Ukrainische Antonov An-12 in Griechenland abgestürzt

ANZEIGE

Lutz1

Erfahrenes Mitglied
21.12.2016
1.362
978
ANZEIGE
War heute Nacht, einer von vier Motoren soll Problem gemacht haben. Bei3 verbleibenden Motoren sollte das nicht die einzige Ursache gewesen sein...
 
  • Wow
Reaktionen: juliuscaesar

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
22.312
20.250
FRA
Es soll sich um etwas gefährliches an Bord gehandelt haben, das griechische Militär und die Atombehörde nähern sich dem Wrack noch nicht.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Die AN12 hat aber eine beeindruckend schlechte Sicherheitsstatistik.
 

plotz

Erfahrenes Mitglied
26.05.2015
1.106
324
Wenn man sich anschaut wie lange, wo und mit welchen infrastrukturellen Voraussetzungen das Flugzeugmuster im Einsatz war und ist, relativiert sich das mEn ein bisschen.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.341
11.206
irdisch
Das sind uralte Klapperkisten, aus einstigen sowjetischen Luftwaffenbeständen recycled, die jetzt nur noch unter Kriegsbedingungen gewartet werden können aber rund um die Uhr intensiv fliegen müssen. Und dann noch mit Gefahrgut.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
15.924
12.333
CPT / DTM
Laut WDR Nachrischten soll Munition für Bangladesh als Ladung an Board gewesen sein.

Edit: Wird jetzt auch bei Simon gemeldet!

On Jul 17th 2022 Serbia's Minister of Defense reported the aircraft carried 11.5 tons of Serbian made defense products (mortar training missiles) purchased by Bangladesh's Defense Ministry. The aircraft was to make technical stops in Amman (Jordan), Riyadh (Saudi Arabia) and Ahmedabad (India) before reaching its final destination in Dhaka (Bangladesh). The transport was in line with all international law and had all relevant permits.
 
  • Like
Reaktionen: joubin81

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
675
258
Südbaden
Die lustigen Teile Brummen des nachts ab und an mal über unser Haus.
was ich mich eher frage: was genau macht diese Maschinen so interssant? 4 Maschinen wollen gefüttert reden, hoher Bedarf an Flugpersonal, bescheidene Reichweite…was hält die dennoch schon so lange im Geschäft?
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.341
11.206
irdisch
Sehr billige Preise und die Bereitschaft, alles jederzeit überall hin zu fliegen. Die kosteten ja quasi nichts in der Anschaffung. Und Turboprops verbrauchen weniger als Strahltriebwerke. Theoretisch müsste die Wartung irgendwann prohibitiv teuer geworden sein?
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

_aqua_sports_

Erfahrenes Mitglied
15.05.2017
642
512
Es gab auch nie einen wirklich geeigneten Nachfolger. Die Maschinen sind ansonsten äußerst robust, leistungsfähig was Zuladung betrifft, können fast überall landen, und dazu keine komplizierte Technik, die fast überall repariert werden kann. Da es sich um Frachtflüge handelt, ist der Mehrverbrauch nicht wirklich relevant! Das Lohnniveau recht niedrig. Die Aufträge sind lukrativ und die Gewinne trotz alter Technik noch hoch genug.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.341
11.206
irdisch
Die Sowjetstrategie war seinerzeit Massenproduktion von Standardtypen, die jeweils intensiv benutzen im Sinne von verschleißen und aufbrauchen und dann durch immer wieder nachproduzierte Neuflugzeuge der gleichen Sorte ersetzen. Eigentlich eine Wegwerflogik. Auf große Wartungen und Langlebigkeit hat man im Osten nicht so einen Wert gelegt, wie damals im Westen. Die strukturelle Lebensdauer ist eher gering. Die flogen allerdings auch wenig damit im Vergleich zum Westen. Deshalb halten die überhaupt noch so lange.
Ich sage nicht, dass die besser oder schlechter waren, sie haben aber einfach nach anderen Vorgaben gebaut, eher wie beim Militär damals bei denen.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.762
10.731
Auf große Wartungen und Langlebigkeit hat man im Osten nicht so einen Wert gelegt, wie damals im Westen.
So würde ich es jetzt nicht formulieren. Große Wartung im Sinne von "Heavy Maintenance" bei der Airline war in der Tat unüblich, die Flieger kamen zur Grundüberholung zurück ins Werk. War ja ohnehin alles "die selbe Firma UDSSR".

