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Hallo Freunde ! Vielen Dank für's Reinklicken in meinen Bericht !
Hierbei handelt es sich um ein Doppelpack ! 2 Reiseberichte in einem. Die erste Reise deckt Istanbul und Kayseri (mit einem kurzen Abstecher nach Kappadokien) ab. Der zweite Teil, dreht sich um Antalya, die Metropole am Mittelmeer.
Teil 1
Los ging es im Mai 14 von meiner Homebase DUS. Dieses Mal mit THY, über welche ich bisher ausschließlich positives berichten kann. Ich weiß, diese Airline macht "unserer" LH durchaus zu schaffen, was natürlich auch mit gewissen Wettbewerbsvorteilen zusammenhängt. Günstigere Personalkosten, staatliches Wohlwollen, geografisch für Strecken nach Asien gute Lage usw. spiel hier sicherlich mit hinein.
Aus Sicht des "unwissenden" Kunden, bietet THY aber auch ganz klar ein sehr gutes Produkt. Ob es "das" Beste in Europa ist, weiß ich nicht, aber es spielt auf jeden Fall eine Liga über LH. Insofern kann ich den Stolz der Türken (und das ausnahmsweise sogar mal jeglicher polit. Couleur) absolut nachvollziehen.
Kurz nach dem Start, wird auch bei einem Flug von knapp 3 Stunden ein warmes und leckeres Mittagessen serviert. Und, hallo LH, auch in ECO mit Menükarte, Metallbesteck ordentlichem Teller und angenehmen Service.
Nach der Ankunft in IST, ging es für mich ins "Grand Hotel Avcilar". Das "Grand" ist natürlich gelogen, denn das Hotel hat nur 2 Sterne, aber das "Avcilar" stimmt schonmal. So heißt der Stadteil in der Nähe von IST. Diese Nähe (und der Preis von 20 EUR inkl. Frühstück) war auch der Hauptgrund warum ich dort abgestiegen bin.
Für Leute ohne Ansprüche, die nur ein Bett brauchen und sonst den ganzen Tag unterwegs sind, ist das Hotel absolut in Ordnung. Man sollte sich aber Bewusst sein, dass es zum eigentlichen Geschehen in Istanbul doch recht weit weg ist. (ca. 40 Minuten mit Bus und Bahn). Das Frühstück war türkisch. Das heißt kaum Brot, dafür aber diverse Obst, Gemüse und Käse-Sorten. Ich war der einzige nicht-Türke welchen ich dort in 2 Tagen ausmachen konnte, also verständlich dass man hier kein europäisches Frühstück auf die Beine stellt.
Mein Zimmer lag ruhig zu einer Seitenstraße ohne Verkehr. Klimaanlage vorhanden und in Takt. Von daher alles top !
Als nächstes ging es per Metrobüs und Straßenbahn in Richtung Sultanahmet. Man sollte sich vllt. vorher überlegen wo man eine Fahrkarte für den Bus kauft, denn das Verkaufshäuschen an meiner Station war geschlossen und ein Automat nicht vorhanden. Hier kommt die unglaubliche Hilfsbereitschaft der Türken zum Tragen. Eine junge Dame nimmt mich auf Ihrer Fahrkarte mit und möchte nichtmal Geld dafür. Nur ein Selfie mit dem blonden Deutschen für Instagram
... 100% Garantie, dass dir in Deutschland hier keiner geholfen hätte.
In Sultanahmet und an der Hagia Sophia, herrscht wie immer buntes Treiben. Gemischt aus Einheimischen, türkischen Touristen und Gästen aus dem Ausland.
In der blauen Moschee ist heute nichts los. Das war im Vorjahr, als ich am Wochenende hier war ganz anders, sodass ich den Besuch des Inneren verschieben musste.
