Neobroker - Kleinanleger - Payment for Order Flow - Change.org

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volitare

Reguläres Mitglied
15.04.2012
53
23
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Guten Abend,

ich dachte, ich stelle das Thema mal hier rein, weil von Scalable bis Trade Republic hier schon einige Broker angesprochen wurden:

Die EU regelt einen Teil des Kapitalmarktes neu. Damit sind günstige Gebühren für Kleinanleger, auch für Fondsparer usw., wohl vorbei. Es gibt bestimmt - wie überall - ein Für und Wider des Verbots dieses Geschäftsmodells.
Das Ganze ist bei Change.org gut zusammengefasst, findet bislang aber wenig Beachtung. Wahrscheinlich gibt es auch den ein oder anderen Kleinanleger hier, der regelmäßig einen Fonds gespart, oder einfach ein paar Euro anlegt und hofft, dass die Kurse steigen.

Wer "Payment for Order Flow change.org" in einer beliebigen Suchmaschine sucht, kann sich ja anschließen oder "unterschreiben".

Kleiner Hinweis: Weder habe ich die Petition erstellt, noch arbeite in der Finanzbranche. Ich nutze aber die Möglichkeiten, wenig Gebühren für ETF-Sparpläne und Aktienkäufe zu bezahlen.
 

Chiller3333

Erfahrenes Mitglied
26.11.2017
1.288
601
FRA, JFK
Auf change.org habe ich da nichts zu gefunden und auch die Regelung der EU sieht ja erstmal nur ein phase-out bis 2026 vor.
Hinzu kommt, dass Payment for Order Flow in Europa bei weitem nicht so verbreitet ist, wie in den USA.
Ob PFOF fuer Anleger nun gut oder schlecht ist, ist auch alles andere als erwiesen.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, empfinde ich deinen Aufruf als sehr reisserisch und fehl am Platz.

Ausgehend von folgendem Paper kann man sich genauer mit der Materie befassen:
Zur Info, das Journal of Financial Economics (JFE) gehoert zu den drei "besten" Journals in Finance (zusammen mit dem Journal of Finance [JF] und der Review of Financial Studies [RFS]).
 

DUSZRH

Erfahrenes Mitglied
04.11.2018
2.137
1.561
Ob PFOF fuer Anleger nun gut oder schlecht ist, ist auch alles andere als erwiesen.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, empfinde ich deinen Aufruf als sehr reisserisch und fehl am Platz.
Sehe ich ähnlich. Man wird sehen, wie die Neobroker ihre Kosten umlegen.

Momentan bestreiten sie diese ja aus PFOF, für das der Kunde ja indirekt zahlt. Warum es für den Kunden teurer werden soll, wenn er direkt zahlt (also die Broker ihre Margen erhöhen), ist für mich nicht unbedingt klar.

Generell tut Transparenz dem informierten Kunden gut.
 
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frogger321

Erfahrenes Mitglied
09.06.2010
2.732
857
Naja, dass es zu steigenden Preisen für die Kunden führen wird, halte ich auch für sehr wahrscheinlich.
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.239
930
Die Marktplätze könnten zukünftig den Teil, den sie bisher den Brokern (verdeckt) gezahlt haben, den Kunden direkt zahlen.
 
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volitare

Reguläres Mitglied
15.04.2012
53
23
Das Paper habe ich jetzt mal gelesen, dass das aber alles so stimmt? Jedenfalls in den "Mainstream-Medien", wie einem Podcast der Welt, der SZ, FAZ und dem Handelsblatt, wird von steigenden Kosten ausgegangen. Ich habe die Spreads hin und wieder mal verglichen, aber die müssten schon astronomisch hoch sein, damit ich als _Kleinanleger_ besser mit "normalen" Gebühren fahre.

Aber es passt schon, ich wollte ja nur mal eine Diskussion anstoßen, finde aber die Petition nicht sehr reißerisch, jedenfalls nicht im Vergleich zu vielen anderen, die da schon weit "stürmischer" ihre Sache vertreten
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.417
1.397
Die BaFin hat das ganze untersucht und kommt zu folgendem Ergebnis:

  • Für Kundenaufträge mit kleineren Volumina ist die Ausführung über PFOF-gewährende Handelsplätze überwiegend vorteilhaft. Denn sofern Transaktionskosten berücksichtigt wurden, waren die Ergebnisse für Kunden mehrheitlich besser als an den Referenzmärkten.
  • Bei höheren Transaktionsvolumen und niedrigerer Liquidität an den Referenzmärkten zum Zeitpunkt der Auftragsausführung gingen diese Vorteile jedoch verloren.
Es gibt also irgendwo einen Break Even, wo "klassische" Broker günstiger werden. Es gibt folglich durchaus ein Existenzrecht für beide Varianten. Durch ein einseitiges PFOF Verbot (und damit praktisch des Geschäftsmodells der Neobroker) werden einseitig diejenigen einer wichtigen Alternative beraubt, die mit geringeren Volumina handeln wollen (oder gar nicht anders können). Ich kann nichts Positives darin finden.

https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Meldung/2022/meldung_2022_05_16_PFin jOF_Studie.html
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.331
4.675
GRQ + LID
Mit dem Verbot machen wir die gerade zunehmende Aktienkultur wieder kaputt.
Ein sicheres Zeichen dafür, dass der Bullrun bald vorbei ist.

Zum Thema: Effekte sollen auf einem vollkommenen Markt gehandelt werden mit soviele Teilnehmer wie möglich, daher lehne ich alle Alternativmärkte prinzipell ab. Effektenhandel (für ein Grossteil der privaten Anleger: Spekulation) ist kein Grundrecht und ausserdem sind die Transaktionskosten auch bei Grossbanken nur noch einen Bruchteil davon, was sie mal waren.