18.11.22 | LATAM Chile A320neo | Kollision auf Runway mit LKW

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HDH Aviation

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25.02.2018
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D-AIEP
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Ein A320neo von LATAM Chile ist beim StartVorgang in Lima nach Juliaca bei hoher Geschwindigkeit mit mindestens einem Feuerwehrauto zusammengestoßen. RHLG und Engine wurden beim Impact abgerissnen und das Flugzeug ist brennend auf der Bahn zum stehen gekommen. Alle Passagiere und Crew haben überlebt. Über den/die Fahrer gibt es keine Informationen, sieht aber eher schlecht aus.

Gibt auch Videos vom Zusammenstoß, ich hänge hier aber mal eins vom hinterher ran. Der erste A320neo Totalschaden. https://twitter.com/airplusnews/status/1593721199875559425?s=61&t=JXLGBwd21_Rax56EdD7OIg

Edit: Es waren wohl mindestens zwei Feuerwehrautos die auf der Bahn waren.
 
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Petz

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globetrotter11

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07.10.2015
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CPT / DTM
Die Feuerwehr war wohl im Einsatz....R.I.P.

Gut dass nicht noch mehr passiert ist.

Erstaunlich, dass die rechte Tragfläche noch relativ intakt ist und nicht abgerissen ist....
 

Tupolew

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27.09.2012
1.531
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globetrotter11

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07.10.2015
15.933
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CPT / DTM
Und man sieht auch, dass der Truck noch versucht hat, nach rechts auszuweichen.

Ansonsten wäre die Kollision deutlich heftiger gewesen....:eek:
 

ArnoldB

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17.09.2016
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VIE
RIP. Surreal für mich zu sehen, da ich selber erst 6 Tage vorher in Lima in einem LATAM A320 saß.

Da muss ja ordentlich etwas schief gegangen sein. Ohne Erlaubnis vom Tower darf man als Fahrzeug nicht auf die Startbahn soweit ich weiß.
 
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Petz

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08.11.2009
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Updates bei Simon bzgl. Verletzten- und Opferzahlen:

„Medical Services reported 102 passengers and 6 crew were evacuated from the aircraft, 24 passengers were taken to hospitals with injuries. The numbers were later updated stating 4 passengers received serious and 36 passengers minor injuries.

The head of the fire fighters at Lima Airport reported that two fire fighters persished in the accident, a third was taken to a hospital with serious injuries and is in the Intensive Care Unit in stable condition. Later the head of the firefighters added, the surviving fire fighter was diagnosed with a fracture as the base of his skull, severe head trauma including bruises of the brain stem and facial trauma, the vital functions are stable, the neurological compromise can only be assessed at a later time. The next 24 hours will be crucial.“
 

Volume

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01.06.2018
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Das für mich erschreckendsde ist, dass das jetzt schon der zweite Unfall in 6 Monaten mit einem Airbus Single Aisle ist, bei dem man sich einen vollgetankten XLR mit Rumpftank nicht vorstellen möchte... Nachden vorher jahrzehntelang keine derartigen Startunfälle mit erheblichen Fahrwerks/Strukturschaden passiert sind.

Ziemlich klar ein Kommunikationsfehler... Gibt es bei der Feuerwehr eigenlich auch CRM? Einer fährt, einer guckt und überwacht?
 
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Volume

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01.06.2018
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Absurd, Piloten wurden verhaftet weil eventuell ein Tötungsdelikt vorliegt...
Wenn du einen tödlichen Autounfall verursachst, wird dir das in vielen Ländern auch passieren.
Wäre interessant zu erfahren, ob weitere Personen vorläufig festgenommen wurden (Lotsen, Feuerwehr).

Just-culture endet wo das Strafrecht ins Spiel kommt.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.937
16.075
Der Staat kann sich seinen Strafanspruch aber nicht durch Verweis auf irgendwelche hochfliegenden Firmenphilosophien nehmen lassen.

Dass ein Pilot bei fahrlässiger Tötung nicht anders behandelt wird wie ein x-beliebiger Autofahrer, liegt auf der Hand.

