Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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10.895
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Southwest arbeitet nicht mit Buchungsklassen, welche deutlich unterschiedlich tarifiert sind?
Frag mich nicht nach der Theorie. Wenn ich sie brauche sind die Preise seit Jahren immer in einem sehr engen Rahmen. Und es gibt keine tausend Kombinationen, es gibt 3 Tarife, der billigste liegt bei um die 40% des teuersten, Datum und Uhrzeit machen weniger als +/- 5% aus. Und aktuell bleibt der Mittelsitz frei.
Guck doch einfach mal ein paar beliebige Flüge nach. Ich habe jetzt z.B. LAX-DEN geguckt, da kosten 40 Optionen Business Select über den Tag verteilt $489-499 (3 sind ausgebucht) und "Wanna get away" $199-209 (5 sind ausgebucht). Jeden Wochentag, bei jeder Aufenthaltsdauer, wenn die Vorbuchungsfrist > 2 Monate wird fällt "Wanna get away" bis auf $119, bei Business Select ändert sich nichts. Im "Low Fare Calendar" steht z.B. für die Monate September und October jeden Tag $119 drin, wenn ich heute noch fliegen wollte läge ich maximal bei $209. Check das mal im Vergleich bei Lufthansa... (Gerade mal CGN-MUC geguckt, da hätte ich morgen Optionen von €120-730, und in September und Oktober auch für €107, Faktor 7 statt Faktor 2...)
Nach der modernen europäischen Luftfahrt-BWL-Logik müste Soutwest seit Jahren vom Markt gefegt sein. Die Kunden lieben es aber.
Fliegen so verlässlich wie Bus fahren.

Wie gesagt, solange sie auch nach Corona die Leute finden, die das Siebenfache bezahlen, kein Problem.
Wenn sie nur noch die Schnäppchenflüge voll bekommen, großes Problem!
 

FCL

Erfahrenes Mitglied
02.04.2020
3.882
3.559
Aktuell geht bei uns im Haus die Diskussion übrigens in eine interessante Richtung (die ich absolut nicht von Managementseite erwartet hätte):
Wenn wir mit den Dienstreisen wieder anfangen, hat Sicherheit höchste Priorität. Jede unnötige Gefährdung soll vermieden werden koste es was es wolle. Ein Lockdown der Firma á la Tonnies käme allemal teurer.
Direktflüge stehen ausser Frage, Airlines mit maximal abgeschiedenen Sitzen sind zu bevorzugen. In Europa z.B. nur Airlines mit freiem Mittelsitz, und wenn das Business Class bedeutet, OK. International möglichst Suites.
Bin gespannt, ob das ein allgemeiner Trend wird, und wie lange er durchgehalten wird...

yup, safety first, and comfort too – so geht der Trend bei uns auch :)

LH A380 full/only F – vielleicht kriegen wir's ja doch noch hin... :-D
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.943
1.204
Frag mich nicht nach der Theorie. Wenn ich sie brauche sind die Preise seit Jahren immer in einem sehr engen Rahmen. Und es gibt keine tausend Kombinationen, es gibt 3 Tarife, der billigste liegt bei um die 40% des teuersten, Datum und Uhrzeit machen weniger als +/- 5% aus. Und aktuell bleibt der Mittelsitz frei.
Guck doch einfach mal ein paar beliebige Flüge nach. Ich habe jetzt z.B. LAX-DEN geguckt, da kosten 40 Optionen Business Select über den Tag verteilt $489-499 (3 sind ausgebucht) und "Wanna get away" $199-209 (5 sind ausgebucht). Jeden Wochentag, bei jeder Aufenthaltsdauer, wenn die Vorbuchungsfrist > 2 Monate wird fällt "Wanna get away" bis auf $119, bei Business Select ändert sich nichts. Im "Low Fare Calendar" steht z.B. für die Monate September und October jeden Tag $119 drin, wenn ich heute noch fliegen wollte läge ich maximal bei $209. Check das mal im Vergleich bei Lufthansa... (Gerade mal CGN-MUC geguckt, da hätte ich morgen Optionen von €120-730, und in September und Oktober auch für €107, Faktor 7 statt Faktor 2...)
Nach der modernen europäischen Luftfahrt-BWL-Logik müste Soutwest seit Jahren vom Markt gefegt sein. Die Kunden lieben es aber.
Fliegen so verlässlich wie Bus fahren.

Wie gesagt, solange sie auch nach Corona die Leute finden, die das Siebenfache bezahlen, kein Problem.
Wenn sie nur noch die Schnäppchenflüge voll bekommen, großes Problem!

Die Kunden lieben also niedrige Preise? Jetzt schlägt’s aber dreizehn!

Die Spreizung, wie du es immer so unschön nennst, ist bei Southwest genauso wie bei anderen P2P Airlines, in etwa ein Faktor von 10, ha hilft dir auch dein isoliertes Beispiel wenig.

Vielleicht erinnerst du dich, Southwest hatte als erste Airline die OW Fares mit einem Cap versehen ($299) und viele Nachahmer aus den Konzernen gefunden (TED war damals kein Film , sondern eine Airline und der Song nicht der Soundtrack dazu)

Die Caps waren bei allen ganz schnell verschwunden, da alle realisierten, es bringt nichts, außer netter PR, Last Minute Kunden zahlen deutlich mehr...

Von daher wieder mal ein Anekdötchen ohne Substanz, zumal der Vergleicj des Pricings zwischen einer Ein Klassen P2P Airline mit einer Vier Klassen H&S Airline selbst mit Äpfel und Birnen nicht zu beschreiben ist...

Noch einmal, wenn dir Walk Up / Full Flex Fares der Hansa zu teuer sind, dann kritisiere diese nicht dafür , sondern plane besser oder fliege Wizzair.

Walk Up Fares sollte man in seinem Heimatmarkt nicht unnötig deckeln, das kann man in Kombi mit offenen Buchungsklassen in Märkten machen, in denen man klare Nachteile ( u.a. kein Nonstopflug) hat, AF ex Dus nach Lax in c war am Schalter lange Jahre für 2k zu haben, die LH war ex DUS für 6k dabei und trotzdem voll..., ex AMS ist die LH „demütiger“
 
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Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
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Hamburg

ichbinswieder

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
2.280
340
Toller Plan von der LH. 22.000 Stellen zu viel und sie geben jeder Mitarbeitergruppe Kündigungsschutz

Nunja.

"Ohne die Vereinbarung hätten 2600 Stellen bei den Kabinen-Crews der Kerngesellschaft Lufthansa gestrichen werden müssen"

Und wieso eigentlich "jeder Mitarbeitergruppe". Wo hast Du das her? Diese Vereinbarung trifft ausschl. auf das Kabinepersonal der Kerngesellschaft zu. Weit weg also von "jeder Mitarbeitergruppe"
Ebenso hat LH schon 2 Standorte komplett zu gemacht, die für die Global Load Controll zuständig waren. Darüber verliert irgendwie niemand ein Wort. Ist wohl ind er Presse uninteressant.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.842
3.252
FRA
Interessant: Es gibt 22.000 Flugbegleiter und man hätte sich in der aktuellen Situation von 2.600 trennen müssen. Das klingt ja, als würden etwa 90% der Flüge stattfinden. Oder zumindest, als würde man erwarten, dass in kürze wieder 90% der Flüge von vor Corona stattfinden.

Ich bin da vielleicht etwas pessimistisch, aber irgendwie fehlt mir da der Glaube.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Die Frage ist: Reden wir von headcount oder FTEs? Und wie verändert sich bei den verbliebenen die Monats- und Jahresarbeitszeit?
Und wie verändert sich der Crewbedarf durch Veränderungen in der Flotte?
Es gibt da viele Stellgrössen....
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.943
1.204
Toller Plan von der LH. 22.000 Stellen zu viel und sie geben jeder Mitarbeitergruppe Kündigungsschutz

Ist doch in Kombination mit einer Reduzierung der Arbeitszeit völlig normal und wird unsere Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten prägen, eine der Hauptfragen wird sein, wieviele Stunden ein gewisser Teil der Gesellschaft zu welchen Konditionen arbeitet. 22000 Stellen bedeuten in diesem Zusammenhang 22000 FTE und diese Zahl wurde von den Verhandlungen mit den Gewerkschaften genannt...
 

FCL

Erfahrenes Mitglied
02.04.2020
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3.559
Interessant: Es gibt 22.000 Flugbegleiter und man hätte sich in der aktuellen Situation von 2.600 trennen müssen. Das klingt ja, als würden etwa 90% der Flüge stattfinden. Oder zumindest, als würde man erwarten, dass in kürze wieder 90% der Flüge von vor Corona stattfinden.

Ich bin da vielleicht etwas pessimistisch, aber irgendwie fehlt mir da der Glaube.

https://newsroom.lufthansagroup.com...uation/s/f0ffde1e-e4e4-479f-a8bd-338329d1e0a2

probably permanently after the crisis

over the next three years

Also klassisches "wenn wir in ein paar Jahren wieder bei xx% von pre-Corona sind, dann..." – mehr kann erstmal keiner abschätzen.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
16.558
14.799
IAH & HAM
Ich halte dass fuer einen smarten Zug. Sie reduzieren sofort ihre Kosten bei 25%, ohne teure Abfindungen, und die natuerliche Fluktuation ist in dem Bereich vermutlich hoch, was schnelle zusaetzlioche Einsparungen bringt.
 
A

Anonym-36803

Guest
Mit VC gibt es nun eine Zwischenlösung bis März 2021, über eine längerfristige Lösung wird weiterverhandelt:
Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit retten sich in eine Zwischenlösung: das Unternehmen reduziert seine Aufstockungen beim Kurzarbeitergeld und Zuschüsse zu den Betriebsrenten. Auch wird eine bereits vereinbarte Tariferhöhung auf das kommende Jahr verschoben.
von: https://www.aero.de/news-36635/Lufthansa-und-Cockpit-gehen-in-die-Verlaengerung.html
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Das wirkt schnell so, als würde man sich die aktuellen Steuerhilfen direkt selber auszahlen, statt sie für die dringend benötigten Hilfszwecke einzusetzen. Das würde ich jetzt nicht machen.
 

FCL

Erfahrenes Mitglied
02.04.2020
3.882
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Sicher, "2019 Boni in 2020 zahlen/annehmen" kann man diskutieren... aber dann bitte auch die "2019 Steuern in 2020 zahlen/annehmen" Gegenrichtung, oder? Ach... da ist es dann natürlich alles anders... :-/
 
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skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
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Warum können die beiden neuen eigentlich gerichtlich bestellt werden? Ist das ein Vorrecht des Staates, seine Vertreter über diesen Prozess zu schicken oder könnten das theoretisch auch private Großaktionäre? Ich dachte bisher, Aufsichtsräte müssen immer von der HV ernannt werden.
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
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Warum können die beiden neuen eigentlich gerichtlich bestellt werden? Ist das ein Vorrecht des Staates, seine Vertreter über diesen Prozess zu schicken oder könnten das theoretisch auch private Großaktionäre? Ich dachte bisher, Aufsichtsräte müssen immer von der HV ernannt werden.

Die Berichte überhaupt gelesen?
Das Vorschlagsrecht für die neuen Mitglieder lag vereinbarungsgemäß beim Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Deutschen Lufthansa, Karl-Ludwig Kley.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Das sind beides jedenfalls keine politischen Pappnasen, wie ja zuvor befürchtet worden war. Ganz guter Griff, würde ich sagen.
Der anstehende LH-Umbau wird aber auch eine schwierige und längere Nummer. Der Markt ändert sich sehr stark.
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.565
1.194
Dann hast Du wohl ein anderes Internetz als ich:

"Um die Bestellung von zwei neuen Mitgliedern zu ermöglichen, legen die bisherigen Aufsichtsräte Monika Ribar und Martin Koehler ihre Mandate mit sofortiger Wirkung nieder. "

Aktiengesetz: Niederlegung AR-Mandate -> unvollständiger AR -> Notwendigkeit gerichtlicher Bestellung von neuen AR-Mitgliedern -> AR/Vorstand macht Vorschlag -> Gericht bestellt (idR vorschlagsgemäß)
 
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Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.943
1.204
Das sind beides jedenfalls keine politischen Pappnasen, wie ja zuvor befürchtet worden war. Ganz guter Griff, würde ich sagen.
Der anstehende LH-Umbau wird aber auch eine schwierige und längere Nummer. Der Markt ändert sich sehr stark.

Vielleicht sollte man ergänzen, dass nur Pappnasen und unwissende Foristi, die Entsendung ihresgleichen in den AR befürchtet haben, in Expertenkreisen zirkulierten ganz andere Namen, zum Teil lanciert aus gewissen Kreisen.

Ob der Fraport oder diverse Gewerkschaften mit Kerkloh so happy sind, möchte ich hier nicht weiter kommentieren. Auf der anderen Seite reden wir auch „nur“ vom AR.
 
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