Die Schöne

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west-crushing

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03.08.2010
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Goldene Stadt - Stadt der hundert Türme. Mutter aller Städte, Haupt des Königreichs. Stadt gebaut aus Stein und Kalk. Viele bekanntere und unbekanntere Beinamen hat Prag über die Jahre erhalten. Merian nannte sie „Die Schöne“, ein Beiname, der mir besonders gut zu passen scheint.

Eine faszinierende Mischung aus neu und alt, schön und manchmal auch etwas hässlich, aus jung und alt, vollgestopft mit kleinen Cafes, Essgelegenheiten, Suchenden und Findenden und natürlich auch mit vielen Touristen.

Mich hat die Schöne schon lange in ihren Bann gezogen. Sie ist die Stadt, die ich am häufigsten besucht habe, ohne je in ihr gelebt zu haben. Mittlerweile durchkreuze ich bevorzugt ihre Straßen und Parks zu Fuß und sitze in ihren Cafes herum.

Dies soll kein Reisebericht sein, weshalb ich den Faden auch in diesem Bereich eröffnet habe. Prag dürfte den meisten Mitinsassen gut bekannt sein und meine Art, Prag zu begehen, eignet sich nach meiner Einschätzung auch nicht besonders gut für einen Bericht. Ich möchte im Folgenden in zeitlich und inhaltlich loser Folge einige Bilder, Orte und Gedanken zu dieser Stadt einstellen. Vielleicht hat ja der ein oder andere Lust, einen Kommentar dazu abzugeben oder selbst etwas zu Prag beizutragen. Seien es Bilder, Texte oder Cafe-, Restaurant- und Ausgehtipps oder was den geneigten Mitinsassen sonst so in den Sinn kommt. Von mir aus ist alles willkommen. Wenn ein gelegentlicher Austausch über diese jedenfalls mich faszinierende Stadt zustande kommt, würde mich das freuen.

Ich beginne mal nicht im seit Menschengedenken angesagten Zizkov und auch nicht im neueren Trendviertel Karlin; natürlich auch nicht in der den Mitinsassen sicher besser bekannteren Altstadt oder der Kleinseite. Stattdessen mit einem kleinen Ausflug in die Königlichen Weinberge (Vinohrady), die kurz hinter der Neustadt beginnen und sich am südlichen Ende Zizkovs entlangschlängeln.

Dort kann man sich bei schönem Wetter im Havlíčkovy sady, einem Park, die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Ein dem gehobenen Ambiente mit gehobenen Preisen angepasstes Cafe steht natürlich auch zur Verfügung.

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Ich empfehle, lieber auf dem Weg zum Park im Zmrzlinárna Francouzká (Maps) aus einer Vielzahl üblicher und eher unüblicher Eissorten zu wählen:

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Besser als das Cafe im Park ist dann - für den, der sich noch etwas tiefer in die Weinberge wagt – um die Ecke das Flat Cafe (Maps) , von dessen Angebot ich, da ich an das Fotografieren meines Essens einfach nicht gewöhnt bin, leider kein Bild beisteuern kann.

Eine meines Erachtens schöne Ecke der Schönen, in der man vielleicht auch etwas häufiger auf „echte“ Prager trifft, als in Altstadt oder Kleinseite.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hene

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27.03.2013
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Ja, Vinohrady mag ich ebenfalls sehr gern. Eine gute Freundin von mir wohnt da seit 12 Jahren in einer tollen Altbauwohnung und über die Jahre waren +1 und ich sicher 20mal bei ihr zu Gast und haben dort sehr schöne Ecken gesehen. Ganz nett ist auch der Spaziergang vom Weinberg runter nach Nusle zum Rathaus und dann Einkehr bei Sousedski Pivovar Basta, wo das polotmavy Weltklasse ist und man vom inzwischen in die Jahre gekommenen Beo dennoch eine halbe Melodie geflötet bekommt.
 
