Diskussionen zu den LH-Pilotenstreiks

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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
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Teil der Gewinne sind m.W. auch die aufgelösten Rückstellungen nach der Umstellung der bAV der Flugbegleiter. Da finde ich die Argumentation der Piloten um so zynischer.

Zynisch ist es in dem Zusammenhang mindestens auch das der Vorstand dafür dann Bonuszahlungen bekommt.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Danach hat die Wartung die höchste Gewinnmarge - und die machen Piloten?

Nein danach hat Swiss die höchste Marge gemacht, Wartung kommt auf Platz zwei und Lufthansa auf Platz drei.

Ich habe ja geschrieben das Lufthansa nicht die höchste Marge hatte - sondern den höchsten Gewinn - denn 5,4% von 16 Mrd (Lufthansa) sind mehr (in Euro) als 8,8% (Wartung) von 5,1 Mrd.

Und mit was bezahlt man sein Mitarbeiter, seine Boni, seine Dividenden? Mit Euro und nicht mit Prozenten - und da kommt das meiste von Lufthansa.
 
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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Das mit dem EBIT ist ja so eine Sache... Das "IT" davon muss ja auch irgendjemand bezahlen und das ist im Flugbetrieb sicher anders als bei der Wartung...

Zudem sahen die Zahlen in den Vorjahren völlig anders aus. Und die Rückstellungen für die Altersversorgung sind im EBIT der Einzelbereich (vermutlich) auch nicht drin, sondern erst auf Konzernebene konsolidiert.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
mal abgesehen von den Piloten und wie man das alles hier moralisch bewerten will und soll.

aber das Verhalten von Lufthanse finde ich irgendwie auch schwach.
kann es grundsätzlich sein, dass Arbeitgeber in Deutschland den Arbeitskampf verlernt haben, weil sie die letzten 20 Jahre gewohnt waren, dass die Arbeitnehmer auch einfach so kuschen und ständig schon klein bei geben, bevor es überhaupt angefangen hat??!
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Das mit dem EBIT ist ja so eine Sache... Das "IT" davon muss ja auch irgendjemand bezahlen und das ist im Flugbetrieb sicher anders als bei der Wartung...

Zudem sahen die Zahlen in den Vorjahren völlig anders aus. Und die Rückstellungen für die Altersversorgung sind im EBIT der Einzelbereich (vermutlich) auch nicht drin, sondern erst auf Konzernebene konsolidiert.

Aber so geht das doch die ganze Zeit, man kann nur auf die veröffentlichten Zahlen zurückgreifen - und dann interpretiert man eben das rein was man da lesen kann. Und letztlich schustern sich die Wirtschaftsprüfer den Bericht zusammen der weitestgehend dem gewünschten Trend entspricht. Gerade bei so großen Konzernen mit derart vielen Geschäftsfeldern hat man schon ein wenig Gestaltungsspielraum.

Da aber in allen Geschäftsbereichen der EBIT genannt ist sollte die Zahlen wohl untereinander vergleichbar sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

fivetonine

Reguläres Mitglied
25.10.2013
90
0
ZRH / FRA
Genau da schustern die WP`s von den Big4 mal einfach so die Zahlen zusammen, wie gerade gewünscht wird, du hast noch nicht wirklich eine WP Gesellschaft von innen gesehen.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
dass man die Bilanzen ein ganzes Stück weit so drehen kann, wie man das gerade braucht, damit hat User LH88 grundsätzlich recht.
sind ja auch genügend subjektive Bewertungspunkte drin, in so einer Bilanz.

... und übrigens, das gilt ganz grundsätzlich nicht nur für Konzernabschlüsse, nur mal am Rande.
den Gestaltungsspielraum haben auch viel kleinere Unternehmen
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Genau da schustern die WP`s von den Big4 mal einfach so die Zahlen zusammen, wie gerade gewünscht wird, du hast noch nicht wirklich eine WP Gesellschaft von innen gesehen.

Nein es gibt überhaupt keinen Gestaltungsspielraum und die Wünsche der Kunden werden nicht umgesetzt.
 

Jörg

Erfahrenes Mitglied
15.04.2010
631
143
Der neue Vorschlag von Lufthansa liegt ja nun seit einiger zeit vor. Da seitdem ja von VC nichts mehr kam werte ich das mal vorsichtig als Zeichen, dass der Schlichtung zugestimmt wird. Wenn das Angebot nicht ausgereicht hätte, hätte man das schnell analysiert und weitere Streiks angekündigt. Wäre schön, dass erste mal nächste Woche mit LH zu fliegen ohne sich die ganze Woche wieder Gedanken darum zu machen, wie man ans Ziel kommt.
 

fivetonine

Reguläres Mitglied
25.10.2013
90
0
ZRH / FRA
Ich beschäftige mich eher mit Konzernabschlüssen aus einer Big4 heraus, und ja da gibt es Gestaltungsspielaum aber sicherlich nicht in dem Rahmen den LH88 meint.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Ich beschäftige mich eher mit Konzernabschlüssen aus einer Big4 heraus, und ja da gibt es Gestaltungsspielaum aber sicherlich nicht in dem Rahmen den LH88 meint.

Ich meine konkret das man Gewinne in einzelnen Geschäftsfeldern anfallen lassen kann. Das passiert natürlich nicht in den Abschlussarbeiten, lässt sich aber eben gestalten.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Meine Kernaussage weiter oben ist eigentlich nicht der Gestaltungsspielraum, sondern dass die EBIT-Angabe eines Teilbereiches alleine sicher keine relevante Zahl für eine Gehaltsforderung sein kann.

Wer eine Gewinnbeteiligung wünscht, soll eine Teilumwandlung des Gehaltes in Mitarbeiteraktien fordern, aber nicht eine dauerhafte Tarifanhebung. Welche ja auch in schlechten Zeiten wirksam bleibt.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Meine Kernaussage weiter oben ist eigentlich nicht der Gestaltungsspielraum, sondern dass die EBIT-Angabe eines Teilbereiches alleine sicher keine relevante Zahl für eine Gehaltsforderung sein kann.

Wer eine Gewinnbeteiligung wünscht, soll eine Teilumwandlung des Gehaltes in Mitarbeiteraktien fordern, aber nicht eine dauerhafte Tarifanhebung. Welche ja auch in schlechten Zeiten wirksam bleibt.
also ... ich war ja auch schon in so mancher Verhandlung gesessen ... aber freiwillig der Gegenseite das anbieten, was eigentlich der Job der Gegenseite wäre ... ich weiß nicht?!

was du hier sagst ist zwar grundsätzlich richtig, ist aber nicht Job der Arbeitnehmerseite, sondern eigentlich die der Arbeitgeber.

oder anders gesagt: Die Arbeitnehmer wären ja grundsätzlich dumm, nicht das prinzipiell bessere Modell für sich zu fordern ...
 
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Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Ich beschäftige mich eher mit Konzernabschlüssen aus einer Big4 heraus, und ja da gibt es Gestaltungsspielaum aber sicherlich nicht in dem Rahmen den LH88 meint.
also, ich bin zwar weit weg von Lufthansa, Konzern und Big-For

aber es ist ein mehr oder weniger 'Leichtes', den Gewinn eines bestimmten Jahres mal 50% nach oben oder nach unten zu drehen, wenn ich das denn so möchte.
und wenn ich Krauterer das schon kann ... was sollen dann diejenigen sagen, die angeblich Große-Vier sind :)
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
also ... ich war ja auch schon in so mancher Verhandlung gesessen ... aber freiwillig der Gegenseite das anbieten, was eigentlich der Job der Gegenseite wäre ... ich weiß nicht?!

was du hier sagst ist zwar grundsätzlich richtig, ist aber nicht Job der Arbeitnehmerseite, sondern eigentlich die der Arbeitgeber.

oder anders gesagt: Die Arbeitnehmer wären ja grundsätzlich dumm, nicht das prinzipiell bessere Modell für sich zu fordern ...

Das trifft es doch genau - es ist nicht der Job der Angestellten einen Weg für die Zukunft zu finden - das muss das Management machen - und es gehört auch zum Job des Managements den Mitarbeitern zu verdeutlichen warum der Weg gegangen werden muss.

Aussage eines Vorstands heute im TV (angesprochen auf die Frage wo den die Fehler des Managements in den Verhandlungen lagen): "Wir sind vielleicht zu dicht am Markt, und handeln zu dynamisch".

Muss man bei solchen Verhandlungen nicht dicht bei der Belegschaft sein?
 
