AIRBUS und die Leiharbeit

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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
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Sorry wenn ich mich nochmal zu wort melden muss.

Aber ich finde alleine das Wort "Leiharbeit" pervers und nicht mit dem GG Art 1 Abatz 1 auch nur ansatzweise konform.

Ich mag Arbeitnehmer einer Unternehmung mit Aufgabenschwerpunkt Personaldienstleistung sein. Aber dann werde ich überlassen, und nicht verliehen. Meine Rechte als Arbeitnehmer übe ich dann gegenüber der Personaldienstleistungsunternehmnung aus. MICH verleiht KEINER! Denn ich gehöre niemanden ausser mir.

In 100 Jahren werden wir sicher neben Sklaverei (Rom/Griechenland) Billiglohn (China/ Indien) auch Leiharbeit (Europa) in den Lehrbüchern finden. Ich hoffe nur, in den Geschichts- und nicht BWL Lehrbüchern. :eek:
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Denn ich gehöre niemanden ausser mir.

Tja Huey, gratuliere ;)

Aber du weißt schon, dass die allermeisten Arbeitnehmer nur einen Job haben um ihren Chef noch reicher zu machen als er eh schon ist, oder? Oder ihre Aktionäre, den Staat oder wen auch immer...
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Tja Huey, gratuliere ;)

Bezogen auf die Partnetschaft? Der Besitzstandsanspruch ist doch der Grund für die steigenden Scheidungsraten. Drum sollten wir die temporäre Ehe bis zum 21 Lebensjahr der gemeinsamen Kinder einführen. Vergiss Ehe, ersetze durch Lebensabschnittsgefährten.

Aber du weißt schon, dass die allermeisten Arbeitnehmer nur einen Job haben um ihren Chef noch reicher zu machen als er eh schon ist, oder? Oder ihre Aktionäre, den Staat oder wen auch immer...

Wir könnten jetzt anfangen darüber zu philosophieren, ob der Ansatz, dass unsere jetzige Wirtschaftsform wirklich deswegen erfolgreich ist, da es durch das individulle Ego getragen wird, oder nicht. Will ich aber nicht, da es mir zu Idiologie behaftet ist.

Die allermeisten Arbeitnehmer wollen einen Job, damit sie was zu Essen haben. Da ist mir der Chef egal, warum er mir einen Job gibt. Und sei es auch nur deswegen, weil er mehr als nur Essen haben will.
 

Flaps

Gesperrt
17.01.2010
1.824
0
Eventuell bist du ideologisch verblendet oder hast persönlich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Letzteres täte mir leid. Jedenfalls entspricht dein Bild der Zeitarbeit nicht den tatsächlichen Gegebenheiten im ganz normalen Alltag, ausdrücklich nicht bei den schwarzen Schafen die es sicher gibt.

.

Ich bin nicht ideologisch verblendet. Warum kommt immer wieder dieser Spruch?

Ist habe hier nur meine Erkenntnisse der letzten Jahre mit der modernen Sklaverei widergegeben. Wobei ich betonen möchte, daß ich persönlich nicht betroffen bin, wohl aber mehrere Personen aus meinem Umfeld, sowohl beruflich als auch privat. Und was soll ich bittesehr einem Zeitarbeiter sagen, wenn er mich am ersten Tag seines Einsatzes bei uns fragt, ob er eine klitzekleine Chance hätte? Wenn ich von vornerein weiß, daß er für ein oder zwei Wochen da ist und ihm erst am letzten Tag gesagt wird, daß er morgen nicht mehr kommen muß/darf? Wie soll ich einen Bekannten (Familienvater mit Frau und zwei Kinder) trösten, der von einer Zeitarbeitsfirma zur nächsten weitergereicht wird, vom Lohn und den zwischen den Einsätzen erhaltenen ALG grad mal die Miete zahlen und ein paarmal im Aldi einkaufen kann. Der nach und nach in Depressionen abgleitet? Der nichts dafür kann, bei einer Zeitarbeitsfirma zu sein, weil sein Ex-AG die Belegschaft gekündigt und dann über eine Zeitarbeitsfirma wieder reingeholt hat? Der abwechselnd mal bei der einen, mal bei der anderen Zeitarbeitsfirma im Jahr (je nach Auftragslage) 6-8 Monate an seinem früheren Arbeitsplatz für nicht mal die Hälfte seines früheren Lohnes malochen und in auftragsschwächeren Zeiten sowie zu den Feiertagen ALG beziehen darf, weil ihn die Zeitarbeitsfirma (wie immer während der Probezeit) fast fristlos feuert?