Problem hier ist eher, dass offenbar jeder erst einmal festgenommen wird, wenn er in einen tödlichen Unfall auch nur verwickelt ist, ohne dass es einen Anhaltspunkt dafür gibt, dass er ihn verursacht haben könnte. Aber so ist das nun einmal mit solchen hochmobilen Berufsgruppen - man kommt ab und zu in Staaten vorbei, die keine Rechtsstaaten nach westlichem Verständnis sind.
 

Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
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Kultur hin, Rechtsstaatlichkeit her. Ob die Piloten jetzt noch den Unfallermittlern alles sagen werden, wenn sie befuerchten muessen, dass der Staatsanwalt drohend daneben steht?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Die Diskussion hatten wir hier erst kürzlich...

Im Prinzip ist ICAO Annex 13 absolut eindeutig, die Unfallermittlung dient ausschließlich der zukünftigen Unfallverhütung, nicht von dem Bericht kann z.B. vor Gericht verwendet werden. Die Praxis sieht dann aber anders aus, natürlich sieht jeder Richter den Unfallbericht als ein gültiges Gutachten an. Natürlich versuchen findige Rechtsanwälte auf Basis des Unfallbereichts privatrechtlich Schaden(s)ersatzansprüche geltend zu machen.

Ein unlösbares Paradoxon, wenn der Bericht die reine Wahrheit enthält, warum soll er dann nicht vor Gericht als Beweis gelten. Umgekehrt, wenn es am Ende als Beweis gegen dich verwendet werden kann, wer sagt dem Ermittler dann noch die Wahrheit?

man kommt ab und zu in Staaten vorbei, die keine Rechtsstaaten nach westlichem Verständnis sind.
Und dazu muss man nicht mal weit reisen, siehe die Aktivitäten der Französischen Staatsanwaltschaft beim Germanwings Absturz oder des FBI bei 911 und TWA800.
 

AustrianSimon

Reguläres Mitglied
30.05.2016
25
98
Der Unfall könnte auf einen ATC-Fehler zurückzuführen sein, da während eines Schichtwechsels die Zuständigkeit für die Feuerwehrfahrzeuge nicht klar war...

https://www.aerotelegraph.com/fuehrte-fehlkommunikation-zum-unfall-des-a320-neo-in-lima
Das bezweifle ich. Die Sachlage ist nun ziemlich klar: die Übung fand außerhalb der Runway statt, die Runway sollte von der Übung überhaupt nicht berührt werden. Das hat auch Perus Ministerium für Transport und Kommunikation bestätigt, die Aussage von CORPAC (ATC) stimmt also, die Aussage des Flughafens, obwohl essentiell korrekt, enthält nur die halbe Wahrheit.

Das Ziel der Übung, Recate #6, war nahe Taxiway A (dem Holding Point Runway 16), aber auf der anderen Seite, 90 Meter von der Runway Kante entfernt. Dort waren auch Verkehrshütchen aufgestellt - und wie im Video, das die Feuerwehrautos bei der Fahrt und Kollision zeigt, belegt, waren auch dort Verkehrshütchen aufgestellt, die offensichtlich dazu dienen sollten, die Fahrwege zu markieren. Auch der Standplatz von Rescate 6 war mit einem solchen Hütchen markiert.

Auch das Transkript der Ground-Frequenz zeigt, daß die Trucks nicht an Tower übergeben wurden und auch keine Freigabe für die Startbahn erhielten (wir haben aber leide keine Aufzeichnung des Turms).

Unglücklicherweise aber übersah der Fahrer offensichtlich eine Kurve oder bog falsch ab, und fuhr so direkt auf die Runway, wo er auch im Rahmen der Übung niemals hin sollte.

