Das erste Mal Fliegen...

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Kresljedos

Reguläres Mitglied
23.06.2023
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Nach Fertigstellung meines ersten Reiseberichts in diesem Forum, in dem es um meine erste Überseereise ging, hatte mich die Lust gepackt, einen weiteren Reisebericht zu schreiben. Dieser handelt von meinem allerersten Flug überhaupt in meinem Leben. Da dieser noch nicht allzu lang zurückliegt, sind meine Erinnerungen daran auch noch ziemlich frisch, was für diesen Bericht sicherlich nicht von Nachteil ist. Wer an meinen ersten Reisebericht interessiert sein sollte und ihn noch nicht kennt, hier der Link:


Aber laben wir nicht groß drumherum, starten wir direkt.


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Vorgeschichte:​


Ich war nie groß rumgekommen im Leben. Als Kind ging es jedes Jahr mit der Familie nach Italien, aber das war‘s dann auch schon. Das letzte mal im Ausland (vor meinem ersten Flug) war ich im Jahr 2012 - ein Wochenende Südtirol. Das letzte mal am Meer im Jahr 2010. Als Schüler und Student konnte ich mir Auslandsreisen nie leisten, und mit der Zeit wurde das Fernweh immer größer.

In diesem Reisebericht sind wir schließlich im Jahr 2022 angekommen - lange Zeit war es undenkbar, dass ausgerechnet in diesem Jahr meine erste Auslandsreise seit langer langer Zeit stattfinden würde, standen die Welt und das Reisen doch zwei Jahre lang fast komplett still. Doch finanziell konnte ich es mir jetzt deutlich besser leisten als all die Jahre zuvor - somit war jetzt der perfekte Moment gekommen, endlich damit anzufangen.

Ich fing im Februar 2022 mit den Planungen an - weniger als einen Monat, bevor die Reise vonstatten gehen sollte. Ich wollte unbedingt mal fliegen, soviel stand schon fest. Wohin es gehen würde, ließ ich mir so ein bisschen von Skyscanner bestimmen. Mein einziges Kriterium war: Südeuropa, irgendwo am Meer, Land egal. Es sollte aber halbwegs günstig sein (ok, also zwei Kriterien 😁). Von allen Skyscanner-Vorschlägen, was Flüge von MUC aus anging, reizte mich Malaga in Andalusien am meisten. Dort konnte ich auch direkt zum ersten Mal in meinem Leben meine Spanisch-Kenntnisse praktisch anwenden. Also buchen.

Ich buchte also mit nur zwei Wochen Vorlauf für den 14. März 2022 die Route MUC-AGP bei der spanischen Airline Vueling. Für das Wochenende vom 20. März war schon länger ein Besuch bei Verwandten im Schwarzwald geplant, also buchte ich genau so, dass ich eben ein paar Tage davor nach Malaga fliegen würde. Den Schwarzwald-Besuch würde ich dann einfach mit dieser Reise verbinden.
Doch ich wollte noch ne zweite Destination dazwischen buchen - ich hatte einfach Lust, so viel wie möglich zu sehen, und nicht ne Woche in Malaga herumhängen. Also buchte ich nur zwei volle Tage in Malaga und schaute noch bei Skyscanner, was für interessante Reiseziele am 17. März von AGP aus günstig zu erreichen wären. Drei Ziele standen letztendlich für mich zur Auswahl: Oslo, Genf oder Paris.

Oslo fiel relativ schnell raus, nachdem Recherchen mich zu dem Schluss brachten, dass das jetzt nicht unbedingt die beste Urlaubsstadt ist - erst recht nicht im März. Paris? Da wollte ich immer schon mal hin, allerdings will ich das mal mit dem TGV-Schnellzug von Stuttgart aus machen. Also aufgeschoben. Blieb noch Genf. Scheint ne ganz nette Stadt zu sein, und da ist auch direkt der Genfer See (wer hätte das gedacht? ;)). Also buchte ich für den 17. März die Route AGP-GVA bei EasyJet.

Für Genf war nur ein voller Tag eingeplant, sollte aber reichen, denn am Ankunftstag komm ich mittags an, und hab dann quasi noch den ganzen Nachmittag und Abend dort für Sightseeing zur Verfügung. Und den vollen Tag danach. Am 19. März sollte es dann von dort aus mit dem Zug in den Schwarzwald zu meinen Verwandten gehen (mit Umstiegen in Olten und Offenburg).

Die Route sah nun wiefolgt aus:

14.03.2022: MUC-AGP, VY2237
17.03.2022: AGP-GVA, EZS1432
19.03.2022: Zug fahren (ist das im Vielfliegerforum überhaupt legal? ;)😁)


Als jemand, der noch nie geflogen war, musste ich mich dann natürlich erstmal mit den ganzen Gegebenheiten vertraut machen, vor allem was das Thema (Hand-)Gepäck betrifft. Was darf alles an Bord, etc… Hab auch schnell gemerkt, dass EasyJet horrende Preise für Aufgabegepäck aufruft - und aufgeben MUSS man dort auch die große Handgepäckgröße (55x40x23). Also konnte ich, wenn das Ticket nicht das doppelte kosten sollte, nur kleines Handgepäck mitnehmen. Also bestellte ich mir auf Amazon einen Handgepäck-Koffer mit den Maßen 45x36x20, was exakt der Maximalgröße für Handgepäck bei EasyJet entspricht. Mit dem sollte dann auch die gesamte Reise erfolgen.

Sowohl bei Vueling als auch bei EasyJet konnte ich direkt nach der Buchung schon online einchecken. Am 1. März (Tag der Buchung) hatte ich schon beide Bordkarten auf dem Handy. Somit war bereits frühzeitig alles angerichtet.

Wichtig war zu diesen Zeiten natürlich, sich mit den Einreiseregeln der verschiedenen Länder auseinanderzusetzen. Für Spanien galt damals 3G für die Einreise, die Schweiz hatte bereits alle Reisebeschränkungen aufgehoben. Sein CoV-Zertifikat für Spanien musste man in einer eigenen App, die für diesen Zweck geschaffen wurde, einscannen und hochladen, der "Spain Travel Health" App. Das ging mehr schlecht als recht, aber nach etwa drei Versuchen war mein Genesenenzertifikat schließlich in der App. Nun kann es also losgehen.

Etwas getrübt wurde meine Vorfreunde durch die Wettervorhersage, die vor allem für den ersten Tag in Malaga Regen vorhersagte. Und das bei meiner ersten Reise ans Meer seit 12 Jahren. Na super. Aber ich werde trotzdem versuchen, das Beste draus zu machen.


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Tag 1: 14.03.2022​


Am 14. März war es dann endlich so weit. Der Flug fand abends um 19:40 Uhr statt, also hatte ich genug Zeit, mich noch mental an genau diesem Tag drauf vorzubereiten. Ich fuhr so mit der S-Bahn schon zum Münchner Flughafen, dass ich etwa 2 Stunden vor Abflug da sein würde.

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Und bald stand ich schon vor der Abflugtafel, mein Flug ganz unten:

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Dann machte ich mich schon direkt auf zum Check-In. Und hier hat man schon gemerkt, wie unerfahren ich noch mit dem Fliegen war: Ich hatte ja nur Handgepäck, und eingecheckt war ich online ja auch schon. Ich hätte also gar nicht in die Check-in-Schlange gemusst, sondern hätte direkt zur Siko gehen können. 😅 Am Schalter hat man mir dann die Bordkarte noch physisch ausgedruckt - wahrscheinlich, um mir nicht das Gefühl zu vermitteln, als hätte ich mich jetzt völlig umsonst angestellt 😅 Das war dann aber auch das einzige, was man am Schalter mit mir gemacht hat (logischerweise). Aber gut, es war ja noch mehr als genug Zeit. Also jetzt ab zur Siko und dann ans Gate.

Dort angekommen, konnte ich auch schon einen Blick auf den Flieger für meinen ersten Flug werfen: Es war ein Airbus A320.

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Nervös war ich vor meinem ersten Flug übrigens schon. Angst würde ich es nicht nennen, aber nervös war ich definitiv. Es war in etwa vergleichbar mit der Anspannung vor einer richtigen Klausur in der Uni. Ich war dennoch fest entschlossen, es durchzuziehen. Irgendwann fängt schließlich jeder mal an, nicht wahr? ;)

Irgendwann war dann püntklich Boarding. Ich werde niemals diesen Moment vergessen, in dem ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Flugzeug betrat. Der Flug war sehr gut gefüllt, mit bloßem Auge waren keinerlei freie Plätze mehr zu erkennen. Die meisten Fluggäste waren Spanier, aber ich war auch nicht der einzige Deutsche.

