Kommt das nur mir unausgegoren vor?
Faktisch kehrt Lufthansa damit zum Drei-Klassen-System zurück, von dem man sich auf der Kurzstrecke doch schon in den 90ern verabschiedet hatte (wenn auch mit anderem Service-Zuschnitt).
Ganz vorne wird zwar kein First-Service geboten, dafür wirbt man mit der Möglichkeit, als Erster die Maschine betreten zu dürfen. Es werden also in der Regel zuerst die Paxe der ersten Reihen die Maschine betreten, schon um den Mehrpreis sich selbst gegenüber irgendwie zu verantworten. Das allerdings widerspricht jeder Logik, wenn man wie die Billigflieger, denen man ja angeblich Marktanteile abjagen möchte, auf kurze Standzeiten setzt. Jedenfalls am Finger wird sich also erst einmal ein Stau bilden, was insgesamt zu längeren Boardingzeiten führt.
Ganz hinten darf die große Mehrheit fröhlich zusehen, wie die Paxe vorne verwöhnt werden, während es für sie nicht einmal ein Wasser (kostenlos) gibt. Stellt sich für mich die Frage, ob es wenigstens Vorhänge geben wird,was ich mir bei Germanwings eher nicht vorstellen kann, oder ob hier wirklich Neid geschürt werden soll.
Und was ist mit den 30 Maschinen, die zur 4U-Flotte stoßen sollen? Werden das alles A-319 sein oder gibt man ohne Not den Kostenvorteil einer einheitlichen Flotte auf?
Nun gehe ich mal davon aus, dass man diese Fragen (und viele mehr) hinreichend diskutiert und entsprechende Studien angefertigt hat, bevor man sich zu dieser strategischen Neuausrichtung entschlossen hat. Aber mein Gefühl sagt mir, dass das nicht das letzte Wort der Geschichte ist. FR und Co. dürften sich jedenfalls die Hände reiben. Und auch AB sollte von dieser Entwicklung profitieren können.