Siehe auch: Accident: LATAM Chile A20N at Lima on Nov 18th 2022, collision with fire truck on takeoff
 

Volume

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01.06.2018
12.762
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Unglücklicherweise aber übersah der Fahrer offensichtlich eine Kurve oder bog falsch ab
Was zu meiner Frage zurückführt, gibt es bei der Flughafenfeuerwehr keine CRM, keine klaren Aufgaben an Bord und kein Vieraugenprinzip?
Über Peru mag man sich abfällig äußern, aber was ist bei uns? Haben wir hier klare Regeln wie Feuerwehrtrucks auf aktiven Betriebsflächen agieren müssen? Und beeinhaltet das Mindestbesatzung und klare Rollenverteilung?
Oder läuft das auch hier unte dem Motto: während Flugbetrieb steht die Feuerwehr im Schuppen, und bei einem Notfall wird der Flugbetrieb gestoppt? Das bisschen manchmal notwendige Koordination macht der Tower nebenher?

Nun kann man natürlich nie planen wie ein Notfall tatsächlich aussieht, an welche Stelle des Airports oder seiner direkten Umbegung man gelangen muss, und ob der Tower das überblicken kann, deshalb wird wohl immer ein gewisses Element von Eigeninitiative und improvisieren nötig sein. Und das muss man natürlich auch üben.
Ist ja auch in der Luftfahrt (also im Flug) oder Kerntechnik nicht unbekannt, das Notfallübungen in Katastrophen enden können. Aber ganz drauf verzichten kann man halt auch nicht.
 
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UniformSierra1

Erfahrenes Mitglied
06.02.2022
331
3.234
HAM
Was zu meiner Frage zurückführt, gibt es bei der Flughafenfeuerwehr keine CRM, keine klaren Aufgaben an Bord und kein Vieraugenprinzip?
Über Peru mag man sich abfällig äußern, aber was ist bei uns? Haben wir hier klare Regeln wie Feuerwehrtrucks auf aktiven Betriebsflächen agieren müssen? Und beeinhaltet das Mindestbesatzung und klare Rollenverteilung?
Ohne zu weit auszuholen: Zumindest für Deutschland kann man sagen, dass bei einer Werkfeuerwehr, was die Airport-Feuerwehr offiziell wäre, genauso wie auch bei Berufs- und freiwilligen Feuerwehren natürlich gemäß Feuerwehr-Dienstvorschriften die Aufgaben klar verteilt sind. Der Fahrer (Maschinist) ist verantwortlich für die Anfahrt sowie für das Fahrzeug an sich. Der "Beifahrer" wäre der Einheits-/ Fahrzeugführer und würde die Besatzung taktisch/organisatorisch führen. Ausschau halten auf den Verkehr sollten natürlich wenn möglich beide. Nur sieht die Praxis in Abhängigkeit der Einsatzlage, Anfahrtsdauer, etc eher so aus, dass der Fahrzeugführer zumindest zeitweise beschäftigt ist mit Funken, Kartenmaterial oder Schlüssel zum Zugang für Gebäude raussuchen, erste Anweisungen an den Rest der Besatzung geben etc. Somit steht er nur bedingt als zweites Augenpaar zur Verfügung. Und gewiss kann er den Maschinisten anweisen, beispielsweise langsamer zu fahren, falls er für seine Einschätzung zu flott unterwegs sein sollte. Anderseits kann er von ihm aber keinen Fahrstil/-manöver erwarten die der Maschinist sich nicht zutraut bzw als zu gefährlich erachtet. Für den konkreten Fall in Peru dürfte die Arbeitsbelastung während der Anfahrt für den Fahrzeugführer bei dieser Übung aber eher gering gewesen sein, da es ja offentsichtlich nur darum ging den markierten Punkt zu erreichen.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.531
742
Gibt ja diverse YT Channel mit ATC Aufzeichnung (z.B. VASAviation), meist mit Fällen aus den USA, die auch Aufzeichnungen von Notfällen haben (also wenn das Flugzeug Mayday gerufen hat). Da gibt der Tower meist schon genaue Anweisungen, wo wer wie langfahren soll und wer wann auf die Startbahn darf. Nützt natürlich nichts bei falschem Abbiegen (aus welchen Gründen auch immer).