohndruck aufmerksam machen.

Grüße

Schade, dass ein einzelner Mitarbeiter auf eine solche Idee kommen muss. Kann man wahrscheinlich nur machen, wenn man eh gehen wollte.
Warum hat die Gewerkschaft nicht mal solche Einfälle? Finde ich wirkungsvoll und intelligent. Leider vermutlich im Gegensatz zu stupiden Streiks nicht legal.
 

Brenda Lee

Aktives Mitglied
Weil ein Unternehmen immer auch daran interessiert sein sollte, motivierte und engagierte Mitarbeiter zu haben. Wenn die Bezahlung so schlecht ist, dass sie auf dumme und imageschädliche Ideen wie die Spendensammlung kommen, sollte sich das Unternehmen auch fragen, ob es eine Mitverantwortung trägt.

Und ein Mitarbeiter, der beim Blick auf sein Konto jeden Monat zittern muss steht nun mal unter Druck, egal wie toll der Job sonst auch ist. Gerade Mitarbeiter mit Kundenkontakt repräsentieren das Unternehmen und sollten entsprechend angstfrei durchs Leben gehen können.

Was angemessen wäre, möchte ich allerdings nicht bewerten. Ich kenne das Lohn- und Preisniveau in der Schweiz zu wenig um Lebenshaltungskosten beurteilen zu können.

Kann man z.B. hier nachlesen: Lebenshaltungskosten im Vergleich: Schweiz ist das teuerste Pflaster in Europa - NZZ Wirtschaft

und hier ist ein Europa-Vergleich: Lebenshaltungskosten - SPIEGEL ONLINE
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
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ZRH
Weil ein Unternehmen immer auch daran interessiert sein sollte, motivierte und engagierte Mitarbeiter zu haben. Wenn die Bezahlung so schlecht ist, dass sie auf dumme und imageschädliche Ideen wie die Spendensammlung kommen, sollte sich das Unternehmen auch fragen, ob es eine Mitverantwortung trägt.

Und ein Mitarbeiter, der beim Blick auf sein Konto jeden Monat zittern muss steht nun mal unter Druck, egal wie toll der Job sonst auch ist. Gerade Mitarbeiter mit Kundenkontakt repräsentieren das Unternehmen und sollten entsprechend angstfrei durchs Leben gehen können.

Nochmal: Es ist ein Unterschied, ob in ein prekäres Beschäftigungsverhältnis gedrückt werde oder mich freiwillig einem niedrigen Lohn aussetze, obschon ich mit meinen Qualifikationen deutlich mehr verdienen könnte!
 

danix

SwissHON - Moderator LX/OS/SN/4U-Forum
Teammitglied
16.03.2010
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Kloten, CH
Die Diskussion um Freiwilligkeit bringt nicht wirklich viel, bitte beachtet mal die Fluktuationsraten bei den FA's.
Wollten die Airlines mehr Konstanz durch längere Verweildauer, müsste wohl der Lohn schneller ansteigen, allenfalls bei gleichem Einstiegslohn.
Neueinsteiger gibt es ja offensichtlich recht viele, nur wollen die nicht wirklich Langzeit im Job bleiben...

Zur Idee des Trinkgelds: War wohl eine Bieridee oder so, aber bestimmt weniger störend, als die Streikerei bei Mutti.:rolleyes: