Kompensation bei Flugausfall - LH weigert sich Anschlusskosten zu übernehmen

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frabkk

Erfahrenes Mitglied
12.11.2013
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CGN
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Die erste Regel scheint zu sein: Schaue, ob in der Buchung irgendein anderer Partner beteiligt ist. Wenn ja, wälze auf diesen ab, unabhängig davon, ob sein Teilstück betroffen war oder nicht.

Ist so regelmäßig, dass ich da nur Vorsatz annehmen kann.
FunFact: Es war nicht Mals ein DB Segment in der Buchung. FRA - MIA - FRA mit LH. Keine Ahnung wie man da auf so einen geistigen Erguss kommt. Wird ja wohl kaum ein Textbaustein sein, denn niemand bei LH wird ernsthaft behaupten wollen, EU 261/04 Ansprüche sich bei der Deutschen Bahn abzuholen
 

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01.06.2018
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10.691
Oft verteilen sie ja auch freiwillig Voucher
Vor allem, wenn niemand mehr auf hat, bei dem man sie noch einlösen könnte...

Würde ich nicht ganz so sehen. In vielen Fällen entsteht ja gar kein monetärer Schaden. Da ist die gar nicht so knappe Pauschale doch eine gute Lösung. Man hätte ja auch wie beim Bahnverkehr prozentual das lösen können. Das wäre auf der Kurzstrecke dann für die Airlines bedeutend billiger.
Nicht unbedingt, bei vielen Europastrecken wären die 50% nach 2 Stunden wie bei der Bahn sehr viel mehr als die €250.
Aber ja, es ist in der Tat Unfug für einen €39.99 FR Flug und für einen €1080 LH Flug die selbe Entschädigung zu erhalten, eine prozentuale Lösung wäre besser gewesen.
Obwohl auch die (siehe Herabstufung) zu durchaus unsinnigen Erstattunsbeträgen führen kann, da ja die Preise der einzelnen Segmente durchaus erheblich von deren Anteil an der Gesamtentfernung abweichen, bzw. sogar negativ sein können.

Aber wie in der Präambel gesagt, es geht ja nicht primär darum dass die Kunden Geld bekommen, sondern vor allem darum, dass die Airline Geld zahlt um einen erzieherischen Effekt zu erzielen, um es für die Airlines finanziell unattraktiv zu machen, Flüge ausfallen zu lassen, Passagiere herabzustufen oder nicht zu befördern. Aktuell rechnet es sich ja für die Airline oft sogar, den Vertrag nicht zu erfüllen und stattdessen mit einem anderen Kunden einen teureren abzuschließen.

Ist so regelmäßig, dass ich da nur Vorsatz annehmen kann.
Eher völlige Unfähigkeit..
ausführende Fluggesellschaft Deutsche Bahn
ist eher ein Standard-Textbaustein als eine beabsichtigte Aussage.

Und im Prinzip ist die Aussage korrekt, die ausführende Airline muß bezahlen.
(7) Damit diese Verordnung wirksam angewandt wird, sollten die durch sie geschaffenen Verpflichtungen dem ausführenden Luftfahrtunternehmen obliegen, das einen
Flug durchführt oder durchzuführen beabsichtigt, und zwar unabhängig davon, ob der Flug mit einem eigenen Luftfahrzeug oder mit einem mit oder ohne Besatzung
gemieteten Luftfahrzeug oder in sonstiger Form durchgeführt wird.

Wird ja wohl kaum ein Textbaustein sein
Doch, ziemlich sicher. Man bekommt ständig (die gleichen) Antworten von LH, die gar nicht zum Zusammenhang passen.

nur medizinischer Notfall würde von der Ausgleichszahlung befreien!
Und auch der nur, wenn "alle zumutbaren Maßnahmen getroffen wurden". Auch ein medizinischer Notfall ist kein Freibrief, einfach gar nichts zu unternehmen um die Auswirkungen auf die Passagiere so gering wie möglich zu halten.

denn niemand bei LH wird ernsthaft behaupten wollen, EU 261/04 Ansprüche sich bei der Deutschen Bahn abzuholen
Die LH behauptet viel, wenn der Tag lang ist...
Zum Beispiel, dass das Wetter Schuld sei obwohl das METAR Archiv für den ganzen Tag CAVOK zeigt.
Nach dem Wortlaut in den Buchungsbestätigungen und der EU261 hätte man allerdings tatsächlich Ansprüche an die Deutsche Bahn, und auch das EuGH hat sich in diese Richtung geäußert. An das "abholen" glaube ich allerdings genausowenig...
 
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monty81

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05.05.2017
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Nicht unbedingt, bei vielen Europastrecken wären die 50% nach 2 Stunden wie bei der Bahn sehr viel mehr als die €250.
Viele Europastrecken kosten sehr viel mehr als 1000 Euro return? Ich habe noch nie über 300 mit umsteigen bezahlt...da mache ich wohl was "falsch" ;)
Aber ja, es ist in der Tat Unfug für einen €39.99 FR Flug und für einen €1080 LH Flug die selbe Entschädigung zu erhalten, eine prozentuale Lösung wäre besser gewesen.
Obwohl auch die (siehe Herabstufung) zu durchaus unsinnigen Erstattunsbeträgen führen kann, da ja die Preise der einzelnen Segmente durchaus erheblich von deren Anteil an der Gesamtentfernung abweichen, bzw. sogar negativ sein können.

Aber wie in der Präambel gesagt, es geht ja nicht primär darum dass die Kunden Geld bekommen, sondern vor allem darum, dass die Airline Geld zahlt um einen erzieherischen Effekt zu erzielen, um es für die Airlines finanziell unattraktiv zu machen, Flüge ausfallen zu lassen, Passagiere herabzustufen oder nicht zu befördern. Aktuell rechnet es sich ja für die Airline oft sogar, den Vertrag nicht zu erfüllen und stattdessen mit einem anderen Kunden einen teureren abzuschließen.
Und diese Prämisse macht es schwierig. Sagt man z.B. nach 3h 100% des Flugpreises, hat Ryanair gar kein Interesse mehr sowas zu vermeiden. Da wäre dann eher 100% des Flugpreises, aber mindesten xxx Euro sinnvoll. Ob das dann wieder irgendwelche Berechnungsprobleme gibt wäre eine andere Sache.
 

Tim2008

Erfahrenes Mitglied
28.04.2009
1.135
236
Viele Europastrecken kosten sehr viel mehr als 1000 Euro return? Ich habe noch nie über 300 mit umsteigen bezahlt...da mache ich wohl was "falsch" ;)

Und diese Prämisse macht es schwierig. Sagt man z.B. nach 3h 100% des Flugpreises, hat Ryanair gar kein Interesse mehr sowas zu vermeiden. Da wäre dann eher 100% des Flugpreises, aber mindesten xxx Euro sinnvoll. Ob das dann wieder irgendwelche Berechnungsprobleme gibt wäre eine andere Sache.
 

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deecee

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11.12.2018
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HAM, LBC
Aber ja, es ist in der Tat Unfug für einen €39.99 FR Flug und für einen €1080 LH Flug die selbe Entschädigung zu erhalten, eine prozentuale Lösung wäre besser gewesen.
Ich bin da mehr im Festpreis-Team – die möglichen Auswirkungen einer Verspätung sind für den Fluggast immer die gleichen, egal mit welcher Airline und zu welchem Preis er geflogen ist. Und die 20.- Euro Entschädigung aus o.g. Beispiel für 3+ Stunden Verspätung hätten für die ausführende Airline nun wirklich keinen "erzieherischen" Effekt...
 

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01.06.2018
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Viele Europastrecken kosten sehr viel mehr als 1000 Euro return?
Bei €250 Entschädigung und 50% reden wir von sehr viel mehr als €500, und ja, es sind auch bisweilen etwas mehr als €1000, z.B. €1080 für QKL-FRA-TLS mit Rückflug am selben Tag.
Aus meinem Archiv...
LH Sonderangebot.jpg

Ich habe noch nie über 300 mit umsteigen bezahlt...da mache ich wohl was "falsch" ;)
Du bleibst zu lange...

die möglichen Auswirkungen einer Verspätung sind für den Fluggast immer die gleichen
Wenn mein FR Jungesellenabschied in Riga für €29.99 ausfällt sind die Auswirkung andere, als wenn ich ein wichtiges Meeting mit meinem €1000 LH Flug verpasse...
Die Flugpreise stehen schon in einem gewissen Zusammenhang zum Zweck der Reise und damit zur Auswirkung einer Verspätung.

Da wäre dann eher 100% des Flugpreises, aber mindesten xxx Euro sinnvoll.
So machen sie es in den USA. Also nicht die 100%, aber die "mindestens" bzw. "höchstens" Kombinationen.
z.B.
$250.5 (3) Compensation shall be at least 400 percent of the fare to the passenger's destination or first stopover, or $1,550, whichever is lower, if the carrier does not offer alternate transportation that, at the time the arrangement is made, is planned to arrive at the airport of the passenger's first stopover, or if none, the airport of the passenger's final destination less than two hours after the planned arrival time of the passenger's original flight.
Und ja, $1550 bei 2 Stunden tut der Airline etwas mehr weh...
 
Zuletzt bearbeitet:
10.02.2012
5.554
3.482
Wenn mein FR Jungesellenabschied in Riga für €29.99 ausfällt sind die Auswirkung andere, als wenn ich ein wichtiges Meeting mit meinem €1000 LH Flug verpasse...
Die Flugpreise stehen schon in einem gewissen Zusammenhang zum Zweck der Reise und damit zur Auswirkung einer Verspätung.
und wenn Du Marke "ichgoennmirwas" mit dem 1000er LH auf einen Kaffee zum CDG fliegst, oder "sparenkann" mit FR zum Geschaeftstermin, weil es gerade besser passt?
 
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deecee

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11.12.2018
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HAM, LBC
Wenn mein FR Jungesellenabschied in Riga für €29.99 ausfällt sind die Auswirkung andere, als wenn ich ein wichtiges Meeting mit meinem €1000 LH Flug verpasse...
Die Flugpreise stehen schon in einem gewissen Zusammenhang zum Zweck der Reise und damit zur Auswirkung einer Verspätung.
Ich konstatiere: Junggesellen fliegen zum Abschied immer mit FR für 29,99 Euro, Business-Leute auf dem Weg zum Meeting immer LH für 1.000 Euro. Seufz...

Sorry, aber da bin ich (selbstverständlich) nicht dabei – die Realität sieht imho dann doch etwas anders aus. (Und wer Wert auf Pünktlichkeit legt, ist auf vielen Strecken eher mal mit FR unterwegs.)
 

monty81

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05.05.2017
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Ich bin da mehr im Festpreis-Team – die möglichen Auswirkungen einer Verspätung sind für den Fluggast immer die gleichen, egal mit welcher Airline und zu welchem Preis er geflogen ist. Und die 20.- Euro Entschädigung aus o.g. Beispiel für 3+ Stunden Verspätung hätten für die ausführende Airline nun wirklich keinen "erzieherischen" Effekt...
Sehe ich auch eher so, das Interesse der Passagiere aufzuwiegen macht keinen Sinn und auch die Erziehungwirkung ist pauschal schon besser. Der "Schaden" ist auch nicht größer, wenn man Business fliegt in Europa als bei Economy.
Bei €250 Entschädigung und 50% reden wir von sehr viel mehr als €500, und ja, es sind auch bisweilen etwas mehr als €1000, z.B. €1080 für QKL-FRA-TLS mit Rückflug am selben Tag.
Wir reden von der selben Entschädigung wie im Eisenbahnverkehr, also 50% pro Strecke ab 2h. Macht bei 250€ Entschädigung eben 500€ oneway = 1000 Euro return. Und dass viele Flüge in Europa (sehr viel) über 1000 Euro kosten bestreite ich schon.

Du bleibst zu lange...
Zum Glück. Aber eher ist der Grund wohl, dass ich nicht "zu" spät buche. Dein Flugbeispiel kostet für den 14.10.24 um die 500 Euro wenn man heute bucht. Klar kann man kurzfristig auch mal über 1000€ kommen, das bestreite ich nicht.
Wenn mein FR Jungesellenabschied in Riga für €29.99 ausfällt sind die Auswirkung andere, als wenn ich ein wichtiges Meeting mit meinem €1000 LH Flug verpasse...
Stimmt, wenn die anderen schon dort sind wird für dich mit dem Junggesellenabschied nix. Das Meeting geht auch online.
Ich sag ja, Aufwiegen von Interessen der Passagiere ist schwer. Welchen Schaden steht man dem zu, der seine Mutter nicht mehr vorm Tod sehen konnte durch Flugausfall? Ist die Urlaubsreise weniger wert als der Businesstrip? Möchte ich nicht entscheiden.
So machen sie es in den USA. Also nicht die 100%, aber die "mindestens" bzw. "höchstens" Kombinationen.
z.B.
Das wäre wohl eine Überlegung auch in der EU gewesen.
Und ja, $1550 bei 2 Stunden tut der Airline etwas mehr weh...
Und den Passagieren, die höhere Flugpreise zahlen, weil man entweder mehr Redundanz vorhalten muss oder eben höhere Kosten kompensieren muss.
 
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deecee

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11.12.2018
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@Tim2008 Es gibt viele Verbindungen, die man sich willkürlich heraussuchen kann, um einen hohen Preis zu erzielen – macht auch mal Spaß! Die 235 Kilometer BRE-DTM gehen auch für 3k+ mit LH, wenn jemand Spaß daran hat...
 

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01.06.2018
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Und den Passagieren, die höhere Flugpreise zahlen, weil man entweder mehr Redundanz vorhalten muss oder eben höhere Kosten kompensieren muss.
Also ich zahle lieber einen höheren Flugpreis und komme pünktlich an, als billig zu fliegen, eine Entschädigung oberhalb des Ticketpreises zu bekommen, aber das Meeting / mein Kreuzfahrtschiff / Omas Beerdigung verpasse...
Gerüchten zufolge glänzen gerade unsere Billigflieger mit geringen Ausfall-/Verspätungs-/Überbuchungsquoten...
Reisereporter.de

Das sind die 10 unzuverlässigsten Airlines in Europa​

Von den insgesamt 20 untersuchten Airlines gehören diese zehn zu den unzuverlässigsten. Bei gleicher Punktzahl entscheidet das Gesamtergebnis, in dem auch das Zahlungsverhalten der Fluggesellschaften und die Kundenzufriedenheit bewertet wurden, über die Platzierung. Auch bei der Gesamtbewertung können die Airlines maximal fünf Punkte erreichen.

  1. British Airways (2,0), Gesamtbewertung 2,09
  2. Lufthansa (2,0), Gesamtbewertung 2,10
  3. KLM (2,0), Gesamtbewertung 2,39
  4. Air Dolomiti (2,0), Gesamtbewertung 2,52
  5. Discover Airlines (2,5), Gesamtbewertung 3,00
  6. Aer Lingus (3,0), Gesamtbewertung 2,30
  7. TAP Portugal (3,0), Gesamtbewertung 2,76
  8. Air France (3,0), Gesamtbewertung 3,14
  9. Austrian (3,0), Gesamtbewertung 3,25
  10. Swiss Air (3,5), Gesamtbewertung 2,63

Das sind die zuverlässigsten Airlines Europas​

Doch wo Schatten ist, da ist auch Licht: Es gibt in Europa auch Airlines, auf die sich Passagierinnen und Passagiere in der Regel verlassen können. Nach einem Blick auf die Stornierungs- und Verspätungszahlen hat das Fluggastrechte-Portal die Airlines Transavia France, Iberia und Turkish Airlines als die zuverlässigsten Airlines Europas gekürt. Alle drei erhielten von Flightright 4,5 von 5 möglichen Sternen.



Vier Sterne erhielten die Fluggesellschaften Condor, Easyjet, Ryanair, Vueling und Wizz Air.
Ein Zusammenhang von Flugpreis zu Zuverlässigkeit besteht also definitiv nicht. Ein unzuverlässiger Flugbetrieb kann sogar richtig teuer sein. Ein straff organisierter der funktioniert kann hingegen richtig Geld sparen.

Es gibt viele Verbindungen, die man sich willkürlich heraussuchen kann, um einen hohen Preis zu erzielen
Ich suche meine Flüge strikt nach Notwendigkeit aus, Flugziel und Flugzeitpunkt. Und sehe dabei regelmäßig undiskutable Preise.
Klar, kann ich willkürlich auch wirklich billige Flüge heraussuchen, nur bringen die mich zur falschen Zeit an den falschen Ort.

Aber eher ist der Grund wohl, dass ich nicht "zu" spät buche.
Der Buchungszeitpunkt macht bei Flügen mit kurzem Aufenthalt wenig aus. Die Buchungsklassen die nur früh verfügbar sind, sind da sowieso ausgeschlossen.
Habe gerade vor 2 Wochen wieder gesehen, dass es auch sehr kurzfristig vergleichbar preiswert über den Atlantik geht, z.B. mit nur einem Tag Vorlauf mit La Compagnie in der Business Class für €2700, während schon 6 Wochen früher viele Airlines >€4000 aufgeufen haben, nur Icelandair < €3000. Und das sind schon gute Preise verglichen mit 2023.
Bei solchen Flügen die gleiche Entschädigung zu bekommen, wie wenn man für €400 über den Atlantik fliegt ist dann schon wenig angemessen.

