Frage zu kurzfristiger Umbuchung auf eine andere Airline

ANZEIGE

zupfelmann

Reguläres Mitglied
13.01.2012
48
4
ANZEIGE
Guten Abend allerseits,
ich hätte 2 Fragen zu unserem gestrigen Flug.
Also, ich wollte mit meiner Familie (inkl. 2 Kinder, davon 1 Infant) am 3.3. mit Gulf Air von BKK über BAH nach FRA reisen. Da BKK-BAH 7 Stunden delayed war, hätten wir unseren Anschluss verpasst. Gulf buchte uns zunächst auf BAH-LHR (Gulf) und LHR-FRA (Lufthansa) um, was zu einer 13-stündigen Verspätung geführt hätte. Am Checkin-Schalter hieß es, Umbuchen auf andere Airlines sei nicht möglich, da alle ausgebucht seien. Nach einer Beschwerde und dem wirklich hervorragendem Einsatz eines Gulf-Mirarbeiters konnten wir schließlich auf Air China umgebucht werden und waren letzlich keine Minute später in FRA als mit unserer ursprünglichen Verbindung.
Zunächst bin ich super dankbar, dass das geklappt hat. Was ich mich aber frage ist: was kostet Gulf die Umbuchung auf eine andere Airline und was haben sie davon ? Kompensation hätten sie nicht zahlen müssen, die BKK-FRA-Route ist mit Sicherheit teurer als eine Hotelnacht und der LH-Flug LHR-FRA.
Vielen Dank schonmal für Eure Antworten
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.675
5.133
München
Grundsätzlich hat jede Airline natürlich ein Interesse daran, die Passagiere auf dem eigenen Metall zu behalten, da eine Umbuchung auf eine andere Fluggesellschaft (Joint Ventures mit Revenue Sharing einmal ausgenommen) mit sofortigem Revenue Loss verbunden ist.

Je nach Airline, auf die umgebucht wird, gibt es unterschiedliche Verrechnungssätze unter den Airlines. Da Gulf Air kein Mitglied einer internationalen Allianz ist, fallen die gängigerweise innerhalb der Allianzen vorhandenen Endorsement Waiver Agreements schon mal weg, nach denen die Fremdairlines ein Reroute relativ vorbehaltslos akzeptieren.

Welche bilateralen Vereinbarungen eine Airline wie Gulf Air jetzt mit anderen Carriern hat, ist zumindest mir nicht im Detail bekannt, aber es dürfte hier nur recht wenige Vereinbarungen geben, nach denen die anderen Airlines eine Gulf Air Ticketcoupon im Rahmen eines Invol Reroute einfach nach Face Value des ursprünglich gezahlten Tarifs akzeptieren. Folglich dürfte Gulf Air an zahlreiche Airlines mehr Geld bezahlen müssen, wenn sie einen ihrer Passagiere auf eine Fremdairline umbuchen, als sie bei einem günstigen Tarif selbst vom Passagier überhaupt erhalten haben.

Am 03.03. ist z.B. die LH773 direkt nach FRA komplett voll rausgegangen, dito die TG920. Von daher ist es jetzt nicht gerade unglaubwürdig, dass die gängigen Verbindungen nach denen ein Airline-Mitarbeiter schaut, keine Option waren. Air China ist ein ziemlicher Umweg und diese Verbindung taucht nur mit sehr gezielter Suche als Option auf...
 

zupfelmann

Reguläres Mitglied
13.01.2012
48
4
Folglich dürfte Gulf Air an zahlreiche Airlines mehr Geld bezahlen müssen, wenn sie einen ihrer Passagiere auf eine Fremdairline umbuchen, als sie bei einem günstigen Tarif selbst vom Passagier überhaupt erhalten haben.

Aber warum machen sie es dann überhaupt? Sie hätten uns doch einfach mit 13stündiger Verspätung auf eigenem Metall über LHR nach FRA transportieren können.
 

Arus

Erfahrenes Mitglied
05.07.2015
2.484
886
FRA
Es gibt eben Unternehmen, denen ist Kundenzufriedenheit auch wichtig. Dann verdienen sie an einem Ticket mal nichts bzw. machen sogar Verlust, aber du bist zufrieden und kaufst wieder eine Leistung bei denen.
 
  • Like
Reaktionen: zupfelmann