Schmerzen welche in der Luft weniger werden

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MIA-HAM

Erfahrenes Mitglied
11.08.2012
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597
HAM
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Moin,

eine Bekannte hat seit 5 Jahren chronische Kopfschmerzen und Migräne. Dazu komen extreme Schmerzen im Nacken und Halsbereich. Sie war schon bei diversen Ärzten, Heilpraktikern, Spezialisten und in Schmerzkliniken, CT, MRT, usw. keiner konnte oder wollte wirklich helfen. Es hieß immer nur: "Hier, Tabletten (Triptane)"

Was ihr aber aufgefallen ist, wenn sie länger als eine Stunde im Flieger in der Luft ist, sind die Schmerzen um 70-80% gelindert. Ich bin ja der Meinung, dass da irgendwo was eingeklemmt ist und durch den veränderten Druck im Flieger irgendwas entlastet wird. Aber alle Ärzte etc. sagen nein.

Hat jemand ebenfalls so ein Problem oder kennt jemanden oder hat eine Idee?
 

eham

Erfahrenes Mitglied
22.03.2023
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NRW
[...]

Was ihr aber aufgefallen ist, wenn sie länger als eine Stunde im Flieger in der Luft ist, sind die Schmerzen um 70-80% gelindert. Ich bin ja der Meinung, dass da irgendwo was eingeklemmt ist und durch den veränderten Druck im Flieger irgendwas entlastet wird. Aber alle Ärzte etc. sagen nein.
[...]
Da im Flugzeug der Luftdruck geringer ist (analog ca. 2500m NN) würde man normalerweise eine Ausdehnung der Gefäße und Gewebe erwarten - und damit verbunden mehr Schmerzen.
Ich würde mal einen längeren Aufenthalt in einem Ort in der Höhe versuchen und dort ggf. ein hochauflösendes MRT im Vergleich zu früheren Untersuchungen.
Nachtrag: Leider Unsinn - die einzige Stadt mit ggf. den medizin. Möglichkeiten wäre Cusco, Peru. Der Rest liest sich nicht so.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Um zu testen ob es die Höhe ist würde es doch reichen mit der Seilbahn auf die Zugspitze (fast 3000 Meter und damit sogar höher als die Höhe des Kabinenluftdrucks) zu fahren und ein paar Stunden da oben zu verbringen. Alternativ kann man auch in den Alpen den einen oder anderen Pass oberhalb von 2500 Meter mit dem Auto erreichen. Die Gletscherskigebiete bei Sölden in Tirol können auch mit dem Auto bis 2700 Meter Höhe angefahren werden.

Neben dem niedrigeren Luftdruck kann auch die niedrige Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielen. Ebenfalls kann das monotone Dauerbrausen und die dazugehörigen Dauervibrationen in einer Flugzeugkabine vielleicht auch den Kopf und Körper beeinflussen. Das Dauerbrausen übertönt z.B. sehr viele einzelne Umgebungslaute und kann ähnlich entspannend wirken wie das Rauschen eines Bachs oder Wasserfalls.
 
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polyglot

Erfahrenes Mitglied
26.10.2019
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ChatGPT:
Moin,

das ist eine sehr interessante Beobachtung – und sie könnte tatsächlich ein wertvoller Hinweis sein, auch wenn sie auf den ersten Blick ungewöhnlich klingt. Dass sich die Schmerzen im Flugzeug deutlich verbessern, ist ein ungewöhnlicher, aber nicht völlig unlogischer Hinweis auf eine mögliche körperliche (mechanische oder druckabhängige) Ursache, die bislang übersehen wurde.
Mögliche Ursachen, die man trotz negativer MRT/CT übersehen kann:
1. Craniocervikales Syndrom / Atlasfehlstellung / obere HWS-Probleme

Wenn etwas im Bereich der obersten Halswirbel (Atlas, Axis) dauerhaft verspannt oder fehlgestellt ist, kann das zu:

Dauerkopfschmerzen,

migräneartigen Symptomen,

Nackenschmerzen,

visuellem Flimmern, Schwindel usw. führen.

Einige Betroffene berichten, dass sich ihre Symptome bei Druckveränderungen (z.B. im Flugzeug, in den Bergen, im Wasser) kurzfristig bessern – das kann daran liegen, dass sich z.B. Muskel- oder Gewebsdruck auf Nerven verändert.

2. Liquordruck-Störungen (Intrakranielle Hypotonie oder Hypertension)

CSF-Leck / Liquorunterdrucksyndrom: Wenn Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) langsam austritt (oft unerkannt nach kleinen Traumata oder sogar durch einen Bandscheibenvorfall in der HWS), kann das zu:

chronischen Kopfschmerzen (oft lageabhängig),

Nackenschmerzen,

Druck im Kopf, Tinnitus, Sehstörungen führen.

Paradoxerweise kann der Kabinendruck im Flugzeug einen solchen Zustand kurzzeitig entlasten oder verschlimmern – je nachdem.

Wichtig: Diese Zustände werden oft übersehen und sind nicht in einem normalen MRT sichtbar, sondern nur mit spezialisierten Liquor-MRTs, ggf. mit Kontrastmittel, oder durch eine Lumbalpunktion.

3. Kiefergelenksdysfunktion (CMD)

Eine Fehlstellung oder chronische Verspannung der Kiefermuskulatur kann:

starke Kopfschmerzen, Nackenschmerzen,

Migräne,

Ohrenschmerzen, Schwindel verursachen.

Druckveränderungen könnten auch hier Einfluss auf den Muskeltonus oder den Druck im Mittelohr haben.

4. Neuralgien (z.B. Nervus occipitalis, Trigeminus)

Kompression oder Reizung peripherer Nerven (z. B. im Nackenbereich) kann chronische, migräneartige Schmerzen verursachen.

Auch hier kann veränderter Druck oder Körperhaltung eine temporäre Entlastung bringen.

Was ihr helfen könnte:

Zweiter Blick auf die obere HWS – idealerweise durch spezialisierte Manualmediziner / Orthopäden / Neurologen mit Erfahrung in craniocervikaler Instabilität.

Aufnahme im Liegen und Sitzen / Flexions-MRT – einige Instabilitäten zeigen sich nur dynamisch.

Beurteilung durch einen Spezialisten für Liquordruck-Störungen – z.B. an Unikliniken mit Neurologie/Liquorambulanz.

CMD-Check beim Zahnarzt / Kieferorthopäden – evtl. mit Aufbissschiene testen.

Ganzheitlicher Schmerztherapeut, der sich nicht nur auf Medikamente verlässt (z. B. Osteopathie, manuelle Therapie, funktionelle Neurologie).

Community-Erfahrung:

Was du beschreibst, habe ich in Foren (z. B. bei Betroffenen mit craniocervikaler Instabilität, CSF-Leck oder Atlasfehlstellung) schon öfter gelesen: „Im Flugzeug geht es mir plötzlich besser“ – und das war für viele ein Hinweis, dass es sich um ein mechanisch-funktionelles Problem handelt und nicht primär „Migräne“ ist, auch wenn die Symptome ähnlich sind.
 

danschn

Reguläres Mitglied
13.10.2021
86
86
46
DUS
Moin,

eine Bekannte hat seit 5 Jahren chronische Kopfschmerzen und Migräne. Dazu komen extreme Schmerzen im Nacken und Halsbereich. Sie war schon bei diversen Ärzten, Heilpraktikern, Spezialisten und in Schmerzkliniken, CT, MRT, usw. keiner konnte oder wollte wirklich helfen. Es hieß immer nur: "Hier, Tabletten (Triptane)"

Was ihr aber aufgefallen ist, wenn sie länger als eine Stunde im Flieger in der Luft ist, sind die Schmerzen um 70-80% gelindert. Ich bin ja der Meinung, dass da irgendwo was eingeklemmt ist und durch den veränderten Druck im Flieger irgendwas entlastet wird. Aber alle Ärzte etc. sagen nein.

Hat jemand ebenfalls so ein Problem oder kennt jemanden oder hat eine Idee?

Aufgrund eigener Erfahrung: Empfehle ihr das MRT, ggfs. als Upright-MRT zu wiederholen.
Ich hatte ähnliche Symptome, zzgl. ein plötzlich auftretender ziemlich extremer Drehschwindel.

In der ersten Klinik diagnostizierten sie mir (nach vielen vielen Untersuchungen):
Psychosomatische Angststörung mit BurnOut (da war ich gerade mal Anfang 30).

Bin danach auf Druck von +1 zu einem guten Kumpel, der Orthopäde ist - er hat das MRT wiederholen lassen und etvoilla:
Bei bestimmten Bewegungsrichtungen der HWS: Bandscheibenvorfall C3/C4 rechts, Vorwölbung C4/C5 links.

War wohl im ersten MRT (trotz Kontrastmittel) nicht zu sehen oder wurde übersehen.

Ich habe das dann mit Sport und Krankengymnastik einigermassen in den Griff bekommen (Diagnose ist jetzt etwas über 12 Jahre her).
 
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