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Mr. Tequilla

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03.04.2014
2.698
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Was soll denn bitte das "prinzipiell" bessere Modell sein?
die von User rotanes beschriebene Festtariferhöhung, ohne Risikobeteiligung, dürfte für die Arbeitnehmer ganz grundsätzlich doch immer das besser Modell sein, oder?!
denn sie greift ja auch in schlechten Jahren.

dazu muss man noch nicht mal jemals Tarifverhandlungen geführt haben ...

aber warum das nun die Piloten freiwillig vorschlagen sollen, verstehe ich nicht.
das wäre ja eigentlich Aufgabe der Arbeitgeber, Boni und Mali in die Tarif-/Arbeitsverträge hineinzuverhandeln ...
 
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rotanes

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01.06.2010
7.016
6
HAM
Muss man bei solchen Verhandlungen nicht dicht bei der Belegschaft sein?

Nein; im konkreten Fall will die Belegschaft (wenn auch neuerdings nicht mehr offiziell, sondern nur noch durch Interviews) ja eigentlich nicht unbedingt die Super-Gehaltserhöhung, sondern sie wollen das Wings-Konzept "killen".
 

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
905
die von User rotanes beschriebene Festtariferhöhung, ohne Risikobeteiligung, dürfte für die Arbeitnehmer ganz grundsätzlich doch immer das besser Modell sein, oder?!
denn sie greift ja auch in schlechten Jahren.

Verstehe ich nicht. Sie ist vielleicht das sichere Modell, aber doch nicht zwingend das Beste.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Nein; im konkreten Fall will die Belegschaft (wenn auch neuerdings nicht mehr offiziell, sondern nur noch durch Interviews) ja eigentlich nicht unbedingt die Super-Gehaltserhöhung, sondern sie wollen das Wings-Konzept "killen".

Das ist das Ergebnis nach 5 Jahren, wäre man heute nicht evtl. woanders wenn man von vorn herein einen gemeinsamen Weg gesucht hätte?
 

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
905
das wäre ja eigentlich Aufgabe der Arbeitgeber, Boni und Mali in die Tarif-/Arbeitsverträge hineinzuverhandeln ...

Auch das verstehe ich nicht. Ich habe bereits so einige Verträge verhandelt, zwar meist auf Auftraggeber- oder Auftragnehmerseite, aber warum sollen Bonus- oder Malussysteme nur von einer der Parteien vorgeschlagen oder verhandelt werden?
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Verstehe ich nicht. Sie ist vielleicht das sichere Modell, aber doch nicht zwingend das Beste.
also Entschuldigung:
du Arbeitnehmer bekommst fest einen 20.ooo Euro Bonus, egal wie die Firma abschloss
du Arbeitnehmer bekommst einen 20.ooo Euro Bonus, aber nur dann, wenn der EBIT über 5% lag, und wenn die Fa. unter 3% EBIT lag, musst du dich sogar mit 5.ooo Euro Malus daran beteiligen ...

was ist für den AN nun besser?
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Auch das verstehe ich nicht. Ich habe bereits so einige Verträge verhandelt, zwar meist auf Auftraggeber- oder Auftragnehmerseite, aber warum sollen Bonus- oder Malussysteme nur von einer der Parteien vorgeschlagen oder verhandelt werden?

Weil hier kein neuer Vertrag verhandelt werden muss sondern bestehende Bedingungen verändert werden sollen.

Was würdest du als Auftragnehmer sagen, wenn dein bestehender Vertrag zu deinen Ungunsten geändert werden soll - es aber deiner Zustimmung bedarf?
 

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
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also Entschuldigung:
du Arbeitnehmer bekommst fest einen 20.ooo Euro Bonus, egal wie die Firma abschloss
du Arbeitnehmer bekommst einen 20.ooo Euro Bonus, aber nur dann, wenn der EBIT über 5% lag, und wenn die Fa. unter 3% EBIT lag, musst du dich sogar mit 5.ooo Euro Malus daran beteiligen ...

was ist für den AN nun besser?

Was soll der Schwachsinn? Willst Du einfach nur provozieren?

Die Ausgangsfrage ist: Was ist für den Arbeitnehmer besser? Fix x,x Prozent mehr Gehalt oder eine Gewinnbeteiligung von 0,x Promille