Verbot der "pay2fly"-Praxis - epetition Deutscher Bundestag

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Apollo

Guest
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Hier im Forum wurde einige Male "pay2fly" angesprochen. Nun gibt es eine Petition auf beim Deutschen Bundestag für das Verbot der "pay2fly"-Praxis für Fluggesellschaften. Bisher haben magere 52 Menschen unterzeichnet.

https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2014/_02/_25/Petition_50232/forum/Beitrag_319621.$$$.batchsize.10.tab.1.html

Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass Airlines die Praxis des sogenannten "pay2fly" untersagt werde.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
8.706
6.200
LEJ
Grundsätzlich kann ich dem weder zustimmen noch dies ablehnen, da mir wirklich das Hintergrundwissen fehlt.
Unüblich ist diese Praxis doch (leider ) überall. Der Meister muss seinen Meisterlehrgang 30.000€ selbst bezahlen. Die Hebamme bezahlt ebenso ihre Ausbildung selbst. Der Busfahrer bezahlt seinen Führerschein selbst. Die Krankenschwester zahlt ihr Weiterbildung selbst. Auch die Altenpfleger werden beschissen. Die Reihe lässt sich für viele Berufsgruppen fortsetzen. Wo ist der Anfang und wo ist das Ende. Der Kern einer solchen Petition muss alle Berufsgruppen umfassen, die ihre Ausbildung selbst bezahlen müssen. Ansonsten werden wieder Privilegien für einzelne Berufe geschaffen.

Oder bist du der Meinung, dass der Beruf der Hebamme weniger wert ist, als der eines Piloten.
 
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tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Es geht nicht um die Ausbildung. Es geht um den Scheinerhalt.

Ist bei LKW Fahrern genauso, die müssen ihre Verlängerung auch selbst zahlen und wenn neue Regeln kommen wie zuletzt, dass sie bestimmte Kurse absolvieren müssen, zahlen sie das auch selbst.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.316
344
Monetär gesehen ist das so. Ein Pilot bringt mehr Geld nach Hause als eine Hebamme.
Alle anderen Betrachtungsweisen sind Stammtischgeschwätz.

Monetär gesehen hat der Pilot hinterher viel bessere Möglichkeiten, seine Ausbildung abzubezahlen, selbst wenn diese teurer ist. Studenten müssen auch Reihenweise Kredite aufnehmen, um sich ihr Studium leisten zu können.

Jammern auf hohem Niveau. Kennt man ja von Cockpit.


PS: Traust du dich eigentlich auch, den Männern von der Müllabfuhr deine Meinung über den monetären Wert ihrer Arbeit zu sagen? Mach das mal, wird bestimmt ein großer Spaß für alle Beteiligten.
 
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atcler

Aktives Mitglied
20.10.2010
162
1
Bei pay2fly geht es doch gar nicht mehr um irgendeine Ausbildung oder Weiterbildung. Die Piloten sind doch alle ausgebildet, das Typerating fehlt halt. freundlicherweise verkaufen es einige Airlines für deutlich zu viel Geld plus befristeten Arbeitsvertrag. Ziel ist, Stunden sammeln, Rating machen und netterweise fliegen die jungen Piloten dann 300-400h für lau.

Es ist schon bedenklich, wenn nicht der ins Cockpit kommt, der am talentiertesten ist, sondern der mit dicker Brieftasche. Das gefällt mir gar nicht und passt meiner Meinung nach nicht ins Cockpit.

Airlines, die daraus ein Geschäftsmodell entwickelt haben, sind einfach zum ko....
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
PS: Traust du dich eigentlich auch, den Männern von der Müllabfuhr deine Meinung über den monetären Wert ihrer Arbeit zu sagen? Mach das mal, wird bestimmt ein großer Spaß für alle Beteiligten.

Warum sollte ich einem Mitarbeiter der Müllabfuhr nicht sagen, dass ein Pilot mehr verdient als er.
Ich denke, das ist ihm selber klar.

Wenn Du meine Aussage verstanden hättest wüsstest Du, dass ich nichts anderes gesagt habe, als dass ein Pilot mehr Geld verdient als eine Hebamme. Die Arbeit hat also einen höheren Geldwert, deswegen ist sie monetär mehr wert. Verstanden?
Außerdem habe ich gesagt, dass alle anderen Diskussionen über die Werthaltigkeit bestenfalls Stammtischgeschwätz sind.

Ein Pilot wird der Schwangeren auf der Entbindungsstation nichts helfen, genauso wenig wie Hebamme im Cockpit . Es sei denn der Pilot kann den Job der Hebamme oder die Hebamme kann Flugzeuge fliegen.
Es ist also immer eine Frage der Situation und der Umgebungsparameter.

Bevor Du Dich also künstlich über meine Aussage aufregst, solltest Du sie vorher verstanden haben.
 
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steroidpsycho

Erfahrenes Mitglied
03.12.2010
709
110
@Langstrecke:

Sicherlich wäre es angemessen, wenn Du versuchst - vor öffentlicher Antwort hier im Forum - die enormen Fehler deiner Eltern, die bei der Erziehung gemacht wurden, auszumerzen. Ein Mindestmaß an Anstand sollte auch Dir nicht fehlen.

Zum Thema muß natürlich angemerkt werden, daß diese Berufsgruppe, die weit überdurchschnittlich verdient und weit vor der Restbevölkerung in den Ruhestand eintritt, durch die öffentlichkeitswirksamen Streiks in jüngster Vergangenheit nicht eben ein Übermaß an Sympathie erworben hat.

Es mag dahingestellt bleiben, ob der Verdienst angemessen ist oder nicht, ebenso das erbärmliche Gejammer über die hohe Arbeitsbelastung.

Es ist aber nunmehr ein Faktum, daß jeder in unserer Gesellschaft seinen Weg selbst wählt. Das Überangebot an - im weltweiten Vergleich teuren - deutschen Piloten und die sich hieraus ergebenden Probleme (pay2fly) sind hinlänglich bekannt. Wenn nun der Berufsweg des Piloten eingeschritten wird (natürlich in der Hoffnung auf einen überdurchschnittlichen Verdienst und ein noch hohes Prestige in der Gesellschaft), sind auch die damit verbundenen Risiken bekannt, ob man diese nun sehen will oder nicht.

Hier den Gesetzgeber um eine Lösung zu bemühen, erscheint mehr als lächerlich.

Sicherlich kann man die Initiatoren der Petition daran erinnern, daß einer Änderung des Berufsbildes - zum Beispiel hin zum Raumpfleger - immer auch einen Ausweg aus der ach so schrecklichen Situation bedeuten kann.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
8.706
6.200
LEJ
1. Es mag dahingestellt bleiben, ob der Verdienst angemessen ist oder nicht, ebenso das erbärmliche Gejammer über die hohe Arbeitsbelastung.

2. Es ist aber nunmehr ein Faktum, daß jeder in unserer Gesellschaft seinen Weg selbst wählt.

3. Hier den Gesetzgeber um eine Lösung zu bemühen, erscheint mehr als lächerlich.

Stimme voll damit überein. Jedoch habe ich nichts dazu geschrieben, dass du damit mich mit deiner und dieser Antwort persönlich ansprichst.

Erbärmlich und schwach finde ich dennoch folgende Aussage von nhobalu (Nr5): "Alle anderen Betrachtungsweisen sind Stammtischgeschwätz." Wer so argumentiert, muss damit rechnen, dass nicht sonderlich freundlich geantwortet wird oder sind nhobalu`s Antworten das einzig wahre Lehre?
 
Zuletzt bearbeitet:

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Stimme voll damit überein. Jedoch habe ich nichts dazu geschrieben, dass du damit mich mit deiner und dieser Antwort persönlich ansprichst.

Erbärmlich und schwach finde ich dennoch folgende Aussage von nhobalu (Nr5): "Alle anderen Betrachtungsweisen sind Stammtischgeschwätz." Wer so argumentiert, muss damit rechnen, dass nicht sonderlich freundlich geantwortet wird oder sind nhobalu`s Antworten das einzig wahre Lehre?

Auch wenn das alles etwas kindisch ist. Schau Dir meinen erklärenden Beitrag #9 an.

Meine Antworten sind meine subjektive Empfindung, deren Sinn Dir anscheinend verborgen bleiben. Ich beanspruche weder die "wahre Lehre" noch lege ich wert darauf, dass Du oder andere hier meiner Meinung sind. Dafür bin ich zu unwichtig und meine einzig verbliebene Hirnzelle kann sowieso wenig bis gar nichts Geistreiches zu diesem Forum beitragen... ;) Ich habe sogar schon ein Antragsformular als Minion ausgefüllt. Wurde aber abgelehnt, weil zu unintelligent... :eek:

Hilft Dir das?
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
3.919
621
CGN
Es ist schon bedenklich, wenn nicht der ins Cockpit kommt, der am talentiertesten ist, sondern der mit dicker Brieftasche. Das gefällt mir gar nicht und passt meiner Meinung nach nicht ins Cockpit.

den talentiertesten fördern kannst Du beim Schach oder dem Leistungssport.

Pilot ist ein Job. Kein 08/15-Job, einverstanden (aber ob man dafür geeignet ist oder nicht, stellt sich bei fertig ausgebildeten Piloten in der Regel nicht mehr).

Aber es ist ein Job, zu dem keiner gezwungen gezwungen wird. Keiner, den man aus Aussichtslosigkeit nach 5x Sitzenbleiben einschlagen musst, weil es für eine Lehrstelle nicht gereicht hat. Sonden den sucht man sich aus, und wer das tut, sollte intelligent genug sein, neben der Aussicht auf das große Geld auch die Nachteile und Haken zu sehen. Wer sich einen Job in der Notfallrettung sucht, sollte sich auch vorher überlegen, ob er Blut sehen kann; und wer Türsteher wird, merkt hoffentlich auch nicht erst im Nachhinein, dass er beschissene Arbeitszeiten hat.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.779
5.516
Mit Ausnahme des Beitrages von atcler kann man sich bei Lektüre des Threads eigentlich nur an den Kopf fassen. In anderen Threads philosophieren selbsternannte Experten über Unfälle/Zwischenfälle, aber bezahltes Fliegen für den Lizenzerhalt/-erwerb ist persönliches Problem des Piloten...
 
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Anonym38428

Guest
Mit Ausnahme des Beitrages von atcler kann man sich bei Lektüre des Threads eigentlich nur an den Kopf fassen. In anderen Threads philosophieren selbsternannte Experten über Unfälle/Zwischenfälle, aber bezahltes Fliegen für den Lizenzerhalt/-erwerb ist persönliches Problem des Piloten...

Die Diskussion hier zeigt aber, dass angehende Piloten keine Lobby haben. Schliesslich gehts ihnen ja richtig gut. Prekäre Arbeitssituationen und Ausbeutung interessieren da niemanden und sind nicht vermittelbar. Schade, aber wenn es zu Pay2Fly ichtmal jemand in einem flugaffinen Forum schafft eine sachgerechte Diskussion zu führen, spiegelt das die Gesellschaft "perfekt" wieder. Schade ...

Es gibt nur eine angemessene Reaktion zu dem Thema: Absoluter Boykott aller Airlines die Pay2FlyModelle nutzen.
 
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thebusychris

Aktives Mitglied
16.10.2009
176
0
Die Diskussion hier zeigt aber, dass angehende Piloten keine Lobby haben. Schliesslich gehts ihnen ja richtig gut. Prekäre Arbeitssituationen und Ausbeutung interessieren da niemanden und sind nicht vermittelbar. Schade, aber wenn es zu Pay2Fly ichtmal jemand in einem flugaffinen Forum schafft eine sachgerechte Diskussion zu führen, spiegelt das die Gesellschaft "perfekt" wieder. Schade ...

Es gibt nur eine angemessene Reaktion zu dem Thema: Absoluter Boykott aller Airlines die Pay2FlyModelle nutzen.

Mal ganz ehrlich: Wer interessiert sich denn für prekäre Arbeitsverhältnisse bei bestimmten Facharbeitergruppen? Wer interessiert sich eigentlich für die Ingenieure, die über Dienstleister bei renommierten Unternehmen wie Airbus, Daimler oder BMW beschäftigt werden bzw. an diese verliehen werden und nur einen Bruchteil der Leistungen erhalten, wie das Stammpersonal und das alles trotz Ingenieur"mangel". Dafür interessiert sich auch kein Mensch. Das sind alles Dinge, die man weiß, bevor man diese Richtung einschlägt. Sollen wir alle jetzt also auch die deutschen Premiumhersteller boykottieren, weil sie zum Teil relativ offensichtlich (auf Staatskosten) massives Lohndumping über Werkverträge betreiben, nachdem das Türchen "Leiharbeit" vor nicht allzu langer Zeit zugemacht wurde?

Man kann den jungen Leuten, die hier heute noch vom Beruf Pilot träumen, nur eines mit auf den Weg geben: Wer außerhalb der großen Fluggesellschaften, die eine komplette Vorfinanzierung inklusive anschließendem Arbeitsvertrag garantieren, eine Ausbildung auf eigene Faust absolviert, muss entweder extremes Glück haben oder sich erst einmal auf gering bezahlte oder fachfremde Jobs einstellen, denn die Konkurrenz ist riesig und der Markt ist absolut gesättigt. Die freien Schulen produzieren zu allem Überfluss Nachschub am laufenden Band und versprechen den Schülern bezgl. Berufschancen zum Teil das Blaue vom Himmel. Wer kann es ihnen auch verübeln, die wollen auch nur Geld verdienen. Das ist meiner Meinung nach die Realität außerhalb von Swiss, LH, AB, 4U oder auch OS und dessen muss man sich einfach vorher bewusst sein.
 
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United744

Erfahrenes Mitglied
21.08.2010
290
0
Die Diskussion hier zeigt aber, dass angehende Piloten keine Lobby haben. Schliesslich gehts ihnen ja richtig gut. Prekäre Arbeitssituationen und Ausbeutung interessieren da niemanden und sind nicht vermittelbar. Schade, aber wenn es zu Pay2Fly ichtmal jemand in einem flugaffinen Forum schafft eine sachgerechte Diskussion zu führen, spiegelt das die Gesellschaft "perfekt" wieder. Schade ...

Es gibt nur eine angemessene Reaktion zu dem Thema: Absoluter Boykott aller Airlines die Pay2FlyModelle nutzen.

Würden die Deutschen auf die Straße gehen könnten in allen Branchen menschengerechte Arbeit und sozialverträgliche Löhne bei niedrigerem Preisniveau gezahlt werden. Einzig Aktionäre und Großkapital würde verlieren: Nämlich durch eine Nullleistung (Besitz von Kapital ist keine Leistung) zu verdienen.
 
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Anonym38428

Guest
Und wieder driftet die Diskussion in eine falsche Richtung: Kern ist die Tatsache, dass hier nicht mehr Befähigung und Eignung Kriterium für den Platz vorne Rechts ist, sondern einzig der Geldbeutel. Die Auswirkungen dessen kann sich jeder ausmalen.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.059
139
FRA
.... nsja, die derzeitige Regelung, wer lange genug links sitzt rutscht mehr oder weniger automatisch nach rechts, ist auch nicht viel besser. Immer schön nach Lehrgangsnummer hat auch nix mit Leistungsprinzip zu tun
 
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Anonym38428

Guest
Ist schon mal jemand gezwungen worden, "pay2fly"-Pilot zu werden?

Jein. Du hast gerade 60k in den Pilotenschein investiert, 25k in einTyperating und hast die Möglichkeit das Typerating quasi abzuschreiben, wenn du keine Stunden nachweisen kannst - oder du legst nochmal was drauf, um das Typerating zu erhalten und die Gesamtinvestition von schnell 100k und mehr nicht komplett abschreiben zu müssen.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Jein. Du hast gerade 60k in den Pilotenschein investiert, 25k in einTyperating und hast die Möglichkeit das Typerating quasi abzuschreiben, wenn du keine Stunden nachweisen kannst - oder du legst nochmal was drauf, um das Typerating zu erhalten und die Gesamtinvestition von schnell 100k und mehr nicht komplett abschreiben zu müssen.

Ja und? Empfinde ich als Unternehmer als geringes Risiko. Kann ja jeder selber für sich abwägen, ob er auf diese Investition einen persönlichen Return erwartet. Wer meint, das sei zu viel des Risikos, der orientiere sich beruflich anders. Immer diese deutsche Vollkaskomentalität...