Koax-Hausverkabelung testen - wie?

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mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
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Hallo zusammen,

wir haben vor ein paar Monaten ein Haus im Nachbarkaff gekauft. Gebaut in den 1960ern, 3 Wohnungen drin. Alle Wohnungen haben eine Koax-Leitung, an der dann entsprechende Dosen für "Kabel" hängen. Das sind meist Dosen mit 4 Anschlüssen (TV, Radio, DATA, SAT (?)). Die beiden unteren Wohnungen nutzen den DATA Anschluss mit Kabel-Internet (Vodafone) problemlos.
Nun soll auch die oberste Wohnung in Betrieb genommen werden, aber wenn ich einen Fernseher mit Kabeltuner an die TV Buchse hänge und den Sendersuchlauf starte findet er weder analoge (wurde ja afaik auch abgeschaltet?) noch digitale Kanäle. Daher die Vermutung, dass die Kabel, Dosen oder whatever nicht passen. Frage: Wie kann ich messen, ob die Verkabelung alles nötige (Fernsehkanäle etc.) durchlässt? Der Vorbesitzer kann nicht viel zum Zustand der Verkabelung sagen. Wenn ich mir den Kabel/Telefonkasten im Keller ansehe wundert mit eh wie da überhaupt was funktionieren kann.

Ich habe bisher herausfinden können, dass man eine einfache Durchgangsprüfung mit einem Multimeter machen kann. Dessen Ergebnis bringt aber wohl nicht viel, da es nur sagt, dass das Kabel nicht gebrochen ist. Es sagt nichts über die Frequenzen aus. Eine solche, richtige Prüfung sei aufwendiger. Was das aber genau heißt, darüber schweigen sich die Suchtreffer immer aus.

Was kann man tun, um das Kabel zu prüfen? Wie kann ich die einzelnen Komponenten (Verteiler, Dosen) prüfen?
Das Kabel von der Dose der oberen Wohnung zum Fernseher ist aktuell recht lang (10m), kann das ein Problem sein? Das Kabel ist neu.

Ich kenne es von Ethernet-Kabeln so, dass man für wenig Geld ein Adern-Prüfgerät erwerben kann, was dann alle 8 Adern sowie Erdung prüft. Durch LED-Anzeige ist das ziemlich idiotensicher und schnell erledigt. Bei Koax scheint das nicht so einfach zu sein? Gibt es da auch einfache Prüfmöglichkeiten?

Viele Grüße
mf_2
 

chris-99

Moderator Mitgliedertreff & Payback
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08.03.2009
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Bei alten Koax Verkabelungen ist oft ein Verstärker eingebaut. Wenn der Defekt oder ohne Strom ist, geht nichts.
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Nun soll auch die oberste Wohnung in Betrieb genommen werden, aber wenn ich einen Fernseher mit Kabeltuner an die TV Buchse hänge und den Sendersuchlauf starte findet er weder analoge (wurde ja afaik auch abgeschaltet?) noch digitale Kanäle.

Analog dürfte es mittlerweile nichts mehr zu empfangen geben. Digital sollte der Fernseher aber schon was finden. Wie alt ist denn der Fernseher? Und has Du bei dem Sendersuchlauf explizit digitalen Kabelempfang ausgewählt?

Daher die Vermutung, dass die Kabel, Dosen oder whatever nicht passen. Frage: Wie kann ich messen, ob die Verkabelung alles nötige (Fernsehkanäle etc.) durchlässt? Der Vorbesitzer kann nicht viel zum Zustand der Verkabelung sagen. Wenn ich mir den Kabel/Telefonkasten im Keller ansehe wundert mit eh wie da überhaupt was funktionieren kann.

Ist denn sicher, dass das Kabel, das in die oberste Wohnung geht, an dem Kabelfernsehverteiler im Keller angeschlossen ist?

Ich habe bisher herausfinden können, dass man eine einfache Durchgangsprüfung mit einem Multimeter machen kann. Dessen Ergebnis bringt aber wohl nicht viel, da es nur sagt, dass das Kabel nicht gebrochen ist.

Ich finde den Ausschluss eines Kabelbruches schon einen entscheidenden Schritt in der Fehlersuche. Ich würde daher mit einem Multimeter prüfen, ob das Kabel prinzipiell in Ordnung ist.

Es sagt nichts über die Frequenzen aus. Eine solche, richtige Prüfung sei aufwendiger. Was das aber genau heißt, darüber schweigen sich die Suchtreffer immer aus.

Mir sind keine erschwinglichen Testgeräte bekannt, mit denen Du Testsignale im MHz- bis GHz-Bereich generieren und messen kannst. Das sind Profigeräte.

Was kann man tun, um das Kabel zu prüfen? Wie kann ich die einzelnen Komponenten (Verteiler, Dosen) prüfen?

Schwierig, im Endeffekt kannst Du nur Sichtprüfungen machen oder mit einem Multimeter durchmessen, ob die jeweiligen Komponenten leiten.

Das Kabel von der Dose der oberen Wohnung zum Fernseher ist aktuell recht lang (10m), kann das ein Problem sein? Das Kabel ist neu.

Wenn die Anlage bzw. der Hausverstärker richtig eingepegelt ist, sollte das kein Problem sein.

Ich kenne es von Ethernet-Kabeln so, dass man für wenig Geld ein Adern-Prüfgerät erwerben kann, was dann alle 8 Adern sowie Erdung prüft. Durch LED-Anzeige ist das ziemlich idiotensicher und schnell erledigt. Bei Koax scheint das nicht so einfach zu sein? Gibt es da auch einfache Prüfmöglichkeiten?

Naja, der genannte Ethernet-Prüfer prüft auch nur, ob die jeweiligen Adern durchgängig sind und die Adern nicht verdreht oder vertauscht sind. Einen Frequenztest, ob die jeweilige Ethernet-Verkabelung dann auch wirklich Gigabits fehlerfrei übertragen kann, macht auch der nicht.

Im Endeffekt kümmert sich doch normalerweise Vodafone darum, die Hausverkabelung und -verteilung bei Inbetriebnahme eines neuen Anschlusses sicherzustellen. Als ich seinerzeit (vor allerdings ca. 10 Jahren) bei UnityMedia einen neuen Kabel-Internet-Vertrag abschloss, kam ein Techniker raus, der einen neuen Verstärker und Verteiler im Keller installiert und eingepegelt hat. Dazu hat er mit seinem Messgerät genau messen können, was in meiner Wohnung an Signal ankommt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kabel zwischen Wohnung und Keller nicht für aktuelle Kabelanschlüsse geeignet sind, halte ich für eher unwahrscheinlich, gerade wenn die Nachbarwohnungen erfolgreich Kabel-Internet nutzen können.
 
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Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
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Was soll denn überhaupt darüber laufen? Hier speist Vodafone/Ziggo die Signale so stark ein, dass es mit einer Lakritzstange noch funktionieren wurde, wenn nicht gerade eine Mobilfunkturm in Sichtweite ist. Bei Zweifel kannst du ja mal das Kabelmodem vom Nachbar benutzen und schauen was die Signalanalyse im Modem sagt, die ist pro (DOCSIS-)Kanal.

Die Dose wurde ich aber ersetzen - denn DOCSIS 3.0 benötigt 0-1.2GHz. Diese einfache Splitter dämpfen zwar nicht viel, aber bringen auch nichts.
 
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mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
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Analog dürfte es mittlerweile nichts mehr zu empfangen geben. Digital sollte der Fernseher aber schon was finden. Wie alt ist denn der Fernseher? Und has Du bei dem Sendersuchlauf explizit digitalen Kabelempfang ausgewählt?

[...]
Danke, das war das Problem. Es war zwar Kabel ausgewählt, aber wohl nur analog. Auch erkennbar daran, dass während des Suchlaufs verschiedene Arten von "Schnee" angezeigt wurden. Digital kann der Fernseher wohl nicht. Ich habe nun einen DVB-C Receiver dazwischen gehängt. Nun kommen zig digitale TV- und Radiosender an.

Im weiteren Sinne sollte dort auch LAN/WLAN anliegen, aber über das Internet des Erdgeschosses. Dazu sollte das Koax-Kabel genutzt werden, da ich keine Cat5/6/7 Kabel ziehen kann. Daher habe ich zwei Ethernet-via-Coax Boxen nach MoCA 2.5 Standard aus den Niederlanden bestellt und selbst die haben sich sehr schnell installieren lassen. Ich habe mich dafür entschieden, da diese gerade nicht das TV/Radio/DOCSIS stören und so ein Parallelbetrieb möglich ist. Nur SAT würde da wohl dann nicht mehr gehen, da sich die Frequenzen glaube ich ins Gehege kommen. Eine SAT-Schüssel haben wir aber nicht.
Das gleiche gibt es wohl auch mit anderen Standards, die dann in den Kabel TV Frequenzen unterwegs sind (wenn man SAT parallel braucht und dafür Kabel-TV entbehrlich ist).

Gerade weil die Verkabelung teils recht alt anmutet hatte ich Befürchtungen, dass das eine endlose Geschichte wird. Da aber zwei der Wohnungen ja schon mit Vodafone Kabel unterwegs sind gab es da wohl nicht so viel Investitionsstau wie ich befürchtet hatte.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Was soll denn überhaupt darüber laufen? Hier speist Vodafone/Ziggo die Signale so stark ein, dass es mit einer Lakritzstange noch funktionieren wurde, wenn nicht gerade eine Mobilfunkturm in Sichtweite ist. Bei Zweifel kannst du ja mal das Kabelmodem vom Nachbar benutzen und schauen was die Signalanalyse im Modem sagt, die ist pro (DOCSIS-)Kanal.

Die Dose wurde ich aber ersetzen - denn DOCSIS 3.0 benötigt 0-1.2GHz. Diese einfache Splitter dämpfen zwar nicht viel, aber bringen auch nichts.
Über die Dose in der obersten Wohnung soll nur TV/Radio und "Ethernet over Coax" laufen (für LAN/WLAN).
 
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