Flug ohne Grund umgebucht, was gilt?

[Swissairasia]

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Hallo zusammen

Vorab: Nachfolgend geht es um ein absolutes "First-World-Problem". Wer darauf keinen Bock hat, sollte nicht weiterlesen

Es interessiert mich eher, wie so etwas passieren kann, ohne Suche nach Kompensation oder Ähnlichem; genervt habe ich mich trotzdem.

Folgende Situation: Gebucht auf LH und LA als C-Meilenticket: ZRH-FRA (LH) (5h Aufenthalt) – GRU (LA) -LIM (LA). Ich persönlich finde die neue LA Business Class auf dem richtigen Sitz etwas vom Besten, was es gibt; da schlafe ich jeweils auch richtig gut. Deshalb bewusst schon vor 3 Monaten nach LA Verfügbarkeiten FRA-GRU-LIM gesucht und dies dann auch so eingebucht. Sitzplatzwahl etc. alles ohne Probleme, 24h vor Abflug OCI, LH und LA Bordkarten erhalten, alles perfekt. Gebucht alles auf einem 220er LH Ticket.

ca. 18h vor Abflug in ZRH erhalte ich dann einfach eine Mail von Latam (!) mit einem angehängten E-Ticket. Statt ZRH-FRA (LH)-GRU (LA) -LIM (LA) neu: ZRH-GRU (LX) - LIM (LA) und das Ganze auf einem Latam Ticket (045) und nicht mehr LH (220). Eine "offizielle" Info von LH resp. M&M erhielt ich keine. Ich behaupte mal, dass ein Laie dieses Latam Mail ignoriert hätte und danach ohne Flug dagestanden wäre... Aber nun gut.

Zwei Probleme mit der Umbuchung: 1. Ich sollte in diesen 5h in FRA noch etwas erledigen und 2. lag nun der Anschluss in GRU mit 55 Minuten unter der Minimal Connection Time. Also SEN Hotline angerufen, man möge mich doch bitte wieder auf meinen originalen Flug umbuchen mit LA FRA-GRU. Info der Hotline: Latam Flug sei storniert (was nicht stimmte: LA8071 war ganz normal geplant und auch noch buchbar). Danach ohne Witz 50 Minuten auf Musik. Danach Erklärung: Latam hätte das verbockt, aber die neu gebuchte Verbindung könne man nicht einchecken und abfliegen, da unterhalb MCT in GRU. Aber das sei das Problem von Latam. Ich solle Latam kontaktieren.

Erst auf Hinweis, dass es ein 220er Ticket sei und ich ansonsten neu buchen und dasGanze in Rechnung stellen würde, bemühte man sich und man teilte mir nach weiteren 45 Minuten mit, dass mich Latam nun auf ZRH-MAD (UX!!)-LIM (LA) umbuchen würde. Ich würde das neue E-Ticket in ca. einer Stunde erhalten.

Ihr ahnt es: auch nach 6h noch kein neues E-Ticket und immer noch auf die Verbindung mit der (zu) knappen Umsteigezeit in GRU gebucht (ZRH-GRU-LIM). Also am Abflugtag morgens wieder SEN-Hotline bemüht. Wieder identische Geschichte. Nette Mitarbeiterin, aber auch dann wieder 45 Minuten Musik. Ich könne in zwei Stunden mit LH über MUC fliegen; dann 7h overnight in GRU. Abgelehnt. Selber Verbindung herausgesucht; LH ZRH-FRA-GRU alles auf LH (statt LA), danach der ursprüngliche LA GRU-LIM. Wieder angerufen, konnte umgebucht werden und bin ich dann so abgeflogen. Mein ursprünglich gebuchter LA 8071 FRA-GRU ging am Gate nebenan im Übrigen absolut regulär raus.

Nun ist mir klar: Ich habe mein Start und Ziel zur geplanten Zeit erreicht; also alles Gut (deshalb: First World Problem).

Was ich nicht verstehe: Wieso werde ich in Eigenregie der Airline aus einem fliegenden Flug gestrichen und umgebucht? Wenn ich LH fliegen möchte, dann buche ich LH. Wenn ich LA fliegen möchte, dann buche ich LA. Und solange da keine Cancellation oder Ähnliches vorliegt, sollte man doch nicht einfach umgebucht werden? Und dazu noch ohne Info von M&M.

Hat jemand von euch schon Ähnliches erlebt? Das Ganze resultierte für mich 18h vor geplantem Abflug in sehr viel Stress, ca. 3h SEN-Hotline und letzten Endes auf einem schlechten C-Sitz der LH statt dem vorgebuchten LA Sitz, obwohl meine ursprünglich gebuchte Verbindung völlig normal «geflogen» wurde. Irgendwie schon etwas frustrierend. Sorry für den langen Text und LG

 

[Paddi2010]

So ähnlich vor einem Jahr mit LX8 (ZRH - ORD) gehabt - ich war bereits eingecheckt, dann Info per E-Mail, dass ich umgebucht wurde inkl. neuer Bordkarten (DUS - FRA - ORD). Ca. 2h später kam die Begründung von LX: Equipment Change mit erheblich weniger Sitzplätzen auf ZRH - ORD. LX8 wäre auch bei mir planmäßig gegangen.

 

[Swissairasia]

So ähnlich vor einem Jahr mit LX8 (ZRH - ORD) gehabt - ich war bereits eingecheckt, dann Info per E-Mail, dass ich umgebucht wurde inkl. neuer Bordkarten (DUS - FRA - ORD). Ca. 2h später kam die Begründung von LX: Equipment Change mit erheblich weniger Sitzplätzen auf ZRH - ORD. LX8 wäre auch bei mir planmäßig gegangen.

OK, aber LX hatte z.T. effektiv EQ-Changes auf LX8 von 773 zu 333, was dann einer Reduktion von 17 C-Sitzplätzen entspricht. War das bei dir so?

 

[Paddi2010]

Ja, genau das war der Change. Hatte mich auch erstmal 2h lang gewundert - bis dann die E-Mail kam.

 

[AF14]

Kann es sein, dass es eine Anpassung der Code-Shares gab und dann deren System einfach die Verbindung mit der kürzestmöglichen Reisezeit eingebucht hat? Erklärt natürlich nicht die Unterschreitung der MCT in Guarulhos, aber so ähnlich ist es mir mit KL/DL schon einige Male ergangen. Allerdings war das Rückgängigmachen keine grosse Sache, auch wenn der US-Inlandflug keinen KL-Code mehr hatte.

 

[Biohazard]

Hat jemand von euch schon Ähnliches erlebt?

So ähnlich, ja. Ich hatte ein KLM-Bezahlticket (TPE-AMS-DRS) und wurde ohne mir ersichtlichen Grund auf TPE-DBX-AMS (EK) und AMS-DRS (KL) umgebucht. Der TPE-AMS Flug ging normal raus; vermutlich war er einfach voll und KL wollte meinen Sitzplatz neu verkaufen bzw. vergeben.

 

[Swissairasia]

Kann es sein, dass es eine Anpassung der Code-Shares gab und dann deren System einfach die Verbindung mit der kürzestmöglichen Reisezeit eingebucht hat? Erklärt natürlich nicht die Unterschreitung der MCT in Guarulhos, aber so ähnlich ist es mir mit KL/DL schon einige Male ergangen. Allerdings war das Rückgängigmachen keine grosse Sache, auch wenn der US-Inlandflug keinen KL-Code mehr hatte.

Nein, das war alles noch dasselbe mit Codeshares etc. Ich war im Übrigen unter LA-Flugnummer gebucht.

Wäre das ganze 2-3 Wochen vorher passiert, hätte ich mehr Verständnis gehabt. Aber nachdem man bereits eingecheckt war ohne Grund auf diverse andere Verbindungen umgebucht zu werden ist irgendwie schon suboptimal, finde ich.... Vor allem wenn man sich als Kunde danach selbst um eine "fliegbare" Verbindung kümmern muss.

 

[Münsterländer]

So ähnlich, ja. Ich hatte ein KLM-Bezahlticket (TPE-AMS-DRS) und wurde ohne mir ersichtlichen Grund auf TPE-DBX-AMS (EK) und AMS-DRS (KL) umgebucht. Der TPE-AMS Flug ging normal raus; vermutlich war er einfach voll und KL wollte meinen Sitzplatz neu verkaufen bzw. vergeben.

Für gewöhnlich geht es nicht um neu vergeben/nochmal verkaufen sondern darauf Überbuchung zu reduzieren/vermeiden.

 

[chrini1]

So ähnlich, ja. Ich hatte ein KLM-Bezahlticket (TPE-AMS-DRS) und wurde ohne mir ersichtlichen Grund auf TPE-DBX-AMS (EK) und AMS-DRS (KL) umgebucht. Der TPE-AMS Flug ging normal raus; vermutlich war er einfach voll und KL wollte meinen Sitzplatz neu verkaufen bzw. vergeben.

Sofern <14 Tage vorher ganz klarer 600 EUR Case.

 

[Alfalfa]

Hatte ähnliches auch einmal bereits am Abflugtag: Mail mit Umbuchung auf schlechteren Flug. Grund: ein Leg aus Ticket wurde gestrichen, zumindest kurzzeitig, und ich wurde automatisch umgebucht. Konnte dann aber telefonisch wieder auf den dann doch stattfindenden Flug zurück gebucht werden.
Wenn man nicht zwischendurch geschaut hätte, hätte es nach grundlos umgebucht ausgesehen.

 

[marcus67]

Sofern <14 Tage vorher ganz klarer 600 EUR Case.

Wenn man ohne Verspätung ankommt nicht.

 

[N140SC]

Nein, das war alles noch dasselbe mit Codeshares etc. Ich war im Übrigen unter LA-Flugnummer gebucht.

Wäre das ganze 2-3 Wochen vorher passiert, hätte ich mehr Verständnis gehabt. Aber nachdem man bereits eingecheckt war ohne Grund auf diverse andere Verbindungen umgebucht zu werden ist irgendwie schon suboptimal, finde ich.... Vor allem wenn man sich als Kunde danach selbst um eine "fliegbare" Verbindung kümmern muss.

3 (unbequeme) Wahrheiten, die bei solchen Fällen berücksichtigt werden müssen:
- mag hier ein krasserer Fall sein, aber Umsteigeverbindungen auf Meilentickets sind immer risikobehaftet für genau solche Vorkommnisse. Gilt erst recht, wenn die beiden Airlines unterschiedlichen Verbünden angehören (hier SA), da quietscht es öfter mal.
- Airlines werden alles tun, um jeden möglichen C-Platz bis zur letzten Stunde vor dem Abflug an einen Vollzahler zu verkaufen, auch Leute auf bestätigten Meilentickets werden in solchen Situationen leider gefühlt zur reinen Verschubmasse
- der aus Kundensicht verständliche Wunsch "ich fliege lieber mit A als B" ist für Airlines kein schützenswertes Gut

 

[chrini1]

Wenn man ohne Verspätung ankommt nicht.

Umbuchung ist nach Rechtsprechung des EuGH als Cancellation zu werten. Von daher haben wir beide Recht - je nach dem ob früherer Abflug, spätere Ankunft, etc.

 

[Biohazard]

Sofern <14 Tage vorher ganz klarer 600 EUR Case.

Gab es plus Hotelkosten für die zusätzliche Nacht. Die Kosten mussten am Ende zwar anwaltlich (@umsteiger Danke nochmals!) eingetrieben werden, aber bezahlt hat KLM schlussendlich dann doch.

 

[Swissairasia]

3 (unbequeme) Wahrheiten, die bei solchen Fällen berücksichtigt werden müssen:
- mag hier ein krasserer Fall sein, aber Umsteigeverbindungen auf Meilentickets sind immer risikobehaftet für genau solche Vorkommnisse. Gilt erst recht, wenn die beiden Airlines unterschiedlichen Verbünden angehören (hier SA), da quietscht es öfter mal.
- Airlines werden alles tun, um jeden möglichen C-Platz bis zur letzten Stunde vor dem Abflug an einen Vollzahler zu verkaufen, auch Leute auf bestätigten Meilentickets werden in solchen Situationen leider gefühlt zur reinen Verschubmasse
- der aus Kundensicht verständliche Wunsch "ich fliege lieber mit A als B" ist für Airlines kein schützenswertes Gut

Danke. Ich widerspreche dir da grds. nicht und bin mir dem auch bewusst. Etwas abschwächen würde ich das Ganze dann aber doch: Ich bin sicher schon 200-300 Prämienflüge abgeflogen und es ist mir bis anhin noch nie passiert, dass ich aus einem effektiv durchgeführten Flug heraus unfreiwillig umgebucht wurde. Eine Prämienbuchung ist ein confirmed seat und der wird dann auch entsprechend einkalkuliert. Im Normalfall muss da schon viel passieren, dass man den Passagier da einfach rauskickt. Wurde mir auch vom LH Desk in FRA bestätigt, dass sie diese Situation so noch nie (?) gehabt hätten, sofern der gebuchte Flug effektiv fliegt und da herrschte dann erst mal grosse Verwirrung.

Was mich an dieser Situation am Meisten gestört hat ist die sehr kurzfristige Umbuchung und dann erst noch auf eine Verbindung, die gemäss LX Mitarbeiterin gar nicht so eingebucht werden können sollte. Sie bezweifelte, dass ich diese Verbindung überhaupt einchecken kann, da eben die MCT in GRU unterschritten worden war.

Aber ja, sobald man dann mal pünktlich und heil an seinem Zielort angekommen ist, verfliegt der Ärger wieder, ihr kennt das sicherlich alle auch

Lustig aber auch die jeweils etwas lustige Eigenwahrnehmung des LH-Business-Produkts. Der erste Kommentar des LH Mitarbeiters war: "Herr X, seien Sie doch glücklich, Sie können jetzt mit LH Business statt mit Latam Business FRA-GRU fliegen..." Habe dies dann mit einem vielsagenden Lächeln quittiert.

 

[malschauen]

Lustig aber auch die jeweils etwas lustige Eigenwahrnehmung des LH-Business-Produkts. Der erste Kommentar des LH Mitarbeiters war: "Herr X, seien Sie doch glücklich, Sie können jetzt mit LH Business statt mit Latam Business FRA-GRU fliegen..." Habe dies dann mit einem vielsagenden Lächeln quittiert.

Da erwiedermant doch charmant: Geschmäcker sind verschieden, ich bevorzuge Latam. So sah er sich vermutlich noch bestätigt.

Wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können, habe ich mal bei einer Umbuchung von LX auf LH erlebt. Gebucht war eine Europaumsteigverbindung in Eco. Also nichts wirklich weltbewegendes. Neben mir vermutlich jemand auf einem Staffticket mit Begleitung eine Reihe weiter vorne. Seiner Frau hat er gesagt, so schlimm es ist, dass wir hier hinten sitzen müssen, aber die Crew macht das sehr gut. Ich habe das nicht so empfunden...