Es ist möglich! Ich habe es hinter mir.
Zum Aspekt, das die übertragende und die empfangende Person unterschiedlich sind, kann ich nichts sagen.
Ich habe mein Depot vor Jahren von DE in die USA übertragen.
Das ging erstaunlich einfach und im Rückblick hätte ich das schon früher machen sollen.
Da die deutschen Banken wie schon erwähnt, immer weniger bereit sind, Depots von US steuerpflichtigen Kunden zu führen (FACTA und Co), war das jahrelang eine Kugelfuhr - aber ich nahm immer an, ein Übertrag über Landesgrenzen sei nicht möglich.
Flatex hat Kunden mit US Steuerpflicht noch eine Weile akzeptiert, aber zum Ende 2021 wollten die dann auch nicht mehr.
Da habe ich es dann den Übertrag angestoßen, als mir ein Flatex Mitarbeiter den Hinweis gab, dass sei technisch möglich.
Also Depot in den USA eröffnet und den Übertrag angestoßen.
Ich empfehle in den USA einen ordentlichen Broker zu wählen, der entsprechende Fachabteilungen hat und Mitarbeiter, an die man sich wenden kann.
Zu beachten ist, dass nur Aktien und staatliche Anleihen übertragen werden können. ETFs und Fonds gehen in der Regel nicht. Auch Unternehmensanleihen funktionieren oftmals nicht.
in meinen Fall war hilfreich, dass ich meine US Aktien an der NYSE gekauft hatte (auch im Deutschen Depot).
Hat bisschen Telefonieren und Abklärung mit den Spezialabteilungen der beiden Banken erfordert, sobald man die Kontakte aber hatte, war alles einfach.
Hatte der US Bank eine Liste meiner Wertpapiere geschickt und die bestätigten mir dann, welche sie annehmen können.
Nachdem alles übertragbare dann in den USA war, musste für jeden Wert dann die US cost basis definiert werden.
Das erfolgte mit dem Kaufkurs und -datum in DE in USD umgerechnet zum jeweiligen historischen Tageskurs.
Durch den Transfer fielen keinerlei Gebühren an. Weder bei der deutschen noch bei der US Bank.
Papiere die nicht übertragen werden konnten —> in DE verkaufen und Barübertrag.
Einige Papiere waren wann dann nach Übertrag nicht bei der US Bank online handelbar - weil an einer kleinen europäischen Börse gekauft.
Das kann (muss aber nicht) manuell umgeschrieben werden (das kostet dann eine Gebühr).
steuerlich auch easy peasy (da ich weiterhin in den USA und DE steuerpflichtig bin) - es fielen keinerlei Steuern durch den Übertrag ein.
Das hatte ich auch mit dem Steuerberater abgeklärt.
Interessanterweise: wenn nun in den USA ein in DE gekauftes Wertpapier verkauft wird, fallen die Steuern in den USA an und das deutsche Finanzamt akzeptiert das.
Wird in der deutschen Steuererklärung auch angegeben einschließlich der in den USA entrichteten Steuer.
Randnotiz: es ist ein lustiges Gefühl, wenn Wertpapiere im DE Depot verschwinden und erst ein paar Tage später im US Depot auftauchen…
Ein Wertpapier konnte dann doch nicht übertragen werden - tauchte dann wieder im deutschen Depot auf.
Das Thema qualified/ non-qualified Dividends - darum kümmert sich die US Bank in der jährlichen Aufstellung zum Jahresende.