Während unseres Push-Backs parkte der Eurowings-Airbus mit BVB-Lackierung neben uns ein:

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Pünktlich ging es in den Münchner Nachthimmel hinaus. Das Gefühl des zum ersten Mal Abhebens war unglaublich. Von diesem Moment an war auch meine Nervosität und Angespanntheit komplett verflogen. Ich genoss einfach nur das Gefühl sowie die Ausblicke nach unten. Leider hab ich während des Fluges kein einziges Mal aus dem Fenster rausfotografiert - etwas, was ich heute natürlich bereue. Daher kann ich euch leider keine weiteren Fotos von diesem Flug zeigen.

Nach etwa einer Stunde hat man aber sowieso nur noch Wolken unter uns gesehen - ein Vorgeschmack auf das, was mich in Malaga erwarten sollte.

Um 22:45 Uhr Ortszeit sind wir schließlich gelandet - also etwa 15 Minuten verspätet. Konnte mir aber zum Glück egal sein. Für mich ging's jetzt nur noch darum, rasch ins Hotel zu kommen. Herausgesucht hatte ich mir das "Holiday Inn Express Malaga Airport". Da kommt man mit dem Bus vom Flughafen aus hin, und auch mit dem Bus direkt in die Innenstadt von Malaga. Aber erstmal ging's per Bus zum Terminal. Dort wurden dann schließlich die CoV-Zertifikate überprüft. Wieso man sowas nicht VOR dem Abflug macht, war mir schleierhaft, aber gut, mir soll's egal sein.

Aus dem Flughafen draußen, checkte ich erstmal den Busfahrplan - zu so später Stunde fuhr der nur noch stündlich. Also 45 Minuten warten. Darauf hatte ich aber schon nach fünf Minuten keinen Bock mehr, weshalb ich mich dann doch dazu entschied, zu einem der Flughafentaxis zu gehen. Dieser brachte mich dann direkt vor's Hotel - für 19€. Ziemlich viel für drei Minuten Taxifahren, aber gut, das ist eben der Flughafentarif dort (gewesen, heute ist's wahrscheinlich nochmal teurer als damals).

Um 23:30 Uhr bin ich schließlich im Hotel angekommen. Dort fiel ich dann nur noch ins Bett.

Das hier war mein Zimmer:

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Kresljedos

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Tag 2 - 16.03.2022:​


Ich freute mich schon tierisch darauf, zum ersten Mal seit 12 Jahren wieder das Meer zu sehen. Als ich aufstand, war jedoch von Sonne (wie erwartet) nichts zu sehen. Allerdings war es noch trocken. Vielleicht würde es ja lange so bleiben, Daumen drücken!

Am Hotelfrühstück musste ich mich erstmal mit ein paar spanischen Gepflogenheiten auseinandersetzen... Hier gab es Dinge nicht, die ich normalerweise in jedem einzelnen Hotel in meinem Leben bisher gesehen hatte. Zum Beispiel gekochte Eier, Toast, Schinken, Salami, Scheibenkäse... All das suchte man hier vergebens. Eigentlich bestand das gesamte Frühstücksbuffet nur aus Süßkram, vor allem Churros hat man hier viele gesehen. Für mich war das aber alles ein bisschen zu süß und zu wenig nahrhaft, weshalb ich mir hier nur zwei Croissants schnappte und diese frühstückte, aber wirklich gesättigt gefühlt hatte ich mich damit natürlich nicht.

Danach war die Richtung klar: Raus aus dem Hotel und ans Meer. Und zwar so schnell wie möglich, bevor der Regen kommt. Also stiefelte ich gegen 9:30 Uhr aus dem Hotel in Richtung Bus. Richtung Innenstadt musste man die Straßenseite wechseln, dafür ging es über eine kleine Fußgängerbrücke.

Blick Richtung Nordwesten:
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Blick Richtung Osten/Innenstadt:
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Besonders auffallend war hier schon der orange eingefärbte Himmel. Da war ganz schön viel Saharastaub in der Luft. Das hat für eine unglaubliche Atmosphäre gesorgt.

