Flugbegleiter stimmen für Streiks und streiken ab 31.8.

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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Naja, ich kenne viele Firmen, wo langjährige Mitarbeiter andere (bessere) Verträge haben als Neueinsteiger. Die Topverdiener unter den FB sind ja zumeist über 20 Jahre im Unternehmen, damals galten andere Konditionen. Die Kollegen mussten dafür aber zum Beispiel auch defintiv Abitur haben bzw. eine weitere Fremdsprache mitbringen (außer) Englisch. Da man eben nun viel weniger zahlt, haben sie auch die Einstellungsvorraussetzungen geändert. Wir waren ein Zeit mal massiv unterbesetzt weil LH keine Leute mehr bekommen hat, also hieß es irgendwann, dass die Einstellungskriterien nach unten hin verändert werden müssen. Ich lasse das mal so unkommentiert.

Naja auch wenn man alte Verträge hat, und dann die genannten 70.000€ im Jahr verdient, könnte man mit Rücksicht auf junge Kollegen ja auf Gehatszuwachs verzichten. Ich verstehe allerdings auch das man das nicht macht. Jeder ist sich da selbst der nächste.

Das die Situation so oder ähnlich in vielen Branchen anzutreffen ist ist mir klar. Ich kenne einen Fall da hat die Sekretärin das dreifache ihres Vorgesetzten verdient:D Und sie wusste das auch, weil sie als Betriebsrat Einsicht in alle Unterlagen hatte.
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.421
1.405
Bei der Fluktuation die bei LH herrschen dürfte, könnten sie doch z.B. mehr FBs in Ländern anwerben in denen die Lohnkosten niedriger sind (wie wäre es mit ein paar Chinesen und Indern?)
Super Idee. Und weil die Idee so super ist und den alteingesessenen FB und Ufologen gefährlich werden könnte, hat man da auch fix Grenzen in den MTV aufgenommen. Clever, nicht?
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Naja auch wenn man alte Verträge hat, und dann die genannten 70.000€ im Jahr verdient, könnte man mit Rücksicht auf junge Kollegen ja auf Gehatszuwachs verzichten. Ich verstehe allerdings auch das man das nicht macht. Jeder ist sich da selbst der nächste.

Das die Situation so oder ähnlich in vielen Branchen anzutreffen ist ist mir klar. Ich kenne einen Fall da hat die Sekretärin das dreifache ihres Vorgesetzten verdient:D Und sie wusste das auch, weil sie als Betriebsrat Einsicht in alle Unterlagen hatte.

Hier liegt doch genau der Kern des Problems: Wenn ich als AG aus diesem (Tarif-) Korsett nicht herauskomme, dann bleibt nur das Ventil über "Leiharbeit", Outsourcing etc.. Hier zeigt sich wieder, das Gewerkschaften nicht Interessenvertreter der Arbeitnehmer sind, wie sie immer so gerne behaupten, sondern der Arbeitsplatzbesitzer.
Wie im obigen Zitat auch schon steht, man kann das verstehen, aber man sollte sich darüber im Klaren sein, und auch über die Konsequenzen.
 
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flysurfer

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06.03.2009
26.001
43
www.vielfliegertreff.de
Obwohl dein Beitrag in eine andere Richtung zielt :) fällt mir etwas dazu ein: Leiharbeit ist ein Werkzeug um die vorhandenen Nachteile im Kündigungsschutz zu mildern. Ein Arbeitgeber wie LH sollte Probleme mit dem Kündigungsschutz für FB nicht haben, allein durch die (wie ich aus Foren gelernt habe) recht hohe Fluktuation unter den FB und den flexiblen Arbeitszeitmodellen. Also sollte LH Arbeitsverträge anbieten wie es sich für einen seriösen Laden gehört. Ich freue mich darüber, dass das jetzt wieder so sein soll.

Bei den "Alten" scheint es eher wenig Fluktuation zu geben, wäre auch nicht smart. Die verdienen auch mit Teilzeit ein Mehrfaches der neuen Vollzeitkräfte, kommen in den Genuss der Reisevorteile (auch gut für den Rest der Familie) und haben einen interessanten, gut bezahlten Job, der ihnen in Teilzeit mehr als genug Zeit für die Familie lässt. Und sie können mehr oder weniger nach Belieben und Bedarf zwischen Voll- und Teilzeitmodellen wechseln, so wurde es mir jedenfalls von den FBs berichtet. Auch wurde mir gesagt, dass LH hier sehr flexibel ist und verschiedene Modelle anbietet. Angesichts von so viel Lob aus dem Mund diverser aktiver FBs, die ich kenne, fällt es mir schwer, zu glauben, dass LH hier ein unflexibler AG sein soll.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Super Idee. Und weil die Idee so super ist und den alteingesessenen FB und Ufologen gefährlich werden könnte, hat man da auch fix Grenzen in den MTV aufgenommen. Clever, nicht?

Naja so ein Zugeständnis hätte LH ja nicht machen müssen - oder?
 

GoldenEye

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30.06.2012
13.177
516
Kann mir übrigens mal jemand erzählen warum Leiharbeit für LH günstiger ist als festangestellte Mitarbeiter? Ich kenne das nur so, das Leiharbeit Flexibilität schafft, nicht aber unbedingt günstiger ist.

Unterschied zwischen variablen Kosten und Vollkosten?

Super Idee. Und weil die Idee so super ist und den alteingesessenen FB und Ufologen gefährlich werden könnte, hat man da auch fix Grenzen in den MTV aufgenommen. Clever, nicht?

Interessant. Und wie sieht diese Grenze aus? Verstößt das nicht gegen das AGG?
 

flysurfer

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06.03.2009
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Naja, ich kenne viele Firmen, wo langjährige Mitarbeiter andere (bessere) Verträge haben als Neueinsteiger. Die Topverdiener unter den FB sind ja zumeist über 20 Jahre im Unternehmen, damals galten andere Konditionen. Die Kollegen mussten dafür aber zum Beispiel auch defintiv Abitur haben bzw. eine weitere Fremdsprache mitbringen (außer) Englisch. Da man eben nun viel weniger zahlt, haben sie auch die Einstellungsvorraussetzungen geändert. Wir waren ein Zeit mal massiv unterbesetzt weil LH keine Leute mehr bekommen hat, also hieß es irgendwann, dass die Einstellungskriterien nach unten hin verändert werden müssen. Ich lasse das mal so unkommentiert.

Aber wo ist denn da die Solidarität zwischen den nicht marktgerecht überbezahlten und den nicht marktgerecht unterbezahlten LH-FBs? Da müsste eine auf Ausgleich, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit bedachte Gewerkschaft doch Modelle anbieten, um diese doch beachtlichen Diskrepanzen zu verringen. Es bringt ja wohl nichts, gegenübet dem AG auf Gehalt zu verzichten und zu hoffen, dass dieses Geld dann neuen unterbezahlten Jungen zugute kommt. Nein, da muss der Ausgleich schon selbst innerhalb der Berufsgruppe organisiert werden.
 
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Ed Size

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16.03.2009
9.425
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Bei den "Alten" scheint es eher wenig Fluktuation zu geben, wäre auch nicht smart. Die verdienen auch mit Teilzeit ein Mehrfaches der neuen Vollzeitkräfte, kommen in den Genuss der Reisevorteile (auch gut für den Rest der Familie) und haben einen interessanten, gut bezahlten Job, der ihnen in Teilzeit mehr als genug Zeit für die Familie lässt. Und sie können mehr oder weniger nach Belieben und Bedarf zwischen Voll- und Teilzeitmodellen wechseln, so wurde es mir jedenfalls von den FBs berichtet. Auch wurde mir gesagt, dass LH hier sehr flexibel ist und verschiedene Modelle anbietet. Angesichts von so viel Lob aus dem Mund diverser aktiver FBs, die ich kenne, fällt es mir schwer, zu glauben, dass LH hier ein unflexibler AG sein soll.

Ähnliches hab ich auch gehört. Eine Bekannte hatte immer bereits im Juni ihre Jahresarbeitszeit hinter sich, und flog dann in F mit ihrem Mann durch die Gegend - ist aber schon ein wenig her.
 

flysurfer

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06.03.2009
26.001
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Grundsätzlich nachvollziehbar aber es gibt auch Kollegen die ein abgeschlossenes Studium in der Tasche haben, aber dennoch schlechte Arbeit machen, aus welchen Gründen auch immer.

In der Tat frage ich mich, wieso die Bezahlung nicht leistungsgerecht erfolgt. Wer mehr leistet, mehr kann, sich fortbildet und überdurchschnittlich gutes Feedback bekommt, der sollte dafür doch belohnt werden? Alles andere setzt irgendwie die falschen Anreize. Alt zu sein und zu einer Zeit angefangen zu haben, als Airlines noch Staatsmonopolisten ohne Wettbewerb waren, ist doch kein Verdienst, der ein Mehrfaches des Grundgehalts für Neueinsteiger rechtfertigt, die ihrerseits exakt den gleichen Job erledigen und keine Minuter weniger hart arbeiten.
 
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Hwy93

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29.08.2011
4.421
1.405
Dann wird es für LH wohl kein so wichtiger Punkt gewesen sein.

Oder Teil des Schlichterspruchs (gabs damals nicht auch ne Schlichtung?), oder die strategische Bedeutung des Punkts wurde von LH unterschätzt... und das rächt sich jetzt. Finde Den von Dir eingeworfenen Vorschlag nämlich sehr valide...
 

bearer

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08.10.2011
610
100
MUC
70k Euro im Jahr für FBs mit Altverträgen?
Oh Leck, das ist ja eine immense Schere zu den aktuellen Verträgen.

Denke im Übrigen auch, dass es in den Städten wo die beiden großen Drehkreuze für die LH sind, mit 1200 Euro Netto, ziemlich düster wird. Die Wohnpreise vom Beispiel sind in München nicht zu halten. 1 Zimmer Wohnungen halte ich für ca. 600 Euro im Monat warm realistisch. Dann noch das pendeln zum Flughafen (am günstigesten wohl mit dem Airport Bus für 7,50 pro Strecke im 10er Pack und ein MVV Monatsticket für an die 50 Euro).

Edit: Gibts auch noch bei den Freizeit-Reise-Perks für MAs Unterschiede zwischen Alt und Neu? Kam mir bei den bisherigen Beiträgen so vor. Mit so einem Neuvertrag wirds eh schwierig überhaupt so ein Mitarbeiter Standby-Ticket zu bezahlen.
 
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trichter

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09.03.2009
2.450
3
Bei den "Alten" scheint es eher wenig Fluktuation zu geben, wäre auch nicht smart.

Die "Alten" kriegt man aber auch nicht durch Leiharbeit für die "Neuen" billiger. Mein Punkt ist, dass LH - von mir aus nach einem befristeten Arbeitsvertrag - ganz normale unbefristete Arbeitsverträge anbieten sollte. Wie hoch das Lohnniveau ist, wie schnell das steigen sollte, von solchen Dingen habe ich keine Ahnung. Aber Leiharbeit muss es echt nicht sein. Davon gibt´s (in anderen Branchen) eigentlich schon viel zuviel.
 
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16.03.2009
9.425
3
Oder Teil des Schlichterspruchs (gabs damals nicht auch ne Schlichtung?), oder die strategische Bedeutung des Punkts wurde von LH unterschätzt... und das rächt sich jetzt. Finde Den von Dir eingeworfenen Vorschlag nämlich sehr valide...

Soviel zum strategischen Weitblick des Managements. Bei meinen AY Flügen Richtung Asien sind mind. drei - vier asiatische FBs dabei.
 
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DSkywalker

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06.11.2011
5.291
2
MUC
Ist das nun viel oder wenig? :)

Wenn ich all mein Technikspielzeug weglasse und nicht mehr jedes Wochenende in der Welt unterwegs wäre, würde mir das denke ich locker reichen.

Zieh mal von den 500 noch Fernsehen, Telefon und Auto ab, dann sind es nur noch ca. 400, davon müssen dann Essen, Kleidung und Freizeitaktivitäten gedeckt sein....
 
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Ed Size

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16.03.2009
9.425
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Die "Alten" kriegt man aber auch nicht durch Leiharbeit für die "Neuen" billiger. Mein Punkt ist, dass LH - von mir aus nach einem befristeten Arbeitsvertrag - ganz normale unbefristete Arbeitsverträge anbieten sollte. Wie hoch das Lohnniveau ist, wie schnell das steigen sollte, von solchen Dingen habe ich keine Ahnung. Aber Leiharbeit muss es echt nicht sein. Davon gibt´s (in anderen Branchen) eigentlich schon viel zuviel.

Leiharbeit bzw. Personalkosten senken ist halt gerade modern bei den Managern, davor hat man Ausgeliedert, Outgesourct, sich von NICHT Kernkompetenzen getrennt oder die Immobilen verkauft (evtl. mit lease-back). Alles Tricks um die Zahlen bzw. Budgets zu schönen. Oder den Verlust/Gewinn zu verlagern.
 
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flysurfer

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06.03.2009
26.001
43
www.vielfliegertreff.de
Nochmal zur Flexibilität von LH als AG für FBs. Ich erinnere mich an einen Flug, wo sich die sehr nette und kultivierte FB bei mir entschuldigte, dass sie sich in der umgestalteten Kabine und mit dem neuen Servicekonzept noch nicht so recht auskenne. Ich erwiderte, dass es das Konzept bereits seit mehreren Monaten gebe. Sie meinte, dies sei ihr erster Flug seit Monaten, da sie den Winter gerne mit der Familie in ihrem Haus in Südafrika verbringen würden, und es wäre bei LH dank der flexiblen Modelle möglich, auch mehrere Monate am Stück nicht zu arbeiten, um sich in dieser Zeit anderen Jobs oder Interessen zu widmen.

Ich fand das sehr großzügig und flexibel seitens der LH und denke, dass sehr viele andere Arbeitnehmer auch mit einer nur halb so flexiblen Regelung sehr glücklich wären.

Beim Vergleich "alt gegen jung" kommt natürlich erschwerend hinzu, dass die schlecht bezahlten Jungen überwiegend ledig sind und somit nicht in den Genuss des Ehegattensplittings kommen, und dass sie die Kosten für Wohnen, Auto usw. als Singles ganz alleine tragen müssen. Die sehr viel besser verdienenden "Alten", die in Teilzeit arbeiten, haben in der Regel Familie und einen Ehepartner, der ebenfalls recht gut verdient. Da bietet es sich förmlich an, nur noch TZ zu machen, um in eine günstigere Steuerprogression zu rutschen. Die gewonnene Freizeit ist gegenüber dem Netto-Mehrgehalt bei der Vollzeit einfach wertvoller, und alle Vorteile wie Versicherungen und Reiseprivilegien genießt man ja so oder so.

Das Problem, das ich sehe, ist deshalb in erster Linie die Ungerechtigkeit innerhalb der Berufsgruppe der LH-Flugbegleiter. Hier herrscht genau jene doch ziemlich extreme Ungleichverteilung, die viele Gewerkschaften und Politiker zu Recht in anderen Branchen anprangern, wenn sie beklagen, dass Manager ein Vielfaches der anderen Mitarbeiter verdienen. Nur herrscht diese Ungleichheit hier nicht zwischen verschiedenen Jobs oder Berufsgruppen, sondern zwischen verschiedenen Mitarbeitern ein und desselben Unternehmens, die ein und dieselbe Arbeit verrichten! Das macht sie in meinen Augen noch viel ungerechter als die jobübergreifenden Diskrepanzen.
 
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GoldenEye

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30.06.2012
13.177
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Die "Alten" kriegt man aber auch nicht durch Leiharbeit für die "Neuen" billiger....

Aber man kann dadurch verhindern, daß die Neuen von heute die Alten von morgen werden. Und wenn das im Rahmen der Arbeitsverträge nicht möglich ist, dann muß Leiharbeit dafür herhalten.
Gerade das ist doch ein Streitpunkt in der aktuellen Auseinandersetzung: Wie schnell dürfen die Gehälter bei den festeingestellten "Neuen" steigen? Je sturer sich UFO in diesem Punkt stellt, desto mehr fördert sie damit indirekt Leiharbeit. Wenn nicht bei LH, dann eben bei denen, die LH künftig Marktanteile abnehmen.
 

flysurfer

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Die "Alten" kriegt man aber auch nicht durch Leiharbeit für die "Neuen" billiger. Mein Punkt ist, dass LH - von mir aus nach einem befristeten Arbeitsvertrag - ganz normale unbefristete Arbeitsverträge anbieten sollte. Wie hoch das Lohnniveau ist, wie schnell das steigen sollte, von solchen Dingen habe ich keine Ahnung. Aber Leiharbeit muss es echt nicht sein. Davon gibt´s (in anderen Branchen) eigentlich schon viel zuviel.

Das kann gut sein, ich nehme hier einfach mal an, dass irgendwelche anderen tariflichen Absprachen dem Unternehmen einfach nicht die Flexibilität geben, den Job so auszugestalten, wie es die Geschäftsleitung gerne hätte. Zur Leiharbeit greift man ja nicht aus Spaß, sondern weil es anders nicht geht. Aber das sind alles Spekulationen, das geht mich auch nichts an und ist letztlich auch nicht der Punkt, denn ob ein neuer Mitarbeiter das Hungergehalt als Leiharbeiter oder LH-Mitarbeiter bekommt, ist am Ende egal, es ist und bleibt ja das gleiche Hungergehalt – das letztlich gezahlt werden muss, um die überhöhten Gehälter langjähriger Mitarbeiter querzusubventionieren. Wir kennen das ja alle aus der Flugbuchung, alle fiegen Eco, aber der eine zahlt dafür 99 EUR, der andere 999 EUR, trotzdem sitzen sie in derselben Kabine desselben Fliegers mit demselben Service. Diese Situation hat LH auch bei den FBs, nur dass jene, die sehr viel verdienen, offenbar keine Anstalten machen, den armen Schluckern etwas davon abzugeben. Solidarität geht offenbar doch nur bis zu einem gewissen Punkt, nämlich dem eigenen Geldbeutel. Geht es um das Geld von Dritten (etwa das der LH und ihren Kunden, die das Ganze letztlich finanzieren), sind auf einmal alle solidarisch und streiken auch mal für dessen Umverteilung in die eigenen Reihen.
 
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DSkywalker

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06.11.2011
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MUC
Leiharbeit bzw. Personalkosten senken ist halt gerade modern bei den Managern, davor hat man Ausgeliedert, Outgesourct, sich von NICHT Kernkompetenzen getrennt oder die Immobilen verkauft (evtl. mit lease-back). Alles Tricks um die Zahlen bzw. Budgets zu schönen. Oder den Verlust/Gewinn zu verlagern.

Ja, das scheint so eine Krankheit zu sein ... :(
Wobei sich die Führungsebene einen Dreck schert, welche Probleme / Verwerfungen sie im Sozialsystem anrichten!
 
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P

pmeye

Guest
Na ja... Abgesehen davon, dass Deine Aussage historisch - insbesondere in Deutschland - nicht mehr weit weg ist von einem Zustand, den wir hoffentlich nie bekommen werden....

Wer entscheidet denn darüber, ob man ein Kind bekommen soll? Der Banker des Vertrauens?
Schau Dich mal in der Welt um. Fällt Dir was auf?

Ich finde es daszinierend, wie sich hier Leute anmassen können über das Wohl und Wehe anderer Leute richten zu dürfen oder zu behaupten, dass man für die anderen Leute genau weiss, was richtig und gut für sie ist.

ich finde das ganz schön :sick: (n)

Mal ehrlich, liest du, was du zitierst? Oder greifst du einfach so Versatzstücke aus dem Kontext um die dem anderen sinnverdrehend um die Ohren zu hauen? :mad:
Sollte es tatsächlich so sein, dass es mittlerweile die komplette Ausnahme darstellt, erst mal die wirtschaftlichen Grundlagen zu schaffen, bevor man eine Familie gründet? Sind wir schon soweit, dass jeder einfach so dahinleben kann, die Allgemeinheit wird schon zahlen?

Zunächst erstmal ist doch jeder selbst für sein Wohlergehen verantwortlich. Natürlich haben wir einen Sozialstaat, der eintritt, wenn jemand in Not gerät. Und wenn es ein Missverhältnis zwischen meinem Einkommen und den Kosten gibt, sollte ich das tunlichst beachten. Und versuchen, etwas dagegen zu tun. Beispielsweise durch eine Ausbildung. Wenn ich lieber einen schlecht bezahlten Job annehme, ist das meine Entscheidung.
Nun kann man darüber philosophieren, ob Erziehungsarbeit in diesem Land angemessen gewürdigt wird oder ob der ganze Billiglohnsektor zu gesellschaftlichen Verwerfungen führt. Wenn ich daran was ändern will, gehe ich in die Politik oder auf die Straße. Aber der AG hat damit doch nichts zu tun! Und Streik ist mit Sicherheit auch das falsche Mittel, daran was zu ändern, zumindest wenn man bei der Gesellschaft mit den besten Brancheneinkommen arbeitet.


Welcher Schaden ?
Die Ausfälle hat der AG zu tragen. Dafür gibt's dann wieder ein Enhancement bei den HONs, damit die Kosten wieder reinkommen ;)

Ahh ja. Und der AG macht die Portokasse auf? Ich denke, diese Kosten werden bei allen wieder eingespart: Kunden, Angestellte und auch bei den FBs.
Und die zufällige betroffenen Kunden tragen ihre Folgeschäden selbst. Aber ist ja für einen guten Zweck!
 
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DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
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MUC
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Das kann gut sein, ich nehme hier einfach mal an, dass irgendwelche anderen tariflichen Absprachen dem Unternehmen einfach nicht die Flexibilität geben, den Job so auszugestalten, wie es die Geschäftsleitung gerne hätte. Zur Leiharbeit greift man ja nicht aus Spaß, sondern weil es anders nicht geht. Aber das sind alles Spekulationen, das geht mich auch nichts an und ist letztlich auch nicht der Punkt, denn ob ein neuer Mitarbeiter das Hungergehalt als Leiharbeiter oder LH-Mitarbeiter bekommt, ist am Ende egal, es ist und bleibt ja das gleiche Hungergehalt – das letztlich gezahlt werden muss, um die überhöhten Gehälter langjähriger Mitarbeiter querzusubventionieren. Wir kennen das ja alle aus der Flugbuchung, alle fiegen Eco, aber der eine zahlt dafür 99 EUR, der andere 999 EUR, trotzdem sitzen sie in derselben Kabine desselben Fliegers mit demselben Service. Diese Situation hat LH auch bei den FBs, nur dass jene, die sehr viel verdienen, offenbar keine Anstalten machen, den armen Schluckern etwas davon abzugeben. Solidarität geht offenbar doch nur bis zu einem gewissen Punkt, nämlich dem eigenen Geldbeutel. Geht es um das Geld von Dritten (etwa das der LH und ihren Kunden, die das Ganze letztlich finanzieren), sind auf einmal alle solidarisch und streiken auch mal für dessen Umverteilung in die eigenen Reihen.

Doch, zu Leiharbeit wird meist gegriffen, weil die Geschäftsführung zu faul ist, innovative Arbeitszeitmodelle zu entwickeln...
In der heutigen Welt mit seiner fast schon Vollcomputerisierung ist es doch im Prinzip ein Klacks sowas wie (Lebens)Arbeitszeitkonten einzurichten...
 
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