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west-crushing

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03.08.2010
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Den Spaziergang nach Nusle runter fand ich auch immer nett :)

Vielen Dank für den Tipp für eine Nachbarschaftsschenke, habe ich gleichmal auf die Liste für einen der nächsten Besuche gesetzt.
 
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west-crushing

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03.08.2010
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Einige Gedanken als Nachtrag zu meinem letzten Aufenthalt im Mai und zu meinem aktuellen Aufenthalt im Oktober. Die Sommersaison meide ich mittlerweile, es sind der Touristen dann doch deren zuviel, auch wenn ich selbst einer bin.

Weiterhin haben mich die Königlichen Weinberge in ihren Bann gezogen, die nach meinem Eindruck immer mehr zusammenwachsen und verschwimmen mit den angrenzenden Stadteilen: Im Norden wuchtert die Kultur Zizkovs immer mehr hinein und im Süden dehnt sich die Cafekultur langsam weiter aus nach Vrsovice.

Die durch Jugendstilbauten durchzogenen Straßenzüge, gelegentlich unterbrochen von kleineren und mittelgroßen Parks, lädt meiner bescheidenen Meinung nach immer wieder zum Herumstrollen ein. Nur die hier im Gegensatz zur Altstadt vielen parkenden Autos stören das Straßenbild etwas. Auch die Menschen auf der Straße sind stärker einheimisch geprägt, hier mischen sich Tschechen eher mit Expats, statt mit Touristen. Selbst ich, der mit blonden Haaren nicht typisch tschechisch aussieht, wird hier nicht wie in der Altstadt gleich auf englisch, sondern zunächst (meist) auf Tschechisch angesprochen; ich müsste doch mal paar mehr Worte als Dobry Den (Guten Tag) und Dekuji (Vielen Dank) lernen. Natürlich kommt man aber auch hier auf Englisch wunderbar zurecht.

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west-crushing

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03.08.2010
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Natürlich sollen auch die Sitz- und Essgelegenheiten nicht völlig zu kurz kommen:

Schon ein Stückchen nach Zizkov rein gibt es die Defidu Bakery, die im Kern Crossaints mit allerlei ausgefallenen Füllungen anbietet. Auchtung, dort keinerlei Sitzgelegenheiten, aber Perfekt für Frühjar oder Herbst kann man die erworbenen Teile im kleinen Park direkt gegenüber verspeisen.

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Einer meiner persönlichen Lieblingsorte Cafefin wird zwar als Cafe beworben, ist aber eher eine Mischung aus Cafe und Restaurant mit schönem Blick auf Straße und auf den schräg davor liegenden Park.

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(Bilder bis hierher alle aus dem Mai).

Einer Empfehlung folgend habe ich auch einmal das nur wenige Meter weiter liegende Miners Cafe besucht. Von der Konzeption her ursprünglich ein typisch tschechisches Cafe auch zum Arbeiten, hat es sich mittlerweile ein bisschen zum angehenden "Hipsterladen ohne Hipster" entwickelt. Da letztere sich bevorzugt in Berlin aufhalten, gibt es in Prag nicht genug, sodass hier ein Hipsterangebot auf die hier anzutreffende Mischung aus Einheimischen, Expats und Studenten trifft.

Das Lachsbrötchen als Mittagssnack konnte mit der Empfehlung allerdings nicht mithalten.

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west-crushing

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Kleiner Nachtrag für die eher touristisch ausgerichteten Mitinsassen aus der Altstadt.

Etwas spontan schaute ich dann doch bei Knedlin vorbei, wo es die traditionellen Knödel mit modernen Füllungen gibt, hier in der Variante süß als Mango und Heidelbeere:

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Etwas wärmer hätte es sein dürfen, sonst aber ein schönes Konzept. Wie in der Altstadt üblich, ist hier natürlich die Touristen und Fotografendichte höher. Während ich in den Weinbergen noch schräg von der Seite angeschaut wird, wenn ich zurückhaltend das Dargebotene für das werte Forum ablichte, ist man hier eher der Außenseiter, wenn man lediglich sein Essen fotografiert und nicht gleich den ganzen Rest des Restaurants.