Ich stieg in den nächsten Bug Richtung Innenstadt und fuhr bis zur Haltestelle "Puerta Blanca". Dort ist auch eine U-Bahn-Station, doch dort wollte ich nicht hin. Sondern per Fuß an den Strand. Von der Station aus sind das etwa 500 Meter. Ich konnte es kaum erwarten, endlich mal wieder aufs offene Meer hinauszublicken!

Auf dem Weg zum Strand sah man viele in Sand eingetauchte Autos:

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Und kurze Zeit später hatte ich es geschafft: Angekommen am Playa de la Misericordia!

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Hier sah man die Regenwand bereits kommen:
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Es war eine echt düstere Atmosphäre, und Lichtverhältnisse, die ich so noch nie gesehen hatte. Man muss bedenken: Diese Fotos sind vormittags um 10 Uhr entstanden. Für diese Tageszeit sind solche Bilder erst recht ungewöhnlich.

Blick nach hinten zur Promenade:

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Danach ging ich ein bisschen auf den Damm:

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Noch war es halbwegs gemütlich, doch das hielt nicht lange: Kurze Zeit später begann es zu regnen - und zwar richtig.

Was sollte ich nun tun? Ich war ja nur zwei volle Tage hier in Malaga. Also war es klar: Dem Wetter trotzen und dennoch das Beste aus der Situation zu machen.

Jedoch begab ich mich jetzt etwas vom Strand weg und lief stattdessen die Promenade Richtung Osten (Innenstadt) entlang. Das waren schon einige Kilometer, also war ich da auch ordentlich unterwegs. Leider musste ich an dieser Stelle feststellen, dass ich davon so gut wie keine Fotos gemacht hatte :unsure: Und nachholen lässt sich das leider auch nicht mehr, also seht es mir bitte nach, dass ich davon jetzt nicht so viel herzeigen kann.

Hier geht's zur Fähre nach Melilla, einer der beiden (oder drei?) spanischen Städte auf dem afrikanischen Festland:

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Der Himmel wurde immer blutroter:

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Noch krasser sieht man es hier (Screenshot aus einem Video, das ich gemacht hab):
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So einen roten Himmel hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen. Das war schon beeindruckend. Ich hatte mir übrigens sagen lassen, dass es in Deutschland an diesem Tag am Himmel genauso aussah, also ein paar von euch werden sich wahrscheinlich auch noch an diesen Tag erinnern.

Übrigens, es hatte hier nicht nur geregnet, sondern es war auch richtig kalt. Klar, es war erst Mitte März, aber in Andalusien hat es zu dieser Zeit normalerweise trotzdem schon deutlich angenehmere Temperaturen (20 Grad und mehr) und viel Sonnenschein. Aber an diesem Tag war nichts normal. Wenn ich mich recht erinnere, hatte es in der Spitze gerade einmal 12 Grad - durch den Regen hat sich das außerdem nach noch weniger angefühlt, zumal meine Füße ziemlich nass wurden.

Da ich nicht so reichhaltig gefrühstückt hatte, hab ich nach meinem ausgedehnten Spaziergang an der Promenade schon ziemlichen Hunger bekommen, also suchte ich mir so gegen 13 Uhr mal ein Restaurant, und bin am Ende in einem argentinischen Steakhouse gelandet: "La Marca" am in der Calle Salitre (Ecke Pasillo del Matadero).

Blick auf die Wohnblocks nahe des Pasillo del Matadero:

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Nachdem ich fertig gespeist hatte, lief ich die Calle Salitre entlang. Dort kommt man irgendwann am Hauptbahnhof Malagas an:

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Viel weiter rein bin ich dann aber auch nicht, hatte aber auch mit den Gepäckkontrollen zu tun - hatte sowas an einem europäischen Bahnhof jetzt nicht unbedingt erwartet. Da kommen schon leichte Flughafen-Vibes auf ;)

Nachdem ich sah, dass am Busbahnhof vor dem Bahnhof auch die Buslinie zu meinem Hotel fährt, entschied ich mich um 15 Uhr dann dazu, mal kurz ins Hotel zurückzufahren. Ich musste einfach meine Socken wechseln, die waren komplett durchnässt.

