Flugbegleiter stimmen für Streiks und streiken ab 31.8.

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Gulliver

Erfahrenes Mitglied
10.11.2009
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36
Kerkrade (NL)
www.kuhnert.nl
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Also wenn das so stimmt, was da auf dem Tisch liegt und dass die Differenzen jetzt so geschrumpft sind, sollte es sich doch jetzt nur noch um Detailfragen handeln, die am Verhandlungstisch gelöst werden sollten. Da kommt ja langsam doch das Argument der fehlenden Verhältnismäßigkeit ins Spiel.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
Also wenn das so stimmt, was da auf dem Tisch liegt und dass die Differenzen jetzt so geschrumpft sind, sollte es sich doch jetzt nur noch um Detailfragen handeln, die am Verhandlungstisch gelöst werden sollten. Da kommt ja langsam doch das Argument der fehlenden Verhältnismäßigkeit ins Spiel.
Ich bin relativ überrascht, dass die versammelte Forenschaft hier seit über 1300 Posts vor und zurück diskutiert, aber scheinbar absolut keine Ahnung davon hat was LH tatsächlich "offeriert", wenn man das Streichkabinett überhaupt als Offerte bezeichnen kann. Mir kommen da eher andere Begriffe in den Sinn. :rolleyes:
 

Gulliver

Erfahrenes Mitglied
10.11.2009
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Kerkrade (NL)
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Ich bin relativ überrascht, dass die versammelte Forenschaft hier seit über 1300 Posts vor und zurück diskutiert, aber scheinbar absolut keine Ahnung davon hat was LH tatsächlich "offeriert", wenn man das Streichkabinett überhaupt als Offerte bezeichnen kann. Mir kommen da eher andere Begriffe in den Sinn. :rolleyes:
Dann klär uns doch mal auf, wo die Differenzen sind. Weder auf der Lufthansa-Seite noch auf der UFO-Website finde ich stichhaltige Informationen. Nur Stimmungsmacherei...
 

Individualurlauber

Erfahrenes Mitglied
30.12.2011
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Ich bin relativ überrascht, dass die versammelte Forenschaft hier seit über 1300 Posts vor und zurück diskutiert, aber scheinbar absolut keine Ahnung davon hat was LH tatsächlich "offeriert", wenn man das Streichkabinett überhaupt als Offerte bezeichnen kann. Mir kommen da eher andere Begriffe in den Sinn. :rolleyes:

Das sind halt die Zahlen, die in den Medien auftauchen. Und dieses Angebot der LH liegt übrigens schon ein paar Tage auf dem Tisch.

Von den anderen Grausamkeiten, z.B. eine Erhöhung der monatlichen Flugstunden auf 94 (4X pro Jahr)ohne Möglichkeit, diese Graumsamkeit ablehnen zu können, liest man halt nix in den Zeitungen. :D
 

aquitaine

Aktives Mitglied
30.08.2012
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Dann klär uns doch mal auf, wo die Differenzen sind. Weder auf der Lufthansa-Seite noch auf der UFO-Website finde ich stichhaltige Informationen. Nur Stimmungsmacherei...


FRA PQ Frankfurt, den 22.08.2012 22.08.2012 – 16 Uhr


Eckpunkte eines Angebotes zur Struktur- und Vergütungsrunde 2012

1) Vergütungsüberleitung, Vergütungstabellenanpassung und Vergütungserhöhung für Bestandsmitarbeiter
a) Vergütungsüberleitung für Mitarbeiter aus den bisherigen Vorschaltstufen
Ein Anliegen der Tarifparteien war es, für die Bestandsmitarbeiter eine einheitliche Vergütungstabelle, ohne Unterscheidung zwischen Mitarbeitern in den Vorschaltstufen und denen in den übrigen Vergütungsstufen, zu etablieren. Um in einer neuen Vergütungsstruktur diese bisherige Trennung aufzuheben, werden Mitarbeiter in den Vorschaltstufen mittels einer integrierenden Übergangslösung in die Vergütungstabelle der übrigen Bestandsmitarbeiter überführt.
Die Überleitung, der zum Stichtag 01.09.2012 in den bisherigen Vorschaltstufen (VG 1A bis 1C) befindlichen Kabinenmitarbeiter, erfolgt gemäß der Anlage 1, in die in der Anlage 2 abgebildete, integrierte Tabelle für alle Bestandsmitarbeiter.

Diese Tabelle sieht eine MAXIMALE Steigerung von 80 Euro vor. Ansonsten bleiben die Vorschaltstufen vollständig erhalten.


b) Neue Vergütungstabelle für Bestandsmitarbeiter

Zur Sicherung des Bestandes besteht Einigkeit, dass die heutige Vergütungstabelle des Vergütungstarifvertrages Nr. 37 für Bestandsmitarbeiter ab der Vergütungsstufe 2 inhaltlich erhalten bleibt.

Die Kabinenmitarbeiter von Lufthansa, die zum Stichtag 01.09.2012 in der Vergütungsstufe 2 bis 23 (alt) waren, werden gemäß den Regelungen in Anlage 2, unter Beibehaltung der individuellen Vergütung in eine neue Vergütungstabelle (siehe Anlage 2) überführt.

Dies bedeutet, dass alle Mitarbeiter, so wie die Vorschaltstufenkollegen bisher, nur noch alle zwei Jahre steigern. Ein Erreichen der Endstufe würde demzufolge im schlechtesten Falle 46, in Worten: SECHSUNDVIERZIG Jahre dauern. Das ist Zynismus pur.

Dieser Vergütungstarifvertrag wird in einen Tarifvertragsteil zum Vergütungssystem und einen Tarifvertragsteil zur Vergütungstabelle gefasst, die jeweils separaten Laufzeiten unterfallen. Der T arifvertragsteil zum Vergütungssystem tritt zum 01.09.2012 in Kraft, hat eine Laufzeit von 5 Jahren und eine Kündigungsfrist von 6 Monaten zum Quartalsende. Er ist erstmals kündbar zum 31.08.2017.
Der Tarifvertragsteil zur Vergütungstabelle tritt zum 01.04.2012 in Kraft, hat eine Laufzeit von 36 Monaten mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten zum Quartalsende.

Dies bedeutet, dass die Vergütungsstrukturen nicht nur massiv verschlechtert, sondern auch für mindestens 5 Jahre fixiert werden.

c) Vergütungserhöhung und Einmalzahlung für Bestandsmitarbeiter
i) Alle Kabinenmitarbeiter, die sich zum 01.09.2012 in einem aktiven, ungekündigten Arbeitsverhältnis mit Lufthansa befinden, erhalten mit der Vergütungsabrechnung xx.2012 eine Einmalzahlung in Höhe von 670,-- € brutto (diese Einmalzahlung entspricht einem Volumen von 1,5% Tabellenerhöhung). Für Teilzeitmitarbeiter wird der Betrag pro rata ausgezahlt.
1
FRA PQ Frankfurt, den 22.08.2012 22.08.2012 – 16 Uhr

  1. ii) Mit Wirkung zum 01.04.2013 werden die individuellen tariflichen Grundvergütungen der Kabinenmitarbeiter der Lufthansa einschließlich der Tabelleneckwerte angehoben. Diese Tabellenerhöhung wird in Form einer einheitlichen Erhöhung (Fixbetrag) in allen Vergütungsstufen in Höhe von 53,00 € brutto umgesetzt (dies entspricht einem zusätzlichen Volumen von 2% Tabellenerhöhung).
  2. iii) Mit Wirkung zum 01.04.2014 werden die individuellen tariflichen Grundvergütungen der Kabinenmitarbeiter der Lufthansa einschließlich der Tabelleneckwerte und der Purser-Zulagen um weitere 1,5 % linear angehoben.
  3. iv) Die Laufzeit des Vergütungsvertrages Nr. 37 verlängert sich dadurch um 36 Monate, somit bis zum 31.03.2015. Er ist mit einer Frist von 3 Monaten zum Quartalsende kündbar, erstmals zum 31.03.2015.
Die angekündigte Vergütungserhöhung von 3,5%, die wir von Herrn Gerber in der Pressemitteilung erfahren konnten, bezieht sich auf eine Laufzeit von 3 Jahren und enthält zudem zum großen Teil nur eine Einmalzahlung, die nicht auf die Tabelle geschlagen wird. Es handelt sich demnach um eine jährliche „Vergütungserhöhung“ von weniger als einem Prozent. Vor dem Jahr 2013 soll es gar keine Erhöhung geben, was dann vier Jahren Nullrunde entspricht.

2) Maßnahmen zur Reform der Vergütungsstrukturen
In Erfüllung des Schlichtungsauftrages aus der Schlichtung unter Ministerpräsidentin a.D. Heide Simonis aus dem Jahre 2011 werden die Vergütungsstrukturen folgendermaßen angepasst:

  1. a) Aussetzen der individuellen Stufensteigerungen Die individuellen Stufensteigerungen der Kabinenmitarbeiter werden mit dem Stichtag ab 01.09.2012 einmalig ausgesetzt, d.h. das individuelle nächste Steigerungsdatum wird um 12 Monate verschoben. Kabinenmitarbeiter, die sich zum Stichtag in den heutigen Vorschaltstufen befinden, sind hiervon ausgenommen.

    Dies bedeutet neben den vier tariflichen Nullrunden auch noch eine Nullrunde der Stufensteigerungen.


  1. b) Neuer Steigerungsrhythmus für Bestandsmitarbeiter Die Kabinenmitarbeiter der Stufen 7-22 (alt) werden nach dem einmaligen Aussetzen der individuellen Stufensteigerungen in einen zweijährigen Steigerungsrhythmus überführt. Dies bedeutet konkret, dass die Kabinenmitarbeiter der Stufen 7 (bei Wechseln in die Stufe 8) bis 22 (bei Wechseln in die Stufe 23) zweimalig keine Steigerung erhalten und ab der darauf folgenden Steigerung alle zwei Jahre, jeweils individuell zum Steigerungsstichtag, gesteigert werden (bis zum Erreichen der Endstufe). § 3 Absatz 5 des Vergütungstarifvertrages Nr. 37 wird entsprechend angepasst.

    Wie oben erwähnt bedeutet dies bis zu 46 Jahre zur Erreichung der Endstufe.


  1. c) Änderungen in Bezug zum Vergütungstarifvertrag für ab dem 01.09.2012 einzustellende Kabinenmitarbeiter Zur weiteren Anpassung an das Wettbewerbsumfeld wird für Kabinenmitarbeiter, die ab dem Stichtag 01.09.2012 eingestellt werden, ein separater „Vergütungstarifvertrag Nr. 1 neue Fassung (n.F.)“ eingeführt.
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FRA PQ Frankfurt, den 22.08.2012 22.08.2012 – 16 Uhr
Dieser Vergütungstarifvertrag wird in einen Tarifvertragsteil zum Vergütungssystem und einen Tarifvertragsteil zur Vergütungstabelle gefasst, die jeweils separaten Laufzeiten unterfallen. Der Tarifvertragsteil zum Vergütungssystem tritt zum 01.09.2012 in Kraft, hat eine Laufzeit von 5 Jahren und eine Kündigungsfrist von 6 Monaten zum Quartalsende. Er ist erstmals kündbar zum 31.08.2017.
Der Tarifvertragsteil zur Vergütungstabelle tritt zum 01.09.2012 in Kraft, hat eine Laufzeit von 36 Monaten mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten zum Quartalsende.
Neue Vergütungsstruktur für Kabinenmitarbeiter, die ab dem 01.09.2012 eingestellt werden
Für neue Kabinenmitarbeiter, deren Arbeitsvertrag mit Lufthansa ab dem 01.09.2012 abgeschlossen wird, wird deshalb ein neuer Vergütungstarifvertrag mit einer neuen Vergütungstabelle gemäß Anlage 3 eingeführt.

Hier ein Blick in die entsprechende neue Tabelle:

FB-Endstufe NEU 13: 2533,23 EURO - das entspricht einem Lohnniveau zwischen den heutigen Stufen 7 und 8. In den ersten vier Jahren wäre die Steigerung jährlich mit einem Betrag von 50 EURO, ab der NEU-Stufe 5 würde alle zwei Jahre um 100 EURO gesteigert.
Die PI-Endstufe NEU 16 würde bei 2833,23 EURO enden, das entspricht der heutigen FB-Stufe 10!
Die PII-Endstufe NEU 18 endet bei 3033,23 EURO; entspricht knapp der heutigen FB-Stufe 12!

Die neue Vergütungstabelle endet danach für Flugbegleiter in der Vergütungsstufe 13.

Gleichfalls endet die Vergütungsentwicklung der Flugbegleiter, die ab dem 01.09.2012 eingestellt werden und sich zum Purser entwickeln, bei Purser I mit Erreichen der Vergütungsstufe 16, bei Purser II mit Erreichen der Vergütungsstufe 18.

Die Bezeichnung “Vergütungsentwicklung” können wir somit nur als Verhöhnung unseres Berufes bewerten.
Die Tätigkeit als Purser wird zukünftig durch die jeweilige Purser-Zulage und die Möglichkeit der Weiterentwicklung in der Tabelle über die Vergütungsstufe 13 hinaus, honoriert.
Purser I erhalten auf Grundlage der neuen Tabelle eine Purser-Zulage in Höhe von 300 €. Purser II erhalten eine Purser-Zulage in Höhe von 450 €.

Die Nennung der Stufen ist eine bewusste Irreführung.

Die neuen Stufen heißen zwar noch so wie bisher, entsprechen aber Beträgen, die bis zu 1.300 Euro PRO MONAT unter den heutigen Endstufen liegen. Was dies für den Beruf des Flugbegleiters und Pursers bedeutet kann sich jeder von Euch selbst denken. Allerdings mindestens genauso schlimm sind die Auswirkungen auf die betriebliche Alters- und Übergangsversorgung, wenn unsere künftigen Kollegen kaum noch in diese Systeme einzahlen. Dagegen sind die heutigen Vorschaltstufen noch das Paradies schlechthin.
3) Qualifizierung der Kabinenmitarbeiter
Ein Ziel der Tarifpartner ist es, das Tätigkeitsprofil des Flugbegleiters (gemeint sind Flugbegleiter und Purser) zu stärken und zu schärfen, um dadurch die Qualität in der Kabine durch breit gefächerte Qualifikationen noch weiter zu erhöhen. Hierbei stellt Lufthansa hohe Qualitätsansprüche an Ausbildung, Kompetenz und Performance ihrer Kabinenmitarbeiter. Daher wird Lufthansa weiterhin regelmäßig und gezielt die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter fördern.
Mit Einführung der neuen Vergütungsstruktur soll das bisher gültige Qualifizierungsmodell Kabine (gemäß Protokollnotiz I zum VTV) umgestaltet werden. Aufgrund des Bestrebens, dass alle Kabinenmitarbeiter, lediglich abhängig vom Einsatz als Flugbegleiter oder Purser, die gleiche hochwertige Qualifizierung erhalten sollen, soll die direkte Verknüpfung mit der Vergütungssteigerung zukünftig entfallen.
Die Tarifpartner verpflichten sich, die Kernelemente einer Ablösung der bisher gültigen Protokollnotiz kurzfristig zu verhandeln und festzulegen.
Damit wird die alte myQ-Systematik abgeschaftt, ohne dass LH über andere,
wirkliche Qualifikationen mit dem Tarifpartner verhandeln will. Welchen berufsausbildenden Wert gelegentliche Schulungen wie Service Excellence Veranstaltungen auf dem Arbeitsmarkt haben, kann jede/r von Euch selbst abschätzen.

FRA PQ Frankfurt, den 22.08.2012 22.08.2012 – 16 Uhr

  1. 4) Anpassung Ergebnisbeteiligung Der Tarifvertrag Ergebnisbeteiligung vom 13.04.2011 wird ohne Nachwirkung wieder in Kraft gesetzt. Er ist frühestens kündbar zum 31.12.2014.

    Die Überschrift heißt Anpassung: Allerdings soll nichts verändert werden, sondern auch in guten Jahren maximal ein Betrag von weniger als 2% eines Jahreseinkommens zur Ausschüttung gelangen.

  2. 5) Zusage: Ausschluss von Befristungen Aufgrund der Möglichkeit durch eine Vergütungstabelle für neueinzustellende Mitarbeiter in neue wettbewerbsfähige Vergütungsstrukturen zu wachsen, verzichtet Lufthansa auf den Einsatz von befristeten Arbeitsverhältnissen in der Kabine bis zum 31.xx.20xx.

    Dies gilt auch für gesetzliche Befristungen nach dem TzBfG mit folgenden Ausnahmen: a)

    Befristungen,auf die unmittelbar der Eintritt in die Übergangsversorgung oder die betriebliche Altersversorgung folgt b) Probezeitvereinbarungen bzw. gesetzliche Probezeit(sofern der Mitarbeiter nicht bereits zuvor über die Personalholdinggesellschaft beschäftigt worden ist) Die Regelungen zu FAZ gem. MTV 2 bleiben hiervon unberührt. Diese Zusage entfaltet keine Nachwirkung.

  3. Die Sparbeiträge sollen dauerhaft wirken, der Ausschluss von Befristung allerdings nur begrenzt und ohne Nachwirkung.

  4. 6) Verhandlungsverpflichtung zur Herstellung AGG-konformer Regelungen Unabhängig von der Laufzeit des Manteltarifvertrages besteht eine Verpflichtung zum Manteltarifvertrag, Regelungen die sich in Ansehung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) mit relativer Wahrscheinlichkeit rechtlich als schwer haltbar erweisen könnten (dies sind die Regelungen zu den FZ Tagen sowie spezifische, in Verbindung zum Lebensalter stehende Teilzeitmodelle), unverzüglich einvernehmlich zu reformieren.

    Auf Nachfrage unsererseits, erhielten wir die Antwort, dass man auf die FZ-Tage eigentlich gerne ganz verzichten wolle.

Noch schlimmer waren die LH-Forderungen, als noch über eine Gesamtlösung verhandelt wurde. Zu diesem Zeitpunkt, waren zusätzlich eine ganze Reihe an MTV-Schweinereien auf der “LH.-Wunschliste”, wie z.B. eine in fünf Abstufungen aufgeteilte Mehrflugstunden-Flatrate, die in den alleruntersten Gehaltsstufen ein Plus von wenigen Euro bewirkt hätte, in den oberen Gehaltstufen jedoch einen auf die Mehrflugstunde bezogenen Verlust von bis zu 40% bedeutet hätte.




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An alle Purser und Flugbegleiter 28. August 2012 der Lufthansa Passage Airline
Tarifverhandlungen mit UFO gescheitert
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
nach langen und äußerst schwierigen Verhandlungen mit UFO sind die Tarifverhandlungen in der vergangenen Nacht gescheitert. Wir bedauern dies außerordentlich.
Was ist in den vergangenen Tagen geschehen?

  1. Am 17.8. hatte UFO ein von Lufthansa vorgelegtes umfassendes „Zukunftspaket Kabine“ in Gänze zurückgewiesen. Lufthansa hätte sich in diesem Paket verpflichtet, auf Leiharbeit, befristete Verträge und betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.
  2. Das wirklich spannende ist, was hier NICHT steht. Eine Regelung, keine Billig-Kabine bei D4U unter Verwendung des Markennamens Lufthansa aufzubauen gab es nicht. Trotzdem wurden Beiträge des Classic-Personals zur Finanzierung des Direktverkehrs gefordert.

  1. Im Gegenzug hierfür hatte LH allerdings eine maßvolle Verlängerung der Einsatzzeiten, eine abgesenkte Mehrflugstundenvergütung vor allem für die oberen Gehaltsstufen sowie eine Verlangsamung der Stufensteigerungen gefordert. Für neu eingestellte Mitarbeiter waren geänderte Tarifstrukturen vorgesehen. Alle geplanten Veränderungen hatten wir im Schreiben von letzter Woche ausführlich dargestellt.
  2. Maßvoll ist die Untertreibung des Jahres. Es handelte sich um Gehaltsabsenkungen im zweistelligen Prozentbereich, eine Streckung der Tabelle auf bis zu 52 Jahre. Für neueingestellte Kollegen ein monatlicher Verlust von über 1000 Euro (Endstufe FB) bis zu 1300 Euro (neue Endstufe PII) – abgesenkte Zulagen etc.

  1. - Für ein sogenanntes „kleines Paket“ forderte UFO dann eine Erhöhung der Vergütung um 5%, Abschaffung und Rückführung der Vorschaltstufen sowie eine Gewinnbeteiligung.
  2. - Lufthansa hat UFO ein Angebot in dieser Struktur überreicht, das eine Einmalzahlung, eine Vergütungserhöhung im Gesamtvolumen von 3,5% und eine Gewinnbeteiligung enthielt, außerdem die notwendigen Anpassungen in der Vergütungsentwicklung. Auch damit war eine neue Vergütungsstruktur mit verkürzter Tabelle für neue Mitarbeiter und eine Absicherung gegen befristete Arbeitsverhältnisse verknüpft. Dieses Paket wurde jedoch ebenfalls von UFO zurückgewiesen.

    Dieses Paket haben wir auf den vorhergehenden Seiten kommentiert. Ihr könnt Euch also selbst durchlesen, wie dieser Passus zu verstehen ist.
  3. - UFO war zwar bereit, nochmals über Anpassungen im VTV und im MTV zu verhandeln. Die Verhandlung scheiterte jedoch, da die Positionen zu weit auseinander lagen. Was beinhalteten die Forderungen der UFO? Neu einzustellende Mitarbeiter würden künftig mit 11% mehr Lohn starten und in den ersten 5 Jahren bis zu 22% mehr im Vergleich zur heutigen Vergütungsentwicklung erhalten. Darüber hinaus würden Bestandsmitarbeiter in den unteren Stufen – rund 40% aller Kollegen – in den nächsten 10 Jahren durchschnittlich 10% mehr als bei ihrer heutigen individuellen Vergütungsentwicklung erhalten, in einzelnen Jahren sogar bis zu 16%. Wenngleich die UFO mit ihren Vorschlägen auch Beiträge zur Produktivitätsverbesserung sowie zur Steigerung der Flexibilität vorgeschlagen hatte, so würden doch in Summe die Kosten der Kabine enorm steigen. Hinzu kamen weitreichende Forderungen zur Absicherung. Würden wir auf all diese Forderungen eingehen, dann würden weitere Strecken sehr schnell unwirtschaftlich und müssten gestrichen werden. Wachstum würde verhindert, eine Schrumpfung eingeleitet und eine Sanierung des direkten Kontverkehrs wäre ausgeschlossen. Die dringend notwendige wettbewerbsfähige Aufstellung der LH Kabine und damit die Sicherung der Arbeitsplätze wäre definitiv nicht möglich.

    Lufthansa selbst hat ausgerechnet, dass der letzte Verhandlungsstand in SUMME, also inkl. einer echten Gehaltserhöhung, einem Kompromiss bei den Vorschaltstufen etc. noch eine Kostensteigerung in Höhe von 2,4% im 1. Jahr und eine Absenkung der Kosten innerhalb von 4 Jahren gebracht hätte. Diese Gegenüberstellung von einzelnen Maximalforderungen ist unredlich und von LH in keiner Weise belegbar.
Dies können und werden wir nicht verantworten! Wir haben nur dann eine Perspektive, wenn es uns gemeinsam gelingt, die Kabine in ihren Strukturen zu reformieren. Dies fordert von allen einen Beitrag. Im Gegenzug ermöglicht uns dies die genannte Absicherung sowie die Chance auf Wachstum und Neueinstellungen.
Wir sind der Überzeugung, dass wir ein tragfähiges Angebot unterbreitet haben. Wir würden zukunftsfähige Vergütungsstrukturen schaffen und somit attraktive Arbeitsplätze nachhaltig sichern. Leider war eine Kompromisslösung bislang nicht zu erreichen.
Was sind die nächsten Schritte? UFO hat angekündigt, in den nächsten Tagen zu flächendeckenden und unbefristeten Streiks aufzurufen. Wir möchten noch einmal ausdrücklich betonen, dass Lufthansa weiterhin verhandeln und zu einem Abschluss kommen möchte. Daher fordern wir UFO auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Die Möglichkeit einer Schlichtung wurde bislang erfolglos erörtert, da die UFO ihre Bereitschaft an weitreichende Vorbedingungen geknüpft hatte.
Spätestens an diesem Punkt ist es nötig, sehr klar zu sagen, dass diese Aussage frei erfunden ist.
UFO hat sich an den Diskussionen über eine Schlichtung beteiligt. Dies war intern sehr umstritten. Es wäre schon eine Zumutung gewesen, mit einer derartig erfolgreichen Urabstimmung, nach so langen Verhandlungen ohne einen Arbeitskampf einer Schlichtung zu zu stimmen. Aus Gesamtverantwortung unde Ultima-Ratio Prinzip haben wir dennoch darüber gesprochen. Wir haben KEINERLEI Bedindungen an eine Schlichtung gestellt. Vielmehr hat LH als VORBEDIGUNGUNG für eine Schlichtung die Voraussetzung geknüpft, dass wir in der Schlichtung nicht einmal über das Thema Fremdbereederung REDEN dürfen, geschweige denn eine Schlichtung davon abhängig machen dürfen.

Wir wollen die Arbeitsplätze absichern und haben dieses auch schriftlich dargelegt – allerdings geht das nur in dem Maße, in dem die Arbeitsbedingungen auch einen wirtschaftlich tragfähigen Betrieb erlauben.
Die Entscheidung, ob ein Streik jetzt der richtige Weg ist, liegt in den Händen eines jeden von Ihnen. Halten Sie es für verantwortbar, in diesem Wettbewerbsumfeld einseitig die Vergütungen der Kabinen-Mitarbeiter zu erhöhen, ohne zugleich unsere Kabine auch zukunftssichernd aufzustellen? Unsere Antwort dazu ist klar: Nein, das wäre nicht angemessen!
Gerade die Kabine hat sich immer dadurch ausgezeichnet, dass sie ohne größere Konflikte einen zukunftssichernden Weg gefunden hat. Lassen Sie uns auch jetzt wieder eine Lösung finden – am Tariftisch.
Mit freundlichen Grüßen
Kay Kratky
Vorstand FRA und Flight Operations FRA P/VR

Thomas Klühr
Vorstand MUC und Direct Services MUC P/VM

Wolfgang Kolhagen
Leiter Kabinen- Crews FRA FRA EK

Heike Birlenbach
Leiterin Kabinen- Crews MUC MUC EK
 

aquitaine

Aktives Mitglied
30.08.2012
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für diejenigen, die es wirklich interessiert....
p.s. nicht von mir in rot kommentiert, sondern von ufo
 
Zuletzt bearbeitet:

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
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FRA
Daher habe ich ja Brummi gegenüber geäussert das dieser Streik wenig Auswirkungen auf das LH Cargo Geschäft hat :)

Und wo bucht K&N, wenn nicht bei der Airline selbst? Und wenn Streiks anstehen, dann eben bei anderen Airlines. Über Tonnagerü kgang kann ich erst nächste Woche was sagen, wenn die Zahlen vorliegen.
Und nein, du kannst von keinem Kunden auch nur 1ct mehr verlangen wegen Streikosten etc.
 
D

Detlef59

Guest
@aquitaine: Mein Verstaendnis fuer die Massivheit des Streiks haelt sich als betroffener Kunde trotzdem sehr in Grenzen.
 

aquitaine

Aktives Mitglied
30.08.2012
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Mein Verstaendnis haelt sich als betroffener Kunde trotzdem sehr in Grenzen.

dass ich heute als (kritischer) kunde betroffen war, macht mich auch nicht glücklich und hat mich auch geld und mühe gekostet. trotzdem gestehe ich den kabinenmitarbeitern das recht zu, für ihre belange zu kämpfen und (auch) zu streiken. selbiges würde ich für mich auch in anspruch nehmen wollen, wenn ich es denn einmal als notwendig und angebracht erachten sollte. ich bin froh, dass ich persönlich nicht in vergleichbarer situation bin!
 
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mario3101

Erfahrenes Mitglied
27.02.2011
460
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für diejenigen, die es wirklich interessiert....
p.s. nicht von mir in rot kommentiert, sondern von ufo

ähem okay. jetzt höre ich die ganze Zeot es geht eigentlich gar nicht ums Geld sondern um Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Vermeidung von Leiharbeit.

Lese ich mir jetzt die Kernaussagen von UFO die ja rot unterlegt sind durch, geht es da eigentlich nur um das Thema Geld.
 
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YuropFlyer

Guest
Wieviel % mehr haben die Fluglotsen schon wieder - zu ihren Gehältern, die kaum bei 1500€ anfangen sondern bei einem vielfachen davon, inkl. bezahlte Ausbildung - erfolgreich erstreikt?
 

aquitaine

Aktives Mitglied
30.08.2012
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ähem okay. jetzt höre ich die ganze Zeot es geht eigentlich gar nicht ums Geld sondern um Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Vermeidung von Leiharbeit.

Lese ich mir jetzt die Kernaussagen von UFO die ja rot unterlegt sind durch, geht es da eigentlich nur um das Thema Geld.

ja, mit dem hören, lesen und verstehen ist das bekanntlich so eine sache...
ich habe meinen standpunkt zu dieser auseinandersetzung in meinen ersten posts hinlänglich dargelegt und klinke mich hiermit aus - der thread dreht sich ohnehin nur im kreis. die einzige, vermeintliche erkenntnis: wenn es nach bestimmten protagonisten geht, ist jetzt immerhin klar, wer von den foristen zum sozialistischen-linken-kapitalistischen-neoliberalen milieu gehört. btw, mit welcher verbalen vehemenz sich hier manche in der anonymität austoben, finde ich bemerkenswert. da fehlt es dem ein oder anderen offenbar an der guten kinderstube. wer persönlich durch den streik betroffen ist und hilfestellung zu umbuchung, kompensation etc. sucht, schaut eh längst im anderen thread nach.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.874
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FRA/QKL
@aquitaine: Mein Verstaendnis fuer die Massivheit des Streiks haelt sich als betroffener Kunde trotzdem sehr in Grenzen.
Kann ich verstehen. Deshalb finde ich es auch inakzeptabel, dass das LH Management nicht sofort die Schlichtung anruft. Aber das können sie ja nicht, denn dann würde ihre "Offerte" ja im Detail analysiert und als das identifiziert was es ist, eine Frechheit. :censored:
 
B

bela

Guest
Lufthansa-Streik: Politik und Wirtschaft drohen Flugbegleitern - Deutschland - Politik - Handelsblatt

mal was anderes.

"Anzeichen für ein baldiges Ende der Tarifauseinandersetzung gibt es derzeit nicht. Er könne auf Arbeitgeberseite "keinerlei Anzeichen für ein Einlenken erkennen", sagte der Verhandlungsführer der Unabhängigen Flugbegleiter-Organisation (Ufo), Dirk Vogelsang, der Nachrichtenagentur AFP. "Im Moment sieht es sehr, sehr schwierig aus", der Ton werde schärfer. Es sei jetzt Aufgabe der Lufthansa, Bewegung in den festgefahrenen Tarifstreit zu bringen."

"Für die nächsten Tage könne er "gar nichts ausschließen, gar nichts bestätigen", aber nach den Streiks vom Dienstag müsse es auf beiden Seiten eine Pause zum Nachdenken geben, sagte Vogelsang weiter. Sollte es in den nächsten Tagen keine Bewegung bei der Lufthansa geben und sich der Konzern "auf die Ebene von Drohgebärden" verlagern, "werden wir sicherlich vor flächendeckenden Arbeitsniederlegungen stehen".

Klingt für mich erstmal nach einer Pause von zwei bis drei Tagen.