DIE ZEIT: Lufthansa-Chef Christoph Franz - Scheitern kennt er schon

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mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
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Erzaehl mal einem CEO aus den USA, dass hier in Europa ueber Manager mit 2,5 Mio EUR Gehalt als Spitzenverdiener in der Presse gelaestert wird. :D

Zum Vergleich hier Gerard Arpey, ex CEO von American Airlines dessen Airline eine halbe Mrd USD Verlust machte und vor knapp 1 Jahr in den Chapter 11 ging:

AMR CEO’s Compensation Rises 11 Percent To $5.2M

Der Fairness halber sollte man sagen (wie auch aus dem Artikel hervorgeht) dass Arpey 30 Jahre lang fuer AA gearbeitet hat und kein Ziehsohn war der als Gefaelligkeit zu seinem Posten kam.

Verstehe. Weil in den USA perverse Exzesse gefeiert werden, sind hierzulande 2,5 Mio. natürlich in Ordnung...

Jemand, der ein Genie und in seinen Fähigkeiten einzigartig ist, mag solche Summen vielleicht Wert sein. Im Management sind dagegen alle austauschbar, und zwar problemlos.
 
Zuletzt bearbeitet:

airliner79

Aktives Mitglied
15.06.2011
221
6
EDDP
Verstehe. Weil in den USA perverse Exzesse gefeiert werden, sind hierzulande 2,5 Mio. natürlich in Ordnung...

Jemand, der ein Genie und in seinen Fähigkeiten einzigartig ist, mag solche Summen vielleicht Wert sein. Im Management sind dagegen alle austauschbar, und zwar problemlos.

Gegenüber der Belegschaft wird betont, wie unterdurchschnittlich sein Gehalt im Vergleich mit anderen Vorständen der im DAX gelisteten Unternehmen ist. Das dieses alledings für die Branche in Europa jedoch eher deutlich an der Spitze steht unterschlägt man lieber. Nunja, der Vergleich mit Ryanair und Easyjet ist je nach Sichtweise halt nicht immer passend...
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Der Fairness halber sollte man auch noch erwähnen, dass das Gehalt "nur" 1.2 Mio. Euro beträgt. Der Rest von den erwähnten insgesamt 2.5 Mio. sind eine erfolgsabhängige Vergütung (im wesentlichen Gewinne aus Aktienoptionsprogrammen), sowie zum Beispiel auch noch immerhin 150k Sachbezüge (Fahrer, Dienstwagen, bodyguard,...).

Quelle: GB2012 der LH
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.821
3.114
FRA
Im Management sind dagegen alle austauschbar, und zwar problemlos.

stammtisch.gif

Jawoll, die ganzen Nieten in Nadelstreifen machen sich alle nur auf unsere Kosten die Taschen voll, während der kleine Mann von der Straße hart malochen muss... :rolleyes:

Ganz im Ernst: Welches Einkommen ist denn bitte gerecht? Wenn so ein Bübchen, der recht miese Teenie-Musik macht und playback singt, ein Vermögen von 110 Millionen mit seinen gerade mal 18 Jahren damit macht? Dagegen wirkt eine talentfreie Daniela Katzenberger, die nichts anderes kann, als sich selbst darzustellen, mit einer geschätzen Millionen Jahreseinkommen noch ärmlich.

Ich verstehe nicht, warum generell die Manager, die jeden Tag vermutlich locker 16 Stunden arbeiten, Entscheidungen treffen müssen von denen tausende Arbeitsplätze abhängen, stets als überbezahlt und austauschbar dargestellt werden, während irgendwelche mittelmäßigen Fußballspieler, Sänger, Selbstdarsteller, die nun absolut nichts zum Wohl und Weiterkommen der Gesellschaft beitragen, recht gut wegkommen bei solchen Diskussionen.

Der Franz ist unbequem, aber so schlecht sind seine Ideen nicht. Die Preisreform der Bahn (auslastungsbezogene Preise wie im Luftverkerkehr) war an sich eine gute Idee und ist ja immer noch so vorzufinden. Dass er die Bahncard abschaffen wollte, kam in der Öffentlichkeit scheinbar nicht gut an. Rorschis Unternehmen verkauft wahrscheinlich seine Produkte auch zum halben Preis, wenn man für mehr als 1.000 EUR bei ihm Umsatz macht. Oder andere hier aus der IT-Branche nehmen mal eben 50% des Tagessatze, wenn man für 500 EUR eine IT-Card kauft?!?
 

mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
Anhang anzeigen 39736

Jawoll, die ganzen Nieten in Nadelstreifen machen sich alle nur auf unsere Kosten die Taschen voll...

