Nachdem der Reisebericht geschrieben war, vertrödelte ich noch etwas Zeit und legte mich alsbald hin.
Mo, 06.01.20
Kaum dass es wieder in die Heimat geht, klappt es mit dem Jetlag wieder besser, denn ich kann erstmalig die Nacht durchschlafen und wache erst irgendwann nach 4 Uhr auf.
Etwas später als sonst breche ich zum letzten Morgenlauf auf. Nachdem ich diesen Nachmittag keinen
Gewaltmarsch durch San Francisco geplant habe, habe ich mir heute eine längere Runde vorgenommen, wenn die Kondition mitmacht will ich sogar bis zur Brücke laufen. Wider Erwarten klappt es soweit ganz gut; sechs andere Läufer habe ich überholt – davon eine Doppelüberholung – und bin einmal selbst überholt worden, was bisweilen dem Ego ganz gut tut und einen wieder auf den Boden der Tatsachen holt.
Als ich bei
Fort Point angekommen bin, sagt mir die Stimme der Runtastic-App gerade 10,5km und 50min durch. Hmmm – wenn ich den Rückweg diesmal nicht über die Columbus Avenue abkürze, sondern den Hinweg auch wieder zurücklaufe, könnte es mit dem Halbmarathon klappen. Mein Ehrgeiz ist geweckt, einen Versuch ist’s auf jeden Fall wert, muss ja niemand erfahren, wenn es doch nichts wird
Den Hügel hinter
Fort Mason hoch fluche ich wie ein Rohrspatz und halte nochmal kurz an für einen letzten Blick auf die
Golden Gate Bridge…
…schaffe es dann aber doch irgendwie. Bis zum
Ferry Building sind vier weitere Läufer überholt, als mir die Stimme gerade 19,irgendwas Kilometer ansagt, sodass ich noch einen kleinen Umweg über die
Market Street laufen muss. Wäre doch zu schade, wenn am Ende 1-2km fehlen würden. Dank vieler roter Ampeln und einem Spießrutenlauf um Fußgängermassen herum klappt das nur leidlich gut.
Egal, mit knapp über 22km komme ich schließlich fix und fertig aber auch stolz wie Bolle wieder beim Hotel an.
Frage an die
Profiläufer: Sind irgendwas unter 1:47:23 für den ersten Halbmarathon schlecht oder sehr schlecht? Ich muss aber sagen, dass ich etwas enttäuscht bin, dass es von der Runtastic-App kein virtuelles
High Five o.ä. gibt.
Wieder im Zimmer entscheide ich mich, es erst zum late Check-Out um 13 Uhr wieder zu verlassen. So entspanne und erhole ich mich, dusche und packe den Koffer, bevor ich um kurz vor eins auschecke und den Koffer zur Montgomery Street neben mir her schiebe. Ich habe Glück und der nächste Zug zum Flughafen lässt nicht lange auf sich warten, allerdings fahren sie sowieso alle 15min.
Rund eine halbe Stunde später bin ich am Flughafen und suche den Check-In von SAS. Dieser befindet sich in Gang 6, öffnet allerdings erst um 14 Uhr. Etwas verwundert bin ich, dass nur Swiss, nicht aber Lufthansa angezeigt wird. Sind wir etwa genau zwischen dem FRA- und dem MUC-Flug? Dennoch wäre die Check-In Zeit für München sicherlich für so manchen interessant.
Die 10min gehen auch schnell rum und so bin ich der erste beim Prio-Check-In.
Eine Reihe weiter vorne ist der LH Group Check-In und dort ist interessant zu sehen, dass nur HON und SEN an die First Class Check-In Schalter dürfen, Star Gold ist explizit bei den Business Class Schaltern aufgeführt. Sehe ich so auch zum ersten Mal.
Das Personal erscheint auch schon, baut die Schalter auf und pünktlich um 14 Uhr geht es los. Auf meiner Bordkarte steht TSA Pre, allerdings wird der Schriftzug teilweise vom SAS-Logo überdeckt. Das hätte man besser lösen können…
Die Sicherheitskontrolle geht schnell und so laufe ich an der Polaris-Lounge vorbei…
…zum Terminal 3. Eine Boeing 737 in der neuen United-Lackierung wird gerade vom Gate zurückgeschoben. Da ich hier den direkten Vergleich habe: Die alte gefällt mir besser.
Im Terminal 3 ist ein Food Court, und dort gibt es einen
Super Duper Burger…
…bei dem ich mir zum Abschluss der Reise noch einen Super Duper Burger mit Cheese und Bacon gönne. Nachdem ich SFO zum Umsteigen meide wo immer es nur geht, wird es etwas dauern, bis ich wieder einen essen kann.
Auf dem Rückweg zum internationalen Terminal sehe ich, dass mein A343 nach CPH bereits am Gate G10 steht. Von der Terrasse aus kann ich ein einigermaßen passables Bild der
Godfred Viking machen.
Von dort aus laufe ich zurück zur ehemaligen United Global First Lounge, die wider Erwarten leer ist; eigentlich kenne ich sie zu dieser Zeit nur brechend voll. Es gibt nur eine Broccolicremesuppe und so bin ich froh, den Umweg zu Super Duper gemacht zu haben. Das wäre doch mal eine findige Idee:
We deliver your pre-ordered food to the United Club. Für Businessclassgäste gibt’s die Polaris-Lounge, das Angebot für Star Gold am United Hub SFO finde ich trotzdem erbärmlich. Zum ersten Mal habe ich in einer Lounge tatsächlich nichts gegessen.
Ich nutze die Zeit für den Reisebericht und breche um kurz nach halb fünf schließlich zum Gate auf. Das Boarding beginnt sogleich und ich habe so noch die Möglichkeit, ungestört ein paar Bilder meines Sitzes zu machen.
Der Sitzabstand in der Bulkheadreihe 20 ist auch vollkommen in Ordnung.
Gestern beim OLCI war mein Nebensitz 20A neben mehreren weiteren noch unbesetzt, und so hoffe ich auf das Beste. Die Kabine füllt sich immer mehr und beim erlösenden Boarding Completed sind tatsächlich nur noch drei Plätze in SAS Plus frei: 23E, 21A und – ich habe Glück – 20A.
Wegen des doch recht langen Taxiing verzögert sich der Start ein bisschen, dennoch sollen wir (über-)pünktlich in Kopenhagen landen.
Zuerst gibt es wieder zwei Getränke – das zweite ist für das Hauptgericht gedacht – und eine Tüte Nüsse. Mit freiem Nebensitz habe ich deutlich mehr Platz zur Verfügung, das ist viel besser als auf dem Hinflug, da die Ablagemöglichkeiten doch recht begrenzt sind und das Abräumen des Tabletts auch auf sich warten lässt.
Ich kann zwischen
Chicken und
Beef wählen und entscheide mich für letzteres.
Danach nutze ich Schlafbrille und Ohrenstöpsel und versuche zu schlafen, was mir aber nur mehr schlecht als recht gelingt, da ich keine gute Schlafposition in dem Sitz finde und mich von links auf den Rücken auf rechts und wieder zurück drehe. Irgendwann überkommt mich aber dennoch die Müdigkeit und ich werde erst wieder zum Frühstück wach.
Di, 07.01.20
Blick aus dem Fenster – die roten Triebwerke werde ich bei der neuen Lackierung vermissen.
Bei der hohen Ground Speed sollen wir noch früher als ursprünglich geplant ankommen.
Kurz darauf gibt es dann auch das
Frühstück.
Wir landen schließlich fast 30min vor der Zeit im bewölkten und 6°C kühlen Kopenhagen und rollen zum Gate C33. Nachdem wir den Flieger verlassen haben, staut es sich aber in einem Vorraum; es schaut so aus als ob man uns noch gar nicht erwartet hat. Durch Klopfen an eine Scheibe machen wir eine Putzfrau auf uns aufmerksam, die schließlich jemanden zu Hilfe holt.
Direkt gegenüber der Passkontrolle gehe ich in die SAS Gold Lounge, esse dort eine Kleinigkeit und gehe sehr zeitig zum Gate A17, das das A40 bzw. A69 Frankfurts zu sein scheint – der Weg zieht sich ewig und es ist das letzte Gate im Gebäude. Immerhin wartet die
Jon Viking schon.
Kurz darauf erscheinen die beiden Piloten, dann der Gate Agent und schließlich die vierköpfige Kabinenbesatzung.
Nachdem beim OLCI 1A und B besetzt angezeigt wurden, hatte ich mich kurzerhand auf 1D umgesetzt, denn 1DEF war komplett leer. Und tatsächlich, auf 1AB saß eine Mutter mit ihrem Kind. Warum sie sich genau dort hinsetzen wenn bei acht Reihen Plus nur fünf weitere Plätze belegt sind, ist mir aber auch nicht wirklich klar.
Der Flieger ist äußerst spärlich gebucht. Wieder gibt es den bekannten Würfel, dieses Mal mit
Swedish roast beef with a Gotland lentil, black bean and beet flavoured wheat salad. Vreta yellow pea, green pea and mint spread. Persula Gard Turnip rape seed pickled radish and golden beets. Served with carrot vinaigrette and roasted seed sprinkles.
Auch dieser Flug landet wieder 20min vor der Zeit. Um 16.23 Uhr habe ich den Flieger verlassen und bin vom Gate K3 zum People Mover gelaufen. In der Gepäckhalle will ich mir an einem der Automaten gleich mein Bayernticket für die Rückfahrt kaufen, muss aber noch hinter einem Touripärchen warten, das von der Automatenführung sichtlich überfordert und ob meiner Hilfe recht dankbar ist. Um 16.38 Uhr komme ich schließlich zum Gepäckband 20 und warte. Und warte. Um 16.51 Uhr setzt es sich schließlich in Bewegung und der erste Koffer kommt, natürlich ohne Priority. Wie auch der zweite, und der dritte. Um es abzukürzen: Mein Koffer war der einzige mit Priorityfähnchen und kam als allerletzter aufs Band, das direkt danach wieder stoppte. 5*-Flughafen, ja ne is klar.
Mit der nächsten S8, in der ich voll den Berufsverkehr in die Innenstadt abbekam, fuhr ich zum Hauptbahnhof und wollte dort in die RB nach Treuchtlingen um 18.27 Uhr steigen, werde aber unwirsch von DB-Personal daran gehindert, denn der Zug wird abgestellt. Warum dann aber Treuchtlingen auf dem Fahrtzielanzeiger stand (und nicht „bitte nicht einsteigen“ o.ä.), konnte man mir auch nicht sagen.
So musste ich noch eine knappe halbe Stunde in der Kälte des Bahnsteigs warten, bis schließlich der Zug bereitgestellt wurde. Auch dieser Zug wurde wieder recht voll und so verwarf ich die Idee, direkt hier den Bericht weiterzuschreiben.
Gegen halb neun war ich schließlich wieder daheim-daheim; mit 2 Grad war es unangenehm kalt. Am liebsten wäre ich noch ein paar Tage in San Francisco geblieben.