Welche Perspektiven haben diese Leute? Kann mir das jemand sagen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Flaps

Gesperrt
17.01.2010
1.824
0
Aber ich finde alleine das Wort "Leiharbeit" pervers und nicht mit dem GG Art 1 Abatz 1 auch nur ansatzweise konform.

Ich mag Arbeitnehmer einer Unternehmung mit Aufgabenschwerpunkt Personaldienstleistung sein. Aber dann werde ich überlassen, und nicht verliehen. Meine Rechte als Arbeitnehmer übe ich dann gegenüber der Personaldienstleistungsunternehmnung aus. MICH verleiht KEINER! Denn ich gehöre niemanden ausser mir.

Leiharbeit ist nicht nur als Wort, sondern auch an sich pervers.

Und ob der Sklaventreiber dich nun verleiht oder überläßt, ist gehupft wie gesprungen.
 
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trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Welche Perspektiven haben diese Leute? Kann mir das jemand sagen?

Schwer zu sagen, aber trotzdem solltest du nicht so verallgemeinern...

Die Gründe für so ein von dir beschriebenes Elend sind sicher vielschichtig und ohne Kenntnis der Person und der Umstände sowieso nicht per "Ferndiagnose" zu diskutieren oder zu verstehen. Grundsätzlich muss ja irgendwann etwas schief gelaufen sein, denn ich finde die Chancen in diesem Land etwas aus sich zu machen noch immer nicht schlecht.

Auf jeden Fall raus aus diesen von dir beschriebenen Zeitarbeitsfirmen, es gibt auch viele (!) seriöse Unternehmen in der Branche.

Oder glaubst du, dass die weiter oben beschriebenen Zeitarbeiter bei Airbus so behandelt werden? Ich glaube das nicht. :)
 

Flaps

Gesperrt
17.01.2010
1.824
0
Auf jeden Fall raus aus diesen von dir beschriebenen Zeitarbeitsfirmen, es gibt auch viele (!) seriöse Unternehmen in der Branche.

Oder glaubst du, dass die weiter oben beschriebenen Zeitarbeiter bei Airbus so behandelt werden? Ich glaube das nicht. :)

Und wohin? Airbus gibt es hier nicht, und wer sich hier in der Gegend beim ALG meldet, erhält wie bereits beschrieben, eine Liste mit Firmen, bei denen er sich bewerben muß. Eine davon braucht immer Leute, und so beginnt ein nie enden wollender Kreislauf (oder dieser wird fortgesetzt)von Einstellung und Kündigung während der Probezeit bzw. kurz vor deren Ende. Glaube mir, ich kenne Leute, die haben alle Zeitarbeitsfirmen durch, die es hier gibt, auch die großen (Ketten), und überall wird das gleiche Spiel gespielt. Welche Firma soll denn nun seriös sein?
 
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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Welche Firma soll denn nun seriös sein?

Neoliberale jetzt einfach mal wegschauen.

Keine privat geführte Zeitarbeitsfirma! Wir leisten uns eine staatliche Arbeitsvermittlung sowie eine privatwirtschaftliche Arbeitsflexibilisierung.

Klingt für mich weiterhin nach Verluste sozialisieren und Gewinne privatisieren.
Ein staatliches Monopol nicht nur auf das Glücksspiel sondern auch auf Zeitarbeit. Brauche ich human Capital besorge ich es mir zukünftig bei der Vertretung der Gemeinschaft und nicht bei einem Sklavenhändler.

Wo arbeitest du? Ich bin gerade bei der ARGE beschäftigt.

Es könnte so einfach sein. Aber der Staat mischt sich ja nicht bei den Löhnen ein siehe Mindestlohn, er privatisiert nur weiterhin brav Gewinne. :sick:
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Airbus gibt es hier nicht

Naja, ich will jetzt mal nicht noch einen draufsetzen und Mobilität ansprechen ;)

Aber nochmal, ohne Details kann man nicht viel dazu sagen. Und Zeitarbeit ist nicht grundsätzlich Teufelszeug, im Gegenteil, ich kenne sie als sinnvolles Instrument. Wenn sich allerdings Firmen so verhalten wie von dir beschrieben verurteile ich diese Firmen auch. Aber wirklich nur diese :idea:
 
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Flaps

Gesperrt
17.01.2010
1.824
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Naja, ich will jetzt mal nicht noch einen draufsetzen und Mobilität ansprechen ;)

Um die von dir angesprochene Mobilität zu realisieren, braucht es zunächst einmal das, wovon diejenigen, die mobil werden sollen, nichts haben: Geld.

Ein Umzug kostet einiges, auch im Vorfeld, und ich bezweifle, daß ein Zeitarbeiter ein finanzielles Polster aufbauen kann, um sowas zu finanzieren. Zumal auch die Arge nicht einspringen wird, weil derjenige doch problemlos einen Job bei einer der hiesigen Zeitarbeitsfirmen erhalten könnte...

Und Zeitarbeit ist nicht grundsätzlich Teufelszeug, im Gegenteil, ich kenne sie als sinnvolles Instrument.

Ich (und viele anderen) kann deine Meinung vom sinnvollen Instrument nicht teilen.

Wenn sich allerdings Firmen so verhalten wie von dir beschrieben verurteile ich diese Firmen auch. Aber wirklich nur diese :idea:

Ich kenne keine, die sich anders (also in dem Sinn, den die Zeitarbeit ursprünglich haben sollte) verhalten. Also verurteile ich alle.
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Ich kenne keine, die sich anders (also in dem Sinn, den die Zeitarbeit ursprünglich haben sollte) verhalten. Also verurteile ich alle.

ich schicke dir per pn mal den Namen meines Zeitarbeitpartners. Kannst ja mal schauen ob du dazu etwas findest und dann hier posten, nur ob verurteilenswert oder nicht. Ich bin gespannt...
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
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Wir haben bei uns eine hohe Zahl von Arbeitnehmerüberlassungen im Ingenieur oder Finanzbereich. Diese sind teilweise Jahre in der Firma und stammen von diversen Anbietern. Um erfolgreich zu sein muß eine Personaldienstleistungsfirma diesen Leuten auch was bieten. Wenn das gebotene Gehalt zu gering ist, dann findet ein häufiger Wechsel statt und wir haben letztendlich gar nichts davon. Solche Anbieter halten sich nicht lange.

Bei uns ist jedenfalls kein Personaldienstleister der zu den oben zitierten Methoden greift, auch wenn ich nicht abstreiten möchte, daß es solche Auswüchse gibt. Ich kann mir das aber nur im absoluten Niedriglohnbereich vorstellen, weniger beim Engineering und bei hoch qualifizierten Mechatronikern, Maschinenschlossern, Betriebswirten etc.
Die besten werden durchaus in die eigene Beschäftigung übernommen. Diese Leute gehören dann zu den besten Personaleinkäufen, besser als jedes externe und interne Assessment center bieten kann, da sowohl wir sie als auch sie uns teilweise mehrere Jahre kennen. Einige Personaldienstleister werben durchaus damit, daß ihnen daran gelegen ist die guten Leute Unterzubringen.

Gruß

Flyglobal

PS: auch ich könnte dir nach meinem Urlaub im September ein paar personaldienstleister nennen mit denen wir im Engineering erfolgreich zusammenarbeiten.
 
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Oblomow

Guest
Wenn wir schon bei Ideologien sind, die Festrede fasst eigentlich ganz gut zusammen, was irgendwie hier falsch läuft. Es mag nur ein diffuses Gefühl sein, aber Gesprächsthema ist es schon seit Jahren im Freundes und Bekanntenkreis. Denn das etwas in Schieflage ist in unserer Gesellschaft stellt kaum einer in Abrede. Gerade in Berlin :)rolleyes:) lassen sich auf recht kleinem Raum zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen beobachten.
Hier jetzt die recht kurze Rede von Wolfgang Bittner anlässlich der Verleihung des „Kölner Karls-Preis für engagiert Literatur und Publizistik“.
NachDenkSeiten – Die kritische Website
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Hier jetzt die recht kurze Rede von Wolfgang Bittner anlässlich der Verleihung des „Kölner Karls-Preis für engagiert Literatur und Publizistik“.

Eigentlich eine interessante Rede mit durchaus zutreffenden Beschreibungen. Nur wer so etwas schreibt disqualifiziert sich selbst:

"Wenn ich mit solchen Leuten zu tun habe, stehen mir manchmal geschichtliche Gestalten wie Hernan Cortés, der Eroberer von Mexiko, oder Roland Freisler, der Präsident des Volksgerichtshofs"
 
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TAZO

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09.04.2009
4.570
0
Denn das etwas in Schieflage ist in unserer Gesellschaft stellt kaum einer in Abrede. Gerade in Berlin :)rolleyes:) lassen sich auf recht kleinem Raum zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen beobachten.

Nur gibt es kein perfektes System und ganz objektiv betrachtet laeuft es in Deutschland doch ganz gut...und soziale Ungleichgewichte kann man leider nicht vollstaendig ausgleichen und auch hier ist man in Deutschland doch an vielen Fronten genau damit beschaeftigt und macht einen guten Job...sicherlich wurde zu wenig in die Bildung und insbesondere in den sozialen Wohnungsbau investiert und genau da haben wir jetzt Probleme, zu hohe Mieten und zu wenig Studienplaetze...

Insbesondere im Flugzeugbau ist man durch immense konjunkturelle Schwankungen auf Saisonarbeiter angewiesen, von daher sind Leiharbeiter einfach an der Tagesordnung. Ob der Steuerzahler nun die hohen regulaeren Loehne bei Airbus subventioneren muss, kann man sicherlich diskutieren und ob als faire Konsequenz der Facharbeiter 15 % weniger bekommen sollte und der Leiharbeiter dann 20 % mehr auch...wirklich sozial waere doch genau dieser Schritt und keine Demo gegen Leiharbeit...

Diskutieren sollte man vielleicht auch warum einige Arbeitnehmer in der Zeitarbeit landen und somit keinen festen Job haben....das liegt sicherlich in 80, 90% der Faelle an der Qualifikation und schlicht und ergreifend daran, dass einige eben hoeher qualifiziert sind und entsprechend zu anderen Konditionen eingestellt wurden...nur ist die Elitediskussion in Deutschland ja auch nicht gestattet und das man als Topverdiener mehr arbeitet ist ebenso absolut Tabu und irgendwie normal...

Es ist doch geradezu absurd, wenn die CSU aktuell die Bildungsgutscheine fuer Hartz IV kritisiert und medienwirksam in die Mikros traellert, dass nicht alle Hartz IV Empfaenger Probleme haben ihre finanziellen Mitteln zu verwalten...
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.725
1.113
noch TXL
Nur gibt es kein perfektes System und ganz objektiv betrachtet laeuft es in Deutschland doch ganz gut...und soziale Ungleichgewichte kann man leider nicht vollstaendig ausgleichen und auch hier ist man in Deutschland doch an vielen Fronten genau damit beschaeftigt und macht einen guten Job...sicherlich wurde zu wenig in die Bildung und insbesondere in den sozialen Wohnungsbau investiert und genau da haben wir jetzt Probleme, zu hohe Mieten und zu wenig Studienplaetze...

Insbesondere im Flugzeugbau ist man durch immense konjunkturelle Schwankungen auf Saisonarbeiter angewiesen, von daher sind Leiharbeiter einfach an der Tagesordnung. Ob der Steuerzahler nun die hohen regulaeren Loehne bei Airbus subventioneren muss, kann man sicherlich diskutieren und ob als faire Konsequenz der Facharbeiter 15 % weniger bekommen sollte und der Leiharbeiter dann 20 % mehr auch...wirklich sozial waere doch genau dieser Schritt und keine Demo gegen Leiharbeit...

Diskutieren sollte man vielleicht auch warum einige Arbeitnehmer in der Zeitarbeit landen und somit keinen festen Job haben....das liegt sicherlich in 80, 90% der Faelle an der Qualifikation und schlicht und ergreifend daran, dass einige eben hoeher qualifiziert sind und entsprechend zu anderen Konditionen eingestellt wurden...nur ist die Elitediskussion in Deutschland ja auch nicht gestattet und das man als Topverdiener mehr arbeitet ist ebenso absolut Tabu und irgendwie normal...

Es ist doch geradezu absurd, wenn die CSU aktuell die Bildungsgutscheine fuer Hartz IV kritisiert und medienwirksam in die Mikros traellert, dass nicht alle Hartz IV Empfaenger Probleme haben ihre finanziellen Mitteln zu verwalten...

weiß ja nicht.... es gibt viele Regionen - und nicht nur in den neuen Bundesländern, wo es gar keine andere Möglichkeit gibt, ausser Zeitarbeit.
Man hat die Wahl zwischen Hartz4/ Geringfügigkeitsbeschäftigung und Zeitarbeit und wird natürlich auch durch das arbeitsamt darin gedrängt.
Im Grunde wäre es auch kein Problem, wenn jemand der gerade mit der Lehre fertig ist, anfang 20, und er sich damit ein bischen umsehen kann.
Es geht darum, das es gerade bei grossen Firmen ein Instrument ist, um den Lohn zu drücken und festangestellte teure Facharbeiter zu verdrängen.
Nicht nur der Lohn, auch andere Sozialleistung(Krankengeldzahlung/ Urlaubsgeld/ Kündigungs-fristen) spielen darein.
Letztendlich sollte auch nach mehrjähriger sehr guter Mitarbeit eine Übernahme erfolgen
Aber das wichtigste ist eben der Lohn, und irgendwann will auch ein Familienvater davon seine Familie ernähren (Miete bez. und den Lebensunterhalt usw) denn der Unterschied zu Hartz 4 ist bei Zeitarbeit nicht mehr groß.Und vielleicht sollte er davon auch einmal im Jahr mit seiner Familie in Urlaub fahren...
Wie gesagt, ich rede von grossen, sehr grossen Unternehmen, die in der Regel - gerade auch mit Leiharbeit - hohen Gewinn machen, und nicht vom Mittelstand, das kann man und sollte man nicht vergleichen. Denke im Mittelstand habe ich eher verständniss für stärkere Flexibilität.

Gruß Wb
 
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Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.725
1.113
noch TXL
Bei uns werden 50 Mitarbeiter beschäftigt. Momentan 3 Leiharbeiter, in der Krise waren das 0, vorher auch schon mal 10. Eine Leiharbeiterin haben wir unbefristet eingestellt als eine andere Mitarbeiterin in Rente gegangen ist.

Wenn du deiner Stammbelegschaft nicht zumuten möchtest kräftig Überstunden zu machen und im Falle von weniger Auslastung entsprechend weniger zu arbeiten kommst du an Leiharbeit nicht vorbei, eine Festanstellung ist bei unserem Arbeitsrecht nur möglich wenn du dir absolut sicher bist jemanden auf Jahre hinaus zu beschäftigen.

@trichter, bitte nicht falsch verstehen, es geht mir wirklich um grosse und sehr grosse Unternehmen und nicht um den Mittelstand.
Finde die Regierung sollte hier wirklich die Zeitarbeit für grosse Konzerne regulieren, sie hat einen Sinn für schlechte zeiten und und wieder Produnktionsspitzen und Urlaubszeit auch für große Konzerne, aber sie wird von diesen auch ausgenutzt. Und ich möchte mal hier eine Lanze brechen, ich kenne viele, sehr viele Zeitarbeitskollegen die einen sehr guten und motivierten Job machen und ihren festangestellten Kollegen in nichts nachstehen, viele sogar noch motivierter sind.
Worum es geht ist, das in grossen Konzernen in denen gleichzeitig Stellen abgebaut werden, um sie dann mit Zeitarbeitern zu besetzen, das sicherlich nicht nur wegen dem Lohn.
Aber heute zu Tage sind bei Neueinstellungen längst auch andere Bedingungen möglich (längere Arbeitszeit/ wegfallende Zuschläge/befristete Arbeitsverträge ) - aber das nutzt der Arbeitgeber von grossen Konzernen nicht, er stellt nur noch Zeitarbeiter in der Produktion ein.
Wie gesagt es kann einfach nicht sein, das ein Kollege über einen langen Zeitraum, sagen wir mal 8 Jahre einen guten Job macht und trotzdem nicht festangestellt wird.

Gruß Weltenbummler
 
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Oblomow

Guest
Eigentlich eine interessante Rede mit durchaus zutreffenden Beschreibungen. Nur wer so etwas schreibt disqualifiziert sich selbst:

"Wenn ich mit solchen Leuten zu tun habe, stehen mir manchmal geschichtliche Gestalten wie Hernan Cortés, der Eroberer von Mexiko, oder Roland Freisler, der Präsident des Volksgerichtshofs"

"betriebsratsverseucht, Entlassungsproduktivität, Humankapital, sozialverträgliches Frühableben, Wohlstandsmüll, Langlebigkeitsrisiko, überkapazitäre Mitarbeiter, Belegschaftsaltlasten, etc."
Die Herren, die das gesagt haben, sind auch nicht zurückgetreten und werden immer noch gerne zu Vorträgen eingeladen.;)
Aber ich gebe dir in sofern recht, dass Roland Freisler in der Rede nichts zu suchen haben sollte.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.451
11.363
irdisch
Es werden doch sogar bestehende und gut beschäftigte Unternehmensteile in vielen großen Konzernen aktiv ausgelagert. Spirit bei Boeing z.B. oder Aircabin bei Airbus. Gibt noch viel mehr. Auch zentrale Forschungsabteilungen, ThinkTanks etc. Das ist eben für irgendwelche perversen Börsen-Benchmarks, die Personalabbau belohnen und wird am Ende nicht unbedingt billiger. Bei Airbus kriegen die Leiharbeiter m.W. genau das gleiche Geld, wie die festen. IG Metall Küste-Tarif ist nicht schlecht.
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.725
1.113
noch TXL
Es werden doch sogar bestehende und gut beschäftigte Unternehmensteile in vielen großen Konzernen aktiv ausgelagert. Spirit bei Boeing z.B. oder Aircabin bei Airbus. Gibt noch viel mehr. Auch zentrale Forschungsabteilungen, ThinkTanks etc. Das ist eben für irgendwelche perversen Börsen-Benchmarks, die Personalabbau belohnen und wird am Ende nicht unbedingt billiger. Bei Airbus kriegen die Leiharbeiter m.W. genau das gleiche Geld, wie die festen. IG Metall Küste-Tarif ist nicht schlecht.

Airbus ist da sicher eine Ausnahme, viele grosse Unternehmen sollten sich daran ein Beispiel nehmen.

Gruß Weltenbummler
 

Luftikus

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08.01.2010
25.451
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irdisch
Der Trend geht jedenfalls schon wieder zurück, bestimmte Dinge wieder mehr inhouse zu machen. Man verliert einfach die Kontrolle, wenn alles dezentral läuft.
Klappt irgendwas nicht, wird es richtig teuer, wenn man diese Dinge nicht mehr selbst machen kann.