Luftverkehrsteuer sorgt weiter für rote Zahlen.

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SimonSchmitz

Erfahrenes Mitglied
08.03.2012
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Moscow
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Ergebnisse der neuen Evaluierung veröffentlicht und als Download verfügbar


Die seit Anfang 2011 in Deutschland erhobene Luftverkehrsteuer ist weiter eine erhebliche Belastung für die deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen. Dies zeigt eine neue Evaluierung der Folgen der Luftverkehrsteuer in Deutschland für die Jahre 2012 und 2013 (erstes Halbjahr), die der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) durchgeführt hat. Der Evaluierung zufolge verlagert sich der Flugverkehr in die Nachbarstaaten Deutschlands, in denen der Luftverkehr trotz schlechterer Wirtschaftslage fast doppelt so stark gewachsen ist wie in Deutschland. Damit verlieren Länder und Gemeinden Steuereinnahmen in Millionenhöhe.


Der neue Bericht bestätigt zudem die Ergebnisse des Bundesministeriums der Finanzen: Die deutschen Fluggesellschaften können die Steuer aufgrund des starken Wettbewerbs zum großen Teil nicht an die Passagiere weiterreichen, was zu einer jährlichen Zusatzbelastung in dreistelliger Millionenhöhe führt. Im Jahr 2012 zahlten allein die fünf deutschen Fluggesellschaften 530 Millionen Euro Luftverkehrssteuer an den Fiskus.

Luftfahrt & Luftverkehr. Infos rund ums Thema Flugzeuge & Flughäfen
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.273
438
Die seit Anfang 2011 in Deutschland erhobene Luftverkehrsteuer ist weiter eine erhebliche Belastung für die deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen. Dies zeigt eine neue Evaluierung der Folgen der Luftverkehrsteuer in Deutschland für die Jahre 2012 und 2013 (erstes Halbjahr), die der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) durchgeführt hat.

Was für eine Sorte Aussage ist das eigentlich? Das ist in etwa so hilfreich wie "ADAC sagt, Kraftfahrzeugsteuer ist eine erhebliche Mehrbelastung für Autofahrer", oder "Mehrwertsteuer ist eine erhebliche Mehrbelastung für Verbraucher". Das ist ja alles richtig, trifft aber nicht den Punkt. Eine Lobby kann man nicht fragen, was sie von einer Steuer halten, da ist das Ergebnis klar bevor die "Studie" gemacht wird.

Eine Steuer dient dazu, im Lande etwas zu steuern, daher ja der Name. Und hier ist die Steuerung klar die, Verkehr weg vom Flugzeug zu bewegen. Finde ich das sinnvoll? Ja, finde ich. In Europa, mit einem gut ausgebauten Schienennetz allemal, wird zuviel unnötig in der Gegend herumgeflogen. Man darf gerne darüber reden, das streckenabhängig zu machen - für solche Entfernungen die Steuer zu erhöhen, die man wirklich nicht fliegen braucht (STR-FRA beispielsweise) und für solche zu erniedrigen, die man eben nicht vernünftig fahren kann (TXL-MAD oder ähnliches).
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
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ZRH
Schon wieder die alte Leier. Schon merkwürdig, dass auf allen Tickets von mir jeweils die Tax drauf war.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Tax allenfalls nicht 1:1 weitergereicht wird, sondern in den übrigen Tarifkomponenten kompensiert ist.
Wie auch immer: Wir wollen nicht wirklich über eine "Evaluierung" einer Lobbyorganisation diskutieren?
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
6.200
4.728
HAM
Egal, wo sie kompensiert wird. Wenn ich auf der Strecke HAM-FRA eine YQ von über 70 Euro bezahle, dann ist das auch mehr als der Wert des verbrannten Kerosins. Es ist klar, dass sich die deutschen Gesellschaften, vertreten durch Ihre Lobbyisten, hier über die aktuelle Lage beklagen. Allerdings gehe ich davon aus, dass nur ein kleiner Teil des Flugverkehrs sich wirklich ins nahe Ausland verlagert, so sind die Anreisen zu großen Flughäfen eben nur von wenigen Regionen aus möglich.

Keiner würde von HAM nach CPH fahren, um von dort zu fliegen (4 Stunden Bahnfahrt oder PKW mit Fähre und Brückenmaut). Berliner fahren auch nicht nach Prag oder Warschau.

Hier ist allenfalls in den westlichen und südlichen Grenzregionen die Möglichkeit vorhanden, bei der Langstrecke auszuweichen, ansonsten macht es ökonomisch keinen Sinn.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.891
7.410
irdisch
Ich fände es viel gerechter, die Passagiergebühren für behördlich angeordnete Sicherheitskontrollen an Flughäfen wieder abzuschaffen. Der Staat soll seine Polizeiaufgaben bitte mit seinen üblichen Steuermitteln bezahlen. Ein Bahnfahrgast muss auch nicht extra für die Bahnpolizei bezahlen, ein Autofahrer auch nicht extra für die Autobahnpolizei. DAS ist ungerechtfertigt und einseitig.
Dazu gehört auch, dass es keine Priority Lanes mehr gibt, sondern hohes Tempo für alle. Staatliche Sicherheit darf nicht vom Reichtum des Einzelnen abhängen.
 
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Reaktionen: Bleiente und krypta

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Ich fände es viel gerechter, die Passagiergebühren für behördlich angeordnete Sicherheitskontrollen an Flughäfen wieder abzuschaffen. Der Staat soll seine Polizeiaufgaben bitte mit seinen üblichen Steuermitteln bezahlen. Ein Bahnfahrgast muss auch nicht extra für die Bahnpolizei bezahlen, ein Autofahrer auch nicht extra für die Autobahnpolizei. DAS ist ungerechtfertigt und einseitig.
Dazu gehört auch, dass es keine Priority Lanes mehr gibt, sondern hohes Tempo für alle. Staatliche Sicherheit darf nicht vom Reichtum des Einzelnen abhängen.
Ob das dann viel gerechter ist, wenn alle für die Sicherheitskontrollen an Flughäfen bezahlen als nur die Passagiere?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.891
7.410
irdisch
Das Gesamtthema hat mit Passagiergebühren und Abgaben im Luftverkehr zu tun und wofür sie verlangt und entrichtet werden.
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.442
384
Eine Steuer dient dazu, im Lande etwas zu steuern, daher ja der Name. Und hier ist die Steuerung klar die, Verkehr weg vom Flugzeug zu bewegen. Finde ich das sinnvoll? Ja, finde ich. In Europa, mit einem gut ausgebauten Schienennetz allemal, wird zuviel unnötig in der Gegend herumgeflogen. Man darf gerne darüber reden, das streckenabhängig zu machen - für solche Entfernungen die Steuer zu erhöhen, die man wirklich nicht fliegen braucht (STR-FRA beispielsweise) und für solche zu erniedrigen, die man eben nicht vernünftig fahren kann (TXL-MAD oder ähnliches).
Naja, das ist Quatsch. Steuern dienen ausschließlich zum Erzielen von Einnahmen für ein Gemeinwesen, der Urbegriff ist vom "stützen" ( des Gemeinwesens ) abgeleitet, nicht vom "steuern". Mit der in D erhoben Luftverkehrsabgabe werden ausschließlich Löcher in den öffentlichen Kassen gestopft und keine Verkehrsmaßnahmen "gesteuert", die englische ADT Steuer wurde ganz offen nur eingeführt um die Verschuldung zu senken, nicht um Verkehrsflüsse zu steuern.
Wenn tatsächlich es darum gehen sollte Flüge zu verhindern müssten sich natürlich die "Erfinder" dieser Steuerungsmaßnahme folgende Fragen gefallen lassen:
-nachweislich fahren jetzt deutsche Flugreisende weitere Wege zu im Ausland gelegenen Flughäfen um von dort aus abzufliegen, in welcher Art und Weise werden denn die nun dadurch zusätzlich entstehen Umweltschäden von den Flugverkehrsabgaben-Nutznießern ausgeglichen?
-wie kann man in diesem Kontext staatlich subventionerte Flüge zwischen Köln/Bonn und Berlin durchführen?
-warum fliegen dieselben Personen welche die LVA eingeführt haben ab Brüssel mit dem Flugzeug obwohl doch Brüssel sehr gut ans mitteleuropäische Schienenetz angebunden ist?
Würde man tatsächlich wie von Ihnen behauptet Luftverkehrsströme lenken wollen würde man ganz einfach Flüge unter 500 km verbieten, schon wäre das Ziel erreicht.
 

Blau87

Aktives Mitglied
04.11.2013
113
0
Ob das dann viel gerechter ist, wenn alle für die Sicherheitskontrollen an Flughäfen bezahlen als nur die Passagiere?

Ist es denn gerecht, für die oben angesprochene ''Bahnpolizei '' zu zahlen, wenn man nie Bahn fährt ? Viele Sachen werden mit Steuergeldern bezahlt, die dem einzelnen nichts bringen.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.670
624
Bayern & Tirol
Dazu gehört auch, dass es keine Priority Lanes mehr gibt, sondern hohes Tempo für alle. Staatliche Sicherheit darf nicht vom Reichtum des Einzelnen abhängen.

Freunschaft, Genosse Luftikus!
Die gemeine Arbeiter- und Bauernklasse darf natürlich gleichberechtigt an einer qualitativ hohen Sicherheitskontrolle teilhaben.
Für die Genossen aus dem Reisekader gibt es natürlich ausnahmen.

Mit besten Wüschen aus der DDR
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Natürlich kommt diese Studie von "interessierter Seite". Das heißt aber lediglich, daß man sie mit kritischer Distanz lesen und vor allem interpretieren sollte, nicht, daß man sie ignorieren sollte. Es ist schon beachtenswert und relevant, was jemand sagt, der von der Materie etwas versteht. Aber man kann dabei ja kritische Distanz wahren.
Daß die Luftverkehrssteuer - wie im Übrigen ja jede Steuer - negative Auswirkungen hat, ist ja überhaupt keine Frage, das muß jedem klar sein, der bei klarem Verstand ist. Die einzige Frage ist:
a) wie hoch sind diese Auswirkungen?
b) ist man (als Gesellschaft) bereit, aus "übergeordneten Gründen" diese Nachteile in Kauf zu nehmen?
 

Blau87

Aktives Mitglied
04.11.2013
113
0
Ganz schön kesse Lippe für 22 Beiträge.

Wird ein User hier erst ab einer bestimmten Anzahl von Beiträgen ernst genommen ? Aber anscheinend darf man mit 3100 Beiträgen hier mit Polemik antworten ;) ... und nein, mir ging es in dem Beitrag um was ganz anderes, nicht um den Sinn oder nicht Sinn von Steuern. Ist hier aber falsch und auf eine Diskussion hab ich jetzt keine Lust mehr, also gute Nacht :)
 
H

HGFan

Guest
Würde man tatsächlich wie von Ihnen behauptet Luftverkehrsströme lenken wollen würde man ganz einfach Flüge unter 500 km verbieten, schon wäre das Ziel erreicht.
mit was willst es ersetzen?
Wien - Innsbruck:
Bahn: 4:17
Flugzeug <1h

Wien - Graz:
Bahn: 2:30
Flug: ~30Min

Wien - Klagenfurt:
Bahn: 3:51
Flug ~1h
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
Der OP sprach richtigerweise im Konjunktiv. Ich glaube nicht, daß er irgendwas ersetzen möchte.