Mal zurück zum eigentlichen Thema
Ich fliege seit einigen Jahren sehr intensiv, derzeit ca. alle 2 Wochen EU-USA-EU, dazu zwischendurch innerhalb der EU, ein wenig Middle East und Asien, plus ein paar US-Domestic-Flüge East Coast-West Coast. Das ganze ist ausschließlich beruflich, private Flüge kommen so gut wie nicht vor.
Für mich ist das größte Problem nach wie vor der "regelmäßige" Jetleg sowie der allgemeine Schlafmangel auf Reisen. Über die Jahre habe ich mir daher eine Routine aufgebaut, die zumindest für mich ganz gut funktioniert.
Die erste Regel dabei:
Konsequent bleiben! So bin ich persönlich ganz gut in der Lage, mit den Anstrengungen umzugehen.
Die wichtigsten Verhaltensregeln:
- Ich trinke niemals auf Flügen Alkohol, auch vor den Flügen und unmittelbar danach gibt es bei mir keinen Tropfen Alkohol. Allerdings trinke ich auch sonst so gut wie nie Alkohol, daher ist das eigentlich auch kein echter Verzicht
- Bei Langstreckenflügen in andere Zeitzonen mit mehr als +/- 3h Zeitunterschied beginne ich bereits 2 Tage vor Abflug damit, mich auf die neue Zeitzone ein wenig einzustellen (also früher oder später ins Bett gehen, früher oder später aufstehen, je nach Flugrichtung)
- Habe ich weniger als 3 Tage Aufenthalt vor Ort, versuche ich, mich gar nicht erst an die lokale Zeitumstellung zu gewöhnen. Bei meinen regelmäßigen Flügen nach NYC heisst das z.b. ein frühes Abendessen (falls überhaupt aus Terminsicht erforderlich) und um 20h ins Bett, um max 4h morgens wieder aufstehen, danach direkt zum Sport. Dadurch habe ich auf dem Rückweg praktisch keine Probleme mit der Zeitverschiebung mehr
- Bei Langstrecke: direkt nach der Ankunft min. 1 h Sport im Hotel, danach jeden Tag ebenfalls 1h Sport (davon min. 30 Minuten auspowern auf dem Laufband oder so). Bei Kurzstrecke mache ich meistens Abends im Hotel 1h Sport. Sport ist extrem wichtig für mich, sowohl für den Kopf als auch für den Körper.
- Bei bevorstehenden Nachtflügen: Kein Essen an Bord, nur 2 Glas Wasser und dann Augen zu. Ich esse vorher in der Lounge, und auch dort nur wenig und keine Kohlenhydrate (keine Pasta usw.). Unmittelbar nach einem (ausgiebigen) Essen an Bord kann ich überhaupt nicht schlafen
- Bei Ankunft nach Nachtflügen in D: Möglichst nicht hinlegen, sondern den Tag so gut es geht planmäßig durchziehen, gleich wieder in die lokale Routine kommen (Meetings mit Kollegen, Kundentermine etc.), dafür dann die folgende Nacht 8-9h durchschlafen
- Auf Langstreckenflügen am Tag: Viel Wasser trinken, auf den 8h in die USA schaffe ich locker 2L an Bord. Ebenfalls kein Alkohol, regelmäßig aufstehen, sich bewegen, keine Eco-Flüge (da ich im Jahr alleine schon rund 15x in die USA fliege, ist das ein absolutes No-Go), leichtes Essen auswählen, zwischendurch Obst statt Swiss-Schoki essen
- Allgemein: An Airport lieber mal laufen, statt das Rollband zu benutzen, auch mal mit Gepäck Treppen steigen, statt die Rolltreppe zu nehmen
- Und die wichtigste Regel: Sich jeden Tag auf Reisen darüber freuen, dass man die Welt sehen darf. Dass man mit unterschiedlichen Kulturen zusammenkommt, ständig neue Eindrücke vermittelt bekommt, interessante Menschen kennenlernt, neue Ziele erkunden darf. Ich bin unheimlich dankbar dafür und nehme das keinesfalls als gegeben hin. Für ca. 99% der Menschen ist so etwas nicht selbstverständlich und ich glaube, das wird bei all dem Maximierergedanke viel zu oft vergessen.