Anschießend geht es weiter in die Yerebatan Zisterne. Meiner Meinung nach kann man sich das Warten und den Eintritt aber sparen. Ja, es ist ganz nett, aber für mich persönlich nicht sonderlich interessant. Vielmehr als auf dem Bilde unten zu sehen ist, gibt es dort unten nicht.
Nach der Zisterne bin ich kurz zu Fuß in den nahegelegenen Gülhane Park gelaufen. Dieser liegt oberhalb des Sirkeci Bahnhofs und ist scheinbar den meisten Touristen nicht bekannt. Hier ist bei meinen Besuchen immer relativ wenig los (auf Istanbuler Verhältnisse bezogen) und man kann sich ein bisschen vom Treiben in der Stadt erholen.
Nach dem Besuch des Parks, geht es per Straßenbahn (einfach in Richtung Kabatas bis zur Endstation fahren) zum Dolmabahce Palast.
Hierbei sollte man beachten, dass aufgrund der alten Holzkonstruktion des Gebäudes, die Besucherzahlen begrenzt werden. Es kann also sein, dass man Pech hat und nicht mehr hinein kommt. Wird aber vorab auf einer LED Anzeige angezeit, sodass man nicht umsonst Schlange stehen muss.
Im Gebäude selbst, kann man sich nicht eigenständig bewegen, sondern muss grundsätzlich an einer Führung teilnehmen. Was aber auch Sinn macht, da die einzelnen Räume zwar optisch auch nett sind, mit den dazugehörigen Hintergrundinfos aber nochmal um einiges interessanter werden.
Mein persönliches Highlight im Dolmabahce Palast war das Zimmer, in welchem Mustafa Kemal Atatürk gestorben ist. Nachdem ich kurz zuvor das Geburtshaus von Atatürk in Thessaloniki (damals noch Teil des Osmanischen Reichs) besucht hatte, nun also der Raum in welchem er 57 Jahre später starb.
Angeblich ist die Uhr, welche man im Hintergrund auf dem Tisch sieht, stehen geblieben als der Vater der Türken aufhörte zu leben. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage muss jeder für sich selbst bewerten
Vom Dolmabahce ist man in 15 Minuten zur Istiklal Caddesi hochgelaufen. Hier pulsiert wieder das Leben und man kann, zumindest bei den türkischen Modeketten, Kleidung zu ehrlichen Preisen in angemessener Qualität kaufen.
Wer hungrig ist, hat hier in der Nähe auch die Möglichkeit aus einem von unzähligen Essensständen etwas zu probieren. Vom allseitsbekannten Döner, über Dürüm, Lahmacun bis zum für unsere Mägen doch recht ungewöhnlichen "Kokorec" gibt es hier alles.
Am nächsten Morgen geht es dann auch schon wieder in Richtung Atatürk Flughafen, um für meinen THY Flug nach Kayseri (ASR) einzuchecken.
Wie üblich in der Türkei, kann man das Terminal nicht betreten bevor Gepäck und Handgepäck durchleutet wurden. Der Checkinbereich im Nationalen Terminal ist recht groß und es gibt recht viele Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Bereich. Grund hierfür ist, dass scheinbar die Gates erst kurzfristig vergeben werden und sich somit die Reisenden recht lange im öffentlichen Bereich aufhalten müssen.
Das Bording der 737-700 beginnt pünktlich und die Auslastung liegt bei 100%. Auch im Inland scheint THY neben den diversen Billiganbietern als Fullservice Carrier seinen Platz zu haben. Der Service besteht aus einem großen Baguette + kaltem und warmen Getränk. (Flugzeit ca. 1 Stunde)
Angekommen in Kayseri, wird ein für mich bislang unbekanntes Prozedere angewendet, welches aber durchaus einfach und effektiv ist. Zwischen Flugzeug und Terminal stehen Polizeibeamte mit der Passagierliste, welche jeden einzelnen Reisenden von der Liste streichen und entweder zur Einreise (wenn nur Transfer in IST) in das Internationale Terminal (linke Tür) oder wenn schon in IST eingereist, in das Nationale Terminal (rechte Tür) schicken.