Die strukturelle Lebensdauer ist eher gering.
Die Russische Luftfahrtbehörde ist bis heute stolz darauf, noch nie ein Flugzeug wegen Materialermüdung verloren zu haben. So ganz falsch war (zumindest bei der Struktur) die Philosophie wohl nicht. Strukturell sind die Russenflieger grundsolide.

Heute ist die Wartung dieser Flugzeuge natürlich ein riesiges Problem. Die Firmen mit dem Know-How gibt es nicht mehr, dazu sind sie jetzt auf verschiedene Staaten verteilt. Ersatzteile sind erstrecht Mangelware, Neuteile mit Papieren praktisch nicht zu bekommen, also wird ausgeschlachtet was irgendwo im eigenen Land "geparkt" ist.

Was bei den Russen dazu noch üblich war, ist die heute auch bei uns übliche Trennung der Entwicklungs- und Herstellungsbetriebe (Design/Production Organisation), es gab Konstruktionsbüros und Herstellerbetriebe. So wurden z.B. Tupolevs bei KAPO in Kazan gefertigt, oder Suchojs in Irkutsk am Baikalsee oder in Komsomolsk am Amur, deutlich näher an Japan als an Moskau. Und diese Betriebe befinden sich heute teilweise in unterschiedlichen Staaten, und haben unterschiedliches Wissen.

Klingt ansonsten ähnlich wie beim Il 112 Crash, Triebwerksbrand der nicht gelöscht werden konnte, und irgendwann die Struktur/Steuerung zerstört hat.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.341
11.206
irdisch
Sowjet-Verkehrsflugzeuge waren oft nur auf 30000 Betriebsstunden und 20 Jahre Betriebsdauer ausgelegt. Viel weniger als Westflugzeuge. Triebwerke noch viel kürzer.
Oft wurden die danach einfach auf der nächsten Wiese am Flughafenrand abgestellt. Die standen aber noch eine Zeit lang als Bestand in den Büchern.
Die jetzt abgestürzte An hatte "ihre 20 Jahre" ja schon bei Aeroflot zu Sowjetzeiten verflogen.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.762
10.731
Jein...
Sowjet-Verkehrsflugzeuge waren oft nur auf 30000 Betriebsstunden und 20 Jahre Betriebsdauer mit Wartung durch den Kunden ausgelegt, dann mussten sie zur Grundüberholung zum Hersteller. Wenn das Muster bis dahin ohnehin veraltet war, wurde da oft drauf verzichtet, und das Flugzeug einfach in die hinterste Ecke des Flughafens geschoben.
Das LOV Konzept ("Limit of Validity") dass wir im Westen vor knapp 20 Jahren eingeführt haben hatten die Russen schon immer, jedes Bauteil/jede Baugruppe hatte ein striktes Limit bis zu dem das normale Wartungsprogramm galt, danach waren Sondermaßnahmen nötig, wie z.B. an bestimmten Stellen Niete ausbohren / Bolzen ersetzen und durch Übermaßteile ersetzen (und bei der Gelegenheit eventuelle Anrisse wegbohren).
Nicht wirklich das selbe aber vergleichbar mit DSG, ISG, ESG, ESG2 bei Airbus ("Design Service Goal", "Enhanced Service Goal"...), da wurden zunächst strenge Betriebsdauerbeschränkungen stufenweise hochgesetzt, geknüpft an bestimmte Sonderinspektionen und Erkenntnisse aus Zerlegungsprüfungen.

Triebwerke noch viel kürzer.
Das definitiv. Und das könnte hier auch besonders relevant sein. Es wäre nicht der erste Unfall, bei dem die Seriennummern vieler Teile im Motor nicht mit dem übereinstimmen, was laut Papieren eigentlich da sein sollte. Gerade bei Triebwerken werden mangels neuer Ersatzteile oft Teile aus "geparkten" Flugzeugen verbaut.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.341
11.206
irdisch
Wer hat denn Sowjet-Airliner mehr als 30000 Betriebsstunden geflogen? Niemand. Die wurden ja auch nie so intensiv genutzt, wie Verkehrsflugzeuge im Westen. LH hat viele Jumbos über 100K Stunden geflogen.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.791
1.974
Der Absturz hat auch ein diplomatisches Nachspiel


