Es ist vom kulturellen Standpunkt aus betrachtet - abstoßend.
Das ist - entschuldige bitte - schlicht Quatsch. Wenn sich etwas wie ein roter Faden durch die Kulturgeschichte der Menschheit zieht, dann genau DAS. Die einen können mehr oder haben mehr oder sind mächtiger oder... als die anderen. Das mag einem aus ideologischen Gründen nicht gefallen, aber es läßt sich eben kaum wegdiskutieren.
Menschen definieren sich halt oft genau über diese Unterschiede.
Bei einem meiner früheren Arbeitgeber gab es eine Zeitlang ein Einheitsgehalt. Ein (auch ideologisch begründetes) Überbleibsel aus den Gründungstagen der Firma, mit dem sich die Inhaber rückwirkend betrachtet echt ein Ei ins Nest gelegt haben. Am Anfang fanden das alle sehr cool, aber nachdem immer mehr Kollegen klar wurde, daß sie sich in sonem Szenario gehaltlich nicht weiterentwickeln würden, gab es doch einiges an Unzufriedenheit... interessanterweise stieg die Produktivität und die Zufriedenheit insgesamt deutlich an, nachdem eine Umsatzbeteiligung eingeführt wurde, die sich an dem orientiert hat, was jeder
individuell zum Ergebnis beigetragen hat.
Was genau ist jetzt daran abstoßend?
Es ist eher gesund, wenn solche Unterschiede möglich sind. Realistischerweise passiert doch sonst folgendes: Abschaffung von unterschiedlichen Reiseklassen --> Nivellierung auf unterstem Level (=Y--, es gibt ja keine Alternative mehr) --> die ehemaligen C- und F-Bucher beißen in den sauren Apfel und sind stinking (auch nicht gut, wir wollten, doch, daß alle zufrieden sind) --> wer irgendwie kann, fliegt dann halt Luxus-Charter statt -Linie. Resultat? Die Schere klafft noch weiter auf.
Das gleiche droht ja analog in einigen deutschen Schulsystemen (Einheitsschule --> unterstes Level --> wer kann, schickt die Kids auf Privatschulen).
So eine Gesellschaft will ich nicht. Leider sind wir wohl auf dem besten Weg dorthin, wie ja dieser Schmirgel-Artikel ganz gut zeigt...
