Volkswagen gibt Abgasmanipulation in den USA zu

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Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
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36
MRS

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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717
MUC
Die Allgemeinheit legt Grenzwerte fest, wie sie ihr passen. Die Feinstaubbelastung in Städten liegt z.B. heute flächendeckend über den EU Limits. Wenn das die Öffentlichkeit richtig mitkriegt, kommt die nächste Regulierungswelle.
Danach hat sich die Industrie zu richten. Auch ihre Waren müssen die Gesetze erfüllen und sich nicht durch die Tests tricksen. Den Autokanzler gibt es nicht mehr. VW kann vorgeworfen werden, dass ihre Autos die gesetzlichen Vorgaben nicht erfüllt haben und mehr Dreck ausstossen als erlaubt. Dabei geht es gerade nicht um Tests, sondern um die Allgemeinheit, die getäuscht wurde.

Wer ist denn die "Allgemeinheit"? In unserer parlamentarischen Demokratie, sind das unsere gewählten Volksvertreter. In diesem unseren Lande sind zumindest die Wahlen sauber. Dass das Volk etwas belogen sein will und gewisse Dinge nicht hören mag, ist unbestritten, aber nicht dem System anzulasten. Die Gesetze macht das Parlament. Auch die Automobil-Industrie hat sich an die Gesetze zu halten, macht sie es wie VW, gibt das Ärger.
VW hat betrogen, in dem sie die Tests in richtigen Leben nicht erfüllt haben. Alles was außerhalb des Testzyklus stattfindet, war und ist legal.
Ob es ausreichend ist, ist eine Frage, die politisch zu beantworten ist. Dazu gibt es Wahlzettel, die leider von zu wenigen benutzt werden.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.039
10.677
Dahoam
Wer ist denn die "Allgemeinheit"? In unserer parlamentarischen Demokratie, sind das unsere gewählten Volksvertreter. In diesem unseren Lande sind zumindest die Wahlen sauber.

Wobei man das nur von den den direkt gewählten Vertretern sagen kann und damit nur dem halben Bundestag. Die andere Hälfte besteht aus kriechenden und speichelschleckenden Vertretern die es häufig nur in den Bundestag schaffen weil sie sich über die Listenplätze reingemogelt haben.
 

FREDatNET

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11.07.2010
8.301
11
VIE
Sollte man sich Gedanken machen wenn bei einem neuen B8 (angeblich nicht betroffen, da Euro6) nach dem Software Update der Durchschnittsverbrauch um 1l/100km gestiegen ist? :eek::rolleyes::sick:

Dass ich beim Mix mittlerweile bei 7l statt 4,5l angekommen bin ist ja auch heftig... spannend!
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
7
MUC
Sollte man sich Gedanken machen wenn bei einem neuen B8 (angeblich nicht betroffen, da Euro6) nach dem Software Update der Durchschnittsverbrauch um 1l/100km gestiegen ist? :eek::rolleyes::sick:

Dass ich beim Mix mittlerweile bei 7l statt 4,5l angekommen bin ist ja auch heftig... spannend!

Au weh, VW.
Dir wird der Mehrverbrauch finanziell nicht weh tun, aber als Privatnutzer hätte ich damit ein echtes Problem.
 
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FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.301
11
VIE
Au weh, VW.
Dir wird der Mehrverbrauch finanziell nicht weh tun, aber als Privatnutzer hätte ich damit ein echtes Problem.

Für mich persönlich nicht relevant, stimmt. Aber mein AG hat ca. 20 Passat in der Flotte und demnächst sollten ca. 30 weitere Fahrzeuge anderer Marken auf Passat umgestellt werden. Bei durchschnittlich 30k km pro Jahr und Diesel Preis von €1,2 kostet jeder Liter Mehrverbrauch dieser Flotte so ca 18k€ pro Jahr, davon kann man zwei zusätzliche Fahrzeuge dieser Kategorie anschaffen. Rechne ich den aktuellen Mehrverbrauch in Relation zum spezifizierten Mix komme ich in 5 Jahren bei unserer Passat Flotte auf über 200k€ Mehrkosten. Da kann eigentlich kein Fuhrparkmanager / Controller wegsehen.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
VW-Skandal: Was überschrittene Grenzwerte anderer Hersteller bedeuten | heise online

Viel Spaß beim Lesen ;)

@flyglobal, bin auf deinen Kommentar gespannt! Ich fand die Thematik sehr gut getroffen.

Hier mein Kommentar:

Super Artikel den ich nur jedem empfehlen kann, gerade auch denjenigen die jetzt nicht einen Master oder Dipl. Ing Abschluss im KFZ nahen Bereich haben. Auch der Analogiebetrachtung ist ok.