Am späten Nachmittag wollte ich mich mit einem Uni-Kollegen treffen. Eine Woche vor meinem Flug hatte sich herausgestellt, dass er schon seit geraumer Zeit in Malaga auf Auslandssemester ist. Purer Zufall (oder Schicksal? ;)), das war überhaupt nicht abgesprochen, aber war dann natürlich umso cooler, dass man sich dort dann treffen konnte. Das ging allerdings erst so ab 17 Uhr da er noch Vorlesungen hatte. Also hat es zeitlich ganz gut gepasst, vorher nochmal kurz ins Hotel zurückzufahren. Dauert auch nur etwa 20 Minuten, und ich bin nachher dann auch schnell wieder in der Innenstadt.

Zurück im Hotel wechselte ich nicht nur die Socken, sondern föhnte auch meine Jeans, und - am allerwichtigsten - ich ließ mir ein wenig heißes Wasser in die Badewanne ein, und tauchte meine schier durchgefrorenen Füße erstmal ne halbe Stunde lang darin. Das hatte ich dringend gebraucht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie kalt das irgendwann war, bei 11-12 Grad und von oben bis unten komplett durchnässt.

Flieg nach Spanien haben sie gesagt, da ist schönes Wetter haben sie gesagt. :rolleyes:

Um 16.30 Uhr machte ich mich dann frisch umgezogen und aufgewärmt wieder auf den Weg in die Stadt - genauer gesagt zum "Terminal Muelle Heredia". Dort traf ich mich mit meinem Kollegen. Da er schon seit ein paar Wochen hier war, konnte er mir dann auch direkt einiges von der Stadt zeigen. Bisher war ich ja fast nur an der Strandpromenade unterwegs, aber jetzt würde ich auch gerne etwas mehr sehen.

Erstmal ging es zum Parque Infantil "Platero":

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Keine Ahnung wie es euch da so geht, aber ich persönlich liebe ja Palmengewächse. Für mich sind sie einfach der Inbegriff von Mediteranität. Bei schönem Wetter ist das sicher nochmal um ein Vielfaches schöner.

Danach kamen wir zum Playa la Malagueta:

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Hier ist auch der Hafen ganz in der Nähe:

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Danach ging es in den nahgelegenen Parque de Malaga. Von dort aus sah man gut die Festung Alcazaba:

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Das Rathaus (Ayuntamiento) von Malaga:

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Das alte römische Theater von Malaga, direkt vor der Festung Alcazaba:

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Und schon bald waren wir in der Fußgängerzone, gesäumt mit zahlreichen Cafés, (Tapas-)Bars und Restaurants:

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Calle San Agustín mit der Kathedrale von Malaga im Hintergrund:

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In dem Restaurant, das wir hier zu unserer Rechten sehen, sind wir dann auch zum Abendessen eingekehrt. Ich weiß leider nicht mehr, was da mit mir los war, aber scheinbar schien ich trotz des langen Fußmarsches da keinen allzu großen Hunger gehabt zu haben - im Gegensatz zu meinem Kollegen, der sich einfach mal Schnitzel mit Pommes und zwei Spiegeleiern hat servieren lassen 😁

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Nachdem es jetzt einige Stunden nur genieselt hatte (weshalb meine Füße am Abend auch lange nicht so nass wurden wie am Vormittag), hatte der Regen mittlerweile wieder deutlich zugenommen:

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Danach ging es langsam wieder in Richtung Bus. An der Haltestelle "Paseo del Parque" verabschiedete ich mich von meinem Kollegen und fuhr zurück ins Hotel, wo ich nur noch ein einziges Ziel hatte:

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Diesmal aber der ganze Körper, und nicht nur die Füße. 😉

Der Schrittezähler sagte am Ende des Tages 22.689 Schritte (oder 14,7 Kilometer). Seit es Smartphones gibt und man sich all das tracken lassen kann, hatte ich noch nie so viele Schritte an einem Tag auf dem Zähler. (Dieser Rekord sollte jedoch nur ein knappes halbes Jahr Bestand haben, aber das ist vielleicht was für einen anderen Reisebericht 😉)

Was bleibt als Fazit von dem Tag? Klar, das Wetter war natürlich nicht so wie gewünscht. Nicht mal ansatzweise. Dennoch glaube ich, das Beste draus gemacht zu haben, und ich habe diesen Tag trotzdem bis heute in sehr guter Erinnerung. Schließlich war es mein erstes Mal im Ausland seit 10 Jahren, mein erstes Mal am Meer seit 12 Jahren, meine erste Flugreise, mein erster Auslandsurlaub ganz alleine (klar, mit nem Kollegen hab ich mich getroffen, aber auch nicht den ganzen Tag, außerdem war das gar nicht vorgesehen), also da gab es doch schon einiges. Vor allem einiges an neuen Erfahrungen, die ich dazugewonnen hatte.
 

