Ich kann nicht beurteilen, ob man die Triebwerke bei der IL112 aus dem Cockpit hraus sehen kann, aber ich gehe in jedem Fall davon aus, dass sie den Feuerball hinter dem Triebwerk nicht gesehen haben.
Von daher war "die Situation" aus Pilotensicht zunächst mal der Verlust eines Triebwerks, vermutlich mit Feuerwarnung.
Dann bist du erstmal 20 Sekunden mit der Standardprozedur beschäftigt, beszätigen welches Triebwerk das Problem hat (!!!), Schubhebel zurück, Triebwerk isolieren (Sprit, Hydraulik, Elektrik abklemmen, i.d.R. mit einem einzigen Hebel) und den Propeller zu feathern. Dann machst du einen Feuerlöschversuch, checkst das andere Triebwerk und gehst zunächst mal davon aus, die Feuerwarnung wird nun aufhören und die Prpellerdrehzahl auf Null gehen, evtl. noch ein grünes "feathered" Licht irgendwo angeht, und dann kannst du anfangen mit dem Controler zu plaudern und die weitere Strategie festlegen, in dem Fall vermutlich noch ein bisschen weiter geradeaus bis 2 km oder so hinter die Piste, dann 180° rechts rum und mit Rückenwind landen.
Oder sogar noch eine volle Platzrunde linksrum über das gute Triebwerk fliegen.
Wenn du dann merkst, das Triebwerk feathert nicht und die Feuerwarnung hört nicht auf, ist die Sache in der Höhe bei der Geschwindigkeit ziemlich zügig vorbei...
Man kann in dem Video ganz gut sehen, wie sich der Anstellwinkl erhöht und das Flugzeug in der Rechtskurve stark links schiebt, du kannst also davon ausgehen, das der Pilot versucht hat mit vollem Querruder links das Flugzeug gerade zu halten, und als das nicht mehr ging (Anfang der Rechtskurve) auch noch mit vollem linken Seitenruder dagegengehalten hat.
Zu dem Zeitpunkt war die Überlegung geradeaus in den Wald zu gehen bereits nicht mehr möglich, die zumindest eine realistische Überlebenschance gegeben hätte (siehe z.B. Habsheim), bis er auf Baumhöhe gewesen wäre, wäre seine Schräglage bereits > 90° gewesen.