"Das Flugzeug trat in den griechischen Luftraum ein, ohne, wie vorgeschrieben, eine gefährliche Ladung anzumelden. Selbst die nachträgliche Deklaration des angeblichen Übungswaffentransports erwies sich als falsch.
So wurden rund um die Absturzstelle Granatreste gefunden, die nicht Übungswaffen, sondern scharfen Gefechtswaffen zuzuordnen sind.
Zudem waren entgegen den internationalen Sicherheitsvorschriften, die Granaten samt Zünder unterwegs. Vorgeschrieben ist, dass bei Flugzeugtransporten die Zünder getrennt von den Granaten in einem separaten Flug transportiert werden müssen."
 

imfromgermany

Erfahrenes Mitglied
02.10.2017
1.502
1.475
NUE
Der Absturz hat auch ein diplomatisches Nachspiel


"Das Flugzeug trat in den griechischen Luftraum ein, ohne, wie vorgeschrieben, eine gefährliche Ladung anzumelden. Selbst die nachträgliche Deklaration des angeblichen Übungswaffentransports erwies sich als falsch.
So wurden rund um die Absturzstelle Granatreste gefunden, die nicht Übungswaffen, sondern scharfen Gefechtswaffen zuzuordnen sind.
Zudem waren entgegen den internationalen Sicherheitsvorschriften, die Granaten samt Zünder unterwegs. Vorgeschrieben ist, dass bei Flugzeugtransporten die Zünder getrennt von den Granaten in einem separaten Flug transportiert werden müssen."
Warum Stress zw. Griechenland und Ukraine? Die Waffenlieferung war doch ohnehin AFAIK für Bangladesh bestimmt?
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
675
258
Südbaden
Weil die Ladung offensichtlich falsch deklariert war und zudem nicht so gesichert war wie vorgeschrieben (Zünder mit einem anderen Flug senden). Durchaus schwerwiegende Fehler, die gerade in der aktuellen Situation unnötige zusätzliche Komplikationen zur Folge haben (können).
 

imfromgermany

Erfahrenes Mitglied
02.10.2017
1.502
1.475
NUE
Weil die Ladung offensichtlich falsch deklariert war und zudem nicht so gesichert war wie vorgeschrieben (Zünder mit einem anderen Flug senden). Durchaus schwerwiegende Fehler, die gerade in der aktuellen Situation unnötige zusätzliche Komplikationen zur Folge haben (können).
Das ist klar und auch nachvollziehbar. Dennoch: was hat die - in diesem Fall unbeteiligte Ukraine - damit zu tun?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.762
10.731
Der Absturz hat auch ein diplomatisches Nachspiel
Nun ja, unser Verständnis von Krieg hat schon die ein oder andere Zeitenwende hinter sich...

Aber sind wir mal realistich, Kriege gewinnt man nicht indem man sich besser an die Vorschriften und das Völkerrecht hält als der Feind. Was erwarten wir, wie sich Militär und Geheimdienste verhalten ?
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.791
1.974
Nun ja, unser Verständnis von Krieg hat schon die ein oder andere Zeitenwende hinter sich...

Aber sind wir mal realistich, Kriege gewinnt man nicht indem man sich besser an die Vorschriften und das Völkerrecht hält als der Feind. Was erwarten wir, wie sich Militär und Geheimdienste verhalten ?
Was hat das mit dem Ukrainekrieg zu tun?
Der Bestimmungsort der scharfen Granaten mit Zünder war Bangladesch, entsprechend der Flugroute und des serbischen Absenders der sicher keine Waffen an die Ukraine verkauft.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.762
10.731
Was hat das mit dem Ukrainekrieg zu tun?
Nichts. Deshalb habe ich ja auch nicht von Ukraine gesprochen, sondern von Militär generell, und bei Geheimdiensten wird das nicht viel anders sein, da wird auch die deklarierte Fracht / die Passagierliste nicht immer "100% korrekt" sein.
Glauben wir allen ernstes, was all die Flieger die zu den US Airbases hierzulande fliegen an Bord haben, ist 100% das was sie deklarieren? In dem Zustand wie es die ICAO vorsieht?
 

swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.791
1.974
Nichts. Deshalb habe ich ja auch nicht von Ukraine gesprochen, sondern von Militär generell, und bei Geheimdiensten wird das nicht viel anders sein, da wird auch die deklarierte Fracht / die Passagierliste nicht immer "100% korrekt" sein.
Glauben wir allen ernstes, was all die Flieger die zu den US Airbases hierzulande fliegen an Bord haben, ist 100% das was sie deklarieren? In dem Zustand wie es die ICAO vorsieht?
Ach so. "Die anderen tuns doch auch". Aber die lassen sich nicht dabei erwischen.