Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
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Gas und Import? (Für die überschaubare Zeit)
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.801
4.086
Also ist die Spaltung nicht die Basis des Unversiums? Sondern die Kernkfraft.
Die Kernkraft ist übrigens nicht gleichbedeutend mit Kernspaltung. So ist ja eine Fision auch keine Fusion.
Mit meiner Frage, wollte ich darauf hinaus, das im Universum die Spaltung nicht die Basis ist? Das hast du ja auch nicht gesagt! Ich wollte damit verdeutlichen, dass die Kernspaltung für das Universum eine untergeordnete Rolle spielt, die Kernkraft, darunter die Fusion, die Basis des Universums ist.
Leider stellen einige AKW Lobbyisten die Spaltung und Fusion auf eine Stufe und geben gern an, das es ohne die Spaltung keine Fusion geben würde und das man doch mit den „Erfahrungen“ der industriellen Kernspaltung als Update die Kernfusion erhalte. Das ist natürlich absoluter Quatsch!

Kennst du die Big Freeze Theorie nach Jamal Islam und Freeman Dyson? Die ausschlaggebende Art im Universum ist die Fusion, die Spaltung spielt eine untergeordnete Rolle. Am Ende (10 hoch 1500 Jahre) soll alles im Eisen enden, das letzte stabile Atom einer Fusion. Nukleosynthese ist übrigens auch keine Kernspaltung und oder vergleichbar mit der industriellen Kernspaltung. Am Ende soll alles im stabilsten Kern enden.

Kannst du noch kurz die Studie von Frondel und Quitzau verlinken, ich würde gerne nach lesen, wie du auf „Kernkraft ist billiger, sauberer, schneller zu errichten,“ kommst. Aus dem Welt Artikel geht das zunächst nicht hervor. Oder ist das wieder eine Annahme von dir?
Willst du mir ernsthaft Physikunterricht geben? Lustig. :) Dann sollten dein Physikunterricht aber auch Sinn ergeben.

Jamal Islam und Freeman Dyson sind mir bekannt, beim Big Freeze geht es aber im Ganzen um Thermodynamische Abläufe, Raum(zeit)krümmung und die kalte Fusion. Das von mir benannte Proton-Proton-Modell (Sonne) steht in enger Verbindung (was auch sonst!), da ohne Sternengeburt keine Fusionabläufe. Das sehen (natürlich!) auch Islam und Dyson so. Physikalische Grundannahmen ändern sich nicht dadurch, das User sie im Forum posten.

Freeman Dyson ist im Übrigen ein vehementer Verfechter der Kernkraft gewesen. Und zum Schluss der CCS-Technik durch Baumbepflanzung (siehe Dyson-Baum, DNA-verändert; etwas was die Grünen auch konsequent ablehnen)

Im Übrigen: Ohne Kernspaltung und deren Forschung daran keine Fusion, alle wesentlichen Entwicklungen und Personal kommen aus der Kern(kraft)forschung bzw. deren Nutzung. Und ja, die Kraft der Spaltung ist zwar nicht so stark, wie der der Fusion. Aber immer noch hunderte/tausende/zehntausende Male stärker, als es jede EE je sein kann.

Bis die Fusion richtig im industriellen Maßstab läuft, werden noch Jahrzehnte vergehen. Ist aber trotzdem eine gute Idee, JETZT dabei zu sein und Kernkraft zu nutzen, um die Forschung zu betreiben.

Viellicht solltest du den Artikel oben lesen, dann ist relativ einfach und ohne viel Mittel zu verstehen, warum die Studie sagt: „Kernkraft ist billiger, sauberer, schneller zu errichten“ Das steht alles da. Nur nicht in einem Satz, so wie ich es geschrieben habe, man muss die Fakten nur logisch verknüpfen.

Die Studie ist von Manuel Frondel, Leiter des Kompetenzbereichs Umwelt und Ressourcen am RWI, in einer Studie, die er gemeinsam mit Jörn Quitzau erarbeitet hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
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Willst du mir ernsthaft Physikunterricht geben? Lustig. :) Dann sollten dein Physikunterricht aber auch Sinn ergeben.

Jamal Islam und Freeman Dyson sind mir bekannt, beim Big Freeze geht es aber im Ganzen um Thermodynamische Abläufe, Raum(zeit)krümmung und die kalte Fusion. Das von mir benannte Proton-Proton-Modell (Sonne) steht in enger Verbindung (was auch sonst!), da ohne Sternengeburt keine Fusionabläufe. Das sehen (natürlich!) auch Islam und Dyson so. Physikalische Grundannahmen ändern sich nicht dadurch, das User sie im Forum posten.

Freeman Dyson ist im Übrigen ein vehementer Verfechter der Kernkraft gewesen. Und zum Schluss der CCS-Technik durch Baumbepflanzung (siehe Dyson-Baum, DNA-verändert; etwas was die Grünen auch konsequent ablehnen)

Im Übrigen: Ohne Kernspaltung und deren Forschung daran keine Fusion, alle wesentlichen Entwicklungen und Personal kommen aus der Kern(kraft)forschung bzw. deren Nutzung. Und ja, die Kraft der Spaltung ist zwar nicht so stark, wie der der Fusion. Aber immer noch hunderte/tausende/zehntausende Male stärker, als es jede EE je sein kann.

Bis die Fusion richtig im industriellen Maßstab läuft, werden noch Jahrzehnte vergehen. Ist aber trotzdem eine gute Idee, JETZT dabei zu sein und Kernkraft zu nutzen, um die Forschung zu betreiben.

Viellicht solltest du den Artikel oben lesen, dann ist relativ einfach und ohne viel Mittel zu verstehen, warum die Studie sagt: „Kernkraft ist billiger, sauberer, schneller zu errichten“ Das steht alles da. Nur nicht in einem Satz, so wie ich es geschrieben habe, man muss die Fakten nur logisch verknüpfen.

Die Studie ist von Manuel Frondel, Leiter des Kompetenzbereichs Umwelt und Ressourcen am RWI, in einer Studie, die er gemeinsam mit Jörn Quitzau erarbeitet hat.