Die Stadt Kayseri ist außerhalb der Türkei nahezu völlig unbekannt und das obwohl sie 1,3 Millionen Einwohner hat. Kayseri ist ein sogenannter "anatolischer Tiger", das bedeutet hier hat die türkische produzierende Industrie ihre Produktionsstätten. Von Kühlschränken über Möbel, Fernseher, Teppiche, Kleidung etc. wird hier alles hergestellt was sich ins Ausland exportieren lässt. Anatolien ist auch das Kernland der Regierungspartei, dementsprechend wir die Region großzügig mit Infrastrukturprojekten bedacht.
Der Grund für meinen Besuch dieser Stadt, die ehrlich gesagt touristisch wenig bis gar nichts zu bieten hat, ist dass eine Bekannte hierhin, in das Land ihrer Eltern, zurück-ausgewandert ist.
Der Weg vom Flughafen ins Stadtzentrum dauert ca. 20 Minuten und kostet per Taxi ca. 10 EUR. Hier wohne ich im Bent Hotel, welches mit 30 EUR inkl. Frühstück (gleiche Auswahl wie in Istanbul), nicht nur sehr günstig ist, sondern auch ganz nett liegt. Ins Zentrum läuft man ca. 10 Minuten und vor der Tür ist direkt ein großer Park.
In Kayseri gibt es sogar ein Hilton Hotel, welches aber weder durch eine tolle Architektur, noch durch tolle Internetbewertungen glänzt.
Allgemein tut der Staat hier einiges um die Bildung der Jugend voranzutreiben. So habe ich erfahren, dass es diverse Kurse (Malen, Nähen, Fremdsprachen, Kochen, Umgang mit PCs) kostenlos Nachmittags nach der Schule gibt. Scheint sinnvoll zu sein, denn "rumhängende" Jungs und Mädels sieht man nicht. Im Bus wird für ältere Menschen sofort aufgestanden und niemand wagt sich etwas achtlos auf den Boden zu werfen. Hiefür kann ich nur meinen Respekt aussprechen.
Wie in jeder türkischen Großstadt, gibt es auch in Kayseri eine schöne moderne Mall. Welche sich in sofern unterscheidet, dass es hier kein "Bling Bling" gibt. Weder bei den Läden noch bei der Mall ansich, was ich wirklich super angenehm finde.
Am nächsten Tag haben wir einen kleinen Abstecher nach Kappadokien gemacht. Hier kann man auch ohne in eines der diversen Freiluftmuseen zu gehen, einen tollen Eindruck der Landschaft bekommen. In einem sehr ursprünglichen Lokal haben wir sehr lecker gegessen. Ohne ortskundige Begleiterin wäre ich dort vermutlich nie hineingegangen und hätte somit wirklich etwas verpasst.
Auf der Rückfahrt nach Kayseri haben wir einen tollen Blick auf den fast 4000 Meter hohen Erciyes.
Am Abend essen wir im Elmacioglu Restaurant. Bei Tripadvisor auf Platz 2, und bei den Einheimischen auf Platz 1. Jeder den man in der Stadt spricht sagt einem, dass man dort unbedingt hin soll um den besten Iskender zu essen.
Das schöne beim Iskender ist, dass man keinerlei Beilagen bekommt und auch nicht braucht, da das ganze einfach so sättigend ist, das jede Beilage verschwendung wäre. Beim Iskender wird geröstes Brot mit dickem Joghurt bedeckt. Darauf kommt dann das Fleisch mit Tomatensoße.
Und darüber kommt dann, sobald das Gericht serviert ist, aus einem Topf frisch geschmolzene Butter.
