Oslo & more

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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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Planung

Die Einführung ist noch textlastig, opulente Bebilderung folgt nach Reiseantritt. ;)

Nach Dubai führt die nächste Reise Richtung Norden. Das gilt es damit zu kombinieren, dass sich bei Scandic Friends der Verfall einiger Punkte ankündigt. Oder ist es umgedreht zu formulieren: die nächste Reise geht Richtung Norden, weil Punkte bei Scandic Friends mit Ausnahme der wenigen Hotels außerhalb Skandinaviens andernorts nichts bringen. Die Gültigkeit beträgt dort auch mit Status drei Jahre ab Ende des Quartals, in dem die Punkte erschlafen wurden. Bonusnächte gibt es ab 10.000 Punkten, dazu lassen sich in der Hotelliste einige schöne Häuser finden. Ich halte mich an Bekanntes und nehme wieder das Scandic Sjølyst in Oslo, in dem ich Ende September/Anfang Oktober 2019 schon einmal fünf Bonusnächte eingelöst habe. Das Hotel liegt etwas außerhalb der Innenstadt in Skøyen, hat aber eine sehr gute ÖPNV-Anbindung. Dieses Mal bleibe ich gleich sieben Nächte, mit Punkteverfall bei Scandic Friends muss ich mich erst 2024 wieder befassen. Die Punkte sind gut investiert, aktuell werden 168 EUR/Nacht für die umbuchbare Rate und 186 EUR/Nacht für die stornierbare Rate im Standard-Zimmer aufgerufen.

Geflogen wäre ich gerne wieder mit AF in C. Die günstigen innereuropäischen Tarife um 400 – 450 EUR gibt es trotz Corona auch weiterhin, aber AF fliegt BRE leider unverändert nicht wieder an. Ab HAM oder HAJ ginge das, aber mit entsprechendem zusätzlichen Aufwand und ungünstigen Zeiten. Ich verzichte darauf und buche bei KLM in Y (194 EUR). Schade ist es wegen derzeitigen Aktion mit doppelten XP nur um die zusätzlichen XP, aber diese hätten auch nicht genügt, um dieses Jahr den Platinum zu erreichen.

Es gibt zwei Tagesausflüge, im wahrsten Sinne des Wortes: mit Norwegian nach Bodø und mit Flyr nach Trondheim. Mit SAS ist das momentan ein eher teurer Spaß, aber nach einem Hinweis von @concordeuser bin ich bei Alternativen fündig geworden, 78 EUR nach Bodø und 43 EUR nach Trondheim. Das sind Tarife ohne Aufgabegepäck, bei denen nicht einmal die Handgepäckablage in den Fächern inkludiert ist. Da ich nur einen kleinen Rucksack mitführen werde, ist mir das in diesen Fällen egal. Ich betreibe kein gezieltes Airline-Sammeln, aber so kann ich dann auch zwei Fluggesellschaften mitnehmen, mit denen ich bisher noch nicht geflogen bin.

Auf Grund der Lage des Hotels mit wenigen Minuten Fußweg zur Bahnstation Skøyen ist die Fahrerei zum und vom Flughafen kein Problem: dort halten auch Regionalzüge, die über den Flughafen verkehren, ohne signifikanten Zeitunterschied zum Flytoget, aber für den halben Preis. Ich werde eine ÖPNV-Wochenkarte für alle Zonen kaufen (774 NOK, sechs Einzeltickets vom/zum Flughafen kosten insgesamt 660 NOK, eine Einzelfahrt innerhalb von Oslo 38 NOK, so dass die Karte sich mit der dritten Fahrt innerhalb von Oslo rentiert).

Programm ist für Oslo das neue Munch-Museum, für Bodø das Norwegische Luftfahrtmuseum und für Trondheim das Norwegische Justizmuseum. Der Rest wird spontan entschieden.

Die Reise umfasst somit folgende Flüge:

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Code:
20.11.2021 1100-1200 BRE-AMS KL1754
20.11.2021 1425-1615 AMS-OSL KL1147
23.11.2021 0830-1000 OSL-BOO DY340
23.11.2021 1930-2100 BOO-OSL DY355
25.11.2021 0830-0925 OSL-TRD FS208
25.11.2021 2055-2150 TRD-OSL FS223
27.11.2021 1240-1435 OSL-AMS KL1144
27.11.2021 1645-1735 AMS-BRE KL1757
 

DUSfred

Erfahrenes Mitglied
25.04.2013
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32
Programm ist für Oslo das neue Munch-Museum, für Bodø das Norwegische Luftfahrtmuseum und für Trondheim das Norwegische Justizmuseum. Der Rest wird spontan entschieden.

Vielleicht wäre in (bzw um) Bodø ein Ausflug zum Saltstraumen für dich interessant.
 
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meilenfreund

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10.03.2009
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Heute in einer Woche um diese Zeit sitze ich im Flieger von Amsterdam nach Oslo oder bin gerade in Oslo angekommen. :cool:

Montag bis Freitag gibt es noch hammerhart was zu arbeiten... Habe aber schon bei passender Gelegenheit die Abwesenheit subtil angekündigt.

Das lief (sinnwahrend verkürzt) in etwa so:

Ich: „Ich muss jetzt schon sagen, in der 47. KW geht bei mir terminlich nichts, ich habe dann Urlaub.“
Frage: „Verreisen Sie wieder?“
Ich: „Ja, ich fliege nach Norwegen, nach Oslo mit Tagestouren nach Bodø und nach Trondheim.“
[Erklärmodus]Wo befinden sich Bodø und Trondheim?[/Erklärmodus]
Kommentar: „Oh, Sie haben immer so exotische Reiseziele!“
[Nachdenken]Ist Norwegen ein exotisches Reiseziel?[/Nachdenken]
Ich: „Äh, ja, ich bin halt gerne in Norwegen oder Schweden.“

Es kam dann noch die Frage, wie das gebucht ist (Pauschalreise, Reisebüro oder selbst). Die Antwort (alles selbst erledigt, Hotelnächte sind Bonusnächte) führte zu erwartungsgemäßem Staunen.

Mit dieser Schilderung will ich die Fragestellerin keinesfalls durch den Quark ziehen. Daran zeigt sich aber, dass das Thema Reisen, wie es hier besprochen wird, auf einem anderen Level als für 08/15-Standard-Urlaube liegt.

Der Vollständigkeit halber ist auch noch zu erwähnen:

Alle gebuchten Flüge wurden bisher seitens der jeweiligen Airline nicht nachträglich in Gestalt einer Annullierung bzw. Umbuchung angefasst. Ich hoffe, dass das so bleibt.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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Juser, die Frisur sitzt uhrzeitgemäß. Habe letzte dienstliche E-Mails verschickt (Kernaussage bei Bedarf: "vielen Dank für Ihre Nachricht, eine Antwort gibt es übernächste Woche"). Die Firma KLM hat keine ungefragten Änderungen des Beförderungsvertrages mitgeteilt. Muss jetzt den Koffer packen. Wird ja langsam Zeit, T minus 12 sozusagen.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Tag 1 (20.11.2021)

Die Reise kann beginnen. Am Flughafen in BRE ist mittlerweile wieder relativ viel Betrieb. Für einen Samstagvormittag bedeutet das neben KLM nach AMS noch LH nach FRA und MUC, FR nach AGP und PMI sowie TK nach IST. Das Einchecken geht sehr schnell, am SkyPriority-Schalter ist auch nur eine Reisende vor mir. Dafür wird es an der Siko etwas bizarr: Vor mir steht ein Pax mit TK-Bordkarte, der offensichtlich den Sinn von Fastlane nicht ganz verstanden hat. Er bleibt am Ende der Fastlane stehen und lässt erstmal Wartende aus der „regulären“ Spur passieren. Einige Momente später wird die Öffnung einer zweiten Kontrollstrelle verkündet und die Schlange dorthin weitergeschickt.

Weiter geht es in die Lounge mit dem Namen „The Lounge“, auch bekannt als ehemalige Lufthansa-Business-Lounge, in die Lufthansa-Passagiere heute aber nur hereinkommen, wenn sie dafür 26 EUR bezahlen.

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Während sich das Essensangebot bei meinem ersten Besuch Ende August noch auf verpackte Sandwiches beschränkte, schaut das nunmehr ganz anders aus. In der Auslage auf dem Tisch: Kuchen, Wurst, Käse, Antipasti, Lachs, Gurke, Tomate und Eier. Die Auslastung liegt mit < 10 Gästen in einem sehr niedrigen Bereich, wenn ich es richtig beobachtet habe, sind aber auf LH gebuchte Paxe darunter.

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Im Einsatz ist die PH-EZS, die nach einem überpünktlichen Start und 35 Minuten Flugzeit in AMS landet.

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Unterwegs gibt es Catering, Wasser und einen Keks.

In AMS suche ich die Crown Lounge Schengen auf. Als warmes Essen gibt es irgendeine Suppe, Nudeln, Reis, Pilze, irgendwas mit Hühnchen (habe nicht genau darauf geachtet) und große gekochte Gemüsestücke. Alles wie vor drei Monaten. Warme Speisen gibt das Personal aus, für kalte Speisen und Getränke gilt Selbstbedienung. Das muss man von der Logik her vielleicht nicht unbedingt verstehen.

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Das sind Nudeln mit Pilzen, Nudelsalat und Mini-Sandwiches.

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Nach Oslo fliegt die PH-BXR. Hurra! Ich hatte bei KLM bisher drei Flüge mit der 739, und jedes Mal war es eine andere (05/2017 mit der PH-BXT von LHR nach AMS und mit der PH-BXO von AMS nach ATH, 12/2019 mit der PH-BXP von ARN nach AMS). Jetzt fehlt nur noch die PH-BXS.

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Auf diesem Flug besteht das Catering aus einem belegten Brot und etwas zu trinken.

Nach der Ankunft in OSL teilt die Purserin per Ansage noch mit, dass für Weiterreisende die Maskenpflicht bis zum Ziel gilt (stimmt nicht) und das im Terminal Maskenpflicht besteht (dass das nicht stimmt, ist ihr offenbar selbst bewusst, da die Kabinencrew auf dem Weg zum Gepäckband keine mehr trägt).

Das deutsche Bedürfnis nach harten und strengen Kontrollen wird nicht bedient. Es finden nämlich keine statt. Hier und da kleben am Flughafen noch ein paar Abstandshinweisaufkleber, ansonsten sucht man die bei uns in öffentlichen Gebäuden übliche teils massive Bepflasterung mit Verhaltensanweisungen und Warnhinweisen aller Art vergeblich.

Ich lade die Ruter App auf mein iPhone, kaufe mir eine Wochenkarte und fahre mit einem Regionalzug nach Skøyen ins Hotel.

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Dort bekomme ich ein Zimmer in einer oberen Etage. Die Standardzimmer fangen hier laut Beschreibung auf der Scandic-Website bei 15 qm an, dieses hier liegt mit 28 qm am oberen Ende. Die Punkte sind gut investiert, beim letzten Check liegt die Rate für ein Standardzimmer bei meiner Aufenthaltsdauer bei 181 EUR nicht stornierbar bzw. 190 EUR stornierbar.

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Danach gehe ich mir noch den Weihnachtsmarkt in der Karl Johans Gate anschauen. Wer hier über Preise auf deutschen Weihnachtsmärkten schimpft, bekommt in Norwegen Schnappatmung zum Beispiel bei einer Bratwurst für umgerechnet 8 bis 9 EUR.

Die hier und da verbreitete Behauptung, dass die Menschen auch ohne Maskenpflicht bereitwillig weiter eine tragen würden, lässt sich in Oslo nicht verifizieren. Auch das siffige Ambiente weggeworfener Masken ist hier Fehlanzeige, großartige Leerstände an Geschäftsräumen in der Innenstadt fallen mir ebenso nicht auf.

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Es ist überall in der Innenstadt bumsvoll und kaum ein Platz in einem Restaurant zu finden. Ich fahre wieder zum Hotel und hole mir bei Peppes Pizza vorher bei noch eine Pizza „für aufs Zimmer“.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Letzter Abend in Oslo für dieses Mal. Könnte hoilen. Sitze aber gerade mit einem Glas norwegischem Bier im Restaurant des Scandic, da könnte das unangenehm auffallen. Ich hole mir gleich noch ein Bier. Für das Geld für die zwei Bier gibt es daheim einen ganzen Kasten.

Es ist hier alles so unaufgeregt, so normal, dass es mir irgendwann surreal erschien, dass ich erst am Samstag hier angekommen bin.

Am Wochenende geht es dann auch mit dem Tripreport weiter.
 
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meilenfreund

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10.03.2009
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Tag 2 (21.11.2021)

Jetzt gibt es erstmal Frühstück. Scandic bewirbt das ja bekanntlich als das wesentliche Essen des Tages.

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Die Auswahl ist top. An warmen Speisen werden angeboten: Rührei, Spiegelei, Schinken, Würstchen, Leberpastete, gekochte Eier. Ansonsten eine große Auswahl an Brot und sonstigen Backwaren, Gemüse, Fisch (Lachs und in irgendwas ertränkte Makrele), Cerealien, Joghurt, Wurst, Käse und Marmelade. Die norwegischen Scandic-Hotels sind hier beim Frühstück ganz klar vorne.

Nach dem Frühstück zappe ich ein wenig im norwegischen Fernsehen herum. Angesichts von Sendungen in englischer Sprache mit Untertitel oder Nachrichtensendungen mit Laufbandeinblendungen ist das eine oder andere im Norwegischen zumindest rudimentär zu verstehen, manche Worte sind doch recht ähnlich zum Deutschen. Bei einem Nachrichtensender gibt es eine Liveschalte zum Wolfgangsee. Eine Reporterin erklärt den Lockdown in Österreich. Irgendwie wirkt das so, als ob sowohl die Moderatorin im Studio als auch die Reporterin vor Ort nicht recht verstehen, was dort passiert. In Norwegen gibt es [zu diesem Zeitpunkt] keine Beschränkungen im Alltag.

Danach mache ich mich auf den Weg Richtung Aker Brygge und Tjuvholmen, ganz klar meine Lieblingsplätze in Oslo.

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Anleger der Ruter-Fähre nach Nesoddtangen.

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Fährschiff zu den Inseln im Oslofjord.

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Die COLOR FANTASY von Color Line fährt nach Kiel.

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Gräser im Wind.

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Die CROWN SEAWAYS von DFDS startet zur Reise nach Kopenhagen über Frederikshavn.

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Boote und Yachten an der Marina Aker Brygge.

Ich verlasse den Ort und nehme die Straßenbahn zum Ekebergpark. Nach der Haltestelle Oslo Hospital schleicht die Bahn förmlich den Berg hinauf, für eine Straßenbahn ist das schon eine im wahrsten Sinne des Wortes steile Sache. Von dort bietet sich eine wunderbare Aussicht

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,... auf die Stadt

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… und auf den Oslofjord.

Von der Haltestelle geht es dann erst noch ein paar hundert Meter Richtung Park.

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Im Ekebergpark sind, wie im Vigelandpark, Skulpturen ausgestellt.

Jetzt wird es Zeit zum Essen, das Frühstück ist schließlich schon ein paar Stunden her. Ich verlasse den Ekebergpark, mit der Straßenbahn den Berg herunter (auch das in langsamer Fahrt) bis Oslo S, wo ich in einen Bus umsteige und zur Mathallen fahre.

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Ich hole mir erst ein prall gefülltes Pulled-Chicken-Barbeque-Super-Duper-Sandwich mit einer Cola (mit überraschender Auswahl an dem Stand, denn es werden Cola und andere Softdrinks von Fritz aus Hamburg angeboten), danach noch einen Espresso mit einem Schoko-Creme-Berliner.

Aus der deutschen Perspektive wirkt das erst strange. Es gibt kein 2G/3G, keine Maskenpflicht, keine Kontaktdatenerhebung. Man geht einfach rein, kauft sich etwas zu essen, setzt sich hin und verzehrt das Essen.

Genug Action für heute. Ich fahre wieder ins Hotel und verbringe den restlichen Abend mit norwegischem Fernsehen.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Es geht jetzt weiter. Ich hatte leider einen Notebook-Absturz, bei dem die Datei zerschossen wurde, in der ich schon Teile für die weiteren Tage geschrieben hatte.

Tag 3 (22.11.2021)

Die Unternehmungen beginnen heute auf der Halbinsel Bygdøy. Dort befinden sich verschiedene Museen, unter anderem das Norwegische Schifffahrtsmuseum, das ich besuchen möchte. Von Skøyen ist das in ca. 10 Minuten per Bus erreichbar.

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Draußen ist zunächst die COLOR MAGIC von hinten zu sehen.

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Es gibt auch eine schöne Sicht auf den Oslofjord.

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Die Ruter-Fähre KONGEN fährt nach Nesoddtangen.

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Dieses Foto zeigt den am Vortag besuchten Ekebergpark aus ca. 4,5 km Distanz. Das helle Gebäude oben rechts ist eine Schule gegenüber der Straßenbahnhaltestelle, bei der man vom Parkplatz aus eine schöne Sicht auf die Stadt und den Fjord hat. Das Gebäude oben links ist ein Restaurant, gegenüber gibt es eine Aussichtsplattform.

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Seefahrer-Statuen vor den Museen.

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Die COLOR MAGIC legt im Rückwartsgang ab.

Ich gehe ins Schifffahrtsmuseum. Ein Bau im Retro-Style der 50er Jahre mit Renovierung in den 70er Jahren. Zum Vergleich drängt sich das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven auf. Da war ich zuletzt ca. 2018. And the winner is... das Museum in Oslo.

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Von einem Schifffahrtsmuseum aus sollte man im Idealfall auch Aussicht auf Wasser und Schiffe haben, das ist hier architektonisch sehr schön umgesetzt.

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Die Präsentationen sind sehr übersichtlich und anschaulich gestaltet.

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Kabine für die Besatzung auf einem Frachtschiff. Der Kontext ist hier, dass eine Kabine dieser Größe und Ausstattung auf einem Schiff, dessen Name ich vergessen habe, allen Besatzungsmitgliedern unabhängig von der Hierachie zur Verfügung gestellt wurde.

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Es sind natürlich auch Schiffsmodelle zu sehen, unter anderem von Fährschiffen und der Hurtigruten-Flotte.

Ich fahre zurück in die City und laufe zum Youngstorget.

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Dort soll es auch einen Weihnachtsmarkt geben, jedenfalls hatte ich entsprechende Hinweise im Internet gefunden. Der sogenannte Weihnachtsmarkt spielt sich in dem im Vordergrund zu sehenden Zelt ab und ist ein als Weihnachtsmarkt getarnter Warenverkauf.

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Ich gehe zum „richtigen“ Weihnachtsmarkt in der Karl Johans gate und hole mir eine Portion Churros mit Nutella, was eine ziemliche Kleckerei ergibt.

Später am Abend erledige ich noch den OLCI für den Flug nach BOO mit Norwegian am nächsten Morgen. Mit Norwegian fliegen heißt der Versuchung widerstehen: nach der Buchung am 27.10. habe ich am 29.10., 17.11., 19.11 und mit der Benachrichtigung über den OLCI am 21.11. E-Mails mit der Anpreisung kostenpflichtiger Zusatzangebote erhalten. Das brauche ich nicht und erhalte auch ohne dafür separat zu zahlen einen Fensterplatz. Die Bordkarte kommt in einem für diesen Zweck etwas eigentümlichen Format: ein zweiseitiges PDF-Dokument, auf der ersten Seite mit der Kennzeichung „Boarding Pass“ und QR-Code, die zweite Seite als „Travel Document“ mit den Angaben zum Rückflug.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Tag 4 (23.11.2021)

Ich stehe zu einer Uhrzeit auf, bei der ich mich frage, warum ich mir das im Urlaub antue. Aber isso. Heute geht es mit dem Morgenflug von Norwegian nach Bodø. Das Hotel verlasse ich so zeitig, dass ich an der Station Skøyen den Zug vor dem eigentlich geplanten Zug zum Flughafen erwische. Vom Aussteigen aus dem Zug bis zum Passieren der Siko dauert es circa 15 Minuten. Eine Priority Lane ist mir versperrt, auf Grund der effizienten Abwicklung stellt das aber kein Problem dar. Das Hotelfrühstück ersetze ich durch einen Kaffee und ein Croissant aus einem Gastrobetrieb beim Gate C1. Das Boarding für DY340 von diesem Gate wird ungeachtet der Pax-Zahl im niedrigen zweistelligen Bereich bretthart nach Gruppen durchgezogen. Ich bin in Gruppe C, keine Ahnung, ob es danach noch mehr gibt. Die Gruppen A und B bilden dann wahrscheinlich höherpreisige Tickets oder kostenpflichtige Zusatzleistungen ab. So sieht das dann aus, wenn mal nicht mit Status einsteigen darf. Bevor die SE-RPG nach BOO abhebt, werden noch einige Passagiere von hinten nach vorne umgesetzt.

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Von meinem Sitzplatz ist zu sehen, was ich fliegerisch vorhabe: heute Norwegian, zwei Tage später Flyr.

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DY340 ist unterwegs nach BOO.

Es gibt BoB, kostenfrei ist nichts.

Im Anflug auf BOO sehe ich diesiges Wetter, Schnee – das verheißt nichts Gutes für meine Aktivitäten.

Nach der Landung und dem Verlassen des Flughafens gibt es dann die volle Klatsche: Es hat geschneit als ob es morgen keinen Schnee mehr gibt, Räumen und Streuen stellt mehr eine unverbindliche Handlungsempfehlung dar. Nach dem sachdienlichen Hinweis von Juser @DUSfred in #2 hatte ich einen Besuch von Saltstraumen angepeilt. Ist an sich per Bus machbar, nur mit sehr wenigen Verbindungen. War mir zu heikel, was ist, wenn der Bus zurück ausfällt und ich da strande...

Die Busverbindungen kann man hier checken: https://www.reisnordland.no.

Ich entscheide mich dafür, erstmal in die Stadt zu laufen. Geht zwar auch per Bus, aber gut... Den weiteren Programmpunkt, das Norwegische Luftfahrtmuseum, kann ich auch von dort aus noch ansteuern. Auf der Karte sieht das alles ganz easy aus. In der Realität beginne ich mit jedem zurückgelegten Meter zu begreifen, warum hier (fast) niemand außer mir auf der Straße ist. Die Auswahl ist eigentlich ganz einfach: man tritt in ein (vereistes) Wasserloch, in Schnee oder muss das Ausrutschen verhindern.

Daher ist das hier jetzt auch eher textlastig, denn ich bin so damit beschäftigt, nicht auf die Fresse zu fallen, dass der Gedanke an fotografische Dokumentation untergeht.

Für Aviation-Nerds ist Bodø super, auf Grund der Stadtlage des Flughafens hört man wirklich jedes startende oder landende Flugzeug.

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Irgendwann erreiche ich den Hafen. Hier befindet sich auch das örtliche Scandic-Hotel, das mich beim nächsten Besuch in Bodø sicherlich als Gast sehen wird.

In einem Einkaufszentrum wärme ich mich etwas auf und stelle im Internet fest, dass das Luftfahrtmuseum nur bis 15.00 Uhr und nicht bis 17.00 Uhr geöffnet hat. Also wieder heraus in die Kälte und auf den Weg gemacht...

Irgendwann erreiche ich dann tatsächlich das Luftfahrtmuseum... Hurra! Nach dem Versuch, mich bei einem Kaffee aufzuwärmen und zu trocknen, gehe ich in die Ausstellung. Diese ist in einen Teil zur Militärluftfahrt und einen Teil zur Zivilluftfahrt aufgegliedert.

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Britten Norman Islander von Norving.

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Von links nach rechts: Heck einer JU 52, der erste norwegische Polizeihubschrauber, Rettungshubschrauber, die BN von Norving und ein weiterer Hubschrauber (Beschreibung/Zuordung habe ich leider nicht mitgeschnitten).

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Mit dieser Maschine hat SAS Ende der 50er Jahre Tickets ausgestellt.

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Speisekarte für den Erstflug von SAS über die Polar-Route 1957. Ich habe den Text nachstehend abgetippt, da auf dem Foto nicht erkennbar. Sozusagen FÖÖÖRST 1.0.

CAVIAR D'ASTRACHAN
*
TURTLE SOUP
BRIOCHE WITH ROQUEFORT
*
LOBSTER BELLE VUE
*
ROAST FILLET OF BEEF PERIGOURDINE
ARTICHOKEBOTTOMS WITH ASPARAGUS TIPS
POTATOES GAUFRETTE
*
NORTH POLE SURPRISE
*
COFFEE

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Twin Otter von Wideroe.

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Fokker F-28 „Olav Kyrre“ von Braathens Safe.

Vom Museum fährt kein Bus zum Flughafen. Ich stapfe noch ein letztes Mal durch Schnee und Eis zu einem nahen Einkaufszentrum, in dem ich noch etwas verweile. Es ist dunkel, kalt und schneit. Ich nehme den Bus zum Flughafen und schlage da die verbleibende Zeit tot.

Für den Rückflug schickt Norwegian mir keine E-Mail für den OLCI. Die Check-in-Automaten sind für Norwegian nicht freigeschaltet. Zum Glück hatte ich bei der Buchung einen Account bei Norwegian angelegt und kann darüber den OLCI vornehmen. Die Bordkarte besteht wieder aus einem zweiseitigen PDF-Dokument mit der Bordkarte für den Hinflug auf Seite 1 und jetzt der Bordkarte für den Rückflug auf Seite 2. Für den Rückflug wirft der Sitzplatzzufallsgenerator leider einen Gangplatz aus.

Ich passiere die Siko und gehe auf die Abflugebene. Zwei Gastrobetriebe, einer davon geschlossen, ein Duty Free (bei den Non-Schengen-tauglichen Gates gibt es noch einen weiteren Laden), ein Kiosk. Ansonsten Wartesaal-Atmosphäre pur. Aus deutscher Sicht wirkt das wie ein Provinzflughafen, ist aber in Norwegen einer der Top-10-Airports, da der inländische Flugverkehr eine ganz andere Rolle als bei uns spielt.

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Im Kiosk kaufe ich ein Daim-Eis. Sehr lecker, das gibt es in den nächsten Tagen noch mehrmals.

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Die LN-NOD fliegt als DY355 nach OSL, wieder mäßige Auslastung mit Umsetzen von Paxen von hinten nach vorne und BoB only.

Wir kommen in der gefühlt hintersten Ecke der B-Gates an. Nach endlos erscheinender Lauferei bin ich landside und nehme den nächsten Zug nach Skøyen.

Mir ging etwas die Düse, ob ich mir bei der Aktion eine Erkältung eingefangen habe: nichts passiert!

Das war „no risk, no fun“. Ich werde in der Sommerzeit nochmal nach Bodø reisen.
 

concordeuser

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01.11.2011
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Hamburg
einen Tag da oben ist ja noch "spritztouriger" als meine 4 Tage EVE, Lofoten und Bodö. Hat aber offenbar spaß gebracht

Am Wasser gewesen (Promenade) ?
Mit Hafen meinst du die Gegend am Bahnhof?
 
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10.03.2009
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Jo, das war mal eine Exkursion. :D

Am Bahnhof bin ich auch vorbeigekommen. Ich meine jetzt aber eher den Bereich wasserseitig von dort in die andere Richtung, wo man zu einem Bootshafen gelangt. Werde noch 1-2 weitere Fotos heraussuchen.

In der Nähe vom Bahnhof sitzt übrigens die norwegische Luftfahrtbehörde Luftfartstilsynet. :geek:
 
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meilenfreund

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10.03.2009
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Hier noch weitere Bilder aus Bodø:

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Das Spritztourigste, was der Flugplan ex OSL für einen Tagesausflug als längsten innernorwegischen Nonstopflug bzw. als längsten Inlandsflug mit Zwischenlandung bei gleicher Flugnummer hergibt, ist übrigens die Tour nach KKN. Hin mit SK4472 OSL-KKN oder DY310 OSL-TOS-KKN. Zurück mit SK4479 KKN-OSL oder DY311 KKN-TOS-OSL. Die Kombi morgens hin und abends zurück ist derzeit aber nicht täglich möglich.

Ich überlege schon, wie ich mir eine Sommertour durch das nördliche Norwegen bastele. Der grobe erste Gedanke ist: mit KLM nach TRD, dann BOO, Lofoten, evtl. TOS und über TRD wieder zurück.

Für das ganz nördliche Norwegen (z.B. TOS, ALF, HFT, KKN) schwebt mir eine separate Tour vor, sonst wird das zu viel Herumgeheize. Da bin ich gedanklich aber noch nicht wirklich weiter, weil das auch detailliertes Studium von Flugplänen und ggf. Busrouten erfordert.
 

Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
5.000
4.125
GRQ + LID
Das Spritztourigste, was der Flugplan ex OSL für einen Tagesausflug als längsten innernorwegischen Nonstopflug bzw. als längsten Inlandsflug mit Zwischenlandung bei gleicher Flugnummer hergibt, ist übrigens die Tour nach KKN.
Nach LYR (Svalbard) könnte man auch fliegen, und gilt auch als innernorwegischen Flug (IMHO). Im Moment nur als 45-Minuten-Tagestour (direkt return), in Juni auch ein paar Stündchen länger bzw. mit Abflug um 02:55 - dann ist es dort eh 24 Stunden am Tag hell. Über Cecilia Blomdahl's YouTube Kanal bekommt man schon ein paar Einblicke wie es dort ist (und das steigert meinen Appetit nun nicht wirklich).
 
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10.03.2009
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Tag 5 (24.11.2021)

Der Tag beginnt mit Frühstück.

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Hier nochmal Essensbilder, bin leider nicht so der begnadete Foodfotograf wie andere Juser.

Der Vormittag wird ein bisschen verdaddelt.

Danach ist Kultur angesagt, dazu geht es in die Stadt.

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Das Oslo-obligatorische Foto vom Opernhaus.

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Blick aufs Wasser von dort.

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Hier nun das Ziel der Unternehmung, das Munch-Museum. Schon von außen überhaupt kein Vergleich zum alten Vorgänger-Bau. Mit dem neuen Nationalmuseum, das am 11.06.2022 eröffnet werden soll, hat Oslo dann gleich zwei Museums-Neubauten.

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Erstmal gehe ich ins Cafe. Dieses ist in zwei Bereiche unterteilt, einmal mit Selbstbedienung, einmal mit Bedienung. Ich nehme in letzterem Platz und bestelle einen Cappucino und ein Stück Schokotorte. Das Glas Leiungswasser geht aufs Haus.

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Das bekannteste Bild von Munch, „Der Schrei“, wird in drei Variationen gezeigt: als Gemälde, als Zeichnung und als Druck. Um diese Exponate vor schädlichen Licht- und Umwelteinflüssen zu bewahren, wird jeweils nur eines von ihnen für begrenzte Zeit gezeigt. Das wird dadurch umgesetzt, dass zwei der drei Werke (es sind alle ausgestellt) jeweils verdeckt sind.

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Dieses Bild aus dem Jahr 1916 wird mit dem Titel „Title under consideration“ gezeigt. Die Ausstellungsmacher führen hier ihre eigene politische Korrektheit ad absurdum, denn direkt daneben hängt ein Bild mit dem Titel „Nude Female Back“ und entsprechender Darstellung.

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Sehr schöne Präsentation über mehrere Etagen.

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Es werden auch Werke einer zeitgenössischen Künstlerin (Tracy Emin) gezeigt, wobei ich den Kontext zu Munch nicht so ganz verstanden habe. Ich mache dann auch mal 20 Selfies von mir im Bett und biete diese oder mein Bett mit Drumherum einem Museum an. Bitte nicht falsch verstehen, ich finde sowas sehr cool und interessant, frage mich dann aber, wieso es bei dem einen Kunst ist und bei dem anderen „räum' Dein Schlafzimmer auf“ oder „poste nicht so viel bei Instagram“ heißt.

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Oben angekommen, gibt es eine schöne Aussicht auf die Stadt.

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Ich mache mich wieder auf den Weg zum Hotel.

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Dort verwandele ich die Scandicfriends-Voucher in Essen und Trinken. Das abgebildete Glas mit einem norwegischen Pils der Marke Ringnes ist ein Beispiel dafür, dass es Lebensmittel gibt, die auswärts schmecken, aber daheim ungenießbar sind: Bei einem früheren Aufenthalt in Oslo hatte ich zwei Sixpacks davon mitgenommen, die ersten Dosen habe ich noch getrunken, später wurde mir davon übel und ich habe den Rest weggekippt. Seitdem nehme ich aus Norwegen nur noch Gin mit, das passt dann schon.

Genug der Kritik, in Oslo schmecken Ringnes und das Essen. Das Restaurant ist sehr schön gemacht und auch auf gemütlich gestylt.

Später am Abend erledige ich noch den OLCI für die Flüge mit Flyr am nächsten Tag. Im Unterschied zu Norwegian ist das schon jetzt sowohl für OSL-TRD als auch TRD-OSL möglich. Anhand der Bordkarten lässt sich erkennen, dass es bei Flyr kein Boarding nach Zonen gibt. Für den Hinflug lässt sich der zugewiesene Sitzplatz (21A) nicht ändern, für den Rückflug kann ich mich in eine Exitrow umsetzen (16A), ohne dass dafür ein zusätzliches Entgelt verlangt wird.

Eine Zusammenfassung meiner Eindrücke für den Vergleich zwischen Norwegian und Flyr gibt es dann mit den Ausführungen zum folgenden Tag.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Ist dies eigentlich das klassische Fertigrührei?
Ich bin da kein Experte und esse selten Rührei, aber dies hier äße ich auf keinen Fall. Wenn dann nur das "trockene".
Ja, das sieht schon etwas "fertig" aus. An der Verfügbarkeit echter Eier kann es eigentlich nicht gelegen haben, da auch Spiegeleier vorhanden waren (sofern diese nicht aus dem 3D-Drucker kamen). :D
 
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meilenfreund

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10.03.2009
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Tag 6 (25.11.2021)

Ich werde verwegen und fahre einen Zug später als geplant zum Flughafen. Das stellt aber kein Problem dar, läuft alles sehr flutschig.

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Abfluganzeige ex OSL um *Achtung* 07.37 Uhr. :D Bei den Inlandsrouten lässt sich teilweise schon die hochfrequente Bedienung erkennen (zum Beispiel jeweils 4 Flüge nach Trondheim zwischen 08.00 und 08.55 Uhr und nach Tromsø zwischen 11.25 und 13.25 Uhr).

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FS208 nach Trondheim startet vom Gate B1. Wie man sieht, ist das was für Puristen. Beim Boarding zeigt sich: es gibt keinen Finger, sondern geht die Treppe herunter, ein paar Meter nach draußen und dann die Treppe in die LN-DYS hinauf. Beim Einsteigen wird eine Flasche Wasser überreicht, einige Paxe ziehen auch mit einer Dose „Fruktsjimpanse“ weiter. Dabei scheint es sich um eine in Norwegen sehr bekannte Limonade zu handeln: https://no.wikipedia.org/wiki/Fruktsjimpanse.

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Die Maschine rollt natürlich erst zum De-icing.

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Dann geht es los.

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Unterwegs gibt es Kaffee oder Tee, im Unterschied zu Norwegian gratis.

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Hier ein Blick auf den Flugverkehr in Trondheim bis zum Nachmittag. Die Flüge um 13.35 Uhr und um 13.40 Uhr nach TOS sind einmal nonstop, einmal via BOO.

Nach der Ankunft in Trondheim will ich eine Busfahrkarte in die Stadt lösen und bin angesichts der am Automaten aufgerufenen 179 NOK für ein Oneway-Ticket doch etwas erstaunt. Das finde ich selbst unter Berücksichtigung norwegischer Preise schon recht happig. Auch wenn meine vorherigen Aufenthalte in Trondheim schon etwas her sind, habe ich das preiswerter in Erinnerung. Dabei fällt mir dann auch auf, dass es nur Automaten von Værnesekspressen gibt. Später finde ich heraus, dass Flybussen in Trondheim nicht mehr vertreten ist, da (wenn ich es richtig verstanden habe) Avinor nur noch eine Konzession für den Flughafenbus vergeben hat.

Ich entscheide mich für den Zug nach Trondheim S. Verkehrt zwar nur stündlich, aber bis zur nächsten Abfahrt ist es nicht mehr lange hin. Kostet oneway nur 100 NOK und dauert ca. 35 Minuten. Gefahren wird mit fast 40 Jahre alten Dieseltriebwagen NSB Type 92, die 1984/1985 bei der Duewag in Krefeld gebaut wurden: https://en.wikipedia.org/wiki/NSB_Class_92. So treffe ich als gebürtiger Krefelder mitten in Norwegen auf Technik made in Krefeld.

In der Stadt angekommen, unternehme ich erst einmal einen längeren Spaziergang. Es ist arschkalt und irgendwann setzt Schneefall ein (geschneit hat es vorher natürlich auch schon), aber bei weitem alles nicht so extrem wie in Bodø.

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Nidarosdom im Schnee.

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Hecke mit Schnee.

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Park und die Nidelva mit Stadt im Winter.

Zum Mittagessen gibt es kulinarisch nichts Besonderes zu vermelden, daher Sprung in den Nachmittag: Ich laufe weiter zum Norwegischen Justizmuseum etwas außerhalb der Innenstadt. Darauf bin ich vor der Reise im Internet gestoßen und möchte mir das auch fachlichem Interesse gerne ansehen. Als ich die Eintrittskarte kaufen will, fragt der Mitarbeiter nach meinen Norwegisch-Kenntnissen. Die Ausstellung ist komplett in norwegischer Sprache betextet, im Gegensatz zu vielen anderen Museen in Norwegen gibt es keine zusätzlichen Beschreibungen auf Englisch. Das war mir vorher aber nicht bekannt. Er überlegt einen Moment, meint dann, er fände es nicht ok, wenn ich für eine Ausstellung Eintritt bezahlen muss, der ich sprachlich nicht folgen kann. Ich darf kostenlos herein, sehr entgegenkommend! (y)

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Ungeachtet der Sprachbarriere eine sehr interessante Präsentation unter anderem zu aufsehenerregenden Verbrechen und mit einer Ausstellung von Gerichtszeichnungen.

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Danach laufe ich durch die dunkle und winterlich/weihnachtlich gestimmte Stadt.

Von Trondheim S fahre ich wieder mit dem Zug zum Flughafen.

An der Siko gibt es mal eine ganz neue Erfahrung. „Alleine im Flugzeug“ hat hier schon irgendwo einen Thread, ich kann jetzt „alleine an der Siko“ bieten. Es ist kein Pax vor mir und, wie beim Slalom entlang der Absperrbänder zu sehen, auch keiner hinter mir.

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Vor dem Flug hole ich mir wieder ein Daim-Eis.

Die LN-DYS trifft mit Verspätung aus OSL ein. Nach dem Boarding wird auch ohne Umschweife der Grund mitgeteilt: die Maschine ist unmittelbar vorher schon einen Umlauf OSL-TRD-OSL geflogen und hat dabei auf dem Rückweg wegen Wartezeit auf das De-icing eine Verspätung eingefangen, die nicht mehr aufgefangen werden konnte.

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Ich nehme in der Exitrow Platz.

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Auch jetzt geht es natürlich wieder zum De-icing.

Die Ankunft in OSL erfolgt dadurch auch mit Verspätung und wieder in einer gefühlt hinteren Ecke des Terminals. Für die Weiterfahrt zum Hotel ist das aber unproblematisch.

Wie schon angekündigt, möchte ich hier dann noch den Vergleich zwischen Norwegian und Flyr vornehmen.

Norwegian schickte nach der Buchung noch mehrere E-Mails, die die Welt nicht braucht, in die man aber gezwungenermaßen hereinschauen muss, weil es sich vielleicht um eine Buchungsänderung handeln könnte. Bei Flyr gab es das nicht. OLCI erschien mir bei Norwegian komplizierter, da ich trotz Sameday-Return für den Rückflug gesondert einchecken musste, während beides in einem Durchgang bei Flyr funktionierte. Da man auch mit Kleinigkeiten überzeugen kann, gewinnt das Onboard-Produkt bei Flyr angesichts kostenlosen Wassers und Kaffee/Tee diesen Gummipunkt.

Für meine Flüge war das nicht relevant, aber bei Flyr fällt auch positiv auf, dass im Smart-Tarif 2 x 23 kg Aufgabegepäck inkludiert sind.

Der große Nachteil bei Flyr liegt natürlich darin, dass die Frequenzen deutlich niedriger sind als bei Norwegian. Für Rundreisen durch Norwegen mag das kein Problem sein, aber Sameday-Returns oder Kurzaufenthalte sind mit Flyr nur eingeschränkt möglich.

In der Gesamtbetrachtung würde ich Flyr gegenüber Norwegian bevorzugen, wenn für den konkreten Flug eine Auswahl besteht. Das stellt natürlich auf der Basis von jeweils nur zwei Flügen mit beiden Airlines keine repräsentative Aussage dar, sondern ist nur mein subjektiver Eindruck hieraus. Vielleicht bietet das trotzdem einen Anhalt, ich bin ja möglicherweise der erste Juser, der mit Flyr geflogen ist.
 

concordeuser

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01.11.2011
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Hamburg
Danke auch für diese Fortsetzung. War ja vor einigen Wochen in Trondheim. Du solltest ja erwähnen, dass der Flughafen Trondheim etwas außerhalb liegt, "in der nächsten Bucht", der Bus brauchte ca 40 Minuten vom Radisson Hotel nahe Bahnhof zum Airport. Er kurvte erst einmal mit einigen Haltepunkten durch die Stadt um weitere Paxe zum Flughafen einzusammeln. Trotzdem ist der Fahrpreis, wie du gesagt hast, auch für norwegische Verhältnisse "ganz schön happig"
 
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meilenfreund

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10.03.2009
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Tag 7 (26.11.2021)

Für heute fällt der Bericht eher kurz aus.

Nachmittags suche ich die Architektursektion des Nationalmuseums auf. Diese befindet sich in einem separaten Bau. Nach der Ankunft stelle ich fest, dass der Betrieb wegen Corona, wegen des Umzuges in das neue Nationalmuseum oder wegen beidem heruntergefahren ist.

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Es gibt noch eine Ausstellung zu Wohnwagen in Lappland (oder so ähnlich). Klingt erstmal strange. Gibt dort aber auch einen interessanten Film zu dem Thema sowie englischsprachige Literatur (https://www.nasjonalmuseet.no/en/ex...architecture/exhibitions/2021/girjegumpi-eng/).

Ich laufe dann weiter zur Aker Brygge.

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Ruter-Fähre mit Weihnachtsbeleuchtung über dem Steuerhaus.

Ziel ist das Restaurant Asia Aker Bryyge (https://asiaakerbrygge.no). Dort hat es mir bei vorherigen Aufenthalten in Oslo schon gut gefallen und geschmeckt, so dass ich wieder dorthin möchte. Ich habe nicht reserviert, und es ist bumsvoll bis zum Anschlag, aber die freundliche Mitarbeiterin findet noch einen freien Platz in einer hinteren Ecke.

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Ich nehme ein Curry und ein Bier, danach noch einen Cappucino (sorry für schlechte Bildqualität). Das kommt in der Summe auf ca. 350 NOK. Für norwegische Verhältnisse liegt das noch eher am unteren Ende eines Restaurantbesuchs. Essen im Restaurant ist dort ganz einfach eine teure Sache.

Einige Häuser weiter findet gerade die sogenannte Omikron-Weihnachtsfeier statt. Vielleicht steht ein Omikronist gerade rauchend vor dem Lokal, als ich dort vorbeikomme. Vielleicht auch nicht. Man weiß es nicht.

Ich suche noch die benachbarte Starbucks-Filiale auf und kaufe eine Starbucks-Tasse für eine Kollegin, die diese sammelt und mich gebeten hat, ihr wie ein paar Wochen vorher aus Dubai eine mitzubringen.

Den Abend beschließe ich mit zwei Ringnes im Restaurant des Scandic.
 

meilenfreund

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10.03.2009
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Tag 8 (27.11.2021)

Ich verlasse das Hotel

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nach dem Frühstück und Kofferpacken.

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Hier die Sicht von der Station Skøyen.

Im Duty Free kaufe ich eine Flasche norwegischen Gin. Ist schon irgendwo strange, einerseits hat Norwegen (abseits von Duty Free) einen staatlichen Alkoholverkauf, andererseits wird hier exquisiter Gin produziert. Ich gehe weiter in die Lounge.

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Cola mit Nudelsalat. In diesem Fall keine Angebotsreduzierung wegen Corona, sondern nach meiner Erinnerung aus früheren Flügen schon immer auf diesem Level.

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Mit der PH-EZY und einem belegten Brot geht es nach AMS.

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In der Crown Lounge Schengen verzichte ich auf warmes Essen. Ansonsten gibt es unter anderem Maiskölbchen und Wraps. Das rötliche runde Etwas ist ein Radieschen.

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Zweiter Durchgang mit Wraps und süßem Nachtisch.

Beim Flug nach BRE mit der PH-EZT habe ich keine Bilder der ausgegebenen Chipstüte und Wasserflasche gemacht. In BRE liegt der Koffer zügig auf dem Band, ich kann den Ausgang ohne Kontrolle passieren und fahre nach Hause.

***

Das war meine Woche Oslo & more.

War eine tolle Woche. Bis auf das Munch-Museum (Ticket schon vorher online gebucht) sowie die Flüge nach Bodø (mit Luftfahrtmuseum) und Trondheim (mit Justizmuseum) war nichts davon vorher großartig geplant.

Unter Berücksichtigung der nachfolgenden Entwicklung kann ich nur sagen, dass ich zur richtigen Zeit dort war.

Das Scandic Sjølyst kann ich nur empfehlen. Die etwas dezentrale Lage stellt auf Grund der ÖPNV-Anbindung per Bus und Zug kein Problem dar. Es ist auch für Bonusnächte ideal, da es in der Kategorie 10.000 Punkte liegt – was hoffentlich auch so bleibt.

Ein Supermarkt (Meny) befindet sich direkt gegenüber, zwei weitere (Coop und Kiwi) sind jeweils in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. In Sachen Gastronomie ist die Umgebung abends dünn besetzt, da im Schwerpunkt Büro-, Geschäfts- und Wohnviertel (eine Filiale von Peppes Pizza und ein weiteres Lokal). Man kann sich aber auch einen netten Abend im Restaurant des Scandic machen, wenn man nicht in der City unterwegs ist.

Auf der Liste für Norwegen stehen:
  • Sommertour/en durch Nord-Norwegen (einschließlich Lofoten)
  • das Kistefos-Museum (https://www.kistefosmuseum.com; im Winter geschlossen und wieder ab 30.04.2022 geöffnet)
  • das neue Norwegische Nationalmuseum (Eröffnung am 11.06.2022)
  • das Trøndelag Food Festival (https://www.matriketmidt.no/en/troendelag-food-festival/, 28.-30.07.2022; die Hotelpreise gehen da jetzt schon so durch die Decke, dass es günstiger ist, das als Tagesausflug ab Oslo zu besuchen)
  • vor dem Heimflug norwegischen Gin kaufen
Ich sage vielen Dank für die Danke und hoffe, dass Mitreisen gefallen und vielleicht auch inspiriert hat.