US Tankerflotte - The Winner

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Pacificflyer

Erfahrenes Mitglied
30.10.2009
1.493
2
YYC | FKB
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Eigentlich off topic...aber interessant wg. Selbsteinschaetzung!

Das früher Undenkbare erscheint mittlerweile möglich: Die US-Luftwaffe könnte ihre neuen Tankflugzeuge beim europäischen Hersteller EADS ordern.

Artikel hier US-Tankflugzeug-Auftrag vor Entscheidung - Bestellungen & Auslieferungen - Wirtschaft - airliners.de

Da glauben die Jungs aus Europa doch, in den USA beim Militaer zum Zuge zu kommen. Gegen Boeing mit Ausschreibungen und so.

And the winner is...

Der «Jahrhundert-Auftrag» der US-Luftwaffe für 179 Tankflugzeuge geht an den amerikanischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern ...

Washington. Der «Jahrhundert-Auftrag» der US-Luftwaffe für 179 Tankflugzeuge geht an den amerikanischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing. Das gab das Pentagon bekannt. Der Platzhirsch schlug damit bei dem 35 Milliarden Dollar schweren Geschäft den europäischen Erzrivalen und Airbus-Mutterkonzern EADS aus dem Feld. Die Boeing-Aktie sprang nachbörslich um fast 4 Prozent hoch. (dpa)

Eil+++ Boeing gewinnt Tankflieger-Auftrag der US Air Force | Startseite

Konsequenzen???
 

belair

Erfahrenes Mitglied
15.04.2009
2.322
0
GSP/SCN
Die Ausschreibung wurde wohl dahingehend angepasst, dass Boeing gewinnt. Unglaublich. Wäre aber auch echt schwer gewesen, den Amis beizubringen, dass sie jetzt Airbus fliegen müssen.

Aber auch unglaublich, dass sie jetzt noch 50 Jahre B767 fliegen, wenn man den Maßstab der KC135 heranzieht. Die Konstruktion der 767 hat ja auch schon einige Jährchen auf dem Buckel.
 
Zuletzt bearbeitet:

datschi

Erfahrenes Mitglied
23.06.2010
768
1
DUB
Die Geschichte läuft schon etwas länger, es hatten beide schon mal gewonnen. Ich glaube das geht noch weiter hin und her...
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
Es wird halt so lange ausgeschrieben, bis Boeing endlich gewinnt.
Da hat doch niemand ernsthaft daran geglaubt, dass die US AirForce bei Airbus die Tanker bestellt, auch wenn die zig mal geeigneter wären als Boeing Jets?
Für mich ist dass keine Überraschung. Dafür hat Airbus ja den tollen A400M, bei dem die beteiligten RegierUngen so lange in den Specs gepfuscht haben, bis es im Desaster endete. (Hätte man lieber mal die bewaehrtern Triebwerke genommen ... Achso, die kommen aus USA - dann kann man das ja auch nicht kaufen).
Das ganze ist eine grosse Posse auf kosten ALLER Steuerzahler...
 

FlyingT

Erfahrenes Mitglied
17.11.2010
2.777
0

Airbus wird erneut klagen, einige Abgeordnete wie Senatoren (aus dem Süden [Alabama, oder wo sollte das Airbus-Werk errichtet werden?]) werden dies unterstützen, die Entscheidungskriterien werden angezweifelt werden und ein Offenlegung der Entscheidungsgrundlage wird zu weiterem Streit führen.

Letztendlich wird es dann in zwei bis vier Jahren wirklich auf einen Auftrag für Boing heraus laufen. Die Idee, dass es einen Split-Auftrag gibt, könnte man vielleicht im Hinterkopf behalten.
Die aktuelle Situation bei Boing verbietet es aber den nationalstolzen Amis "Ausländern" einen derartigen, voluminösen Auftrag zu geben (auch wenn alles im Land gefertigt wird).

So paradox es klingen mag, könnte ich mir auch vorstellen, dass eine Entscheidung pro Boing auf lange Sicht Airbus einen Vorteil in der kommerziellen Luftfahrt bringt.
Warum?:
Boing ist gerade massiv gebeutelt wie langfristig belastet (787 & 748), ein wirkliches Konzept bezüglich 777 steht noch nicht und die Kapazitäten für 73NEU scheinen aktuell nicht gegeben zu sein - eine komplette Neuentwickling ist von Nöten. Gleichzeitig unterliegt Boing sehr viel strengeren Investorenkontrollen und dem Zwang gute Quartalsberichte zu veröffentlichen als dies der Fall bei Airbus ist (der multinationale Proporz ist immernoch ausschlaggebender als der Börsenkurs).
Dies bedeutet IMHI in Summe, dass Boing mittels der ollen 767 (neue/umgerüstete Fertigungslinie wurde ja gerade erst eröffnet) über die nächsten 20 Jahre gemütlich 100 Milliarden einnimmt und so zum einen den Rest des Konzerns quer subventioniert und zum anderen die börsliche Rendite sicherstellt. Der Kern der strukturellen Probleme muss hingegen nicht angegangen werden.

Airbus hingegen muss nicht derart "gute" Zahlen pro Quartal ausweisen, dafür aber mit seinen kommerziellen Produkten überleben. Daher sind sie gezwungen, weiterhin das bessere Produkt bei überlegenen Betriebskosten zu akzeptablen Preisen anzubieten. Der Druck auf die R&D-Abteilung bleibt hoch und wird folgen zeigen.
 

Pacificflyer

Erfahrenes Mitglied
30.10.2009
1.493
2
YYC | FKB
Alles andere hätte wahrscheinlich zum Sturz der amerikanischen Regierung geführt. That's America and Joe Bunker's intelligence for you.

Sehe ich auch so. Hier in YYC werden, NAFTA hin oder her, alle Bauauftraege immer an die Platzhirsche vergeben. Ausschreibungen (tenders), da lacht man nur. Neues Terminal mit 4km runway kostet dann eben mal $2.3 Milliarden.
 

Matze20111984

Erfahrenes Mitglied
08.12.2009
687
0
Ich denke mal, dass EADS die Geschichte erstmal anfechten wird, alleine um Boeing einen reinzuwürgen!
 

steffen0212

Leiter der Irrenanstalt
12.03.2009
1.729
8
www.cura-it.de
Nachdem ja die Angebotsdaten ungewollt den jeweiligen Gegenparteien zugesendet wurden, schätze ich, dass Airbus gute Chancen hat vor Gericht eine erneute Ausschreibung durchzusetzen.
 

crosswind

Erfahrenes Mitglied
13.02.2011
467
121
FRA
Natürlich war es klar das Boeing diesen Auftrag gewinnen wird.

Genau so wie es klar ist, dass es anders herum genau so läuft.
Nur aus diesem Grund wurde ein A400M oder Eurofighter gebaut. Da wurde auch so lange an der Ausschreibung rumgemacht bis man sagen konnte "es gibt nichts passendes auf dem Markt, wir müssen was eigenes bauen"...

So läuft es leider (weltweit)...
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
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764
Unter TABUM und in BNJ
wieso leider? ist es nicht sinnvoll die heimische industrie zu unterstützen?

Wenn zwei gleich gute Produkte zum gleich guten Preis verfügbar sind, ja.

Warum sollte man das aber tun, wenn die heimische Industrie kein gleich gutes Produkt oder ein gleich gutes Produkt nur zum deutlich höheren Preis anbieten kann? Bei entsprechender Preisdifferenz kommt selbst die protektionistische Rechnung "Verlust bem Produktpreis wird durch volkswirtschaftlichen Gewinn (Steuern, Arbeitsplätze etc) wieder ausgeglichen" ins Schleudern.

Gerade beim A400M sind die Kosten für die beschaffenden Staaten selbst bei der schöngerechnetsten Kalkulation (also best case für die Befürworter...) inzwischen 6x (!) höher als wenn man das bereits vor Jahren verfügbare und leistungsgleiche Wettbewerbsmodell aus der Ukraine gekauft hätte. Mit "schöngerechnet" meine ich hier eher "die Antonov durch zigfach überhöhte Kosten schlechtgerechnet" - man hat immense Lagervorräte an Ersatzteilen eingerechnet um bei Verschlechterung der Beziehungen zur Ukraine so viele Jahre unabhängig operieren zu können, bis die heimische Industrie die Teile nachbauen kann. Ich meine, dies waren 5 Jahre Bestand an Ersatzteilen und trotzdem war der Vogel um die 85% billiger.

Man wollte nur einfach den A400M, einen objektiven Vorteil hat man weder in der operativen Leistung des Vogels, noch auf der Kostenseite, noch auf der volkswirtschaftlichen Vorteilsseite

Wenn man sich nun die Entscheidung der Amis ansieht, dann kann man das imho schon verstehen - warum sollten die Amis anders denken als die Europäer?
 
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flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Gerade die USA ist auf ihre Rüstungsindustrie doch angewiesen. Welche anderen in den USA hergestellten Industrieprodukte (außer Waffen und Flugzeuge) sind denn sonst noch auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig? Eben. Man überlegt und überlegt – und findet nichts. Die Autoindustrie als letzte Bastion ist ja im Zuge der Finanzkrise auch endgültig gescheitert und wurde teilweise sogar verstaatlicht. Und ihr Absatzmarkt ist mittlerweile weitestgehend inländisch.

Bleibt also die Luftfahrt- und Rüstungsindustrie. Welchen Sinn sollte es machen, diesen Zweig weiter zu schwächen, zumal Boeing durch unendliche Inkompetenz in der zivilen Luftfahrtsparte ohnehin bereits schwer angeschlagen ist? Boeing kann es sich einfach nicht leisten, diesen Auftrag zu verlieren, und die USA können es sich nicht leisten, Boeing als Rüstungsunternehmen zu verlieren. Too big to fail.

Somit ist vollkommen klar, dass diese Auftrag an Boeing und niemand anderen vergeben werden konnte. Ansonsten hätte man Boeing in wenigen Jahren nämlich wie die Banken oder GM mit Steuergeldern stützen oder gar verstaatlichen müssen, während weitere Steuergelder für die Tanker nach Europa zu EADS geflossen wären. Den Politiker möchte ich sehen, der das dann dem amerikanischen Volk erklärt.

Insofern ist es doch viel eleganter, Boeing jetzt mit dem Tankerauftrag durch die Hintertür zu stützen (und damit auch nicht gegen WTO-Verträge zu verstoßen, was bei einer späteren "too big to fail"-Rettung sehr problematisch geworden wäre). Und weil das jeder wusste, der ein bisschen logisch nachdenken kann, war natürlich auch niemand von diesem Ergebnis irgendeiner Weise überrascht. Es gab dazu einfach keine Alternative. Amerika braucht Boeing als Waffenschmiede und Arbeitsplatzmotor in einer der letzten Industriebranchen, in denen die USA überhaupt noch auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig sind. Also wird Amerika Boeing niemals hängen lassen.
 
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JPS1138

Erfahrenes Mitglied
20.03.2011
264
0
HAM
Und der beste Satz kommt zum Schluss. Wieder einmal eine hervorragende Aussage seitens Boeing.