Der Weg und das Ziel. Swiss First - Inselhopping in der Karibik - KLM Business

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ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
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Planet Earth
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Fazit: Der Weg

Mei, angenehm ist die Swiss First Class natürlich schon, man sitzt da vorn in seiner Bubble und wird umhegt, gestopft und abgefüllt. Den in diesem Fall gezahlten Preis ist es mir auch wert, aber ganz ehrlich: Essen und Trinken bekomme ich auch in den anderen Klassen bzw. kann ich mir im Zweifel auch individuell nach meinen Wünschen mitnehmen; das Unterhaltungsprogramm ebenso - der Blick aus dem Fenster ist sowieso unschlagbar; einzig die Liegefläche ist in anderen Klassen nicht (so) realisierbar. Das Bett ist somit für mich das einzige wirklich stichhaltige Argument für die First, alles andere ist Schnickschnack. Und 3x32kg Gepäck? Ziehe ich um oder verreise ich? Insofern eine höchst angenehme, jedoch in keinster Weise - wie manchmal suggeriert - umwerfende Erfahrung.

Die Inselfliegerei in der Karibik war interessant, besonders der Blick ins Cockpit, und sogar etwas aufregend. Interessant auch, dass Cape Air mit nur einem Piloten fliegt. Was wenn diesem etwas passiert? Ich bin mir nicht sicher ob der Passagier auf dem Copilotensitz vielleicht auch etwas mit der Airline zu tun hatte, er hat den Mitarbeiter in Anguilla per Handschlag begrüßt, aktiv geflogen ist er aber nicht. Als einziger Passagier mit zwei Pilotinnen zu fliegen ist natürlich auch eine besondere Erfahrung, ebenso wie Landung und Start in Saba und der Besuch von Maho Beach.

Ich frage mich übrigens immer noch, ob bzw. wo bzw. wie meine Ausreise aus den USA registriert wurde, da es in St. Thomas keinerlei Kontrollen gab. Hat die Airline meine Ausreise gemeldet?

Das stilvolle Geschirr und Besteck, das größtenteils schmackhafte Essen, die ganz okayen Sitze, der persönliche, freundliche Service - die KLM Business Class hat mir gefallen, zumindest auf der Langstrecke. Dazu der interessante Umweg über Georgetown und das Gin-Haus - da sind mehr Erinnerungen hängen geblieben als von der Swiss First.

Noch eine kurze Anmerkung zum Service: sowohl bei Swiss als auch bei KLM wurde einmal am Ende der Mahlzeit vergessen etwas abzuräumen - und auf das mehrmalige Drücken des Call-Buttons, da ich mich hinlegen wollte, gab es keinerlei Reaktion. Mir ist das relativ egal, dann bringe ich halt das Tischtuch und Glas oder Schälchen selber in die Galley. Das ist in der First aber letztendlich ein deutlich größerer Service-Fauxpas als in der Business.
 

ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
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Fazit: Das Ziel

Ich werde mehr und mehr zu einem Fan von Inseln - jede für sich ist ein eigener Mikrokosmos. Besonders in der Karibik, bedingt durch die vielfältigen und doch unterschiedlichen europäischen, afrikanischen und amerikanischen Einflüsse.

St. Thomas hat schöne Ecken, eine interessante Geschichte mit dänischer und sogar deutscher Vergangenheit. Solange kein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt ist es auch recht ruhig.

Anguilla hat außer Strand, Meer und freundlichen Menschen nicht viel zu bieten, aber manchmal reicht das ja. Das nächste Mal würde ich mehr Zeit zum Schnorcheln einplanen und mir eine landestypischere Unterkunft suchen.

Am besten gefallen hat mir Saba, dort ein paar Tage wandern, mit den Menschen ins Gespräch kommen, die lokale Landwirtschaft besichtigen, die Vorteile und Herausforderungen des Insellebens kennenlernen, das kann ich mir sehr gut vorstellen.

Von Sint Maarten habe ich nicht wirklich viel mitgekriegt, aber die Insel ist eine interessante Mischung aus französischen, niederländischen, karibischen und anderen Einflüssen, auf der man gut und gerne ein paar Tage verbringen könnte.

Und Miami hat mich durchaus positiv überrascht, vor allem architektonisch und kulinarisch.

Auch wenn es durchgehend schwülwarm war, auf den Inseln war es durch die Tradewinds eigentlich immer angenehm. Einzig in Miami war die Schwüle etwas drückend.

Durch das zeitige Schlafengehen, der frühe Sonnenuntergang noch vor 7 in der Karibik hilft dabei, konnte ich den Jetlag ganz gut im Griff halten.

Natürlich war diese Reise viel zu gehetzt, zu wenig Zeit am Boden, zu viel Zeit im Flugzeug. Natürlich ist es Unsinn, in sechseinviertel Tagen Miami und vier Inseln in der Karibik zu besuchen.

Natürlich hätte ich gerne mehr Zeit gehabt. Hatte ich aber nicht.

Aber ich war mal wieder unterwegs, habe neue Horizonte gesehen, bin neuen Menschen begegnet, habe neue Dinge gegessen, neue Pflanzen und Tiere betrachtet, war über den Wolken unterwegs.

Die Karibik und besonders die kleinen Antillen bleibt weit oben auf meiner Reisewunschliste, es gibt noch so viel zu entdecken:

St. Kitts and Nevis. Antigua and Barbuda. Montserrat. Guadeloupe. Dominica. Martinique. St. Lucia. St. Vincent and the Grenadines. Barbados. Trinidad and Tobago. Aruba, Bonaire, Curacao.

Next time we'll get there fast and then we'll take it slow.