Kresljedos

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Tag 3 - 17.03.2022:​


Ich schlief sehr lange. Ich glaube, es war schon 10 Uhr vorbei, als ich an diesem Tag aufgewacht war. Die gute Nachricht nach dem Aufstehen an diesem Tag: Sowohl der Regen als auch der ganze Sand haben sich mittlerweile verzogen. Für andalusische Verhältnisse war's aber immer noch ziemlich wolkig und kühl.

Am Mittag wollte ich mich dann wieder mit meinem Uni-Kollegen treffen. Zu viel mehr als einem gemeinsamen Mittagessen sollte es aber nicht mehr reichen, da er am Nachmittag Vorlesungen hatte. Wir trafen uns an der Bushaltestelle Córdoba, in der Nähe des Hafens, wo wir uns dann gemeinsam auf die Suche nach einem Restaurant begaben.

Am Yachthafen Muelle Dos Pier:

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Und schon bald sind wir nach was essbarem fündig geworden: Pizzeria O Mamma Mia am Paseo del Muelle. Die Stühle und Tische waren sogar wieder trocken, sodass wir dort unter den Palmen sitzen konnten:

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Nach dem Essen liefen wir noch ein wenig zum Malaga Cruise Terminal entlang des Hafens.

Vorbei am Leuchtturm La Farola de Málaga):

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Blick auf den Strand "Playa la Malagueta":

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Entlang der Hafenpromenade:

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Schon wieder auf dem Rückweg:

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Leider musste ich mich dann von meinem Kollegen verabschieden, da er dann zur Vorlesung musste. Ich hatte jetzt noch den ganzen Nachmittag hier in Malaga und fragte mich nun natürlich: Was fang ich damit an? Hier gab es auf jeden Fall noch tonnenweise Möglichkeiten. Alleine in der Stadt hätte es noch so viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken gegeben. Aber ich wollte das Meer genießen. Deswegen bin ich ja eigentlich auch nach Malaga geflogen. Also entschied ich mich gegen die Innenstadt und steuerte stattdessen den Playa la Malagueta an (wo wir eben schon vorbeigelaufen waren), wo ich mich einfach nur in den - an der Oberfläche zum Glück schon wieder trockenen - Sand setzte, und einfach nur dem Wellenrauschen lauschte. So verbrachte ich dann gut und gerne zwei Stunden.

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Danach, als am frühen Abend die Sonne langsam wieder sank, lief ich ein wenig ostwärts den Strand entlang, wo mir viel spanische Vegetation begegnete:

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Am Abend bin ich noch in der Tapas-Bar "El Gallo Rojo" direkt an der Promenade dieses Strandes eingekehrt:

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Danach ging es wieder mit dem Bus ins Hotel zurück. Ich wollte früh schlafen gehen, da mein Flug am nächsten Tag schon relativ früh geht.

Was bleibt als Fazit aus Malaga? Zwei Tage waren hier definitiv zu wenig, zumindest einen dritten Tag hätte ich hier auf jeden Fall noch gut gebrauchen können. Irgendwann will ich auf jeden Fall nochmal dorthin - diesmal dann hoffentlich mit besserem Wetter. Was ich so gesehen hab, hatte mir ziemlich gut gefallen!
 

Kresljedos

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Tag 4 - 18.03.2022 (Teil 1):​


Ich schlief erstmal ordentlich aus, machte mich dann aber sehr bald schon auf dem Weg zum Flughafen. Mein EasyJet-Flug nach Genf fliegt um 11:15 Uhr ab, und ich wollte nicht zu spät sein. Also habe ich zeitig ausgecheckt und wollte dann vom Hotel den Bus zum Flughafen nehmen. Schnell mal Google Maps gecheckt zwecks der Abfahrtszeit - in etwa 10 Minuten soll er kommen. Perfekt! Dann noch die lokale ÖPNV-App von Malaga gecheckt - dort stand was von 40 Minuten 😕 Da wurde ich schon leicht nervös, da ich nicht zu spät kommen wollte (auch wenn ich am Flughafen nicht allzu viel Zeit benötigen sollte). Kurze Zeit später dann aber das Aufatmen: Die lokale ÖPNV-App, die rein logisch betrachtet eigentlich zuverlässiger sein sollte als Google Maps, lag falsch - Google Maps lag richtig.

Eine Fahrt mit dem Flughafenbus kostet 4€ - deine einfache Fahrt mit einem beliebigen Stadtbus in Malaga kostete 1,50€. Klar, Flughafentarife sind immer höher, aber ich finde die Vergleiche dennoch immer wieder interessant.

Nach einer etwa fünfminütigen Busfahrt war ich am Flughafen angekommen. Ich hab aus meinem ersten Flug gelernt und bin daher bei diesem Flug am Flughafen direkt ans Gate gegangen, denn eingecheckt war ich ja schon seit über 2 Wochen, und Aufgabegepäck hatte ich nach wie vor keins.

An diese Stelle entschuldige mich mich schon mal vorab: Ich habe weder vom Flughafen noch vom Flugzeug Fotos gemacht. Etwas, was ich rückblickend betrachtet nicht verstehe, und natürlich auch bereue. Daher kann ich euch da jetzt keinerlei Fotos von zeigen, obwohl ich das gerne tun würde. Hab damals aber auch noch nicht damit gerechnet, diese Reise mal in einem Reisebericht in einem Forum festzuhalten...

Nach meiner Ankunft am Gate hat es gar nicht mehr allzu lange gedauert bis zum Boarding. Bei EasyJet wurde da ganz strikt nach Buchungsklasse aufgeteilt. Wer teurere Tickets gebucht hatte, durfte das "Speedy Boarding" durch den Tunnel wahrnehmen - ich mit meinem 40€ Billigticket ohne zusätzliches Gepäck bin in die andere Schlange gekommen. Da ist man als Letzter in den Flieger gekommen. Und der Einstieg erfolgte auch nicht durch den Tunnel, sondern man wurde durch ein Treppenhaus nach unten aufs Rollfeld geführt, von wo aus dann über Treppen das Flugzeug betreten wurde. Keine Ahnung, wieso man bei EasyJet für verschiedene Ticketkategorien komplett unterschiedliche Formen des Zusteigens in den Flieger hat, zumal es ja auch null Unterschied macht, außer dass man halt erst ganz zum Schluss in den Flieger kommt. Da ich aber meinen fest gebuchten Fensterplatz hatte, war aber auch das kein Problem.

Übrigens wurde noch kurz vor Beginn des Boardings ganz penibel darauf geachtet, dass auch niemand aus der günstigeren Preiskategorie versucht, ein größeres Handgepäckstück an Bord zu schmuggeln. Vor mir gab es tatsächlich Leute, denen das Gepäck kurz vor dem Boarding noch abgenommen wurde, da es zu groß war. Diese mussten dieses ganz kurzfristig noch zu horrenden Aufpreisen aufgeben. Betraf mich aber zum Glück nicht, da ich im Voraus schon dafür gesorgt hab, dass mein Gepäck den Richtlinien entspricht.

Endlich mal ein Foto für euch 😁
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Wie gesagt, das Flugzeug von außen zu fotografieren hatte ich komplett verpeilt - durch den Einstieg über das Rollfeld wäre da ein absolut perfektes Foto des Fliegers machbar gewesen. Aber was soll's.

Die Nervosität, die ich vor meinem 1. Flug drei Tage zuvor noch hatte, hatte ich diesmal nicht. Ich genoss den Start ohne jede Aufregung. Gefreut hatte ich mich auch auf den Blick aus dem Fenster bei Tag, doch es hatte sich rasch herausgestellt, dass das keine so gute Idee sein würde, denn kurz nach dem Start war unter uns alles wolkig, also sah man sowieso nichts. Noch dazu hat sich die Sonne stark in den Wolken reflektiert, sodass man beim Blick nach draußen nur geblendet wurde. Also entschied ich mich (wie etwa 90% der restlichen Passagiere) dazu, die Blende sogar komplett runterzumachen.

