Wer entscheidet über Umbuchungen am Flughafen?

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schwim

Aktives Mitglied
06.09.2010
104
0
ZRH
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Hallo,

ich habe da mal eine Frage über Kulanz am Flughafen.
Wer darf am Flughafen überhaupt entscheiden, ob ich kostenlos auf einen früheren Flug umbuchen darf oder nicht?

Es kommt relativ häufig vor, dass ich am Flughafen bin und gerne einen früheren Flug nehmen würde. Ich hab schon folgende Möglichkeiten probiert:

- vor der Sicherheitskontrolle am Ticketing Schalter: kein Erfolg
- nach der Sicherheitskontrolle am Ticketing Schalter: kein Erfolg
- bei der Lounge Dame: erfolgreich

Was ich mich jetzt frage, wer darf das überhaupt entscheiden und war das bei der Lounge Dame die grosse Ausnahme, oder kommt das doch häufiger vor? Ich hab zwar meist ein flexibles Ticket, aber so kurzfristig umzubuchen kostet meist dann doch 150-400 EUR. Für 1 bis 2 h früher zuhause sein, dann doch zuviel für mich.

Welche Erfahrungen habt ihr?

schwim
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
4.979
2.420
Bei BA am gleichen Tag kostenlos und jederzeit selbst machbar, sofern es entsprechende Verfügbarkeiten gibt. Bisschen allgemein die Frage, da jede Airline eigene Regeln hat.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.126
8.352
BRU
Bei BA am gleichen Tag kostenlos und jederzeit selbst machbar, sofern es entsprechende Verfügbarkeiten gibt. Bisschen allgemein die Frage, da jede Airline eigene Regeln hat.

Na ja, ich denke, der TO meint Fälle, die unter Kulanz fallen, und nicht irgendwelche Airline-Regeln oder Tarife, die ein kostenloses Umbuchen auf einen früheren Flug erlauben.

Allgemeine Regeln gibt es hier wohl kaum, da Kombination aus menschlichem Faktor, Nutzen für die Airline (Interesse der Airline, da nächster Flug voll/überbucht, absehbare Wetterprobleme usw.), Handlungsspielraum des Personals (irgendwelche outgesourcsten Handling Agents können/dürfen meinem Eindruck nach oft nicht viel selber entscheiden)....

Ein paarmal hat es bei mir sogar direkt am Gate geklappt, darunter Fälle wo der frühere Flug gar nicht buchbar war (unter MCT). Also einfach nett und höflich fragen, mehr als nein sagen können sie nicht. Und es nicht übertreiben (nicht bei jedem Flug um solche Kulanzen bitten...).
 

berlinet

Erfahrenes Mitglied
21.07.2015
4.979
2.420
Na ja, ich denke, der TO meint Fälle, die unter Kulanz fallen, und nicht irgendwelche Airline-Regeln oder Tarife, die ein kostenloses Umbuchen auf einen früheren Flug erlauben.
Deswegen ja der Punkt: Ohne die Airline zu kennen, kann man die Frage gar nicht beantworten, da es bei BA beispielsweise gar kein Thema ist. Da braucht es keine Kulanz, weil es einfach generell möglich ist, und man das selbst sehen kann. Und wer was aus Kulanz machen darf, ist auch nicht generell zu beantworten.
 

dh1saj

Reguläres Mitglied
24.12.2012
65
0
Ich sehe da in erster Linie operationelle Gründe.
Wenn Du zeitig da bist um einen früheren Flieger zu erwischen ohne irgendwie den Betrieb aufzuhalten und wenn dein gebuchter Flieger eh ziemlich voll ist und wenn der frühere Flieger eher leer ist.... dann wirst Du vermutlich sogar proaktiv gefragt obs Dir recht wäre früher zu fliegen. Grad auf Rennstrecken mit Stoßzeiten (und einer Buchung IN der Stoßzeit) passiert das eher öfter, wenn alles passt.

Andersrum heißt das natürlich, wenn Dein früherer Flug dem Carrier irgendwelche (potentiellen) Nachteile/Probleme bereiten könnte.... warum sollte er sich drauf einlassen?