Hmm, dann Dir ein herzliches Willkommen am Stamm-Tisch, denn ich schrieb hier weder von Nieten noch davon, dass sich jemand "auf unsere Kosten" die Taschen voll macht.

Ich schrieb von austauschbar.
Fast jeder ist das.
Ist X morgen weg, kann das übermorgen auch Y.

Daher sind Gehälter, die ein Vielfaches dessen betragen, was ein hart schuftender Mitarbeiter in ein und derselben Firma erhält, in meinen Augen ungerechtfertigt. Ab wann es zu hoch wird, ist eine Frage der Branche und der Ethik. Zu diskutieren ist es müßig, da die Moral in den Kreisen schon längere eine andere ist als "beim Mann auf der Straße" - vielleicht beantwortet das Dein von Dir geäußertes Unverständnis. Leistung muss sich schon lohnen - aber stimmt der Abstand zwischen den Lohngruppen wirklich noch, wenn man mal von ganz oben guckt?
 
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Matzinger

Erfahrenes Mitglied
19.06.2010
2.748
57
HAM, LAS, SIN
Daher sind Gehälter, die ein Vielfaches dessen betragen, was ein hart schuftender Mitarbeiter in ein und derselben Firma erhält, in meinen Augen ungerechtfertigt. Ab wann es zu hoch wird, ist eine Frage der Branche und der Ethik. Zu diskutieren ist es müßig, da die Moral in den Kreisen schon längere eine andere ist als "beim Mann auf der Straße" - vielleicht beantwortet das Dein von Dir geäußertes Unverständnis. Leistung muss sich schon lohnen - aber stimmt der Abstand zwischen den Lohngruppen wirklich noch, wenn man mal von ganz oben guckt?

Der Vorstand eines DAX-Unternehmens sind keine Beamten. Überlege doch mal, wie viele Mitarbeiter LH hat, wie groß Umsatz und Gewinn sind und welche Verantwortung das ist.

Die Lufthansa ist kein Handwerks-Unternehmen mit zehn Angestellten, wo deine Sichtweise noch anwendbar wäre.
 
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Friemens

Erfahrenes Mitglied
23.01.2012
1.164
0
MUC
Der Vorstand eines DAX-Unternehmens sind keine Beamter. Überlege doch mal, wie viele Mitarbeiter LH hat, wie groß Umsatz und Gewinn sind und welche Verantwortung das ist.

Die Lufthansa ist kein Handwerks-Unternehmen mit zehn Angestellten, wo deine Sichtweise noch anwendbar wäre.

Ich glaube, dass Problem sind nicht die fähigen Manager, sondern die echten Nieten, die durch Verbindungen sei es durch McKinsey-Historie, Studentenverbindung, politische Parteien, Familienbande oder andere nicht-leistungsorientierte Kriterien in solche Positionen gekommen sind, Mio. kassieren und Unternehmen an die Wand fahren.
 
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trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Der Franz ist unbequem, aber so schlecht sind seine Ideen nicht.

Welche Ideen sind denn gut?

Vor vielen Jahren gab´s mal einen Pilotenstreik bei LH, trotzdem gingen viele Langstrecken planmäßig. Ein nichtstreikender 747 Kapitän wurde vom Reporter gefragt, warum er denn nicht streiken würde, die Antwort war: "gegen einen Jürgen Weber streike ich nicht"

Kannst du dir ähnliches bei Herrn Franz vorstellen? Ich nicht. Aber auch aus Aktionärssicht: ich finde derzeit wird die Marke ruiniert, damit auf Sicht das Vermögen der Eigentümer geschmälert. Aus Kundensicht? Dazu gibt´s massig Threads hier. Also nochmal, was macht der aus deiner Sicht gut?
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Scheitern kennt er schon

Es sei die Frage gestattet, ob er damals bei der Bahn wirklich gescheitert ist?

Er hat bei der Bahn das neue Preissystem, u.a. mit der Zugbindung und vergünstigten Preisen bei Online-Buchung gegenüber Schalterverkauf eingeführt und wurde deswegen - auf Druck der Medien und dann der Politik - raus geschmissen.