Dadurch war der Flug auch eher öde, aber er hat ja nicht allzu lange gedauert. Nach etwa 2,5 Stunden landeten wir schließlich in GVA.

Der Ausstieg erfolgte hier für alle Passagiere über Treppen. Da es direkt neben unserer Parkposition in den Flughafen reinging, gab es auch keine Busfahrt zum Terminal. Einreisekontrollen gab es auch keine, da Schweiz ja auch Schengen ist. Also raus aus dem Flugzeug, rein in den Flughafen, und einfach der Beschilderung "Sortie" (Ausgang) folgen - nach etwa 15 Minuten war ich aus dem Flughafen draußen.

Wie sollte ich jetzt zum Hotel kommen? Genau wie in Malaga hatte ich mir für Genf ein Hotel nahe des Flughafens rausgesucht - das "ibis budget Genève Aéroport". Schnell in Google Maps eingegeben und gesehen, dass sich das in etwa 25 Minuten laufen ließe - also konnte ich mir ein teures Flughafentaxi sparen. Und mit meinem kleinen, EasyJet-konformen Handgepäck-Köfferchen war das Laufen dieser Strecke auch kein Problem. Ich lief also die mir vorgeschlagene Route, die quer durch ein Wohngebiet führte - und schon bald stand ich vor dem Hotel.
 
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Kresljedos

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Tag 4 - 18.03.2022 (Teil 2):​


Tut mir leid, dass es hier so lange nicht mehr weiterging - ich hatte das über den Jahreswechsel völlig verpeilt. Aber sei's drum, dann eben jetzt 😉

Nach 25 Minuten stand ich also vor dem Hotel. Erstmal rein und direkt auf Französisch begrüßt worden. Da ich mein altes Schulfranzösisch eigentlich für total eingerostet hielt, wollte ich es in Genf tatsächlich bewusst nicht benutzen, hab es dann aber doch getan - und es war nicht mal so eingerostet wie erwartet, also das ging sogar halbwegs in Ordnung. Das Einchecken ging schnell und dann machte ich mich auch schon auf mein Zimmer.

Mein Zimmer im dritten Stock:

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Da der Flug aber nicht sonderlich lange gedauert hat und sich daher die Reisestrapazen in Grenzen hielten, hab ich mich nicht allzu lange im Hotel aufgehalten, sondern bin zu Sightseeingzwecken raus. Direkt vor dem Hotel fuhr ein Bus direkt ins Zentrum von Genf, die Fahrt dauerte nur wenige Minuten.

Im Zentrum angekommen:

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Für mich war klar, dass ich erstmals ans Ufer des Genfer Sees möchte:

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Mont Blanc Brücke:

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Kleiner Abstecher in die Fußgängerzone:
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Hier reihte sich ein Juwelierladen an den nächsten, sowas hatte ich noch nie gesehen. Als wäre die Schweiz nicht schon teuer genug, aber ich hatte teilweise im Gefühl, dass Genf auch da nochmal ein ganz anderes Niveau ist. Hier leben wirklich viele sehr wohlhabende Leute, und das hat man auch sofort gemerkt, auch an den Autos, die hier so gefahren werden.

Zurück am See:

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Danach suchte ich mir ein Restaurant, um was zu futtern. Denn langsam war es Zeit für das Abendessen. Doch beim Blick auf die Preise auf der Speisekarte wollte ich einfach nur weinen... 😭 Aber gut, so isses nunmal: Das allererste Mal im Leben in der Schweiz, da sammelt man natürlich erstmal noch Erfahrungswerte 😉

Nach dem Essen war es schon dunkel, und ich machte mich auf den Rückweg ins Hotel.

Mal den Nachtmodus meines iPhones ausprobieren:

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Abgesehen von den Preisen hatte ich von Genf allerdings einen sehr positiven ersten Eindruck. Sonderlich viel hatte ich zwar noch nicht gesehen an diesem Tag, aber das, was ich sah, war schon mal sehr gut. Hat mir besser gefallen als ich es vorher dachte! Und einen vollen Tag sollte ich hier ja noch haben, wo ich dann noch mehr sehen kann.