Da mein Flug um 4 Uhr Nachts abfliegt, lassen wir es beim Abendessen gemütlich angehen und fahren danach einmal quer durch die Stadt, durch ein Villenviertel hinauf auf eine Anhöhe, von wo man einen tollen Ausblick über die ganze Stadt hat. Hier fahren die Jungs und Mädels der Stadt mit ihren alten "Tofas" alias Fiat 131 drift-Rennen.
Mit der mittlerweile pleite gegangenen Hamburg Airways geht es per Direktflug von Kayseri nach Düsseldorf. Die Auslastung lag bei ca. 30 Personen. Wenn die Flüge immer so leer waren, kann man die Gründe für die Pleite erahnen. Die Konkurenz auf dieser Strecke ist jedoch auch sehr hoch. Als ich dort war, standen neben meiner Hamburg Airways auch noch Sun Express Deutschland und Germania auf dem Hof. Alle 3 sind im Zeitraum von einer Stunde hintereinander abgeflogen. Dazu kommen Onur, Pegasus, THY, Borajet mit Umsteigeverbindungen.
Teil 2 Folgt !
Hierbei handelt es sich um ein Doppelpack ! 2 Reiseberichte in einem. Die erste Reise deckt Istanbul und Kayseri (mit einem kurzen Abstecher nach Kappadokien) ab. Der zweite Teil, dreht sich um Antalya, die Metropole am Mittelmeer.
Teil 1
Los ging es im Mai 14 von meiner Homebase DUS. Dieses Mal mit THY, über welche ich bisher ausschließlich positives berichten kann. Ich weiß, diese Airline macht "unserer" LH durchaus zu schaffen, was natürlich auch mit gewissen Wettbewerbsvorteilen zusammenhängt. Günstigere Personalkosten, staatliches Wohlwollen, geografisch für Strecken nach Asien gute Lage usw. spiel hier sicherlich mit hinein.
Aus Sicht des "unwissenden" Kunden, bietet THY aber auch ganz klar ein sehr gutes Produkt. Ob es "das" Beste in Europa ist, weiß ich nicht, aber es spielt auf jeden Fall eine Liga über LH. Insofern kann ich den Stolz der Türken (und das ausnahmsweise sogar mal jeglicher polit. Couleur) absolut nachvollziehen.

Kurz nach dem Start, wird auch bei einem Flug von knapp 3 Stunden ein warmes und leckeres Mittagessen serviert. Und, hallo LH, auch in ECO mit Menükarte, Metallbesteck ordentlichem Teller und angenehmen Service.

Nach der Ankunft in IST, ging es für mich ins "Grand Hotel Avcilar". Das "Grand" ist natürlich gelogen, denn das Hotel hat nur 2 Sterne, aber das "Avcilar" stimmt schonmal. So heißt der Stadteil in der Nähe von IST. Diese Nähe (und der Preis von 20 EUR inkl. Frühstück) war auch der Hauptgrund warum ich dort abgestiegen bin.
Für Leute ohne Ansprüche, die nur ein Bett brauchen und sonst den ganzen Tag unterwegs sind, ist das Hotel absolut in Ordnung. Man sollte sich aber Bewusst sein, dass es zum eigentlichen Geschehen in Istanbul doch recht weit weg ist. (ca. 40 Minuten mit Bus und Bahn). Das Frühstück war türkisch. Das heißt kaum Brot, dafür aber diverse Obst, Gemüse und Käse-Sorten. Ich war der einzige nicht-Türke welchen ich dort in 2 Tagen ausmachen konnte, also verständlich dass man hier kein europäisches Frühstück auf die Beine stellt.
Mein Zimmer lag ruhig zu einer Seitenstraße ohne Verkehr. Klimaanlage vorhanden und in Takt. Von daher alles top !

Als nächstes ging es per Metrobüs und Straßenbahn in Richtung Sultanahmet. Man sollte sich vllt. vorher überlegen wo man eine Fahrkarte für den Bus kauft, denn das Verkaufshäuschen an meiner Station war geschlossen und ein Automat nicht vorhanden. