Erfahrungsaustausch: Folgen eines falsch-positiven Corona-Tests

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madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
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Bonn
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Mit der steigenden Anzahl von Tests wird es sicher auch mehr Fälle von falsch-positiver Tests geben. Ich dachte, dass es sich daher lohnt, die Erfahrungen hier zu teilen.

Ich möchte keine Grundsatzdiskussion über Corona oder Testverfahren, o.Ä. starten. Mir geht es um die Diskussion der Folgen eines entsprechenden Tests und welche Erfahrungen Ihr gemacht habt.

Hier ist meine von den letzten Tagen:
Mich hat es diese Woche erwischt und uns den Urlaub verhagelt. Zum Glück war es noch in Deutschland, aber die Folgen schon ordentlich.

Ich hatte Mittwochmorgen noch einen Antigen-Selbsttest gemacht, da ich nach Wochen der Abstinenz ins Büro musste. Dieser ist negativ ausgefallen. Am Mittwoch habe ich abends bei Centogene einen PCR-Test machen lassen.

Donnerstagmorgen kam als Zwischenbefund, dass dieser maschinell nicht auswertbar sei und ein neuer Test gestartet wird. Dann kam Donnerstagnachmittag die Info, dass der Test positiv ist, jedoch mit einer geringen Viruslast und das Ergebnis erneut bestätigt werden soll. Jedoch konnte das Ergebnis nicht unabhängig bestätigt werden, so dass ein erneuter Test empfohlen wurde. Dennoch wurde ich erstmal als positiv ans Gesundheitsamt gemeldet und musste mich in Quarantäne begeben.

Das war es dann schon einmal mit dem Urlaub.

Am Abend habe ich das Gesundheitsamt auch nicht mehr erreicht.

Am nächsten Morgen habe ich dann mit dem Gesundheitsamt bei uns telefoniert. Nach Rücksprache mit den Kollegen sollte ich einen erneuten PCR-Test im Testzentrum des Kreises machen. Dieser sollte dann die Grundlage für das weitere Vorgehen darstellen, da der erste PCR-Test nicht eindeutig war.
Heute Morgen kam dann das negative Testresultat des erneuten PCR-Tests.

Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt besteht aufgrund des negativen PCR-Test keine Quarantäne, o.Ä.

Stornokosten für Unterkunft sind dank Kulanz der Vermieter nicht eingetreten. Die Flugtickets setzten wir für andere Flüge ein. Den Rest konnten wir problemlos stornieren. Es ist zwar schade, um die Reise. Wir hatten lange überlegt, ob wir fahren. So wurde uns die Entscheidung abgenommen.
 

FlugFanatiker

Erfahrenes Mitglied
18.11.2018
1.080
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Bittere Sache, bittere Erfahrung! Die auch zeigt, zu welchen Gefahren es kommen kann, wenn man durch die jetzt eingeführte Testpflicht vor bzw. zum Rückflug nach Deutschland im Ausland falsch-positiv getestet wird. Zumal man dort aufrgrund etwaiger anderer Gesetze, sowie der Sprachbarriere ggf. bestimmt nicht so einfach und schnell aus dem Schlamassel herauskommt, und währenddessen im Ausland in Quarantäne festhängt.
 

madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
1.505
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Bonn
Das denke ich auch, wenn es einen im Urlaub erwischt.

Für mich ist die Folge, dass ich bei der Rückkehr nach D immer erst einen Antigen-Test machen würde. Wenn dieser positiv ist, dann würde ich erst einen PCR-Test machen. Die Wahrscheinlichkeit für zwei false-positive, sollte dann geringer sein.

Gerade da der PCR als Gold-Standard gilt, wird es bei einem positivem Test echt schwierig.

In Bezug auf das Thema Kommunikation: der Kontakt mit dem Gesundheitsamt war professionell und freundlich. Die Diskussion auf Basis des Befunds hätte ich in Englisch gut, auf französisch gerade noch hinbekommen. In anderen Sprachen wäre ich Game Over. Ich hoffe, dass ich dann bald auch geimpft werden kann und sich die Situation dann globaler entspannt.
 
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rcs

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06.03.2009
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München
An sich ein gutes Thema. Über den Aspekt der "false positives" machen sich viele Reisende meines Erachtens nach zu wenig Gedanken.