Dein Flugbeispiel kostet für den 14.10.24 um die 500 Euro wenn man heute bucht.
Mein Beispel war ja auch nicht aus 2024, wie die Worte "aus dem Archiv" andeuten... Aber so Beispiele sehe ich mehrmals im Jahr real, mit zwischen 6 und 3 Wochen Vorbuchungsfrist (bei Eintagesmeetings, die sind auch nach Corona wirklich selten geworden).
Aber bei so Flügen tut es der Airline auch nicht weh, nur €1000 zu bekommen, weil sie noch €250 Entschädigung für über 9 Stunden verspätete Ankunft bezahlen (meine Verspätung beim letzten Europaflug...).

Und deshalb wird Situation hier ja auch nicht besser. Es ist ja nun nicht so. das 2024 die Flüge pünktlicher geworden sind als vor 20 Jahren, als die Verordnung eingeführt wurde.
 

deecee

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11.12.2018
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HAM, LBC
Also ich zahle lieber einen höheren Flugpreis und komme pünktlich an, als billig zu fliegen, eine Entschädigung oberhalb des Ticketpreises zu bekommen, aber das Meeting / mein Kreuzfahrtschiff / Omas Beerdigung verpasse...
Der Liste zufolge ist es ja so, dass offensichtlich die LCC verlässlicher sind als die FSC – daher verstehe ich diese Aussage nicht.
Gerüchten zufolge glänzen gerade unsere Billigflieger mit geringen Ausfall-/Verspätungs-/Überbuchungsquoten...
Es sind eben keine Gerüchte...
 

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01.06.2018
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Monty meinte halt, es wird teurer wenn es zuverlässiger sein soll.
Ich würde das in Kauf nehmen, muss es aber offenbar nicht mal, denn der von Monty angeführte Zusammenhang scheint nicht zu existieren.
Wenn man diesen Statistiken glaubt... Andere weisen den Vorteil nicht so klar aus.
Und bei Flügen von durchschnittlich 2h kommen halt auch andere Verspätungen raus, als bei 12h, von daher vielleicht Äpfel und Birnen...
 

monty81

Erfahrenes Mitglied
05.05.2017
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Der Liste zufolge ist es ja so, dass offensichtlich die LCC verlässlicher sind als die FSC – daher verstehe ich diese Aussage nicht.
Monty meinte halt, es wird teurer wenn es zuverlässiger sein soll.
Ich würde das in Kauf nehmen, muss es aber offenbar nicht mal, denn der von Monty angeführte Zusammenhang scheint nicht zu existieren.
Wenn man diesen Statistiken glaubt... Andere weisen den Vorteil nicht so klar aus.
Und bei Flügen von durchschnittlich 2h kommen halt auch andere Verspätungen raus, als bei 12h, von daher vielleicht Äpfel und Birnen...
Äpfel und Birnen trifft es wohl. Einen regionalen LCC mit einem Netzwerkcarrier zu vergleichen ist schon schwierig. Natürlich hat es ein LCC einfacher. Homogene Flotte, keine Anschlussverluste möglich, weil man keine Anschlüsse anbietet. Streiken fällt weitgehend aus. Boarding geht auch schneller (Walkboarding, weniger großes Handegepäck). Und natürlich sind die Verpätungen in Europa eben oft eher kurz. Intercontinental kann das eben auch mal schnell ein ganzer Tag sein, wenn eben die Maschine in 10000km Entfernung ausgefallen ist.

Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass ein Netzwerkcarrier wie LH ohne Mehrkosten die Verspätungsquote nennenswert verbessern kann.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.219
9.700
Die LH behauptet viel, wenn der Tag lang ist...
Zum Beispiel, dass das Wetter Schuld sei obwohl das METAR Archiv für den ganzen Tag CAVOK zeigt.
So geschehen bei uns. Habe es eben nochmal nachgeprüft (bin erst durch deinen Post drauf gekommen, dass man das im Nachhinein prüfen kann). Sowohl METARs als auch TAF vom fraglichen Tag zeigen sowohl in FRA als auch BCN durchgängig gutes Wetter. Klage läuft bereits. Bin jetzt noch zuversichtlicher als vorher schon 🙂
 

reifel

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30.08.2010
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Moin!

