Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
960
843
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Wann wird den in Deutschland das nächste neue/alte AKW ans Netz gehen?
Wann wird den in der EU ein nach 2010 genehmigtes AKW ans Netz gehen?

Alles fragen ohne Antworten.

Wie lang sind den nun Bauzeiten (Planung/Genehmigung/Realisierung in der EU, in Asien oder in den USA?
Was kostet den nun ein neues AKW im gesamten Lebenszyklus?

Hier gibt es antworten, die sind aber nicht zufriedenstellend. Und der Grund für die weltweite Abkehr von der Atomkraft. (Auch wenn man sich hier und da verständigt eventuell vielleicht irgendwie mal ein neues AKW ins Auge zu fassen, sind das doch alles nur Strohfeuer, die Fakten sehen hier nunmal anders aus)

Der Abgesang auf die Kernspaltung hat bereits 2000 begonnen. Gerade bis 2050 wird sich die Leistung am Netz mehr als halbieren. (Also nicht nur der Anteil an an der weltweiten Energieversorgung sondern an der installierten Leistung) Das ist „leider“ Fakt und physikalische Realität, selbst mit der 2ten LTO. Bereits 2020 liefen mehr als 1/3 der weltweiten AKW am Netz bereits in der ersten oder sogar zweiten Verlängerung. Bei einem Großteil gibt es keine Ambitionen einer Verlängerung. Und jedes Jahr kommen alte Standorte dazu. https://www.reuters.com/business/energy/nuclear-life-extension-plans-tested-by-obsolete-components-2023-04-05/#:~:text=Life extensions&text=At the end of 2020,, the OECD-NEA says.

In der Energiebranche wird schon ein recht überschaubares Taschengeld bezahlt, bei einer sterbenden Sparte der Energiebranche sind die Zukunftsaussichten mehr als dürftig. Aber die Einschätzung über die Höhe des Salair ist ja eher subjektiv. Zumal wenn damit ein erzwungener Standortwechsel verbunden ist. 😂
 
Zuletzt bearbeitet:

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
960
843
Das größte Problem ist und bleibt die Finanzierung. Privates Kapital scheut sich aktuell bei allen Projekten und nach der EXIM (USA) und World Bank, gibt nun die EIB (EU) der Atomfinanzierung eine Absage! Dies hat sie erst letzte Woche auf dem Summit noch einmal untermauert und hat von der EU Präsidentin Rückhalt für die Entscheidung erhalten.

„In short, the EIB’s nuclear financing strategy will not change fundamentally before 2030, said Valérie Faudon, general delegate of the French nuclear energy association Sfen.“
Die Banken sagen ganz klar.
„From now on, “it is up to the industry to push”, in other words, to motivate the financing of nuclear power, Desbazeilles argued.“

Finanzpolitisch ist das auch die richtige Entscheidung, da man sich nicht von dieser unwirtschaftlichen Sparte erpressen lassen will. Wie diese Sparte mit Projekten und Problemen umgeht, sieht man an Hinkley, Flamanville, Finnland, VAE, Vogtle usw. usf.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
2.559
2.513

Oranienburg geht der Strom aus. Das passiert eben, wenn man KKW und danach die Kohle-Stromanlagen abschaltet, weil man CO2 und Kosten sparen will und denkt, dass das die EE schon auffangen werden. Ist ja Sommer.

Zitat
"Zum erhöhten Strombedarf habe unter anderem .....der Zuzug von Neubürgern nach Oranienburg sowie der verstärkte Einbau von Wärmepumpen geführt,...."
"...m das Stromnetz in Oranienburg weiter stabil zu halten, können die Stadtwerke ab sofort keine Neuanmeldungen oder Leistungserhöhungen von Hausanschlüssen mehr genehmigen“, teilen die Stadtwerke mit. Dies betreffe nicht nur den Anschluss von Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur: „Auch neue Gewerbe- und Industrieflächen können derzeit nicht an das Netz angeschlossen und mit Strom beliefert werden..."
"Doch sollten Versorgungsprobleme wie im Fall Oranienburg künftig öfter auftreten, könnte die planmäßige Überschreitung von Leistungsgrenzen den Stadtwerken als lokalen Netzbetreibern noch böse auf die Füße fallen."
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
16.762
14.155
FRA
Die ukrainische Militärführung befürchtet in den kommenden Tagen in dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja eine sogenannte Operation unter falscher Flagge. Die Verantwortung für die nicht näher beschriebenen Aktion solle der Ukraine anschließend in die Schuhe geschoben werden, schrieb der Generalstab in Kiew am Sonntag auf Facebook. „Russland ist der einzige Terrorist auf der Welt, der ein Kernkraftwerk als Geisel hält und es benutzt, um die Ukraine und die ganze Welt zu erpressen.“ Niemand außer Russland habe die Welt jemals so nahe an den Rand einer vorsätzlichen atomaren Katastrophe gebracht.

Das mit einer Leistungsfähigkeit von knapp sechs Gigawatt potenziell größte Atomkraftwerk Europas wurde kurz nach Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine von russischen Truppen besetzt – und später vermint. Mehrfach geriet es unter Beschuss, worauf international die Sorge vor einem Atomunglück stieg. Beide Kriegsparteien werfen sich gegenseitig immer wieder vor, einen Vorfall am AKW provozieren zu wollen. Alle sechs Reaktoren sind inzwischen im Kaltzustand:

 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
4.430
2.536
FRA
Die ukrainische Militärführung befürchtet in den kommenden Tagen in dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja eine sogenannte Operation unter falscher Flagge. Die Verantwortung für die nicht näher beschriebenen Aktion solle der Ukraine anschließend in die Schuhe geschoben werden, schrieb der Generalstab in Kiew am Sonntag auf Facebook. „Russland ist der einzige Terrorist auf der Welt, der ein Kernkraftwerk als Geisel hält und es benutzt, um die Ukraine und die ganze Welt zu erpressen.“ Niemand außer Russland habe die Welt jemals so nahe an den Rand einer vorsätzlichen atomaren Katastrophe gebracht.
Hoffentlich haben wir in der nächsten Zeit starke Westwinde und regnerisches Wetter.
 
Zuletzt bearbeitet:

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
7.032
7.429
der Ewigkeit
Robert, nebenberuflicher Wirtschaftsminister,
lebt anscheinend immer noch in seiner Kinderbuch-Blase
und meint, weiter Geschichten sich ausdenken und erzählen zu können.

Gelingt nicht, Ökonomen und Wirtschaftsweisen treiben ihn mit belastbaren Fakten
vor sich her - was allerdings bei dem Mann nicht schwer ist.

„Anstatt selbst kostengünstigen Atomstrom zu produzieren, importieren wir nun
verstärkt Strom aus dem Ausland,
ironischerweise oftmals auch Atomstrom aus Frankreich“, so Frondel.

Brisante Fakten ein Jahr nach dem AKW-Aus

„Wohlstandsverlust in Milliarden-Höhe“


 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
11.284
8.739
IAH & HAM
Oranienburg geht der Strom aus. Das passiert eben, wenn man KKW und danach die Kohle-Stromanlagen abschaltet, weil man CO2 und Kosten sparen will und denkt, dass das die EE schon auffangen werden. Ist ja Sommer.

Texas geht der Strom aus, trotz AKWs.....



 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
2.559
2.513


Obwohl uns ohne Unterlass versichert wird, dass Solar- und Windenergie inzwischen die günstigsten Stromerzeugungsarten seien, mussten die Regierungen in aller Welt im vergangenen Jahr 1,8 Billionen Dollar für den Wandel hin zu grünerer Energie ausgeben. „Wind und Sonne sind bereits deutlich billiger als Kohle und Öl“, rechtfertigt US-Präsident Biden bequemer Weise die Ausgaben von Hunderten von Milliarden Dollar für grüne Subventionen.

Auch das Bundeswirtschaftsministerium hat wenig Interesse daran, die tatsächlichen Kosten der Energiewende darzulegen. Stattdessen wird suggeriert, dass „Sonne und Wind kostenlos zur Verfügung stehen“ und deren Grenzkosten somit „zum Teil bei null“ lägen.

In der Tat ist die Behauptung, dass Wind- und Solarenergie am billigsten sind, ein Argument, das von grünen Lobbyisten, Aktivisten und Politikern auf der ganzen Welt verwendet wird. Leider ist diese Behauptung, wie die enormen Subventionen zeigen, äußerst irreführend.


Wind- und Solarenergie erzeugen nur dann Strom, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht. In der übrigen Zeit ist ihr Strom unendlich teuer und es wird ein Back-up-System benötigt. Das ist der Grund, warum die weltweite Elektrizitätsversorgung nach wie vor zu fast zwei Dritteln von fossilen Brennstoffen abhängt – und warum wir bei den derzeitigen Trends noch ein ganzes Jahrhundert davon entfernt sind, fossile Brennstoffe aus der Stromerzeugung zu verbannen.

Der erste Grund, warum die Behauptung, der Strom sei am billigsten, falsch ist, liegt in der Unbeständigkeit der grünen Energie. Stellen Sie sich vor, morgen käme ein solarbetriebenes Auto auf den Markt, das billiger ist als ein Benzinfahrzeug. Das klingt verlockend, bis Sie feststellen, dass das Auto nachts oder bei bedecktem Himmel nicht fährt. Wenn Sie das Auto kaufen würden, bräuchten Sie immer noch ein Benzinfahrzeug als Reserve. Sie müssten also für zwei Autos bezahlen.

So ist es mit den erneuerbaren Energien. Moderne Gesellschaften brauchen Strom rund um die Uhr, sodass unzuverlässige und unstete Solar- und Windenergie hohe, oft versteckte Kosten verursacht. Für reiche Länder, die bereits fossile Kraftwerke gebaut haben und einfach mehr davon als Reserve einsetzen können, ist dies ein geringeres Problem. Es wird jedoch den Strom teurer machen, da die intermittierenden erneuerbaren Energien auch alles andere intermittierend machen.

Aufstrebende Industrienationen setzten auf fossile Brennstoffe​

Aber in den ärmsten Ländern, in denen der Strom knapp ist, gibt es kaum eine Infrastruktur für fossile Energieträger. Klimabesorgt-heuchelnde reiche Länder weigern sich, die dringend benötigte Energie aus fossilen Brennstoffen in den Entwicklungsländern zu finanzieren. Stattdessen bestehen sie darauf, dass die Menschen mit unzuverlässiger grüner Energie versorgt werden, die nicht in der Lage ist, Wasserpumpen oder landwirtschaftliche Maschinen zu betreiben, um die Bevölkerung aus der Armut zu befreien.

Es wird oft berichtet, dass große, aufstrebende Industrienationen wie China, Indien, Indonesien und Bangladesch immer mehr Strom aus Sonnen- und Windenergie beziehen. Aber diese Länder beziehen viel mehr neuen Strom aus Kohle.

Im vergangenen Jahr produzierte China mehr zusätzlichen Strom aus Kohle als aus Sonnen- und Windenergie. In Indien war es dreimal so viel, während Bangladesch 13-mal mehr Kohlestrom bezog als aus grünen Energiequellen, und Indonesien erstaunliche 90-mal mehr. Wenn Solar- und Windenergie wirklich billiger wären, warum sollten diese Länder sich die Chance entgehen lassen? Weil es auf die Zuverlässigkeit ankommt.

Bei der üblichen Messung der Kosten für Solarenergie wird die Unzuverlässigkeit einfach ignoriert und der Preis angegeben, wenn die Sonne scheint. Das Gleiche gilt für die Windenergie. Die Kosten für Windenergie sind in der Tat etwas niedriger als für jede andere Stromquelle. Die amerikanische Energieinformationsbehörde (Energy Information Administration) beziffert den Preis für Solarenergie auf 3,6 US-Cent pro kWh, knapp vor Erdgas mit 3,8 US-Cent.

Bezieht man jedoch die Kosten für die Zuverlässigkeit mit ein, explodieren die tatsächlichen Kosten – eine nach dem Peer-Review-Verfahren veröffentlichte Studie zeigt einen Anstieg um das 11- bis 42-fache, sodass die Solarenergie bei Weitem die teuerste Stromquelle ist, gefolgt von der Windenergie.

