Amazon Lieferservice - Paketabstellung ohne OTP

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JFI

Erfahrenes Mitglied
04.05.2017
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emv.smart-upstart.de
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Habe vor kurzem eine Videospielkonsole über Amazon bestellt. Ich wollte an Amazon Locker bzw. DHL Paketshop liefern lassen, beides schlug fehl, da der Artikel zu hochpreisig sei.

Nun gut, dachte ich mir, bestelle ich den Artikel nach Hause (ungern, da alle möglichen Lieferdienste die Pakete gerne ohne Abstellgenehmigung im Treppenhaus liegen lassen, es kommt regelmäßig zu Paketdiebstählen). Leiferung war für den 31. Januar geplant, da wäre ich ganztägig zu Hause gewesen.

Stattdessen erhielt ich am 30.01. eine SMS vom Amazon-Zusteller, der Artikel würde in Kürze zugestellt und ich sollte ihm das One Time Password schicken. Habe ich natürlich nicht gemacht, da dies eine bekannte Betrugsmasche ist. Auch habe ich niemandem mein OTP mitgeteilt.

Plötzlich dann kommt die Nachricht, der Artikel sei einem Hausbewohner über
geben worden und zugestellt (da stand auch noch mein Name, obwohl ich nachweislich den ganzen Tag nicht zu Hause war)

Natürlich habe ich sofort den Amazon-Kundenservice kontaktiert - das Gespräch habe ich aufgezeichnet - es könne nicht sein, dass der Lieferbote das Paket ohne Kenntnis des OTP an Nachbarn übergeben oder abgestellt hätte. Es gäbe nur das OTP um die Zustellen freizugeben...man werde eine interne Befragung des Zustellers durchführen.


Nach ein paar Tagen erneut Amazon Kundenservice kontaktiert, um Erstattung gebeten. Keine Kulanz.

Am nächsten Tag habe ich das Paket dann ein Stockwerk über mir gefunden.

Ich würde gerne gegen Amazon oder den Zusteller vorgehen, denn was Amazon hier betreibt, finde ich zweifelhaft.

Plötzlich dann Beweislast-Umkehr, ich muss beweisen, dass ich das OTP keinem Dritten mitgeteilt habe. Wird schwierig.
Für mich selber kann ich es allerdings ausschließen.

Kurze Netzrecherche ergab, dass der Zusteller wohl auch die letzten Stellen meiner Mobulrufnummer System hinterlegen kann, um das Paket aushändigen zu können. Folgende Info stammt wohl ursprünglich von der Amazon-Website, konnte diese Info allerdings aktuell nicht mehr finden:

45977667_1.jpg

Ich habe meinen Amazon-Account nun geschlossen und werde den zuständigen Datenschutzbeauftragten informieren, da möglicherweise das OTP auch von einem Amazon-Mitarbeiter an den Zusteller ausgehändigt wurde.

Außerdem verschafft sich Amazon so einen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern, die als gewerbliche Händler nachweisen müssen, dass das Paket zugestellt wurde (z.B. durch Unterschrift). Offensichtlich kann das OTP leicht ausgetrickst werden...

Ich werde weiter berichten. Wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, bitte hier melden.

Bin auch dankbar für Tipps, an wen ich mich wenden kann. Bei der Polizei Anzeige erstatten gegen unbekannt wegen Verstoß gegen den Datenschutz? Da drohen ja empfindliche Strafen, falls sich herausstellen sollte, dass Amazon-Mitarbeiter sich gegenseitig auf dem kurzen Dienstweg mit sensiblen Kundendaten, etwa dem OTP, aushelfen.
 
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DFW_SEN

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28.06.2009
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Einmal trief durchatmen und künftig woanders bestellen, sofern Dir das Risikos gross ist. Spar Dir Deine Zeit und Energie, was hoffst Du zu erreichen.
 
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blublub

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19.10.2010
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Das mit der Telefonnummer wäre aber krasser Unsinn.
es gibt diverse Onlinehändler, die die Handynummer mit auf den Adressaufkleber drauf drucken. Wnen man den da einfach ablesen kann. Komische Loigk
 
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odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
Ernsthaft: Darum kauft man ne PS5 auch im Blöd Markt. Da ist die in der Regel auch günstiger PLUS man hat 2 Jahre Garantie.

Ich nutze durchaus auch gern Amazon. Aber alles über 100€ kauf ich Offline. Das Amazon weder weiss was ein rechtsgültiger Kaufvertrag ist, dir teilweise "gebrauchte" Rückläufer schickt, wo die Hälfte fehlt etc sollte bekannt sein. Das sowas auch noch dazu kommt...
 

red_travels

Megaposter
16.09.2016
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www.red-travels.com
Ich nutze durchaus auch gern Amazon. Aber alles über 100€ kauf ich Offline. Das Amazon weder weiss was ein rechtsgültiger Kaufvertrag ist, dir teilweise "gebrauchte" Rückläufer schickt, wo die Hälfte fehlt etc sollte bekannt sein. Das sowas auch noch dazu kommt...

Du lehnst dich auch sehr weit aus dem Fenster...
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
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Z´Sdugärd
Du lehnst dich auch sehr weit aus dem Fenster...
Wegen? Nicht nur einmal vorgekommen. WiFi Cam 2 gekauft, eine OK, eine schon geöffnet (Siegel gebrochen) und USB Kabel fehlt. Einmal Maus gekauft (ne teure Mad Catz), auch Rückläufer gewesen wo sogar der EMpfänger gefehlt hat. Gab riesen Diskussion weil letztes Teil und kein Ersatz lieferbar. Rasierklingen gekauft, obwohl über 100 verfügbar eine Storno erhalten. Kurz gecheckt, alles noch da, nur eben 50% teurer. Soll ich weiter machen?
 

red_travels

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Wegen? Nicht nur einmal vorgekommen. WiFi Cam 2 gekauft, eine OK, eine schon geöffnet (Siegel gebrochen) und USB Kabel fehlt. Einmal Maus gekauft (ne teure Mad Catz), auch Rückläufer gewesen wo sogar der EMpfänger gefehlt hat. Gab riesen Diskussion weil letztes Teil und kein Ersatz lieferbar. Rasierklingen gekauft, obwohl über 100 verfügbar eine Storno erhalten. Kurz gecheckt, alles noch da, nur eben 50% teurer. Soll ich weiter machen?

du bist ein Einzelfall...
 
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deecee

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11.12.2018
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HAM, LBC
du bist ein Einzelfall...
Das kann ich definitiv ausschließen! Was ich bei Amazon schon an – sagen wir mal – Merkwürdigkeiten (allerdings in vielen Jahren) erlebt habe, passt nur bedingt auf eine Kuhhaut:

– Zustellung an Nachbarn und Adressen, die es (hier) nicht gibt
– Zustellung an Nachbarn, aber im System Abgabe an mich persönlich (Name des Nachbarn natürlich unbekannt, wurde ja an mich geliefert)
– Komplett falsche Abrechnung von Rücksendungen
– Lieferung von falscher Ware oder fehlende Bestandteile
– Lieferung von B-Ware
– Lieferung deutlich nach angegebenem Datum
– Ware wird ohne Info im Hausflur abgelegt
– Nichtlieferung, obwohl zuhause
– Weigerung der Rückzahlung bei Nichtlieferung mit langen Nervereien

Natürlich haben letztendlich die meisten Lieferungen anstandslos funktioniert...
 
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MinimalistTraveller

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09.02.2024
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Das Passwort bei höherpreisigen Waren kommt immer per Mail über Amazon direkt, wenige Stunden vor der geplanten Zustellung (Aussage Amazon war mal: sobald der Fahrer seine Tour beladen und systemisch abgeschlossen hat.
Ohne die Eingabe des Passwortes (bei unseren Bestellungen war das ein 4- oder 6-stelliger Zahlencode) kann der Fahrer eine Zustellung gar nicht im Handscanner dokumentieren.

Grundsätzlich ist das eine eine gute Möglichkeit, den Fahrer zu einer direkten Zustellung nur an befugte Personen zu "erzwingen"
 
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JFI

Erfahrenes Mitglied
04.05.2017
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Grundsätzlich ist das eine eine gute Möglichkeit, den Fahrer zu einer direkten Zustellung nur an befugte Personen zu "erzwingen"
Grundsätzlich schon - wenn den das System keine Schlupflöcher hätte.

Die Zusteller können offensichtlich auf anderem Weg an das OTP kommen (ich vermute: ein Komplize bei Amazon, der das OTP einsehen kann, oder es ist banaler, und der Zusteller kann die Mobilfunknummer des Paketempfängers einsehen - steht ja mitunter sogar auf dem Paket).