Das sind Fragen zu deinen Behauptungen.
Ich wollte nur in Relation stellen, das Fision mit Fusion (die Basis im Universum) recht wenig zu tun hat. Leider ist das bei deinen Aussagen etwas widersprüchlich rübergekommen und ich wollte nur fragen, ob ich da vielleicht auf den Holzweg bin.
Das mit der Behauptung ohne Kernspaltung keine Fusion, weil eventuelles Personal hiervon abgezogen wird ist ein wenig sehr dünn. Da man hier physikalisch von eben zwei absolut unterschiedlichen Richtungen spricht. Erfahrungen aus der Kernspaltung tragen für die Forschung der Fusion keine signifikante Information zu Tage. Aber das weißt du sicherlich als Physiker. Da weißt du auch sicherlich das man vorsichtig sein sollte, wenn man den Begriff Kernkraft immer versucht mit Kernspaltung gleichzusetzen. (Hast du jetzt leider mehrmals gemacht)
Du kennst dann sicherlich auch die Abhandlung Astrophysiker Fred Adams und Gregory Laughlin The 5 big ages of the universe. Hier wird eben recht erläutert, was in welchem Stadium passieren kann und was eben dir überwältigende Basis des Universums ist. Da wird recht wenig über Kernspaltung gesprochen, dafür sehr viel über Kernkraft. :D

Wie schaut es mit dem Link zu Studie aus?
Weil leider steht das auch nicht so, wie du es behauptet hast, zwischen den Zeilen.
Die nächsten 25 Jahre? Glückwunsch.

Ist doch aber eine Alternative im
Gegensatz zum Ausbau oder Neubau der Atomkraft. Bei der „Alternative“ Atomkraft würden man ja wieder 50-80 Jahre bei einem Neubau in dem Dilemma hängen wie heute. Und man hätte zunächst wieder nur Müll zum lagern produziert. Sicherlich mit der Hoffnung des Gen IV, aber sein wir mal ehrlich wie realistisch stehen die Chancen, wenn doch die Fortschritte der Fusion greifbarer erscheinen. Auf welche Weiterentwicklung sollte man sich dann deiner Meinung nach konzentrieren
 
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ThoPBe

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16.09.2018
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Das sind Fragen zu deinen Behauptungen.
Ich wollte nur in Relation stellen, das Fision mit Fusion (die Basis im Universum) recht wenig zu tun hat. Leider ist das bei deinen Aussagen etwas widersprüchlich rübergekommen und ich wollte nur fragen, ob ich da vielleicht auf den Holzweg bin.
Das mit der Behauptung ohne Kernspaltung keine Fusion, weil eventuelles Personal hiervon abgezogen wird ist ein wenig sehr dünn. Da man hier physikalisch von eben zwei absolut unterschiedlichen Richtungen spricht. Erfahrungen aus der Kernspaltung tragen für die Forschung der Fusion keine signifikante Information zu Tage. Aber das weißt du sicherlich als Physiker. Da weißt du auch sicherlich das man vorsichtig sein sollte, wenn man den Begriff Kernkraft immer versucht mit Kernspaltung gleichzusetzen. (Hast du jetzt leider mehrmals gemacht)
Du kennst dann sicherlich auch die Abhandlung Astrophysiker Fred Adams und Gregory Laughlin The 5 big ages of the universe. Hier wird eben recht erläutert, was in welchem Stadium passieren kann und was eben dir überwältigende Basis des Universums ist. Da wird recht wenig über Kernspaltung gesprochen, dafür sehr viel über Kernkraft. :D
Ich sage ja, du solltest dich mit Physik beschäftigen. Behauptest du jetzt ernsthaft, dass Kernspaltung nichts mit der Kernkraft zu tun hat? Oha.

Ich schreibe es jetzt nochmal: Kernkraft bezeichnet im "umgangssprachlichen Normalton" der Physik bzw. in der Allgemeinheit jeweils eigentlich die schwache und starke Wechselwirkung bzw. die Energieerzeugung. Anscheinend hast du das nicht verstanden.

Wenn wir rein physikalisch bleiben, würde ein Physiker immer schwache/starke Wechselwirkung sagen, aber das ist in der Allgemeinheit eben nicht so. Die Kernkraft ist da die KernKRAFT. Die Kernkraft, die du in weiten Teilen des Threads meinst, ist augenscheinlich die der Energieerzeugung. Ich benutze hier im Forum beides als jeweiliges Synonym, weil es hier um Energieerzeugung geht, weil wir uns hier nicht über Wechselwirkungen unterhalten. In deinem skizzierten speziellen Falle oben ist es aber die Wechselwirkung, daher meine zusätzliche Erklärung.

Deine Fragen sind keine Fragen, sondern Behauptungen, die du jetzt versuchst zu erklären; du hast dich aber leider verrannt, weil du Schlagwörter und Ereignisse in die Diskussion wirfst (Big Freeze) die nix damit oder dem Threadtitel zu tun haben.

Auf der Basis kann ich mit dir nicht diskutieren; Sorry. Elementares Wissen über Kernkraft (aka Energieerzeugung in einen KKW) sollte vorhanden sein. Danke!

Wie schaut es mit dem Link zu Studie aus?
Ich habe dir die Autoren der Studie genannt. Geh auf das RWI und lies sie dir in Ruhe durch.

Weil leider steht das auch nicht so, wie du es behauptet hast, zwischen den Zeilen.
Doch, wenn man versteht, was die beiden Autoren da schreiben. Es steht alles da. In einzelnen Sätzen.

Ist doch aber eine Alternative im
Gegensatz zum Ausbau oder Neubau der Atomkraft. Bei der „Alternative“ Atomkraft würden man ja wieder 50-80 Jahre bei einem Neubau in dem Dilemma hängen wie heute. Und man hätte zunächst wieder nur Müll zum lagern produziert. Sicherlich mit der Hoffnung des Gen IV, aber sein wir mal ehrlich wie realistisch stehen die Chancen, wenn doch die Fortschritte der Fusion greifbarer erscheinen. Auf welche Weiterentwicklung sollte man sich dann deiner Meinung nach konzentrieren
Kernkraft. Funktioniert, läuft, sichere und saubere Energie in gewaltigen Umfang zu minimalen Kosten und Rohstoffeinsatz. Schnelle Brüter bauen und "Abfall" im Kreislauf nutzen. Die nächsten Jahrzehnte überbrücken, bis und falls die Fusion jemals in dem Umfang funktionieren wird, wie sich das alle wünschen*

*Bin skeptisch, aber trotzdem sollte man weiter forschen, bis sie tatsächlich unproblematisch läuft.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
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Leider machst du auch hier immer ein und den gleichen Fehler und das wird einem Physiker nicht gerecht!
Kernkraft ist selbstverständlich die Form einer Energiewandlung bzw. Energieerzeugung. Aber physikalisch ist Kernkraft eben nicht gleichzusetzen oder zu ersetzen mit der Kernspaltung oder mit einem KernKraftWerk (aka AKW). Und genau das willst du ja. (So wie es im Volksmund ja auch fälschlicherweise verbunden worden ist und das aus einer gewissen Ecke)

Mein Hinweis auf die Big Freeze Theorie kam zustande aufgrund deiner Aussage, dass die Spaltung (anscheinend deine Definition der Kernkraft, wie du je etwas weiter oben selber schreibst) die Basis des Universums ist. Mit dem Verweis auf die Theorie, wollte ich in Realität rücken, was im Universum die vorherrschende Basis ist. Das sind eben stabile Kerne bis anscheinend zum Finale Eisen.(ist ja noch immer eine Theorie) Die darunter liegende Kraft ist nicht die Spaltung sondern die Fusion. Beides ein Teil der Kräfte der Nukleonen.

Leider differenzierst du zu wenig zwischen der Definition Kernkraft, Kernspaltung (Fision) und einer Fusion. So wird das aber halt gerne aus einem gewissen Lager gemacht, damit man halt fälschlicherweise suggeriert, das ja alles miteinander zusammenhängt und das eine ohne das andere nicht möglich sei oder die beiden so artverwandt sind, das man eben mit Erkenntnisse aus dem einem, Schlüsse bzw. Fortschritte auf dem anderen Feld erzielt. Fakt ist aber nun mal eins, man braucht für die Fusion keinen Kernspaltungsreaktor. Nur weil beide im Wortstamm Kern haben, heißt es nicht, das es sich um das Gleiche handelt.
Diese sind noch nicht einmal Artverwandt. Eine/n Anästhesist/in lässt man auch keine Koloskopie machen! (Sind aber beides Ärzte)


Diesen Satz sollte sich ein Astrophysiker noch einmal auf der Zunge zergehen lassen: „Sorry. Elementares Wissen über Kernkraft (aka Energieerzeugung in einen KKW) sollte vorhanden sein. Danke!“

Btw. du hast hier das Universum im Vergleich zu KKW ins Spiel gebracht. Da fühlte ich mich dazu gezwungen, dich 2-3 Sachen mal zu fragen, ob das für dich die gleichen Sachen sind. (Anscheinend ist dies so) Damit hast du also die Kräfte zwischen Atomkernen in der Astrophysiker mit dem Volksmund Kernkraft im den Raum geworfen. Relativierst das etwas später, indem du ja eigentlich schwache/starke Wechselwirkung meinst. Und genau durch solche kleine und feinen Ungenauigkeiten, kommt es halt zustande, das man im Volksmund der Meinung ist, man benötige die Spaltung für die Fusion, was ja absoluter Quatsch ist, oder?

Leider finde ich unter den Publikationen von Manuel Frondel auf der Seite des BWI nicht die zitierte Studie. Vielleicht kannst du hier weiterhelfen und die Studie verlinken. Ich würde gerne lesen, wie man auf die Idee kommt, das „Kernkraft billiger, sauberer, schneller zu errichten,“ ist.

Zum Thema forschen, selbstverständlich sollte man an der Fusion forschen, wird ja auch gemacht, allerdings bezweifele ich das man dafür an der Fision (zur heutigen Ausprägung) festhalten muss, um Erfolge auf dem Gebiet der Fusion zu erzielen.
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.490
5.160
FRA
Zum Thema forschen, selbstverständlich sollte man an der Fusion forschen, wird ja auch gemacht, allerdings bezweifele ich das man dafür an der Fision (zur heutigen Ausprägung) festhalten muss, um Erfolge auf dem Gebiet der Fusion zu erzielen.
Man sollte nicht nur an der Fusion forschen, man sollte an jeder möglichen Art der Energieerzeugung forschen, damit meine ich explizit auch alle Arten der erneuerbaren Energien, aber eben auch Kernkraft, Fusion, etc. pp.

Deutschland macht sich selber lächerlich, wen wir drölfzig Studiengänge zu Genderforschung, aber keinen einzigen zur Energiegewinnung aus Kernkraft, Kernfusion o.ä. haben.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Auch das ist richtig. Die Forschung an Spaltung und Fusion sollte in Deutschland Weiterbetrieben werden und ausgebaut werden. Übrigens ist es nicht so, das wir in Deutschland keinen Lehrstuhl für Fusionsforschung haben und auch hier noch keine Fortschritte vorweisen können. (Greifswald) Übrigens haben die Quantität der „Studiengänge für Genderforschung“ erst einmal nichts mit der Qualität der Fusionsforschung in Deutschland zu tun. Deutsch ist halt eine sehr maskuline Sprache, andere Länder und/oder Sprachen brauchen hier vielleicht weniger „forschen“, kenne mich hier aber nicht genau aus.

Dennoch gehört zur Wahrheit der Kernspaltung auch, das die Theorie des Gen4 bereits vor +50 Jahren erforscht, publiziert und erprobt worden ist und der industrielle bzw. kommerzielle Nutzen hier selbst in der Hochzeit der Atomkraft aus diversen Sicherheitsgründen nicht vorangetrieben worden ist. Zudem waren die Gen4 für die militärische Nutzung des Kalten Krieges weniger relevant, aus diesem Grund hat sich die „unabhängige“ Gemeinschaft der „Kernkraftwerksforschenden“ für eine andere Art entschieden.


Eine Fußnote der Geschichte​

Bereits in den 1950er Jahren waren Flüssigsalzreaktoren Forschungsgegenstand. Damals herrschte Kalter Krieg. Und mit Uranbrennstäben in Siedewasserreaktoren ließ sich nun einmal am besten waffenfähiges Plutonium produzieren, was den Ausschlag gegeben haben könnte, diese Technik im großen Stil auszubauen.

Übrigens wird auch in Deutschland an Gen4 geforscht. So ist zum Beispiel das Institut für Festkörper-Kernphysik hier recht weit vorn.
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.801
4.086
Leider machst du auch hier immer ein und den gleichen Fehler und das wird einem Physiker nicht gerecht!
Kernkraft ist selbstverständlich die Form einer Energiewandlung bzw. Energieerzeugung. Aber physikalisch ist Kernkraft eben nicht gleichzusetzen oder zu ersetzen mit der Kernspaltung oder mit einem KernKraftWerk (aka AKW). Und genau das willst du ja. (So wie es im Volksmund ja auch fälschlicherweise verbunden worden ist und das aus einer gewissen Ecke)

Mein Hinweis auf die Big Freeze Theorie kam zustande aufgrund deiner Aussage, dass die Spaltung (anscheinend deine Definition der Kernkraft, wie du je etwas weiter oben selber schreibst) die Basis des Universums ist. Mit dem Verweis auf die Theorie, wollte ich in Realität rücken, was im Universum die vorherrschende Basis ist. Das sind eben stabile Kerne bis anscheinend zum Finale Eisen.(ist ja noch immer eine Theorie) Die darunter liegende Kraft ist nicht die Spaltung sondern die Fusion. Beides ein Teil der Kräfte der Nukleonen.

Leider differenzierst du zu wenig zwischen der Definition Kernkraft, Kernspaltung (Fision) und einer Fusion. So wird das aber halt gerne aus einem gewissen Lager gemacht, damit man halt fälschlicherweise suggeriert, das ja alles miteinander zusammenhängt und das eine ohne das andere nicht möglich sei oder die beiden so artverwandt sind, das man eben mit Erkenntnisse aus dem einem, Schlüsse bzw. Fortschritte auf dem anderen Feld erzielt. Fakt ist aber nun mal eins, man braucht für die Fusion keinen Kernspaltungsreaktor. Nur weil beide im Wortstamm Kern haben, heißt es nicht, das es sich um das Gleiche handelt.
Diese sind noch nicht einmal Artverwandt. Eine/n Anästhesist/in lässt man auch keine Koloskopie machen! (Sind aber beides Ärzte)


Diesen Satz sollte sich ein Astrophysiker noch einmal auf der Zunge zergehen lassen: „Sorry. Elementares Wissen über Kernkraft (aka Energieerzeugung in einen KKW) sollte vorhanden sein. Danke!“

Btw. du hast hier das Universum im Vergleich zu KKW ins Spiel gebracht. Da fühlte ich mich dazu gezwungen, dich 2-3 Sachen mal zu fragen, ob das für dich die gleichen Sachen sind. (Anscheinend ist dies so) Damit hast du also die Kräfte zwischen Atomkernen in der Astrophysiker mit dem Volksmund Kernkraft im den Raum geworfen. Relativierst das etwas später, indem du ja eigentlich schwache/starke Wechselwirkung meinst. Und genau durch solche kleine und feinen Ungenauigkeiten, kommt es halt zustande, das man im Volksmund der Meinung ist, man benötige die Spaltung für die Fusion, was ja absoluter Quatsch ist, oder?

Leider finde ich unter den Publikationen von Manuel Frondel auf der Seite des BWI nicht die zitierte Studie. Vielleicht kannst du hier weiterhelfen und die Studie verlinken. Ich würde gerne lesen, wie man auf die Idee kommt, das „Kernkraft billiger, sauberer, schneller zu errichten,“ ist.

Zum Thema forschen, selbstverständlich sollte man an der Fusion forschen, wird ja auch gemacht, allerdings bezweifele ich das man dafür an der Fision (zur heutigen Ausprägung) festhalten muss, um Erfolge auf dem Gebiet der Fusion zu erzielen.
Ich gebe es auf. Du verdrehst deine eigenen Antworten und Annahmen in den Postings in jedem Posting neu und unterstellst dann mir dann, dass ich missverständlich formuliere, weil ich auf dein(e) Postings sachlich antworte, die Wörter tatsächlich in dem Zusammenhang nutze, wie sie physikalisch bzw. umgangssprachlich genutzt werden (sollten), damit es für alle verständlich und nachvollziehbar ist?

Und dann bringst du noch den Spin rein, dass ICH behauptet hätte, das Fusion und Fision ein und das selbe sind?

Dagegen komme ich tatsächlich nicht an. Sorry.
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Ich wollte nochmal darauf hinweisen, das ich dich ein paar Sachen gefragt habe um deinen Standpunkt zu verstehen. Komme ich auch leider nicht hinterher. Der Mittelpunkt der Kernkraft ist und scheint nicht die Kernspaltung zu sein!
 

chrigu81

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16.02.2016
1.353
1.324
Zürich
Gas und Import? (Für die überschaubare Zeit)
Du willst bis 2038 ernsthaft die benötigte gesicherte Leistung von ca. 90GW für Deutschland aus Gas und Import bereitstellen? Aktuell hat Deutschland ca. 29GW Gas und noch ca. 4GW Wasser. Das ist die Gesamte gesicherte verfügbare Leistung nach Atom und Kohleausstieg. Du musst also noch ca. 60GW Gas zubauen, denn Import wird in Zeiten einer Dunkelflaute im Nachfragepeak von Europa schwierig. Das Netz muss auf den Worstcase ausgelegt werden. Aktuell sind meines Wissens jedoch nur ein Zubau von 25GW Gas geplant, welcher noch nicht mal gesichert ist, dass er auch nur annähernd erreicht wird. Wo kommen also die im besten Fall anderen 35GW her? Anhand dieser Zahlen, sollte klar sein, dass ein Kohleausstieg völlig utopisch und nicht finanzierbar sein wird. Ganz abgesehen davon, dass günstige Kohle durch teuerstes Gas oder Importe gedeckt werden soll... Damit soll der Strompreis in Deutschland sinken? 🙈🤡🤦‍♂️

An AKW führt kein Weg dran vorbei sofern man wirklich dekarbonisieren will. Habeck jammert ja jetzt schon, dass der billige Atomstrom die Deutsche Wirtschaft unter Druck setzt...
Klingelt langsam was?
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Vergisst du nicht den Ausbau einer anderen Art der Stromerzeugung oder bleibt es bei dem Status Quo von heute.

Wie weiter oben beschrieben, hat zum Beispiel Frankreich innerhalb von 3 Jahren die gesicherte Leistung eines AKW an der Atlantikküste für einen Bruchteil der Kosten von zum Beispiel Flamanville zu errichten.(Volllaststunden Off Shore)

Aus deinem verlinkten Artikel kann man gut die Krise Frankreichs herauslesen. Das soll dann nun der Vorteil für die EU sein, das man deren Altlasten refinanziert? (Ohne die EU würde es sich wohl Frankreich nicht mehr leisten können)


Now, France is seeking to gain an edge in a revamp of EU power-market rules in order to help prolong its aging and indebted fleet of reactors. Its plan would effectively allow the government to ensure more stability for state-controlled Electricite de France SAand to tap new financing sources to extend the life of its reactors.

The French utility is badly in need of funds. EDF has said it may have to invest €25 billion ($27 billion) a year to extend the operations of 56 reactors dating from the 1980s and ‘90s, build new ones, add wind and solar capacity and upgrade grids. The problem is the energy giant is saddled with €65 billion in debt.“

Das hier ist das wirkliche Ziel der Strommarktregulierung.
„Paris’s proposed regulation allows EDF to sell power at uneconomical costs.“ Dieses Modell soll mit allen Risiken auf die EU ausgeweitet werden, das können doch keine liberalen wirtschaftlichen Ziele sein, oder?

Frankreich weiß doch selber, das es ohne die Strommarktregulierung genau so hohe Stromkosten hat wie Deutschland und damit keinen Vorteil mehr, wobei man doch angeblich so „günstig produziert“. (Alles nur weil man sich ab 2025 die eigene enorm hohe Subvention der Kernkraft nicht mehr leisten kann)


“The pressure is mounting in Paris as a domestic law that obliges EDF to sell large volumes of power at a deep discount to current wholesale prices expires at the end of 2025.

A senior French government adviser argues that, under the new regulation that should be soon presented, future power costs in France would end up being close to those in Germany and that both nations are likely to agree on similar electricity price targets for their industries.”

Das klingt ja eher so, das die Franzosen jammern und Angst davor haben ohne die Subvention von anderen Ländern auch nur noch ansatzweise bezahlbaren Strom zu haben. Und wie gesagt, man redet nicht von dem Ausbau, sondern nur um den abgeschriebenen bereits erbauten Teil. Wie sehr muss Frankreich dann betteln, wenn man bezahlbaren Strom durch den Neubau eines AKW‘s anbieten will?

Der Kompromiss liegt auf dem Tisch, Subvention des Neubaus, aber keine Subvention im Bestand. Der Neubau ist natürlich aufgrund von Planungsrisiken und Dauer keine Option.

Sicherlich Deutschland macht auch nicht alles richtig, aber sich noch ein Totes Pferd (Kernspaltung) ins Haus oder die EU zu holen, ist doch auch keine Option, oder?

Ist dann jetzt der Atomstrom ein erstrebenswertes Ziel für Europa, wenn doch die vorzeige Nation für AKW‘s zeigt, das es eine Sackgasse (ohne enorme Subventionen) ist und von der Langzeitlösung spricht ja noch keiner, es geht ja nur darum den Kernkraftwerkparks am Leben zu halten und wenn möglich immer abhängiger von Laufzeitverlängerung zu werden. 🤡😂😂

Und bitte kommt jetzt nicht wieder, das die Atomkraft keine Subventionen in Deutschland oder der EU gebraucht hat oder brauchen wird.🤡
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.353
1.324
Zürich
Welche andere Art der Stromerzeugung vergesse ich denn? PVA hat 0% gesicherte Leistung, WKA ca. 2%... Also, wie willst du die aktuell benötige Spitzenlast von 90GW decken ohne AKW und Kohle? Wohlgemerkt, mit den aktuellen Plänen der Regierung mit dem verschieben von Verkehr, heizen und Industrie zu Strom, weg von Fossilen sollten die 90GW bis 2038 nochmals merklich ansteigen. Was ist gemäss dir ein Technisch gangbarer Weg für die 90GW+? Die Probleme Frankreichs mit deren AKWs sind für Deutschland irrelevant, da es genau diese Probleme in Deutschland nicht gab.
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Gibt gute Studien die es mit vernünftigen Szenarien unterlegen.
https://www.dena.de/fileadmin/dena/...-Leitstudie_Integrierte_Energiewende_lang.pdf (hier wird auch dein Horrorszenario Dunkelflaute betrachtet)

Oder


Oder


Oder


Alle kommen zu vergleichbaren Handlungsempfehlungen und alle sind sich einige, das Kernspaltung keine Rolle spielen wird. Prinzipiell ist es nicht damit getan nur eine Sache zu machen. Es ist ein Zusammenspiel von Netzerneuerung bzw. Verteilung (regionaler und dezentraler) , Ausbau von EE Erzeugern, Speicher (regional und Großspeicher (redox flow und Co., alles übrigens Techniken welche heute industriell im großen Standard schon umsetzbar sind) und Effizienz.

Leider werden dir die Quellen nicht gefallen, kann ich aber nicht ändern.

Achso und auch in Deutschland würde der Weiterbetrieb der vorhandenen Reaktoren Gelder verschlingen ,für eine sehr geringe Energiemenge. Da auch hier mit Laufzeitverlängerung Auflagen und Kosten verbunden sind, welche wohl mit der Instandhaltung der französischen AKW‘s je Standort vergleichbar sind. Sicherlich ist es in absoluten Zahlen kleiner für Deutschland.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Alle kommen zu vergleichbaren Handlungsempfehlungen und alle sind sich einige, das Kernspaltung keine Rolle spielen wird.
Das ist eindeutig falsch.

Der Einstieg in den Ausstieg aus der Kernkraft erfolgte 2000. Vor 23 Jahren. Aktuell ist der Ausstieg aus der Kohle für 2037 geplant. Das ergibt 37 Jahre Stromproduktion durch extrem klimaschädliche Kohle. Sicherlich hätte man nicht alle 37 Jahre die sich nach Abzug EE ergebenen Lücken vollständig mit Kernkraft ersetzen können, aber doch die meisten Jahre erheblich senken können und wäre heute in Sachen Stromproduktion in Deutschland vollständig klimafreundlich.

Du tust gerne so, als sollte Kernenergie den Ausbau der EE ersetzen. Davon spricht jedoch keiner. Grundlastfähige EE werden seit Jahren so schnell ausgebaut, wie es geht. Das gilt annähernd auch für nicht-grundlastfähige EE.

Die Diskussion ist daher, ob man in Zeiten des Klimawandels möglichst schnell aus der Kernenergie oder aus der Kohle aussteigt. Die Antwort kann da nur der schnellste Ausstieg aus der Kohle sein. Die deutsche Antwort lautete aber Ausstieg aus der Kernenergie. Da kann man gerne die üblichen Floskeln wie “Ja, das wusste ja ‘damals’ niemand.” bringen. Aber auch noch heute diese Fehlentscheidungen für richtig zu halten, das ist eine Bankrotterklärung.
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.801
4.086
Das ist eindeutig falsch.
Da hast du recht. Denn:


Ich sagte es ja, man kann mir ruhig glauben, wenn ich ein paar Monate (Seiten) vorher darauf hinweise, dass sich der Wind (buahahha, Wortwitz) in Sachen KK gedreht hat :)
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.801
4.086
Das ist eindeutig falsch.

Der Einstieg in den Ausstieg aus der Kernkraft erfolgte 2000. Vor 23 Jahren. Aktuell ist der Ausstieg aus der Kohle für 2037 geplant. Das ergibt 37 Jahre Stromproduktion durch extrem klimaschädliche Kohle. Sicherlich hätte man nicht alle 37 Jahre die sich nach Abzug EE ergebenen Lücken vollständig mit Kernkraft ersetzen können, aber doch die meisten Jahre erheblich senken können und wäre heute in Sachen Stromproduktion in Deutschland vollständig klimafreundlich.
VAE hat in seinen verlinkten Studien anscheinend übersehen, dass die Lösung für das Energieproblem 50-60 Gaskraftwerke sind, die gebaut werden sollen. Auch Gas ist fossil, auch Gas erzeugt massiv CO2, es verbrennt nur sauberer und hat einen etwas höheren Wirkungsgrad. Ist und bleibt also dreckig.

Und die vielgelobten Biogasanlagen (was nichts anderes ist als reines Methan, DER Klimakiller Nummer 1 neben Wasserdampf) erzeugen so viel Methan das entweicht (bedingt durch Herstellung und Verleitung) das die Bilanz de facto negtaiv ausfällt. Die Einsparungen des CO2 durch "Biogas" (wieder so ein Euphemismus!) werden vollständig gefressen durch die 86fach stärke Wirkung von Methan, welches dort entweicht. Die Anlagen müssten eigentlich sofort stillgelegt werden und das Bundesumweltamt ist da auch schon dran. Das passiert eben, wenn die Wissenschaft aktiv wird, auf die alle hören sollen.

 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Leider wird ja auch immer vergessen, warum man sich von der Atomkraft in Deutschland und auf der Welt verabschiedet hat. Eins ist unbestritten, die Atomkraft würde nahezu CO2 freie Energie liefern. Aber bringt eben andere Risiken und Abhängigkeiten mit sich. Bedeutet eben das man sich wohl wissend, das man hier nahezu CO2 frei Strom produzieren kann, dennoch dagegen entschieden hat. Gerade im Hinblick auf die Historie und deren Unfälle. Dazu kommen eben die ungelösten Probleme (Unwirtschaftlichkeit, Endlagerung, Rohstoffabhängigkeiten, Standortrisiken, usw. usf.)(andere Formen der Energieerzeugung bringen auch Risiken und Abhängigkeiten mit sich)
Leider wischt dieses eben die Atomkraftlobby alles weg indem man sagt, ja aber man könnte doch nahezu CO2 frei Wasser erhitzen um damit Strom zu erzeugen.
Dazu muss man eben auch sagen, das die Infrastruktur weltweit überaltert ist und der Neubau eben die letzten 20-30 Jahre verschlafen worden ist. Und die realisierten Projekte waren nun einmal keine Erfolgsgeschichten! Und eine Trendumkehr vor allem bei der Wirtschaftlichkeit ist nicht zu erkennen, eher im Gegenteil werden die Risikoanforderungen und der damit verbunden Kosten in Zukunft weiter steigen.

Auch wird Biogas eine wichtige Rolle auf dem Weg zu 100% EE spielen, leider nicht die von ThoBPe avisierten 50-60%! Und selbstverständlich muss auch sichergestellt werden, das die Biogas-Anlagen „dicht“ sind.

In allen Studien wurde eben angemerkt, dass das Potential der bereits installierten Leistung immer hinter die AKW‘s treten muss (obwohl es einen Vorrang für EE geben sollte), das Zeigen eben auch die Zahlen seit April 2023. Die Unterbrechungsquoten für die EE sind signifikant runter gegangen und der Kohlestrom ist ebenfalls reduziert worden. (Verstopfen der Netze) Der hohe Import aus dem Ausland kommt eben auch nicht zustande, weil es nicht genügend installierte Leistung in Deutschland gibt (laut Bundesnetzagentur (234 GW inkl. ca. 100GW an EE), sondern das es eben günstiger ist EE in der EU einzukaufen, als Fossil selber zu betreiben. Hier bietet sich der Faktencheck zur ARD Sendung Maischberger vom 20.9 an. Hier wollte Herr Blume von der CSU auch wieder das Märchen der Abhängigkeit von Atomstrom aus Frankreich erzählen.

Es gibt leider keine Kausalität, das wenn man Atomstrom in Deutschland weiterbetrieben hätte, der Kohlestrom 2023 noch geringer gewesen wäre. ( was ja das Argument vieler hier immer ist!) Das Gegenteil ist wohl eher der Fall, durch das abschalten der AKW konnte man nun den Nutzungsgrad der bereits installierten EE erhöhen. Man hat sich nun also einer Altlast entledigt und kann sich auf die zweite Altlast Kohle zu reduzieren konzentrieren. Wie ein Forumsmitglied hier bereits erwähnte, kann man das gut beim Strommix Tool der FAZ (Smard.de von der Bundesnetzagentur) ablesen.
In den Jahren zuvor (auch vor dem Krieg) hat man trotz AKW einen höheren CO2 Ausstoß als YTD 2023. (September 2021 Stein- und Braunkohle bei 15,1 MWh, September 2022 14,9 MWh und September 2023 7,7 MWh) Und das alles bei weniger Sonnenstunden und Volllaststunden YTD 2023. Hinzu kommt selbstverständlich der Import aus den Nachbarländern, hier Verweise ich nochmal auf den Faktencheck zur Sendung vom 20.09.

Unbenannt.jpg
Quelle
Jetzt kann man wieder Horrorszenarien konstruieren, das in Deutschland im Winter 2023/2024 wieder Rentner erfrieren werden und Deutschland mit tagelangen Blackouts bzw. Brownouts zu kämpfen hat.
Ähnlich halt wie bereits im Winter 2022/2023.

Wäre eigentlich der aktuelle Strompreis teurer, wenn man die eigenen AKW weiterbetreiben würde, als wenn man günstigeren Strom aus der EU importiert? Also lieber selber Stromproduzieren der dann Teurer an den Verbraucher und die Industrie verkauft werden muss, als Überschuss aus der EU zu nehmen? Man muss sich eben dann daran messen lassen, ob man dennoch kummuliert 2023 weniger CO2 als Land emittiert hat. (Und das hätte man auch nicht gemacht, hätte man die eigenen AKW weiterbetrieben)
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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Leider wird ja auch immer vergessen, warum man sich von der Atomkraft in Deutschland und auf der Welt verabschiedet hat.
”Die Welt” hat sich nicht von Kernkraft verabschiedet. Deutschland hat das getan. Deutschland ist nicht die Welt. Die Welt setzt auf Kernkraft. Deutschland setzt auf Kohle.
Eins ist unbestritten, die Atomkraft würde nahezu CO2 freie Energie liefern. Aber bringt eben andere Risiken und Abhängigkeiten mit sich
Alle Änderungen im Kampf gegen den Klimawandel bringen andere Risiken und Abhängigkeiten mit sich.

Btw: Wer sich nicht mit dem Aspekt Grundlast beschäftigt, der wird die Herausforderungen nicht begreifen. Man kann nicht die Bedarfe in der Nacht mit der Produktion am Tag decken. Wie naiv muss man sein, um das zu denken?
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
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947
Wie beschreibst du dann die Entwicklung bei der Kernspaltung und dem Stellenwert am weltweiten Strommix? Man sollte mal über den Tellerrand hinausschauen, dann wird man feststellen das viele Länder die Abkehr bereits eingeleitet haben, entweder politisch öffentlich initiiert oder eben stillschweigend wirtschaftlich kalkuliert. (Macron gibt ja auch eine Abkehr bzw. Reduzierung bekannt, auch wenn er 6/12 neue Werke bis 2035/50 gerne haben möchte nur wohl nicht bekommen wird)

Von 1996 bis 2021 von 17,6% auf 9,8% weltweit. Die IAEA hat noch 2000 rausgegeben, das man bis 2020 einen Anteil von 28-40% erreichen wolle, alles gescheitert. Eine Trendumkehr ist nicht zu erkennen, selbst mit den geplanten, aber noch nicht genehmigten Projekten auf der Welt (+100 neue AKW geplant), wird man bis 2040 weit unter 5% liegen. Damit wird die Relevanz immer geringer. Was ja aufgrund der erheblichen Nachteile der Kernspaltung auch verständlich ist.
Der Ausbau der Kernspaltung fand einfach nach dem kalten Krieg nicht mehr statt, da eben die militärische Nutzung auch an Akzeptanz und Stellenwert verloren hat. Innerhalb der letzten Jahrzehnte ist allerdings der Energiebedarf immer weiter gestiegen und alleine dadurch verlor die Atomkraft an Bedeutung. Wie gesagt weltweit beginnt in den nächsten 20 Jahren erst der richtige Rückbau und die Stilllegung von gut 2/3 der heute noch inm
Anlagen und auch in dieser Zeit wird eben der Energiebedarf weiter wachsen, alles Zahlen und Fakten, warum die Atomkraft in der aktuellen Ausprägung eben in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird. Der Technologiefortschritt (III+ und IV) bei der Atomkraft ist allerdings auch so gering, so das es eben keine Trendumkehr geben kann. Zumal eben wirtschaftlich absolut sinnbefreit.


Hier auch ganz gut erklärt. Und es handelt sich nicht um die deutsche Brille, sondern um die Entwicklung und den Stand auf der Welt.

Aufgrund dieser Daten gibt es eben keine signifikante Zukunft für die Atomkraft, es geht um ein ausklingen und um das verwalten bis auf 0. Und auch wenn man auf der Welt 0 ist, hat man das Problem der Atomkraft noch immer nicht bewältigt. Die Nachteile werden noch Generationen beschäftigen.

Das Thema Grundlast lässt sich auch mit dem Mix Gas, Wasser, Speicher und EE realisieren. Nicht nur die Atomkraft ist für die Grundlast gut! Davon gehen doch die ganzen Studien auch aus. Bitte auch aufhören zu unterstellen, das Nachts die EE bei 0 liegt und tagsüber bei 300% und dann kommt zwischen November und Februar noch die 20 Wochen anhaltende Dunkelflaute mit einem Output von exakt 0.
 
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chrigu81

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16.02.2016
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Zürich
Gibt gute Studien die es mit vernünftigen Szenarien unterlegen.
https://www.dena.de/fileadmin/dena/...-Leitstudie_Integrierte_Energiewende_lang.pdf (hier wird auch dein Horrorszenario Dunkelflaute betrachtet)

Oder


Oder


Oder


Alle kommen zu vergleichbaren Handlungsempfehlungen und alle sind sich einige, das Kernspaltung keine Rolle spielen wird. Prinzipiell ist es nicht damit getan nur eine Sache zu machen. Es ist ein Zusammenspiel von Netzerneuerung bzw. Verteilung (regionaler und dezentraler) , Ausbau von EE Erzeugern, Speicher (regional und Großspeicher (redox flow und Co., alles übrigens Techniken welche heute industriell im großen Standard schon umsetzbar sind) und Effizienz.

Leider werden dir die Quellen nicht gefallen, kann ich aber nicht ändern.

Achso und auch in Deutschland würde der Weiterbetrieb der vorhandenen Reaktoren Gelder verschlingen ,für eine sehr geringe Energiemenge. Da auch hier mit Laufzeitverlängerung Auflagen und Kosten verbunden sind, welche wohl mit der Instandhaltung der französischen AKW‘s je Standort vergleichbar sind. Sicherlich ist es in absoluten Zahlen kleiner für Deutschland.
Deine Quellen ignorieren den Ökonmischen Vorteil von KK und konstruieren daher ein irrationale System ohne KK. Die benötigten Backup sind dann jedoch so gar nicht CO2 neutral mit gegen 100GW Gaskraftwerken. Dieser Wert ist nicht weit von dem entfernt was ich geschrieben hatte. Deine Quellen haben also meine geschriebenes vollumfänglich bestätigt 🤷‍♂️
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16.03.2022
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Genau das hab ich doch auch geschrieben. Das Backup eben Gas sein wird. Deswegen Gas, EE, Speicher und neues Grid.

Gas ist und wird die günstigste Backup Option sein. Oder willst du ernsthaft Atomstrom als Backup nutzen?
Das macht dann durchaus ökonomisch Sinn, da man sich doch als Backup nicht die teuerste Art der Stromerzeugung (Atomstrom) aussucht.

Es muss auch berücksichtigt werden, das eben eine Backup-Größe von 100GW nicht heißt, das am Mix permanent 100GW und damit CO2 behafteter Strom im Netz ist. Die Laufzeitstunden von Gas werden (wie auch weiter später in allen Studien geschrieben) immer weiter reduziert aber zunächst benötigt, um Stein- und Braunkohle komplett aus dem Markt zu drängen. Hierbei ist Atomstrom nicht hilfreich.

In allen Studien wird auch besprochen, wie man eine Netto CO2 freie Stromerzeugung (Einsparung 80% oder eben 95% an THG) gewährleisten möchte. Das bedeutet, dass eben auch saisonal marginal CO2 bei Bedarf emittiert werden kann, wenn eben Gegenmaßnahmen ergriffen werden können um CO2 "Guthaben" aufzubauen. Stichwort Carbon Capture and Storage oder Carbon Capture and Utilization oder Sektorziele bzw. Grenzen. Auch wird der Stromsektor wohl "Musterschüler" im Vergleich zum Gebäude-, Industrie- und Verkehrssektor sein. Du hast dir ja die dena Studie angeschaut, diese unterscheidet das Referenzmodell (übersetzt aktuelle Entwicklung ohne größere Technische bzw. Transformationsambitionen) und für den Energiesektor ist das TM80 und TM95 maßgeblich. Hier bietet sich aus Teil B der Gliederungspunkt 6.2, 6.3 und 7 an.

Auch gehen die beiden Szenarien TM80/95 und EL80/95 davon aus, das 18GW Speicher ausreichend bis 2050 wären. Stand heute sind es ca. 7GW. Als Grund gibt man an, das mit aktuellem Standards die Speichertechnologie nicht ökonomisch im Vergleich zu Gas-Backup sei. Hier ist allerdings davon auszugehen, das die Kostenentwicklung auf dem chemischen und vor allem technischen Speichern anhält und diese bis 2035/50 auch günstiger und effizienter werden. Hier liegt dann das Potential drin, sogar Gas aus dem Backup-Markt im großen Teil zu verdrängen. Mit steigender Speicherkapazität (und auch einem hybriden Grid, wo regionale Speicher eben auch regionale Spitzen abdecken können) wird der Bedarf an Backup immer geringer. Andere Szenarien (nicht bei den) gehen von Speicherpotentialen von 50-80GW für Deutschland aus. (hier wird allerdings ein hybrides Grid inkl. regionale bidirektionale Speicher nicht mit berücksichtigt) Allerdings wird man auch dann noch immer eine gewisse Quote an Backup benötigen, diese sollte nach Bedarf schnell Regelbar sein, kostengünstig, platzsparend, usw. usf..

Gas ist eben das kleinere Übel im Vergleich zum Atomstrom. Und die Studien/Szenarien zeigen, wie man die Klimaziele auch mit Gas als Backup eben im Energiemarkt erreichen kann. Zumal man mit Gas als Backup eben einen enormen Kostenvorteil im Vergleich zu Atomstrom hat. Hinzu kommen die weiter oben angesprochenen sehr hoch gewichteten Nachteile des Atomstroms. (unwirtschaftlich, Endlagerung, Betreiberrisiko, Standortrisiko, Rohstoffabhängigkeiten usw. usf.) (wie gesagt andere Arten der Stromerzeugung bringen auch Nachteile mit sich)
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.801
4.086
Deine Quellen ignorieren den Ökonmischen Vorteil von KK und konstruieren daher ein irrationale System ohne KK. Die benötigten Backup sind dann jedoch so gar nicht CO2 neutral mit gegen 100GW Gaskraftwerken. Dieser Wert ist nicht weit von dem entfernt was ich geschrieben hatte. Deine Quellen haben also meine geschriebenes vollumfänglich bestätigt 🤷‍♂️
Anhang anzeigen 225701
Wenn sich der Bundestag in der oben verlinkten Stellungnahme wirklich auf Mycle Schneider verlässt, ist ALLES gesagt. Kann man gerne googeln. Kein Wissenschaftler, sondern Autodidakt von dem behauptet wird, dass er Ahnung hat (zumindest behauptet Wikipedia das in einem Artikel, der umfänglich überarbeitet wurde, wie man Versionsgeschichte / Log sehen kann).

Also weder ist dieses "hört" auf die Wissenschaft, weil er kein Wissenschaftler ist, noch politisch neutral, weil er Anti-Atom-Aktivist ist, wie er selber von sich behauptet.
 
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16.03.2022
1.081
947
Was disqualifiziert Herrn Schneider für die Stellungnahme zur historischen Entwicklung von Atomstrom auf der Welt?
Hier geht es nicht um physikalisch komplexe Zusammenhänge, hier geht es schlichtweg um die Beschreibung des Status Quo und der Entwicklung bis dort hin. Hinzu kommt noch die Recherchearbeit, was welche einzelnen Länder zukünftig an Atomstrom planen. Dies ist alles öffentlich zugänglich und die Quellen wurden alle mit angeben. Muss man hierfür ein Physikstudium nachweisen?

So nach dem Motto „don‘t kill the Messenger“ die Nachricht des abklingens oder auslaufen des Atomstroms, hat ja zunächst nichts mit Herrn Schneider zu tun, oder?
 
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