Teure Stromspeicher notwendig​

Die enormen zusätzlichen Kosten ergeben sich aus der Notwendigkeit der Speicherung. Strom wird auch dann benötigt, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, doch unsere Batteriekapazität ist völlig unzureichend. Studien zeigen, dass es in Deutschland im Winter Dunkelflauten von bis zu fünf Tagen gibt, in denen weder Sonne noch Wind Energie liefern. Daraus ergibt sich, dass Batterien für mindestens 120 Stunden benötigt werden – und der tatsächliche Bedarf noch höher ist, da Dürreperioden wiederkehren können, bevor die Speicher wieder gefüllt sind.

Eine neue Studie, die sich mit den Vereinigten Staaten befasst, zeigt, dass die USA in der Lage sein müssten, den Strombedarf von fast drei Monaten zu speichern, um 100 Prozent Solar- oder Windstrom mit ausreichender Reserve zu erzeugen. Derzeit gibt es Batteriespeicher für sieben Minuten.

Allein die Bezahlung der Batterien würde die USA das Fünffache ihres derzeitigen BIP kosten. Und wenn die Batterien nach nur 15 Jahren ablaufen, muss das Investment wiederholt werden. Weltweit würden sich die Kosten für ausreichende Batterien auf das zehnfache des globalen BIP belaufen, wobei alle 15 Jahre eine neue Rechnung fällig würde.

Der zweite Grund, warum die Behauptung des günstigen grünen Stroms falsch ist, liegt darin, dass sie die Kosten für das Recycling verbrauchter Windturbinenflügel und ausgedienter Solarpaneele außer Acht lässt. Schon jetzt ist eine Kleinstadt in Texas überfüllt mit Tausenden von riesigen Flügeln, die nicht recycelt werden können. In armen Ländern Afrikas werden Solarmodule und ihre Batterien bereits einfach weggeworfen, wobei giftige Chemikalien in den Boden und die Wasserversorgung gelangen.

Aufgrund der Lebensdauer von nur wenigen Jahrzehnten und des Drucks der Klimalobby, noch deutlich stärker in Solar- und Windkraft zu investieren, wird sich diese Situation nur noch verschlimmern. Eine Studie zeigt, dass allein diese Müllkosten das tatsächliche Preisschild der Solarenergie verdoppelt.

Wenn Solar- und Windenergie wirklich günstiger wären, würden sie die fossilen Brennstoffe ersetzen, ohne dass es eines großen Anschubs von Politik und Industrie bedürfte. Wollen wir den Klimawandel in den Griff bekommen, müssen wir stattdessen viel mehr in die Forschung und Entwicklung von emissionsarmer Energie investieren.

Nur ein deutlicher Technologieschub kann die notwendigen Durchbrüche bringen – beispielsweise bei der Reduzierung des Mülls, der Verbesserung der Batteriespeicherung und der Effizienz, aber auch bei anderen Technologien wie der modularen Kernenergie – die Energiequellen mit geringem CO₂-Ausstoß wirklich billiger als fossile Brennstoffe machen werden. Bis dahin sind Behauptungen, dass Wind und Sonne die fossilen Brennstoffe bereits überflügelt haben, reines Wunschdenken.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
960
843
Aus der Studie

„Und wenn die Batterien nach nur 15 Jahren ablaufen“
Reicht um die Ergebnisse einzuordnen, oder?
Lustig ist auch das man in der Studie einzig von chemischen Speichern und den darauf resultierenden Kosten „argumentiert“ 😂
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
2.559
2.513
Aus der Welt und Südeutschen:

"Überschüssiger Ökostrom aus Deutschland soll in Norwegens Stauseen gespeichert werden – um bei Strommangel wieder zurückzufließen. Doch dort wächst der Widerstand gegen die zugedachte Rolle. Eine Abkopplung von den teuren europäischen Strompreisen hätte für Deutschland direkte Folgen.