Heute ist dieses neue Preissystem ja eigentlich weitgehend akzeptiert und man dürfte den "Erfinder" deswegen eigentlich nicht als "Scheitern kennt er schon" titulieren.
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.563
6.140
Paralleluniversum
Aber auch aus Aktionärssicht: ich finde derzeit wird die Marke ruiniert, damit auf Sicht das Vermögen der Eigentümer geschmälert.

Hm, eigentlich wollte ich schreiben, dass sich der Aktienkurs der LH binnen einem Jahr verdoppelt hat. Das stimmt sogar, am 14.06.2012 war der Kurs bei 8.02€ (hm, wobei die Übersicht was von 7,88€ sagt...?). Heute steht er bei 16.09€.
DT.LUFTHANSA N Aktien-Chart | LHA.DE Interaktiv Chart - Yahoo! Deutschland Finanzen;
Dr. Franz ist seit 01.01.2011 Vorstandsvorsitzender.
Am 03.01.2011 stand die LH Aktie allerdings bei 16,85€
 

Matzinger

Erfahrenes Mitglied
19.06.2010
2.748
57
HAM, LAS, SIN
Aber auch aus Aktionärssicht: ich finde derzeit wird die Marke ruiniert, damit auf Sicht das Vermögen der Eigentümer geschmälert. Aus Kundensicht? Dazu gibt´s massig Threads hier. Also nochmal, was macht der aus deiner Sicht gut?

Das sehe ich auch so.

Meine Zwischenbilanz:
Markenimage -> auf dem Weg zur Zerstörung
Loyalität der Belegschaft -> großteils zerstört
Loyalität der Kunden -> auf dem besten Weg zur Zerstörung
Kundenzufriedenheit -> deutlich gesunken
Produktentwicklung -> zu langsam, eher hinterherlaufen als voran gehen

ABER: Die ganze Branche klagt über steigende Kosten etc. und ist nachweislich in einer Krise. Immerhin hat Franz die Swiss seinerzeit erfolgreich saniert und das war mit Sicherheit kein Blindflug, sondern eine große Leistung. Vielleicht ist Franz also genau der Richtige, um die Krise zu bewältigen. So ein Unternehmen zu führen ist ja doch etwas komplizierter als die neue C schneller einzubauen...

Sparen ersetzt keine Unternehmens-Strategie oder -Vision, da habe ich nur begrenztes Vertrauen in Franz & Co.
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Dr. Franz ist seit 01.01.2011 Vorstandsvorsitzender.
Am 03.01.2011 stand die LH Aktie allerdings bei 16,85€

Ist für den Aktionär nicht die Erwartung für die Zukunft entscheidend? Wie ein Unternehmen wertvoller wird dessen Reputation "zerstreikt", "ryanisiert" und "geNEKt" wird weiß ich nicht. Man wird sehen. Übrigens, Stunden nach einem OpUp in F würde ich LH auch positiver sehen ;):D
 

Super

Erfahrenes Mitglied
25.03.2013
585
3
Ich glaube kaum, dass sich Die Zeit Artikel von PR Agenturen vorschreiben lässt!


Wohl kaum, aber die Schleimspur ist doch nicht zu übersehen. Guten Journalismus stelle ich mir anders vor.

Hm, eigentlich wollte ich schreiben, dass sich der Aktienkurs der LH binnen einem Jahr verdoppelt hat. Das stimmt sogar, am 14.06.2012 war der Kurs bei 8.02€ (hm, wobei die Übersicht was von 7,88€ sagt...?). Heute steht er bei 16.09€.
DT.LUFTHANSA N Aktien-Chart | LHA.DE Interaktiv Chart - Yahoo! Deutschland Finanzen;
Dr. Franz ist seit 01.01.2011 Vorstandsvorsitzender.
Am 03.01.2011 stand die LH Aktie allerdings bei 16,85€


Davor war sie auch schon bei 25€ und außerdem schwankt sie im Vergleich zu anderen Unternehmen beträchtlich. Was sagt uns das jetzt?
 
Zuletzt bearbeitet:

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.563
6.140
Paralleluniversum
Ist für den Aktionär nicht die Erwartung für die Zukunft entscheidend? Wie ein Unternehmen wertvoller wird dessen Reputation "zerstreikt", "ryanisiert" und "geNEKt" wird weiß ich nicht. Man wird sehen.

Oh, mir als Aktionär der LH wäre eine langfristige stabile Kursentwicklung viel lieber. Und als ehemals begeisterter Passagier von LH noch mehr.
Würde auch gerne mal wieder ein paar Cent Dividende sehen. Aber mir ist eine gesunde Kasse lieber als eine Dividende.

Übrigens, Stunden nach einem OpUp in F würde ich LH auch positiver sehen ;):D

Oh, ich bin wahrlich kein Befürworter und Freund von Herrn Dr. Franz, keine Sorge.
Und natürlich freute ich mich über das OpUp, allerdings bin ich nach wie vor über die Vorgehensweise verwirrt und irritiert. Aber die Freude überwiegt, konnte ich wenigstens dadurch die durch die Umbuchung entstandenen unangenehmen Nebeneffekte einigermaßen ausbügeln.
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.821
3.114
FRA
Hmm, dann Dir ein herzliches Willkommen am Stamm-Tisch, denn ich schrieb hier weder von Nieten noch davon, dass sich jemand "auf unsere Kosten" die Taschen voll macht.

Ich schrieb von austauschbar.
Fast jeder ist das.
Ist X morgen weg, kann das übermorgen auch Y.

Daher sind Gehälter, die ein Vielfaches dessen betragen, was ein hart schuftender Mitarbeiter in ein und derselben Firma erhält, in meinen Augen ungerechtfertigt. Ab wann es zu hoch wird, ist eine Frage der Branche und der Ethik. Zu diskutieren ist es müßig, da die Moral in den Kreisen schon längere eine andere ist als "beim Mann auf der Straße" - vielleicht beantwortet das Dein von Dir geäußertes Unverständnis. Leistung muss sich schon lohnen - aber stimmt der Abstand zwischen den Lohngruppen wirklich noch, wenn man mal von ganz oben guckt?

Austauschbar sind wir doch alle. Es gibt kaum einen Menschen, der nicht austauschbar ist. Das Argument zählt nicht.

Nur eine DAX-Vorstand hat in meinen Augen eine Menge Verantwortung, da seine Entschedungen über das Wohl von vielen Tausend Mitarbeitern bestimmen. Daher finde ich die Gehälter im Vergleich auch in Ordnung. Anders sieht das bei irgendwelchen Leuten in der Finanzbranche aus, die letztlich nur rumzocken und auf dem Papier Gewinne generieren, ebenso bei vielen Musikern, Sportlern etc, insbesondere, wenn diese nicht einmal Vorbilder sind, wie ein Justin Bieber, der mit seinem Lambo durch Dubai bläst und sicher kein Vorbild für irgendwelche Teenager ist.
 

sentom

Erfahrenes Mitglied
14.03.2009
1.274
0
SZG
...ebenso bei vielen Musikern, Sportlern etc, insbesondere, wenn diese nicht einmal Vorbilder sind, wie ein Justin Bieber, der mit seinem Lambo durch Dubai bläst und sicher kein Vorbild für irgendwelche Teenager ist.

wenn ich das leben diverser persönlichkeiten nur aus der presse kenne, wäre ich mit solchen aussagen vorsichtig...
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.160
3.515
ZRH / MUC
Es sei die Frage gestattet, ob er damals bei der Bahn wirklich gescheitert ist?

Er hat bei der Bahn das neue Preissystem, u.a. mit der Zugbindung und vergünstigten Preisen bei Online-Buchung gegenüber Schalterverkauf eingeführt und wurde deswegen - auf Druck der Medien und dann der Politik - raus geschmissen.

Heute ist dieses neue Preissystem ja eigentlich weitgehend akzeptiert und man dürfte den "Erfinder" deswegen eigentlich nicht als "Scheitern kennt er schon" titulieren.

Das Franz/Brunotte-Preissystem wurde über Nacht abgeschafft mit dem Slogan "wir haben verstanden".

Lediglich die vergünstigten Preise bei Zugbindung, die den "Sparpreis" und den "Supersparpreis" abgelöst haben sind geblieben, sind aber wie die Vorgängertarife nur für flexible Wenigfahrer attraktiv. Die am meisten geschundenen Fahrgäste, die Wochenpendler, haben ihre BahnCard 50 wieder. Deren Besitzer hat ja die Abteilung Franz in einem Interview als "Randgruppe" bezeichnet.
 

Super

Erfahrenes Mitglied
25.03.2013
585
3
Durch die BC 50 spart mein Arbeitgeber allein für mich 1.000€ pro Jahr. Wenn man das jetzt mal mit allen Mitarbeitern hochrechnet kommt man auf mehr als 2.000€ insgesamt.