Boeing 787: Sicherheitsvorkehrungen erfordelich wg. 5G-Einführung in USA

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Thaisenator

Erfahrenes Mitglied
29.01.2010
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CGN
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Die US-Luftfahrtaufsicht hat konkrete Bedenken, dass 5G-Mobilfunk das Landemanöver dieses Flugzeugtyps stören könnte. Es sind zusätzliche Vorkehrungen nötig.

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hat wegen Sicherheitsbedenken aufgrund der Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G spezielle Maßnahmen für Landungen des Boeing-Langstreckenjets 787 "Dreamliner" angeordnet. Bei nasser oder verschneiter Landebahn an Flughäfen mit 5G-Service müssten zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden, da die Maschinen einen längeren Bremsweg benötigen könnten, teilte die FAA am Freitag mit.

Interferenz könnte Landemanöver beeinträchtigen​


Grund sei, dass ein Funkfrequenzbereich des neuen schnellen Internets für Mobiltelefone bestimmter Flugzeugelektronik beim Landemodus in die Quere kommen könnte. Laut FAA sind davon 137 Maschinen in den USA und 1010 weltweit betroffen.
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Heise: 5G-Einführung in USA erfordert Sicherheitsvorkehrungen für Boeing 787

FAA Statements on 5G
 
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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Das kommt natürlich alles auch daher, dass man heute Piloten nicht mehr zutraut nach einer Landung selbst zu bremsen, und sowas heute alles die Computer entscheiden müssen... Und wenn dann irgendwas falsche Daten produziert (ob nun ein AoA Sensor, ein Pitot Rohr oder ein Radarhöhenmesser) ist der moderne Pilot aufgeschmissen.
Wann hat je ein Pilot verpasst, dass er gelandet ist? Hier und da ist die einfache Lösung einfach unschlagbar.

Ursprünglich hatte ja eher Airbus den Ruf, die Piloten zu entmündigen. Inzwischen hat Boeind das aber noch weiter perfektioniert, ohne es wirklich zu beherrschen. Nur glauben das viele Boeing Piloten noch nicht, und gucken dann dumm aus der Wäschen wenn das Flugzeug plötzlich nicht macht, was es doch immer gemacht hat (oder umgekehrt macht, was es noch nie gemacht hat).

Andererseits muss man nicht verstehen, warum seit Jahrzehnten für sicherheitskritische Luftfahrtanwendungen reservierte Frequenzbänder plötzlich anderweitig vergeben werden. Wo ist die FCC wenn man sie braucht? Ein FCC label hat man auf dem 5G Handy, nur stören tut es trotzdem.

Wen es interessiert, hier das Original FAA Dokument.
Impacted systems include, but are not limited to: autopilot flight director system; autothrottle system; engines; thrust reversers; flight controls; flight instruments; traffic alert and collision avoidance system (TCAS); ground proximity warning system (GPWS); and configuration warnings.
During landing, this interference could prevent proper transition from AIR to GROUND mode, which may have multiple effects.
Nachdem wir schon einige (durchaus spektakuläre...) Unfälle wegen fehlerhafter Air-Ground Logik hatten, hat Boeing beim Dreamliner die offenbar nochmal "verbessert", indem auch noch die Radarhöenmesserinformation mit genutzt wird, und nicht nur die WoW Sensoren.
Soviel zum Max-MCAS-Thema "mehr Sensoren sind besser". Nein, mehr Sensoren sind auch mehr Fehlerquellen und verlangen nach komplexeren Entscheidungslogiken.
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
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GRQ + LID
Andererseits muss man nicht verstehen, warum seit Jahrzehnten für sicherheitskritische Luftfahrtanwendungen reservierte Frequenzbänder plötzlich anderweitig vergeben werden. Wo ist die FCC wenn man sie braucht? Ein FCC label hat man auf dem 5G Handy, nur stören tut es trotzdem.
Da wir an anderer Stelle das gleiche Problem schon mal diskutiert haben, mach ich mal ein Selbstzitat:

Na ja, "knapp darüber", ursprünglich waren 100MHz reserve (guard band) geplant, jetzt sind es sogar 220MHz geworden, jede 100MHz macht ungefähr 100Mbit an Bandbreite. Das Spektrum hat ja schliesslich auch einen wirtschaftlichen Wert. Sowieso wird z.B. in Japan auf den gleichen Frequenzen (und höher) schon 5G betrieben. Ohne Probleme. Man fragt sich also, was jetzt das Problem ist. Sind diese Höhenmesser Schrott ohne Bandfilter, oder will man sich nur eindecken gegen juristische Verfahren?

Es sind also *NICHT* die gleiche Frequenzen. Wer so 'nen Schrott verbaut dass ein Handy (na ja, Basisstation/BTS) auf einer 220MHz weiteren Frequenz stören kann muss wohl vorsichtig sein dass man keine Mittelwellensender überfliegt. So muss man froh sein, dass AFN auf 873 in Weisskirchen mitterweile abgeschaltet hat ;)