Kunden des schwedischen Einrichtungshauses Ikea sollten sich nicht wundern, falls ihnen zur Standleuchte „Kinnahult“ oder zur Hängelampe „Högvind“ bald noch ein passender Liefervertrag für „Strøm“ dazugelegt wird: Original skandinavischer Ökostrom für den preis- und umweltbewussten Lampenkäufer.
Jedenfalls baut der führende Ikea-Vertrieb Ingka-Group jetzt gemeinsam mit Partnern den ersten Meereswindpark Sørlige Nordsjø II vor der norwegischen Küste. Das Milliardenprojekt ist der erste Schritt Norwegens hin zu den geplanten 30 Gigawatt Offshore-Leistung, mit denen sich das Land weiter elektrifizieren will.
Ob die grünen Kilowattstunden norwegischer „Elektricitet“ auch an Kunden in Deutschland fließen, ist zuletzt allerdings wieder unsicher geworden. Denn die Norweger sehen Stromexporte inzwischen zunehmend kritisch.

„Über diese Kabel exportieren wir unseren Strom nach Europa – und importieren die hohen Preise“, gab der norwegische Strompreisaktivist Olav Sylte unter anderem dem „Spiegel“ zu Protokoll. Das einträgliche Geschäft mit den Stromexporten sorgt auf einmal für heftige Debatten im Parlament. Im 5,5-Millionen-Volk rumort es, die Regierung in Oslo ist alarmiert.
Auch die Bundesregierung sollte alarmiert sein. Denn lange Jahre wurde Norwegen von deutschen Energiewendeplanern als „Batterie der Energiewende“ betrachtet. Überschüssige Wind- und Solarenergie aus Deutschland sollte als Pumpenstrom nach Skandinavien geleitet werden, um Stauseen zu befüllen. Bei Strommangel in Deutschland sollte die in den Pumpspeichern geparkte Energie dann wieder zurückfließen.
Zu diesem Zweck wurde das nordische Königreich direkt mit Dithmarschen in Schleswig-Holstein verbunden: Das 620 Kilometer lange Stromkabel „Nordlink“ nimmt jedoch bislang kaum deutschen Ökostrom auf, wie jüngst auch der „NDR“ berichtete.

Norwegen als Fixpunkt in der Energiepolitik​

Weil Elektrizität in Deutschland teuer bezahlt wird, exportieren die Norweger viermal mehr Strom, als sie über das Handelskabel importieren. Was für die norwegischen Exporteure ein gutes Geschäft ist, treibt freilich die inländischen Knappheiten und damit die Strompreise nach oben. Die Nachfahren der Wikinger werden darüber ungehalten.
Weitere Kabelprojekte wurden deshalb abgesagt. Die Pläne für „Northconnect“, ein ebenfalls mehr als 600 Kilometer langes Kabel zwischen Norwegen und Schottland wurden von Oslo endgültig ad acta gelegt. Auch der Offshore-Windpark Sørlige Nordsjø II wurde einst als Hybrid-Kraftwerk geplant, das sowohl mit Norwegen als auch mit Deutschland verknüpft ist. Doch die Deutschland-Trasse wurde storniert, die Windräder auf hoher See liefern künftig nur nach Norwegen. Wenn überhaupt wird es „Strøm“ also vorerst nur für skandinavische Ikea-Kunden geben.
So wie Deutschland gegenüber China eine Strategie der Abkopplung betreibt, „De-Risking“ genannt, betreibt Norwegen eine Strategie der Risikominimierung gegenüber der Hochpreis-Region EU. Auf Deutschland, den unmittelbaren „elektrischen Nachbarn“, hat das direkte Auswirkungen. Jüngst hat Oslo einen Kontrollmechanismus etabliert, der Stromexporte über „Nordlink“ im Notfall einschränken kann.

Norwegen war für Deutschland zuletzt der neue Fixpunkt in der Energiepolitik geworden. Das rohstoffreiche Land ist zum einen fest eingeplant als Lieferant für Öl und Gas, erst recht seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Und tatsächlich sind die Liefermengen fossiler Brennstoffe aus Norwegen in den vergangenen beiden Jahren deutlich gestiegen.
Zum anderen gilt das Königreich aber auch als Möglichmacher der Energiewende hierzulande. Denn 98 Prozent des produzierten Stroms in Norwegen stammen nach Regierungsangaben aus erneuerbaren Energien, allen voran aus Wasserkraft. Schon seit Jahrzehnten wird damit deutlich mehr Strom produziert als von der eigenen Bevölkerung ge- und verbraucht wird. So war es jedenfalls bislang.
Weiterhin haben beide Länder eine strategische Partnerschaft über den Bau einer Pipeline für die Lieferung von Wasserstoff geschlossen, mit dem in Deutschland die Dekarbonisierung der eigenen Industrie vorangetrieben werden soll. Und als Abnehmer von CO₂ bietet sich Norwegen ebenfalls an. Das klimaschädliche Gas soll in norwegischen Küstengewässern per sogenannter CCS-Technologie unter dem Meeresboden verpresst werden.

„Strom ist zum Tagesgespräch geworden in Norwegen“​

Doch was sich grundsätzlich nach einer idealen Partnerschaft anhört, ist längst nicht mehr kritiklos. In Norwegen jedenfalls regt sich Widerstand. „Billiger Strom wird hier als öffentliches Gut gesehen, das praktisch nichts kosten darf“, weiß Michael Kern, der Geschäftsführer der Deutsch-Norwegischen Handelskammer (AHK) in Oslo. Zuletzt aber sei der Strom auch in Norwegen nicht mehr so billig gewesen wie gewohnt.
„Insbesondere im Süden, wo die großen Seekabel liegen, sind die Preise deutlich gestiegen“, berichtet Kern am Rande einer Delegationsreise anlässlich der weltgrößten Industrieschau Hannover Messe. Die Rede ist von zeitweise dem Fünffachen im ersten Jahr des Ukraine-Krieges. „Strom ist deswegen zum Tagesgespräch geworden in Norwegen.“
Zwar sind die Preise mittlerweile wieder gesunken, das alte Niveau haben sie laut AHK-Vertreter Kern aber nicht wieder erreicht. Und das dürfte auch so bleiben. Zumal die Überdeckung bei der Stromproduktion in Norwegen dahinschmilzt angesichts der voranschreitenden Elektrifizierung von Wirtschaft und Verkehr.

Schon 80 Prozent aller neu zugelassenen Pkw in Norwegen sind E-Autos. Dazu gibt es strenge CO₂-Vorgaben für den Schiffs- und Fährverkehr in den vielen Fjorden. Und auch die Unternehmen sollen möglichst schnell emissionsfrei produzieren, selbst die Ölplattformen sollen absehbar elektrifiziert sein.
„Wir müssen wegkommen von den fossilen Energien – und das schnell“, sagt Jan Christian Vestre, bislang Wirtschaftsminister und nach einer Kabinettsumbildung künftig zuständig für das Ressort Gesundheit. Denn das Geschäft sei nicht nachhaltig. Und Europa habe schon genügend Jahre verloren.

Zweifel an zuverlässiger Wasserkraft​

Laut einer Marktanalyse des staatlichen norwegischen Netzbetreibers Statnett steigt der Strombedarf in Norwegen dadurch derart stark und schnell, konkret von 140 auf 164 Terawattstunden, dass sich der bisherige Angebotsüberschuss ab 2027 zu einer Unterdeckung umkehrt, das Land also auf Nettoimporte angewiesen sein wird.
Ohnehin schwant manchem, dass Wasserkraft nicht mehr lange eine zuverlässige Energiequelle sein wird, falls sich der Klimawandel so beschleunigt wie von einigen befürchtet. Mehren sich die Dürresommer auch in Norwegen, wird der 90-Prozentanteil Wasserkraft zur Belastung.
Kein Wunder, dass selbst in dem Ökostrom-Paradies Forderungen der Industrie laut werden, auch auf die neue Generation kleiner Atomkraftwerke zu setzen, die derzeit unter dem Namen „Small Modular Reactors“ (SMR) in vielen Ländern entwickelt werden.

„Die Nachfrage nach grünem Strom ist um ein Vielfaches größer als die Menge, die wir produzieren können“, sagt Vestre. Die Regierung wolle dem Mangel allerdings zuerst mit dem Ausbau der Windkraft begegnen, kündigt Vestre an: „Wir wollen die Kapazitäten daher in den nächsten beiden Dekaden verdoppeln.“
Geplant sind neue Kapazitäten von mindestens 30 Gigawatt. Dafür sollen rund 1500 schwimmende Windkraftanlagen auf der Nordsee installiert werden. Die aktuelle Regierung – ein Minderheitskabinett aus der sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Zentrumspartei – hebt sich damit von der Vorgängerregierung ab, die Windräder an Land aufstellen wollte, schnell und zahleich.
„Die Menschen sind wahnsinnig geworden und wollten das nicht in unserer wunderbaren Natur haben“, beschreibt Vestre. Die Energiewende – der Minister nennt das deutsche Wort, während er ansonsten Englisch spricht – könne nur mit Akzeptanz funktionieren. „Wir müssen den Menschen zuhören und sie mitnehmen“, lautet Vestres Botschaft.

Angeschoben wird die Transformation und den Ausbau der Windenergie mit Mitteln aus dem Verkauf von Öl und Gas, der Norwegen ohnehin reich gemacht hat. Auf rund 1,5 Billionen Euro wird der norwegische Staatsfonds geschätzt, der zuletzt eine Rendite von rund 200 Milliarden Euro eingefahren hat.
Dass die Ökowende durch den Verkauf fossiler Energien erst möglich wird, erscheint paradox. Doch der Minister Vestre sieht keinen anderen Weg: „Der Umbau funktioniert nicht über Nacht.“
 

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
7.032
7.429
der Ewigkeit
Wasser auf die Mühlen der vielen Atomkraftbefürworter (60%)
in Deutschland,.
Es ist halt bewiesen, dass die Atomkraftwerke rein aus ideologischen
Gründen abgeschaltet wurden.
Positiv ist, dass die Wahrheit vor den nächsten Wahlen
rauskommt und die nächsten Sargnägel für die verblendeten Grünen
bedeuten.

Hervorragend, dass die ideologisch verblendeten Phrasendrescher so demaskiert werden.


Vertuschen, verschweigen, tricksen!
So bog sich Habecks Ministerium das AKW-Aus zurecht

Freigeklagte Akten enthüllen Unglaubliches

Was nicht passt, wird passend gemacht ...


Bei der Entscheidung über das AKW-Aus setzten sich die Spitzen von zwei Ministerien offensichtlich über den Rat der eigenen Fachleute hinweg.
Konkret geht es um die Häuser von Wirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) und Umweltministerin Steffi Lemke (56, Grüne).

Neue Dokumente, die das Magazin „Cicero“ eingeklagt hat und BILD vorliegen,
beweisen: Die zuständigen Beamten im Wirtschafts- und Umweltministerium (für nukleare Sicherheit zuständig) lehnten
das Aus ab.
Sie plädierten stattdessen dafür, die Vorteile des Weiterbetriebs gründlich zu prüfen.

U.a. schrieben die Habeck-Beamten am 3. März 2022: Durch die „geringen variablen Kosten“
beim Weiterbetrieb der drei letzten AKW „könnten die Strompreise in vielen Stunden sinken“.
Denn: Atomstrom zähle zu den günstigsten Stromarten. Er „verdrängt häufig Gaskraftwerke“, die teurer produzierten.

ABER:
Davon ist im entscheidenden Papier, in dem das Atom-Aus begründet wird,
nichts zu lesen. Habeck will sogar neue Gaskraftwerke errichten lassen.


Da sich die Kernenergie mit sehr geringen variablen Kosten am unteren Ende der Merit-order einordnet,
verdrängt ihr Einsatz teurere Grenzkraftwerke aus der
Merit-Order.
Da die Residuallast vor allem in den Monaten Januar und Februar
besonders höch ist, ist zu erwarten, dass die Kernenergie häufig Gaskraftwerke
verdrängt.
Dadurch könnten die Strompreise in vielen Stunden sinken.

Die Experten schrieben außerdem: Würden die AKW weiter laufen,
müsse weniger Strom z.B. ins Ausland verschenkt werden („Redispatch“).

Auch dieser Punkt wurde später unterschlagen.
Bittere Folge: Engpässe im Stromnetz verursachten 2023 deutlich mehr Abschaltungen von Stromanlagen.

Weiterbetrieb mit nuklearer Sicherheit vereinbar (y)

IIm Umweltministerium schrieben die zuständigen Experten am 1. März 2022:
Ein AKW-Weiterbetrieb sei mit der „nuklearen Sicherheit“ vereinbar. Bedeutet: keine Sicherheitsbedenken.


Am 1. März entstand ein Vermerk, der drei Szenarien diskutierte,
„die mit der Aufrechterhaltung der nuklearen Sicherheit vereinbar wären“

ABER:
Dieser Passus wurde von Gerrit Niehaus gestrichen.
Niehaus ist ein Anti-Atom-Urgestein, zehn Jahre im grün-geführten Umweltministerium in Baden-Württemberg, seit 2021 in der Atomaufsicht des Bundesumweltministeriums (Abteilung S „Nukleare Sicherheit, Strahlenschutz“).

Unfassbar:
Im Vermerk vom 3. März 2022 hieß es dann: Eine Laufzeitverlängerung sei „aus Gründen der nuklearen Sicherheit abzulehnen“.

Laufzeitverlängerungen deutscher Atomkraftwerke

Bewertung der Sicherheit Die Abteilung S (Nukleare Sicherheit, Strahlenschutz) kommt zu dem Ergebnis,
dass die Verlängerung der Laufzeit der drei noch laufenden Atom- kraftwerke über den gesetzlich festgelegten und planerisch zugrunde ge-
legten 31.12.2022 hinaus sicherheitstechnisch nicht vertretbar ist.

„Nicht vertretbar“ – der Vermerk wurde intern komplett verändert

Ein entsprechendes Schreiben ging ebenfalls an Habecks Staatssekretär Graichen („noch keine förmliche Zulieferung und nur für Dich“).

Graichen fertigte auf Grundlage der verdrehten Fakten sein brisantes Fazit: Laufzeitverlängerung nicht zu empfehlen!
Doch das Papier war für Niehaus wiederum fehlerhaft! Das schreibt Niehaus an seinen Staatssekretär Stefan Tidow.

Gerrit.jpg

Selbst für eingefleischte Kernkraft-Gegner wie Gerrit Neuhaus war das Graichen-Papier nicht tragbar – doch die Kritik wurde weggewischt

ABER: Bevor wichtige Korrekturen übernommen werden konnten, wurde das Papier von Graichen schon längst an Minister Robert Habeck geschickt.

Habeck bedankte sich dafür („famoses Papier“), ließ am 8. März die wichtigsten Fragen und Antworten zum AKW-Aus veröffentlichen. Mit dem klaren Fazit: keine Laufzeitverlängerung.

︎Unions-Fraktions-Vize Jens Spahn (43) zu BILD:
„Die Abschaltung der Kernkraftwerke wurde offensichtlich mit großer ideologischer Energie betrieben.
Das Wohl der Grünen wurde bewusst über das Wohl des Landes gestellt.
Und das sollte dann im Nachgang auch noch vor der Öffentlichkeit vertuscht werden.“


Quelle BILD & Cicero, wer sonst?!

GrüneLügner.jpg
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
960
843
Ohh nein welche Verwunderung.
Die Grünen/SPD/FDP wollten den gesetzlichen Atomausstieg. (Laut Abstimmung im Bundestag)
Die FDP ist gegen ein Tempolimit.
Die AfD ist gegen Zuwanderung.
Die CSU will Kreuze in allen öffentlichen Gebäuden.
Aber für was steht die CDU nochmal?
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
16.762
14.155
FRA
Der Bericht legt nahe, dass Minister Habeck von den „eigenen Leuten“ massiv getäuscht wurde und im Wirtschafts- und Umweltministerium der „grüne Filz“ herrscht:

 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.088
7.145
Ohh nein welche Verwunderung.
Die Grünen/SPD/FDP wollten den gesetzlichen Atomausstieg. (Laut Abstimmung im Bundestag)
Die FDP ist gegen ein Tempolimit.
Die AfD ist gegen Zuwanderung.
Die CSU will Kreuze in allen öffentlichen Gebäuden.
Aber für was steht die CDU nochmal?
Die CDU will kein Bürgergeld, sondern jeder soll gefälligst arbeiten gehen, wer die depressiven Alkoholiker die keinen Bock auf Arbeit haben einstellen soll ist jedoch zweitrangig.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
4.430
2.536
FRA
Der Bericht legt nahe, dass Minister Habeck von den „eigenen Leuten“ massiv getäuscht wurde und im Wirtschafts- und Umweltministerium der „grüne Filz“ herrscht:

Leider hinter der Bezahlschranke.