Hier hat mal ein Autor erläutert wie man dem Thema auf die Spur gekommen ist! Nämlich auf der Straße so ungefähr im Lastbereich des Zyklus zu fahren. Da kann man zwar schwer eine Sammelprüfung durchführen, aber wenigstens bestimmte Lastpunkte anfahren die auch im Test vorkommen und dann vergleichen.

Selbst den Ruß/ NOx Zielkonflikt auf den ich hier auch schon eingegangen bin beschreibt der Autor in seinem Artikel.
Man muss nur Übersetzen, dass das Auto mit mehr Ruß und weniger NOx in Wahrheit keine Rußwolke ausstoßen würde, stattdessen aber der Partikelfilter öfters Regenerieren müsste, was dann ein Lebensdauer Thema sein kann, wenn man diesen dann kostensparender ausgelegt hat.

Wie gesagt ich empfehle jeden diesen Artikel zu lesen – so gut habe ich die Thematik ‚fürs allgemeine Volk‘ noch nicht beschrieben gesehen.

Danke für den link

Flyglobal
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.039
10.677
Dahoam
Der Artikel ist wirklich gut, noch ausführlicher vom selben Autor ist das Thema hier nachzulesen (hat mehrere Teile!).

Der ausführliche Artikel ist wirklich sehr gut. Endlich mal einer der alles mit Fakten und Wissen erklärt.

Besonders diese Aussage trifft es genau was der eigentliche Skandal ist:
Die amtlichen Grenzwerte gelten für einen gesetzlich vorgeschriebenen Fahrzyklus, der für Vergleichbarkeit sorgt. Er findet im Labor statt, weil draußen auf der Straße Dinge wie Verkehr oder Winter passieren. Der Skandal ist also nicht, dass die Grenzwerte überhaupt überschritten werden, irgendwie, irgendwo, irgendwann (denn sonst wäre der X5 auch skandalös), sondern dass die Umweltbehörden ums Verrecken nicht in die Nähe der Laborwerte kamen, was aber hätte gelingen müssen, wenn man den Prüfzyklus auf der Straße nachfährt.

Und die Konsequenz der Modifikation ist auch logisch erklärt:
Wahrscheinliches Szenario: Volkswagen ruft irgendwann die betroffenen Autos zurück. Nach dem vollbrachtem Service fahren Kunden dann einen Motor, der im Alltag weniger Stickoxide ausstößt, aber mehr verbraucht oder weniger leistet oder beides, denn es gibt in dieser Welt nichts geschenkt, am wenigsten von der Physik.
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Und die Konsequenz der Modifikation ist auch logisch erklärt:

Ganz besonders freue ich mich jetzt schon auf die wahrscheinliche Aussage von VW: "Tut uns leid, aber die Garantiezeit von 2 Jahren ist ja nunmehr abgelaufen, den Mehrverbrauch und die mindere Leistung berechtigen sie nicht zu einem Schadensersatz."

Jeden Tag den VW länger benötigt die Software zu tauschen spart vermutlich Millionen an Schadenersatzzahlungen....
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Daher sollte jeder der betroffen ist seine Ansprüche umgehend benennen und einfordern.

Und wie soll man seine Ansprüchen benennen und einfordern können, wenn man den eigenen Schaden noch nicht bestimmen kann? Aktuell ist noch kaum einem Besitzer ein echter Schaden entstanden. Jetzt unter Berufung auf das eigene Umweltbewusstsein zu klagen, ist doch bei den meisten der größte BS ever, sofern man kein Bluemotion, Greenline oder Ecomotive Variante fährt.
 

Ice_B

Erfahrenes Mitglied
22.11.2011
2.244
1
Münchener Outback
Und wie soll man seine Ansprüchen benennen und einfordern können, wenn man den eigenen Schaden noch nicht bestimmen kann? Aktuell ist noch kaum einem Besitzer ein echter Schaden entstanden. Jetzt unter Berufung auf das eigene Umweltbewusstsein zu klagen, ist doch bei den meisten der größte BS ever, sofern man kein Bluemotion, Greenline oder Ecomotive Variante fährt.

Richtig, da helfen dann Zahlen, Daten, Fakten. Das Schreiben von VW abwarten und dann sehen, ob und was gemacht wird, mit welchen Folgen. Ob es sich um Straßen- oder Laborwerte handelt ist schlicht egal. Hier wurde wissentlich betrogen. Ohne diesen Betrug wären die Motoren nie zugelassen worden, was sich nun auf die Betriebserlaubnis, grüne Plakette, whatever auswirkt.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Daher sollte jeder der betroffen ist seine Ansprüche umgehend benennen und einfordern.

Gib mal ein Beispiel welche Ansprüche du siehst.
Dadurch dass VW im Abgastest unter Testbedingungen ja auch den Verbrauch bestimmt und bestätigt bekommen hat, wird es für dich nach Aktenlage keine Veränderung geben.
(Das setzt voraus, dass du ein Software update bekommst, und die Typprüfwerte für den offiziellen Verbrauch nicht angepasst werden müssen – so sollte es sein).

Momentan kann es aber passieren, dass du im Real World Verhalten persönlich unangemessen profitierst, weil du im Test-Lastprofil deine Umwelt mit mehr NOX versaust, aber persönlich eventuell einen kleinen Verbrauchsvorteil auf Kosten der von dir mehr vergifteten Allgemeinheit hast.
Dieser (dir unbewusste, aber doch illegale) Eigennutz wird dir jetzt genommen und der eigentlich rechtmäßige Zustand für alle wird hergestellt. Da sehe ich nicht daß du den alten Zusatand jetzt einklagen kannst.
:eek: :p :D :eek: :-( :confused: :-( (such dir einen Smiley aus- weiß nicht welcher da passt)

Und wie soll man seine Ansprüchen benennen und einfordern können, wenn man den eigenen Schaden noch nicht bestimmen kann? Aktuell ist noch kaum einem Besitzer ein echter Schaden entstanden. Jetzt unter Berufung auf das eigene Umweltbewusstsein zu klagen, ist doch bei den meisten der größte BS ever, sofern man kein Bluemotion, Greenline oder Ecomotive Variante fährt.

Ja da bin ich gespannt. Man sollte mit den persönlichen Klagen vorsichtig sein.
Die größte Gefahr für VW besteht vielleicht in potentiellen Fahrzeugstillegungen. Das sehe ich zwar nicht, aber das würde dann sicher gegen Bußgeld verhandelt.

Flyglobal
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Gib mal ein Beispiel welche Ansprüche du siehst.

Ungefähr so:

"Ich habe ein Auto gekauft das unter Testbedingungen folgenden Werte liefert xx. yy. zz.. Wie ich jetzt aus der Presse erfahren habe sind diese Werte nur durch eine Manipualtion der Software und somit nicht rechtswirksam ermittelt worden. Ich fordere sie hiermit auf mein Fahrzeug bis zum XX.XX.XXXX auf die vertraglich zugesicherten Werten einzustellen, ich werde hier weder Einbussen bei der Leistung noch einen Mehrverbrauch hinnehmen."

Ob das insgesamt dann reicht, keine Ahung, aber damit wäre klar das ich während der Garantiezeit den Mangel bereits angemeldet habe - somit kann sich VW nicht mit "die Garantiezeit ist abgelaufen" aus der Affäre ziehen.

Mag sein das das die Rechtsgelehrten anders sehen, wenn ich allerdings gar nix sage bin ich sicher in keiner besseren Position. Für obengenanntes Schreiben braucht es ja weder eine Anwalt noch sonst irgendwas.

Ist doch ähnlich wenn es in der Wohnung tropft, du informierst den Vermieter das es ein Problem gibt, das konkrete Problem ermitteln die Handwerker.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Ist doch ähnlich wenn es in der Wohnung tropft, du informierst den Vermieter das es ein Problem gibt, das konkrete Problem ermitteln die Handwerker.

Nur dass hier der Vermieter es ebenfalls bereits weiß. Um in der Metapher zu bleiben: Selbst die Stadtverwaltung von Bluff (Neuseeland) ist über das Problem bei dir in DE informiert.

Ob das insgesamt dann reicht, keine Ahung, aber damit wäre klar das ich während der Garantiezeit den Mangel bereits angemeldet habe - somit kann sich VW nicht mit "die Garantiezeit ist abgelaufen" aus der Affäre ziehen.

Mag sein das das die Rechtsgelehrten anders sehen, wenn ich allerdings gar nix sage bin ich sicher in keiner besseren Position. Für obengenanntes Schreiben braucht es ja weder eine Anwalt noch sonst irgendwas.

Hier sind wir nicht mehr im Rahmen der Garantie. VW hat ja bekanntlich öffentlich zugegeben, dass man die Software eingesetzt hat. Den Betrug kann man jetzt nur noch schlecht leugnen. Und bei Betrug gilt (zumindest in den stark von französischer Ideologie geprägten Rechtssystem): Fraus omnia corrumpit.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Hier sind wir nicht mehr im Rahmen der Garantie. VW hat ja bekanntlich öffentlich zugegeben, dass man die Software eingesetzt hat. Den Betrug kann man jetzt nur noch schlecht leugnen. Und bei Betrug gilt (zumindest in den stark von französischer Ideologie geprägten Rechtssystem): Fraus omnia corrumpit.

Nun das Problem mit der Garantie hat der Kollege economyflyer aufgeworfen - meine Antwort darauf war "einfach mal Forderungen anmelden" um einer solchen Ausrede entgegen zu stehen - ich weiss nicht was daran schädlich sein sollte VW heute schon mitzuteilen das man eine unverzügliche Lösung des Problems erwartet.

VW stellt ja jetzt schon Wartezeiten von mehreren Monaten in Aussicht - für mich wäre das nicht aktzeptabel.