Und last not least - wenn es operationell eh egal ist wann Du fliegst (beide Varianten neutral für den Carrier), dann ist es nicht unwahrscheinlich daß die Überlegung ist "die Umbuchungsgebühr eben noch mitzunehmen"... und wenn Du nicht drauf anspringst... siehe Satzanfang, ist ja egal. Naja, und wenn Du den Mitarbeiter mit der Nase drauf stößt..... mit welcher Formulierung auch immer.... und grad die MA am Ticketing haben ja die Aufgabe was zu _verkaufen_, also Geld einzunehmen. Die am Checkin oder in der Lounge haben da andere Aufgaben...... die technische Möglichkeit hat sowohl der Checkin als auch die Lounge.... aber welche Vorgaben das Personal da vom Stationsleiter hat... das würde ich als arg variabel annehmen... vielleicht sogar Schichtabhängig variabel..... "Kopf in Sand" ist in der Arbeitswelt eine nicht unbekannte Vorgehensweise....

Allgemein sollte brauchbar geschultes Personal (ja, wird immer seltener) das "Gesamtbild" sehen. Ein Zubringer zur Langstrecke, und der Zubringer ist eh "riskant" oder man hat schon was läuten gehört daß es da Probleme geben könnte, aber es reicht Dir mit Ach und Krach noch auf den Vorgänger - und Du wirst fast sicher stark beschleunigt in die frühere MAschine komplimentiert. Bevor Du überhaupt so recht merkst wie Dir geschieht. Das spart dem Carrier unter Umständen den "Rattenschwanz" an Aufwand den er hätte wenn Du die Langstrecke verpassen würdest.

Bei einem reinen Kurzstreckenhüpfer auf der Rennstrecke.... who cares?
 
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bursche99

Erfahrenes Mitglied
14.07.2011
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MUC, near OBAXA
Mehrmals bei LH in den letzten 1-2 Jahren probiert, innerdeutsch oder inner-europäisch (mit mittleren Eco-BKs, Q, H, U, o.ä.): der Vorteil für LH wäre meist klar gewesen (m)einen Platz auf den (meist eh vollen) Abendmaschinen zu bekommen im Tausch gegen einen früheren Nachmittagsflug (15/16 Uhr)
Vom Personal (und ja, ich sprach meist auf verantworliches LH-Personal an) wurde der Vorteil zwar meist klar eingeräumt, aber doch by the book auf "sie können gerne am Ticketschalter / Hotline eine Umbuchung erfragen..." verfahren und somit Kulanz abgelehnt.
 
B

Boeing736

Guest
Operationell mag das vielleicht in einigen Fällen sinnvoll sein, aus Sicht des Erlösmanagements aber eben nicht. Solche kurzfristige Umbuchungen unterlaufen das System aus Verfügbarkeiten und Preisen und kann in einigen Fällen dazu führen, dass die Tarife, die solche Umbuchungen erlauben, nicht mehr gekauft werden.

Deswegen ist es wohl aus Airline Sicht nicht schlecht wenn es ein Stück weit unvorhersehbar bleibt.
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.126
8.352
BRU
Ich denke, genau das ist es. Einerseits entgangene Einnahmen, wenn sie kostenlos umbuchen, statt die regulären Gebühren / Tarifdifferenz zu verlangen, andererseits die Angst, dass weniger Kunden entsprechend flexible Tickets buchen, wenn sie in der Mehrzahl der Fälle auch so früher mitgenommen werden…

Ich kann mich erinnern, dass man mir einmal in der Lounge sogar sagte, es gebe leider keinen Rechtfertigungsgrund (wie Überbuchung, absehbare Verspätung meines Flugs o.ä.), um mich auf den früheren Flug umbuchen zu können. Insofern müssen das die Angestellten also offensichtlich irgendwie begründen, wenn sie „gegen die Regeln“ umbuchen.

Ein relativ großer Teil der Flüge, wo man mich früher mitnahm, waren eigentlich Fälle, wo ich einen unter der MCT liegenden früheren Anschluss noch erwischte. Insofern also kein „Unterlaufen“ ihres Tarifsystems.
 

flying_squirrel

Erfahrenes Mitglied
12.10.2012
330
37
TXL
Ich hab zwar meist ein flexibles Ticket, aber so kurzfristig umzubuchen kostet meist dann doch 150-400 EUR. Für 1 bis 2 h früher zuhause sein, dann doch zuviel für mich.

Welche Erfahrungen habt ihr?
Wie bereits erwähnt, ist es abhängig von der Fluggesellschaft. Bei einem Flex Ticket der LH kannst Du ohne Probleme und ohne Kosten (!) auf einen früheren Flug am selben Tag umbuchen, auch wenn die Buchungsklasse im früheren Flug eigentlich nicht mehr verfügbar ist. Wichtig ist nur ein freier Sitz, die BK bleibt gleich. Mach ich fast wöchentlich so - Freitagabends den spätesten Flug buchen mit Flex und dann früher fliegen, falls ich es früher zum Flughafen schaffe.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.152
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Ich kann mich erinnern, dass man mir einmal in der Lounge sogar sagte, es gebe leider keinen Rechtfertigungsgrund (wie Überbuchung, absehbare Verspätung meines Flugs o.ä.), um mich auf den früheren Flug umbuchen zu können. Insofern müssen das die Angestellten also offensichtlich irgendwie begründen, wenn sie „gegen die Regeln“ umbuchen.

Ist zwar ein anderer Verkehrsträger, aber bei der Bahn z.B. ist es so, daß die Zugbindung aufgehoben wird, wenn der ursprüngliche Zug mehr als IIRC 20 Minuten Verspätung hat. (nur so als Vergleich, wie das andere machen).

Ein relativ großer Teil der Flüge, wo man mich früher mitnahm, waren eigentlich Fälle, wo ich einen unter der MCT liegenden früheren Anschluss noch erwischte. Insofern also kein „Unterlaufen“ ihres Tarifsystems.

Dabei unterstellst Du, Dein Gegenüber würde Mitdenken. Ich glaube, in den allermeisten Fällen ist es einfach nur "Ablehn-Mechanismus", ohne sich mit dem Sachverhalt näher zu beschäftigen.
 

ETOPS

Erfahrenes Mitglied
25.12.2013
2.864
286
airside
Die Bahn sagt, wenn eine Verspätung von mindestens 20min am Zielbahnhof absehbar ist.

Aber Zug und Flugzeug sind wie Apfel und Birne.
 

marhen

Erfahrenes Mitglied
20.08.2013
353
2
Ist zwar ein anderer Verkehrsträger, aber bei der Bahn z.B. ist es so, daß die Zugbindung aufgehoben wird, wenn der ursprüngliche Zug mehr als IIRC 20 Minuten Verspätung hat. (nur so als Vergleich, wie das andere machen).

Die Bahn hat aber auch "unendlich" Kapazität in den Zügen. Frei nach dem Motto: falls Sie sich noch reingequetscht bekommen, können Sie gerne den nächsten Zug nehmen.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
LH hat noch mich schon mal von München nach Bremen mitgenommen da der Flug nach Hamburg verspätet war. Hätten sie nicht tun müssen da es Wetterbedingt war und weit unter jeder Entschädigungspflichtigen Zeit war, ich konnte aber glaubhaft machen, dass ich den letzten Zug des Tages von Hamburg aus nicht mehr erwischen würde, von Bremen aber schon und dann war das Gate Personal so nett mich "rüber zu holen". War klasse und anscheinend freie Entscheidung von denen.
 

alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.037
1.536
Ich konnte bisher folgende Zusammenhänge feststellen:

1. Ist in den Tarif Bestimmungen das "go show" zugelassen ist es ziemlich egal an welches Personal man sich wendet, das kann der Check-in Schalter oder auch der Transferschalter oder der Service in der Lounge sein. Allerdings kann es manchmal besonders bei Umsteigeverbindungen geben wenn zum Beispiel wenn Aufgabegepäck vorhanden ist.
2. Ist das "go show" in den Tarif Bestimmungen nicht erwähnt oder ausgeschlossen hängt es weniger vom Personal als von anderen Faktoren ab, zB ist es einfacher eine kostenfreie Änderung zu erhalten wenn sich damit der Wechsel von einer sehr ausgelasteten Abendmaschine auf eine frühere erreichen lässt oder wenn die folgende Umsteigezeit sehr nah an der MCT liegt.
Natürlich ist grundsätzlich hilfreich einen möglichst hohen Status im zugehörigen Vielfliegerprogramm zu besitzen.

Grundsätzlich ist natürlich auch der Faktor "Mensch" entscheiden, oft ist das Personal am Check-in und auch Transferschaltern von externen nicht Airline eigenen Kräften besetzt, dies führt oft zu unterschieden in der Qualifikation und Ausbildung über die Tarifregeln, unterschiedliche Motivation und Kundenorientierung.

Grundsäzlich lässt sich aber erkennen dass Airline-eigenes Personal in der Regel umfangreichere Änderungen vornehmen kann ich würde das aber weniger auf umfassendere Befugnisse oder ähnliches zurückführen sondern dass die externen Kräfte viel zu schlecht geschult sind um das Wissen über das gesammte Spektrum der Lösungsmöglichkeiten zu haben.
 

schwim

Aktives Mitglied
06.09.2010
104
0
ZRH
... "sie können gerne am Ticketschalter / Hotline eine Umbuchung erfragen..." verfahren und somit Kulanz abgelehnt.

Bei meiner Anfrage handelt es sich vorwiegend um LX oder OS und Erfahrungen habe ich bisher in 99% analog bursche99 gemacht. Drum war mein Gedanke ursprünglich, ob ich vielleicht die falschen Mitarbeiter frage, aber wenn ich die Beiträge so lese, dann kann ich diese Hypothese so wohl nicht bestätigen.

Die Frage bleibt für mich nun: sind es 99% der Fälle wo die Antwort negativ ist (dann spare ich mir künftig das Fragen) oder klappt es doch öfter...
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.655
593
Bayern & Tirol
Das Problem sind einerseits die technischen Möglichkeiten, die Rechte und Entscheidungsbefugnis die der Mitarbeiter hat sowie auch der Kenntnisstand. Früher (als die Gummistiefel noch aus Holz waren) hatte man gut ausgebildete Mitarbeiter, die auch die Rechte hatten Tickets umzubuchen. Heute hat man teilweise outgesourcte lohngedumpte Mitarbeiter, die mit einem kurzen Training ins kalte Wasser geworfen werden. Also nicht böse sein, wenn es nicht funktioniert.

Zumindest bei Flex Tickets ist es heute technisch und offiziell einfach möglich auf einen früheren Flug umzubuchen. Doof sind übrigens Cash Upgrades. Die machen das Umbuchen immer noch kompliziert. Auf der anderen Seite hatte ich es schon, dass mir die Umbuchung auf einen früheren Flug abgelehnt wurde (oder Mondpreise aufgerufen wurden) und mein eigentlicher Flug dann massiv überbucht war.

Fragen kostet nichts, freundlich bleiben lohnt sich im Leben immer. Nur darf man sich nicht ärgern, wenn es nicht klappt.
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.262
425
Wer darf am Flughafen überhaupt entscheiden, ob ich kostenlos auf einen früheren Flug umbuchen darf oder nicht?
Das hängt davon ab... LH geht ganz klar nach den Regeln im Ticket vor. Unflexibles Ticket->keine Umbuchung. Ausnahmen gibt es nur, wenn abzusehen ist, dass man einen ggf. existierenden Anschluss nicht erreicht, wobei man da wirklich aktiv nachfragen muss. Im Zweifelsfall wird dann der Station-Manager entscheiden.

UA tickt da anders... Ist Platz vorhanden, und ist Status vorhanden, nehmen sie Dich auch schon mal einen Flug früher mit.