LH hatte am 5.8. kurzfristig (3 Stunden vor Abflug) unseren Flug von MUC nach JFK annulliert. Dies löste eine wahre Odyssee aus welche uns letzten Endes nach 60 Stunden nach NYC brachte (anderes Thema).

Ich habe letzte Woche den Antrag auf Kompensation bei LH eingereicht und zudem die Kosten für die erste Hotelnacht in NYC und den Transfer von JFK zum Hotel angegeben.
Für die beiden letzten Posten geht es immerhin um knapp 500 Euro.

LH war schnell und hat uns eine Kompensation von 4 x € 600 mitgeteilt. Dies ist ja genau das, was laut EU-Recht zusteht.
Die Kosten für die entgangene Hotelnacht in New York sowie für den gebuchten und bezahlten Transfer von JFK nach Manhatten will LH nicht übernehmen und beruft sich auf Artikel 14.1.7 aus den Allgemeinen Beförderungsbedingungen. Hier lautet es dass LH grob fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt haben muss.

Hat hier eventuell jemand schon einmal etwas ähnliches mit LH erlebt?
Mir leuchtet das überhaupt nicht ein. Nur durch die Annullierung (die ja bekannt gegeben wurde = vorsätzlich?!) kamen wir deutlich verspätet in NYC and und konnten die beiden Hotelzimmer und den Transfer nicht nutzen.
Ich verstehe nicht, warum wir hierfür aufkommen sollen, wenn nicht die Airline!

Danke für euer Feedback und die Info, ob es sich lohnt einmal mit der Rechtsschutzversicherung zu sprechen, bzw wie dann die Chancen auf Erfolg wären die knapp 500 Euro auch noch zu bekommen.
Ich denke LH ist hier korrekt. LH muss sämtliche Kosten übernehmen (Hotel, Mahlzeiten, neue Tickets usw) um Dich an das Endziel zu bringen (New York).
Sämtlicher Schadenersatz vor Ort ist aber auf die Kompensation anzurechnen. Sprich, die Kompensation deckt das ab. Wenn der Schaden höher war, kann man das einreichen und auf die Kompensation anrechnen lassen. Dann sollte man quasi alle seine Kosten ersetzt bekommen, aber de facto kriegt man dann keine Kompensation.


Anderes kann gelten, wenn man pauschal gebucht hat. Dann liegt ein Reisemangel vor, für den der Veranstalter einstehen muss.

Aber ersteres ist vor einigen Jahren vom BGH entschieden worden, insofern recht eindeutig.

Übrigens kann das bei verpassten Mietwägen richtig teuer werden. Zu spät angekommen, Mietwagen ist no show, 3 Wochen Mietwagenkosten in den Sand gesetzt.
 
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TAPulator

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25.12.2011
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PIX, BER, ZRH
Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass ein Netzwerkcarrier wie LH ohne Mehrkosten die Verspätungsquote nennenswert verbessern kann.

Ich kann mir schon vorstellen, dass Netzwerk-Carrier ohne Mehrkosten die Verspätungsquote verbessern können, immerhin verursachen ja auch Verspätungen Mehrkosten.

Ach ich vergass, hier redet man ja von LH.
 
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Volume

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01.06.2018
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Allein wenn sie den "Vebindungen müssen so knapp wie möglich sein" Fetisch mal aufgeben würden, könnten sie die Quote der verpassten Flüge (i.d.R. leer fliegende Sitze...) deutlich reduzieren, Kosten sparen und mehr Passagiere planmäßg ans Ziel bringen.
Auch sonst kann man viel besser machen, ohne dass es Kosten verursacht, oder sogar im Gegenteil, so dass es Kosten spart. Die Lowcoster machen da einiges vor.

Da man es erfolgreich schafft, sich um einen Großteil der eigentlich rechtlich vorgeschriebenen Ausgleichszahlungen und Betreuungsleistungen zu drücken (ich habe ja mal irgendwo eine Statistik verlinkt, welcher Bruchteil der Passagiere tatsächlich erhält was ihm zusteht), kann man diese Kosten natürlich auch nicht gegenrechnen...
Natürlich ist es billiger, alles spitz auf Knopf zu plann, und wenn es schief geht einfach nicht zu zahlen. In der modernen BWL wird Unrecht leider als ganz normales Mittel zur Kostenreduzierung betrachtet, selbst Geldstrafen und Bußgelder werden sauber gegengerechnet und im Zweifelsfall planmäßig mit eingerechnet, wenn das billiger ist als sich an Recht und Gesetz zu halten.
 
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mbraun

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09.07.2011
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Da man es erfolgreich schafft, sich um einen Großteil der eigentlich rechtlich vorgeschriebenen Ausgleichszahlungen und Betreuungsleistungen zu drücken (ich habe ja mal irgendwo eine Statistik verlinkt, welcher Bruchteil der Passagiere tatsächlich erhält was ihm zusteht), kann man diese Kosten natürlich auch nicht gegenrechnen...
Natürlich ist es billiger, alles spitz auf Knopf zu plann, und wenn es schief geht einfach nicht zu zahlen. In der modernen BWL wird Unrecht leider als ganz normales Mittel zur Kostenreduzierung betrachtet, selbst Geldstrafen und Bußgelder werden sauber gegengerechnet und im Zweifelsfall planmäßig mit eingerechnet, wenn das billiger ist als sich an Recht und Gesetz zu halten.
Eigentlich müsste man die Buchhalter dazu bringen, dass sie, sobald eine entsprechende Verspätung da ist, Rückstellungen bilden müssen mit 200-600 € / Passagier - dann wäre das Problem imho sehr schnell gelöst. Aber so wird das wahrscheinlich erst nach Versäumnisurteil eingebucht, also Jahre nach dem entsprechenden Ereignis, und ohne Verantwortlichkeit für irgendjemanden.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.734
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Aber so wird das wahrscheinlich erst nach Versäumnisurteil eingebucht, also Jahre nach dem entsprechenden Ereignis, und ohne Verantwortlichkeit für irgendjemanden.
...und vor allem nur für einen Bruchteil der Berechtigten. Die allermeisten scheuen den Aufwand. Am Ende wird es sich vermutlich tatsächlich rechnen.
Nur sollte so ein Geschäftsgebaren nicht als Maßstab für generelle Aussagen benutzt werden.
 

Xray

Erfahrenes Mitglied
13.04.2017
2.027
1.116
Ich denke LH ist hier korrekt. LH muss sämtliche Kosten übernehmen (Hotel, Mahlzeiten, neue Tickets usw) um Dich an das Endziel zu bringen (New York).
Sämtlicher Schadenersatz vor Ort ist aber auf die Kompensation anzurechnen. Sprich, die Kompensation deckt das ab. Wenn der Schaden höher war, kann man das einreichen und auf die Kompensation anrechnen lassen. Dann sollte man quasi alle seine Kosten ersetzt bekommen, aber de facto kriegt man dann keine Kompensation.


Anderes kann gelten, wenn man pauschal gebucht hat. Dann liegt ein Reisemangel vor, für den der Veranstalter einstehen muss.

Aber ersteres ist vor einigen Jahren vom BGH entschieden worden, insofern recht eindeutig.

Übrigens kann das bei verpassten Mietwägen richtig teuer werden. Zu spät angekommen, Mietwagen ist no show, 3 Wochen Mietwagenkosten in den Sand gesetzt.

Na ja, teuer werden klingt nach Verlust. Aber anrechnen lassen heißt ja nicht, dass man den Schaden nicht geltend machen kann. Wenn der Miet-SUV 3000 Euro gekostet hat, dann gibts halt das quasi statt Pauschale. Und wenn das der 4-Mann Familienurlaub war, dann bekommt Papa die Mietkosten ersetzt und die drei anderen die Pauschale. Im Zweifel wollte nur Papa durchs Land fahren, die anderen drei wollten drei Wochen in den YMCA.... ;)
 

reifel

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
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300x250
Na ja, teuer werden klingt nach Verlust. Aber anrechnen lassen heißt ja nicht, dass man den Schaden nicht geltend machen kann. Wenn der Miet-SUV 3000 Euro gekostet hat, dann gibts halt das quasi statt Pauschale. Und wenn das der 4-Mann Familienurlaub war, dann bekommt Papa die Mietkosten ersetzt und die drei anderen die Pauschale. Im Zweifel wollte nur Papa durchs Land fahren, die anderen drei wollten drei Wochen in den YMCA.... ;)
Genauso ist es. Wenn denn die Airline zahlt :)