Also ganz historisch gesehen (etwa in den 1970er/ 80ern/ 90ern?) haben sich die Kerosinzuschläge entwickelt als der Ölpreis schnell stieg und damals IATA und besonders Pauschalreisenkatalog Tabellenrichtpreise nicht schnell genug angepasst werden konnten. Damals waren die Preise auch nicht so dynamisch gesteuert wie das heute ist.
Als dann die Ölpreise wieder fielen wurden die Treibstoffzuschläge weit zögerlicher zurückgenommen als sie damals bei gleichem Ölpreis angestiegen waren.
Je mehr auf und ab cycles es gab, desto höher wurde das Polster das man vor sich herschob, weil man nicht freiwillig darauf verzichten wollte.
Dazu kam, dass man sich bei LH für Awards dann in den 200ern an die Kostenbeiträge über dem Fremdgebührenanteil gewöhnt hatte- und was man mal im System hat das gibt man nicht so schnell wieder her.
Dazu kamen weiter die Preisportale über das internet und da war es wichtig in der Tabelle oben zu stehen.
Da man dann irgendwann selbst in Erklärungsnöte kam hat man den ursprünglichen Treibstoffzuschlag einfach umbenannt und heute tut man so als hätte es nie einen Treibstoffzuschlag gegeben und will auch alte Argumentationen nicht mehr wahrhaben. (siehe Swiss sprecherin)
Mir wäre es am liebsten die EU würde den internationalen Zuschlag einfach verbieten und es würden nur noch die echten Steuern und Gebühren ausgewiesen.
Das gibt es bei anderen Produkten ja auch kaum.
Allenfalls bei Metallprodukten, aber auch Goldschmuck z.b. gibt es oft eine Preisaufteilung in eine Materialpreis und HerstellungspreisKomponente- z.B. bei Katalysatoren für den Edelmetallanteil mit stark schwankenden Rohstoffpreisen.
Also wenn sich Flugpreise dynamisch über den Ölpreis anpassen sollten dann sollte es sich z.B. am Rohölpreis definieren. Damit wäre auch den Phantomzuschlägen das Wasser abgegraben und es wäre wieder transparenter.
Gruß
Flyglobal