Qualitätsmanagement in der Kabine

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100000 COSMIC-Reports jährlich helfen den Fachbereichen, Produkte und Prozesse an Bord und Boden zu verbessern

Als Purserette Karin Horch, FRA NL, am 4. November 2008 nach ihrer Ankunft aus JFK einen COSMIC-Report versendete, wusste sie noch nicht, dass es ein Jubiläumsreport sein würde - der einmillionste seit Einführung des Systems. Horch verfasst häufig Reports. „Ihre Berichte und die ihrer Kabinenkollegen bewirken zum Beispiel, dass Mahlzeitenrationen an Bord angepasst werden“, erklärt Bijan Ahlgrimm, Teamleiter und Produktverantwortlicher für COSMIC bei FRA EI/R. „So reichte etwa die Fischvorspeise in der Business Class wegen besonders hoher Nachfrage auf Flügen von Peking nach Frankfurt nicht aus. Daraufhin wurde der Anteil im März um zehn Prozent erhöht.“

COSMIC (Customer Oriented Service Management Improvement Cabin) heißt das Qualitätsmanagementsystem, das durch Erfahrungsberichte der Kabinenmitarbeiter in Gang gesetzt wird. Purser und Flugbegleiter erfassen hier Kunden- und Kabinen-Flightreports. Rund 80 Prozent davon verfassen Purser. Dies geschieht entweder in Papierform oder elektronisch im Crewportal. „Der Bericht von Horch ist einer von 100000 jährlich, die den Fachabteilungen helfen, Prozesse und Produkte an Bord und Boden zu verbessern“, so Ahlgrimm. Bereits seit 1999 können Kabinenmitarbeiter die Berichte selbst in COSMIC eingeben. Seit 2001 ist das System weltweit vernetzt: So sind etwa alle Stationen und alle Customer-Relations-Büros mit COSMIC verbunden, um auf elektronischem Weg schnell Informationen zu erhalten und handeln zu können. „Drei Viertel der Reports sind serviceoder produktrelevant“, erzählt Ahlgrimm. Die Hälfte aller COSMIC-Reports bezieht sich allein auf die Bordgastronomie. Die restlichen Crew-Mitteilungen verteilen sich auf die Bereiche Nonfood, Bodenthemen,Kabineneinrichtung, Bordverkauf, Crew-Umfeld und besondere Vorkommnisse, wie zum Beispiel Gasterkrankungen. „Fachabteilungen können mit dem System Fehler analysieren und Produkte bewerten“, erklärt der Produktverantwortliche Ahlgrimm. Die Reports werden automatisch an die verantwortlichen Dienststellen, wie die LSG, das Produktmanagement, die Stationen oder die Areas der Kabine weitergeleitet.

Um dabei Schwerpunkte schnell zu erkennen und für Abhilfe zu sorgen, verfügt COSMIC über ein Alarmsystem: Häufen sich in einem Zeitraum von drei Wochen gleichlautende Problemmeldungen zu einer bestimmten Strecke, einer Servicestufe oder einem Tailsign, löst COSMIC einen Alarm aus.

Der verantwortliche Fachbereich kann dann schnell reagieren. Als eines von vielen Beispielen dazu nennt Ahlgrimm die für Crews unhandlichen Saftpackungen an Bord, die nach mehreren Alarmen im Laufe des letzten Jahres durch besser handhabbare Packungen einer anderen Firma ausgetauscht worden sind. „Auch ich habe viele Reports zu diesem Thema verfasst“, erinnert sich Purserette Horch.

Die Customer-Relations-Büros sind weltweit auf COSMIC-Reports angewiesen. Sie bearbeiten die Kunden-Feedbacks. „Purser und Flugbegleiter sind an Bord
die wichtigsten Kontaktpersonen für ihre Gäste. Die meiste Zeit verbringen unsere Kunden im direkten Kontakt mit unseren Kabinencrews. Die Kollegen lösen Probleme charmant und gekonnt, oft schon direkt auf dem jeweiligen Flug“, erklärt Cornelia Weinberg, COSMIC-Team, FRA EI/R-Q. „Gelingt dies einmal nicht, können die Kabinenkollegen Customer Relations via COSMIC kontaktieren.
Die Kabinenkollegen tragen damit erheblich dazu bei, Kundenzufriedenheit wieder herzustellen und Kunden zu binden“, so Weinberg weiter. Sie stellen die Kundendaten, wie Name und Kontaktangaben zum Gast, ins System ein. Die Mitarbeiter von Customer Relations nehmen dann mithilfe dieses Crew-Feedbacks Kontakt zu den Gästen auf“, so die Lufthanseatin.
„Mit ihrem Feedback in COSMIC leisten die Purser und Flugbegleiter einen ganz entscheidenden Beitrag, Defizite schnell zu erkennen und zu beheben“, erklärt Bijan Ahlgrimm. Und die Jubiläums-COSMIC-Nutzerin Karin Horch fügt hinzu: „Ich schreibe Reports, weil ich das Vertrauen habe, dass diese etwas bewirken.“

Quelle: Lufthanseat vom 15. Mai 2009
 

flysurfer

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Interessant. Ich höre vom P2 bei offensichtlichen Problemen immer nur, und das eigentlich seit Jahren: "Ich schreibe selbstverständlich was, aber ändern tut sich dadurch leider nichts." Oft gefolgt vom Zusatz, dass bessere Chancen auf Beseitigung des Misstandes bestehen, wenn die Kunden selbst an den Customer Service schreiben. :rolleyes:
 
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Interessant. Ich höre vom P2 bei offensichtlichen Problemen immer nur, und das eigentlich seit Jahren: "Ich schreibe selbstverständlich was, aber ändern tut sich dadurch leider nichts." Oft gefolgt vom Zusatz, dass bessere Chancen auf Beseitigung des Misstandes bestehen, wenn die Kunden selbst an den Customer Service schreiben. :rolleyes:

Vermutlich muss das Alarmsystem noch besser eingestellt werden. :D
 

Huey

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Interessant. Ich höre vom P2 bei offensichtlichen Problemen immer nur, und das eigentlich seit Jahren: "Ich schreibe selbstverständlich was, aber ändern tut sich dadurch leider nichts." Oft gefolgt vom Zusatz, dass bessere Chancen auf Beseitigung des Misstandes bestehen, wenn die Kunden selbst an den Customer Service schreiben. :rolleyes:

Firmeninterne Lobhudelei auf höchstem Niveau. Was anderes lese ich da nicht.
Was wäre wohl gewesen, wenn der eine millionste Eintrag von einem dem System weniger wohlwollend gestimmten Nutzer gekommen wäre. :confused:

Das mit den Safttüten spricht doch schon Bände.
Erst kommt ein Zahlendreher / Einkäufer , wahrscheinlich ohne jeden Praxisbezug, daher, und spart beim Einkauf der unhandlichen Safttüten 1Cent. Dann muss es erst mehrere ( alleine Frau H. hat zu diesem Thema ja mehrmals ihren Senf abgegeben) Eingaben geben bis sich was ändert.

Und da wären wir auch schon bei dem gehudelten Alarmsystem. Es wird also augenscheinlich erst dann reagiert wenn dieses anspringt. Alle anderen Eingaben gehen links rein und rechts scheinbar ungehört wieder raus. :rolleyes:
 
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Dick Schädel

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Interessant. Ich höre vom P2 bei offensichtlichen Problemen immer nur, und das eigentlich seit Jahren: "Ich schreibe selbstverständlich was, aber ändern tut sich dadurch leider nichts." Oft gefolgt vom Zusatz, dass bessere Chancen auf Beseitigung des Misstandes bestehen, wenn die Kunden selbst an den Customer Service schreiben. :rolleyes:


Ist das nicht in allen Firmen so? Zuerst muss der Bericht der entsprechenden Abteilung zugeordnet werden. Der Bearbeiter der die Berichte zuordnet, liest kurz an worum es geht, legt den Bericht zu den unzähligen gleich lautenden Berichten denn er hat ja schließlich noch andere Stöße dieser Art zu verwalten und wo käme man denn hin, wenn er jeden einzelnen Bericht gleich weiterleiten würde, wo er doch ohnehin weiß, dass ähnliche Berichte im Minutentakt bei ihm einlangen. Da wartet er lieber bis einiges zusammenkommt, damit sich die Arbeit auch lohnt. Der Bericht durchläuft in Folge noch zig andere Abteilungen, bis er irgendwo versandet oder auf ähnlich umständlichen Weg zurückgeleitet wird, weil der Verteiler eben nur an- und nicht fertig gelesen hat und somit den Bericht an die falsche Abteilung geschickt hat.

Schreibt der Kunde, vorzugsweise ein Top-Kunde eine Beschwerde, wendet sich der für Beschwerden Zuständige umgehend an die Abteilung, die auch was ändern kann. Somit ist die Chance, dass sich etwas ändert wesentlich größer, als wenn der Arbeitnehmer einen von unzähligen Formularen ausfüllt, die eben dann einen sehr langen Weg gehen müssen und oftmals nie den Adressaten erreichen.
 

flysurfer

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Schreibt der Kunde, vorzugsweise ein Top-Kunde eine Beschwerde, wendet sich der für Beschwerden Zuständige umgehend an die Abteilung, die auch was ändern kann

Glaube eigentlich nicht, dass sich der Inder von Bertelsmann, der die Beschwerde normaler Kunden irgendwo in Mumbai oder Delhi bearbeitet, sich an irgendjemanden wendet, der irgendjemanden kennt, der für LH arbeitet oder überhaupt schon mal geflogen ist. :rolleyes:
 

Huey

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Glaube eigentlich nicht, dass sich der Inder von Bertelsmann, der die Beschwerde normaler Kunden irgendwo in Mumbai oder Delhi bearbeitet, sich an irgendjemanden wendet, der irgendjemanden kennt, der für LH arbeitet oder überhaupt schon mal geflogen ist. :rolleyes:

Würde der Inder die Beschwerde den wenigstens selbst nur lesen.
Aber der Inder ist ja schlau und hat eine Software geschrieben, welche die eingehenden Beschwerden auf Schlagwörter durchsucht und mal mehr bzw. öfter mal weniger entsprechend reagiert. :rolleyes:

Dadurch kommt es dann auch dazu, dass erst zigmal das Wort Safttüte gefunden werden muss bis man erkennt, dass man selbst ein Saftladen ist. :D
 
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Dick Schädel

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Glaube eigentlich nicht, dass sich der Inder von Bertelsmann, der die Beschwerde normaler Kunden irgendwo in Mumbai oder Delhi bearbeitet, sich an irgendjemanden wendet, der irgendjemanden kennt, der für LH arbeitet oder überhaupt schon mal geflogen ist. :rolleyes:

Immer diese Extreme :rolleyes:!
 
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Dick Schädel

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Bei LH ist dieses "Extrem" der Normalfall.
Ja dann ist es aber auch extrem wichtig, dass die FBs die entsprechende indische Sprache bzw. Dialekt erlernen, damit sich der Sachbearbeiter etwas leichter tut. So schwer kann das doch wirklich nicht sein :rolleyes:. Wenn man nur 15 davon beherrscht, wird schon einer im Büro sitzen, der das Anliegen des FBs versteht.


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flysurfer

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Ja dann ist es aber auch extrem wichtig, dass die FBs die entsprechende indische Sprache bzw. Dialekt erlernen, damit sich der Sachbearbeiter etwas leichter tut. So schwer kann das doch wirklich nicht sein :rolleyes:. Wenn man nur 15 davon beherrscht, wird schon einer im Büro sitzen, der das Anliegen des FBs versteht.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Ergebnis, dass dieses tolle COSMIC allein dazu dient, die Reports der LH-Purser überhaupt nicht von Menschen bearbeiten zu lassen, um Personalkosten zu sparen.

Vermutlich ist das Reportformular elektronisch und hochstrukturiert und wird folglich komplett maschinell ausgewertet, sprich die Felder für den Freitext werden grundsätzlich ignoriert. Erst wenn ein "Alarm" ausgelöst wird, landen die entsprechenden Vorgänge bei einem Sachbearbeiter, der dann erstmals liest, was die Purser mühsam aufgeschrieben haben.
 
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Dick Schädel

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Erst wenn ein "Alarm" ausgelöst wird, landen die entsprechenden Vorgänge bei einem Sachbearbeiter, der dann erstmals liest, was die Purser mühsam aufgeschrieben haben.

Und der dann nur Bahnhof versteht, weil er in seinem Leben noch nie ein Flugzeug betreten hat :confused:.
 

flysurfer

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06.03.2009
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Und der dann nur Bahnhof versteht, weil er in seinem Leben noch nie ein Flugzeug betreten hat :confused:.

Nee, das ist dann garantiert einer von LH. Dessen Aufgabe dürfte darin bestehen, die gefundenen Klagen kleinzureden oder auszusitzen. Beispielsweise ging bei LH in der Y und C auf Flügen von der und zur Westküste JAHRELANG mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Cola light aus. Und die Purser haben mir stets versichert, dass sie das Problem IMMER aufgeschrieben hätten, weil: "Das kennen wir schon, das passiert auf allen langen USA-Flügen, ich scheib's auch immer auf." Von daher müssten sich innerhalb einer Zeitspanne von zwei Jahren bei gut 10 täglichen Flügen allein nach/von LAX/SFO abertausende von Reports angesammelt haben, die freilich allesamt ignoriert wurden.
 
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Dick Schädel

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Nee, das ist dann garantiert einer von LH. Dessen Aufgabe dürfte darin bestehen, die gefundenen Klagen kleinzureden oder auszusitzen. Beispielsweise ging bei LH in der Y und C auf Flügen von der und zur Westküste JAHRELANG mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Cola light aus. Und die Purser haben mir stets versichert, dass sie das Problem IMMER aufgeschrieben hätten, weil: "Das kennen wir schon, das passiert auf allen langen USA-Flügen, ich scheib's auch immer auf." Von daher müssten sich innerhalb einer Zeitspanne von zwei Jahren bei gut 10 täglichen Flügen allein nach/von LAX/SFO abertausende von Reports angesammelt haben, die freilich allesamt ignoriert wurden.

Dem ist das egal. Er betrachtet den Coke-Light-Rücklauf von sämtlichen Flügen, die LH durchführt und stellt befriedigt fest, dass sie viel zu viel Coke-Light laden und die Klagen der Purser auf Nord-Amerika-Flügen völlig unbegründet sind. Solange die Gesamtstatistik stimmt besteht für ihn kein Handlungsbedarf.
 

peter42

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09.03.2009
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Dem ist das egal. Er betrachtet den Coke-Light-Rücklauf von sämtlichen Flügen, die LH durchführt und stellt befriedigt fest, dass sie viel zu viel Coke-Light laden und die Klagen der Purser auf Nord-Amerika-Flügen völlig unbegründet sind. Solange die Gesamtstatistik stimmt besteht für ihn kein Handlungsbedarf.
Ne das ist der Controller, der dann weil ja immer welche zurückkommt (nach Statistik), die Mengen weiter reduziert.
 
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Dick Schädel

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300x250
Ne das ist der Conroller, der dann weil ja immer welche zurückkommt (nach Statistik), die Mengen weiter reduziert.

Und zwar jeden Tag aufs neue. Nach akribischer Durchsicht elendslanger Computer-Ausdrucke wird die Menge täglich um ein bis zwei Dosen hinauf oder herunter gesetzt. An Tagen an denen viele Flüge in den arabischen Raum gehen, ist der Rücklauf von Coke-Light höher, weil man dort nur Pepsi trinkt, welches auf diesen Flügen selbstverständlich nicht geladen wird. Also wird es am nächsten Tag auf sämtlichen Flügen nach Nordamerika auch zwei Dosen Coke weniger geben.