Meine Grundregel Nummer 1: Wenn ich die Wahl habe, mich vor Abflug in DE oder nach Ankunft am Zielort testen zu lassen, wähle ich immer den Test hier in DE. Je nach Zielland gibt es nichts Ärgerlicheres, wie an der Destination dann erst einmal (ggf. kostenpflichtig und nicht in der Unterkunft der Wahl) in Quarantäne gesteckt zu werden.

Meine Grundregel Nummer 2: PCR-Test ab dem Ausland nur, wenn dieser zeitlich so abgenommen werden kann, dass dieser bei Einreise auch noch gültig ist um die Anforderungen der Einreise-Quarantäneverordnung zu erfüllen. Ansonsten bevorzugt Schnelltest mit geringerer Sensitivität...
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
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Wer Angst vor falsch-positiv hat, sollte PCR-Tests machen. Bei Antigen ist jedes fünfte positive Resultat falsch-positiv (laut einer Schätzung des RKI).

EDIT: rcs, Du misinterpretierst Sensitivität. Niedrigere Sensitivität = mehr falsch-positive Testergebnisse.
 
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190th ARW

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02.07.2015
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1.013
Jeden Tag liest man haarsträubende Meldungen darüber. Gestern über eine Schule nicht weit von meinem Standort, an der 70% der durch engagiertes Fachpersonal (!) durchgeführten Schnelltests falsch-positiv waren...

Wer Angst vor falsch-positiv hat, sollte PCR-Tests machen. Bei Antigen ist jedes fünfte positive Resultat falsch-positiv (laut einer Schätzung des RKI).
 

weltbuerger

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06.02.2018
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Jeden Tag liest man haarsträubende Meldungen darüber. Gestern über eine Schule nicht weit von meinem Standort, an der 70% der durch engagiertes Fachpersonal (!) durchgeführten Schnelltests falsch-positiv waren...
Das geht in den Bereich der Verschwörungstheorien, wenn sich das auf die aktuelle Situation in DACH beziehen soll, wo die Inzidenzen überall so hoch sind, dass 70% falsch-positiv auszuschließen ist.
 

190th ARW

Erfahrenes Mitglied
02.07.2015
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Das geht in den Bereich der Verschwörungstheorien, wenn sich das auf die aktuelle Situation in DACH beziehen soll, wo die Inzidenzen überall so hoch sind, dass 70% falsch-positiv auszuschließen ist.

Dann schreiben bei der größten Kreiszeitung der betroffenen Stadt wohl Verschwörungstheoretiker... :idea:
 

weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
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Dann schreiben bei der größten Kreiszeitung der betroffenen Stadt wohl Verschwörungstheoretiker... :idea:
Da ja "jeden Tag" davon zu lesen ist kannst Du uns ja mal die 6 oder 7 Artikel dieser Woche verlinken.

Man hat es im GudW II Forum wirklich mit abstrusen Einwürfen zu tun :rolleyes:
 

Afreaka

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29.01.2017
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SCN/AJY
Fall einer Bekannten: freiwilliger Antigentest positiv, dann PCR zur Bestätigung gemacht -> negativ. GA ordnet trotzdem 2 Wochen Quarantäne an (Saarland).
 

kmak

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12.03.2016
1.436
982
Gestern über eine Schule nicht weit von meinem Standort, an der 70% der durch engagiertes Fachpersonal (!) durchgeführten Schnelltests falsch-positiv waren...

Das dürfte ein Mißverständnis sein. Nicht 70% der getesteten sind falsch-positiv sondern von den (0,...%) positiv getesteten sind 70% dann doch nicht infiziert. Der tatsächliche Anteil der falsch positiven ist also genau wie der Anteil der tatsächlich positiven an den getesteten minimal. Dennoch - über zweidrittel Fehlalarme sind nicht gut.
 
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weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
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Das dürfte ein Mißverständnis sein. Nicht 70% der getesteten sind falsch-positiv sondern von den (0,...%) positiv getesteten sind 70% dann doch nicht infiziert. Der tatsächliche Anteil der falsch positiven ist also genau wie der Anteil der tatsächlich positiven an den getesteten minimal. Dennoch - über zweidrittel Fehlalarme sind nicht gut.
Ist ja alles richtig, was du schreibst. Trotzdem muss man die Einwendung von 190th ARW kritisieren.

Die Sensitivität hängt ja u.a. davon ab, wie hoch die Inzidenz in der Population ist. Gegeben die aktuellen Fallzahlen in DACH ist doch quasi auszuschließen, dass es über Stichproben ernstzunehmender Größe mehr als 70% falsch-negativ gibt. Wenn man ungezielt aus einer Population mit extrem niedrigen Fallzahlen testete, sähe es anders aus. Konjunktiv! Nicht die aktuelle Situation hier!

Und selbst wenn die Inzidenz so niedrig wäre, dass über 70% der positiven Resultate falsch-positiv wären, gälte immer noch das, was Dein Post impliziert: Die Gesamtwahrscheinlichkeit, positiv getestet zu werden (ob richtig-positiv oder falsch-positiv), wäre ziemlich gering. Unbestritten, dass ein falsch-positiv nichtsdestotrotz eine individuelle Härte darstellt. Aber dafür gibt es ja einen PCR zur Bestätigung.

Insgesamt ist das in Anbetracht der aktuellen Lage, freundlich ausgedrückt, graue Theorie. Weniger freundlich ausgedrückt bekommt man den Eindruck, dass hier gezielt Nebelkerzen geworfen werden. Für letzteres spricht, dass der Juser keine Details oder Quellen anführt.
 
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Allererste Reihe

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07.05.2012
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Süddeutschland
Wer Angst vor falsch-positiv hat, sollte PCR-Tests machen. Bei Antigen ist jedes fünfte positive Resultat falsch-positiv (laut einer Schätzung des RKI).

EDIT: rcs, Du misinterpretierst Sensitivität. Niedrigere Sensitivität = mehr falsch-positive Testergebnisse.
Mein PCR Test war leider auch falsch positiv, jedenfalls sagt das der Arzt. Nie Symptome gehabt und auch leider keine Antikörper.

Quarantäne gab es trotzdem, zweiten Test zur Validierung lehnte das Gesundheitsamt ab.
Erstattung des Verdienstausfalls dauert selbstverständlich auch noch.
 
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madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
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Bonn
Wer Angst vor falsch-positiv hat, sollte PCR-Tests machen. Bei Antigen ist jedes fünfte positive Resultat falsch-positiv (laut einer Schätzung des RKI)

Das stimmt grundsätzlich. Bei mir war der PCR falsch-positiv. Immerhin hat das Labor auf dem Befund vermerkt, dass eine Wiederholung des Befunds empfohlen wird. Dadurch konnte ich einen neuen machen, der dann negativ ist.

Das gestufte Vorgehen erst Antigen, dann PCR, sofern dieser nicht gefordert ist, ist m.E. das beste Vorgehen.
 

madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
1.505
1.607
Bonn
Mein PCR Test war leider auch falsch positiv, jedenfalls sagt das der Arzt. Nie Symptome gehabt und auch leider keine Antikörper.

Quarantäne gab es trotzdem, zweiten Test zur Validierung lehnte das Gesundheitsamt ab.
Erstattung des Verdienstausfalls dauert selbstverständlich auch noch.

Das ist bitter. Ich habe auch gelesen, dass bei einer geringen Viruslast sich ggf. keine oder nur wenig Antikörper bilden.

Hast du schon eine Idee, was das für eine zukünftige Impfung bedeutet? Ist das dann eine Infektion oder keine?
 

Kasupke

Erfahrenes Mitglied
30.06.2015
586
13
Fall bei Kollegin: PCR-Test bei regelmäßiger Testung im Rahmen der Arbeit schwach positiv. Antigen-Test negativ. Erneute Analyse der gleichen PCR-Probe negativ. Neuer PCR-Test negativ. Erneuter Antigen-Test negativ. Labor bestätigt Fehler bei der ersten Analyse. Gesundheitsamt ordnet trotzdem Quarantäne an.

Meine Erfahrung mit Schnelltests deckt sich allerdings nicht mit den hohen falsch-positiv Raten, die da teilweise aktuell durch die Gegend geschmissen werden. Bei einem Auslandsprojekt: Aus über 1000 Antigen-Tests (Zeitraum 3 Wochen, immer die gleichen ca. 90 Personen plus einzelne Tests betriebsfremder Personen) war nicht einer positiv. Zusätzlich wurden am Anfang und in der Mitte des 3 Wochen Zeitraums PCR-Tests durchgeführt, ebenfalls alle negativ.

Wenn ich mir allerdings anschaue wie die Antigen-Schnelltests teilweise angewandt werden, dann wundern mich manche falsch-positiven Resultate nicht wirklich. Diese Tests müssen bei normaler Raumtemperatur durchgeführt werden. Ich sehe allerdings viele Teststellen draußen und teilweise ohne Heizung. Im Winter und bei niedrigen Temperaturen kann es da durchaus zu gehäuften Fehlern kommen.
 
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madger

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26.04.2014
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Fall bei Kollegin: PCR-Test bei regelmäßiger Testung im Rahmen der Arbeit schwach positiv. Antigen-Test negativ. Erneute Analyse der gleichen PCR-Probe negativ. Neuer PCR-Test negativ. Erneuter Antigen-Test negativ. Labor bestätigt Fehler bei der ersten Analyse. Gesundheitsamt ordnet trotzdem Quarantäne an.

Es ist also die gleiche Konstellation wie bei mir. Das Gesundheitsamt hat bei mir zum Glück besser reagiert und mir gesagt, dass sie auf Basis des erneuten Tests entscheiden wollen. Dieser wäre dann auch für die Quarantäne maßgeblich gewesen. Geholfen hat wohl auch der negative Antigen-Test, keine Symptome, keine Kontaktperson sowie grüne App.

Dies war mein erster Kontakt mit dem Gesundheitsamt seit meiner Einschulungsuntersuchung vor über 30 Jahren. Ich fand ihn professionell und natürlich wurde ich gefragt, ob ich den Befund faxen kann. E-Mail ging dann aber auch.
 
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Peterchen14

Reguläres Mitglied
01.10.2020
56
59
Die Gefahr eines falsch-positiven Tests ist bei mir einer der Gründe die auf unbestimmte Zeit zu keinerlei Reisen meinerseits führen werden. Mir ist bewusst das ich dadurch wohl werde warten müssen bis ein größtenteils weltweiter Massentourismus wieder möglich ist - denn logistisch ist Massentourismus mit Testpflicht komplett unmöglich zu bewältigen - aber dann ist das eben so. Ich möchte nicht wegen eines falsch-positiven Tests plötzlich in irgend einem Land "gefangen" sein, oder den Urlaub stornieren müssen.
 

Allererste Reihe

Erfahrenes Mitglied
07.05.2012
1.719
4
Süddeutschland
Das ist bitter. Ich habe auch gelesen, dass bei einer geringen Viruslast sich ggf. keine oder nur wenig Antikörper bilden.

Hast du schon eine Idee, was das für eine zukünftige Impfung bedeutet? Ist das dann eine Infektion oder keine?
Keine Ahnung was das für eine Impfung bedeuten wird. Bin aber eh in der letzten Prio, ich erwarte daher eigentlich keine Auswirkungen.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.885
13.292
FRA/QKL
Das geht in den Bereich der Verschwörungstheorien, wenn sich das auf die aktuelle Situation in DACH beziehen soll, wo die Inzidenzen überall so hoch sind, dass 70% falsch-positiv auszuschließen ist.
Wir sollten mal die Kirche im Dorf lassen. Selbst eine Inzidenz von 200 bedeutet ja nichts anders, als 200 Positive je 100.000 Personen. Also sind immer noch 99.800 Personen (99,8%) negativ.

70% falsch Positive halte ich zwar auch für zu hoch, aber da man die Schnell/Selbsttests auf sehr hohe Sensitivität gedreht hat zu Lasten der Spezifität ist durchaus von einer höheren Anzahl falsch positiver Schnell/Selbsttests auszugehen.
 
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weltbuerger

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
2.089
1.698
No. Sensitivität z.B. 99% gibt an dass bei 100 Positiven 99 erkannt werden. Demgegenüber Spezifität z.B. 99,8 gibt an dass von 1000 Negativen 998 richtig erkannt werden. Damit wären 2 falsch positiv.
Schande über mein Haupt, hast natürlich völlig recht. Ich schrieb Sensitivität, richtig wäre jedoch Spezifität gewesen, da die falsch-positiv Wahrscheinlichkeit eins minus der Spezifität ist.
 

madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
1.505
1.607
Bonn
Keine Ahnung was das für eine Impfung bedeuten wird. Bin aber eh in der letzten Prio, ich erwarte daher eigentlich keine Auswirkungen.
Meine Gedanke war, ob du dann für den Bürokraten als ehem. infiziert giltst. Ich hatte mal gelesen, dass man dann nur eine Dosis bekomme sollte. Welcome to the team... ich stehe auch ganz hinten. :rolleyes: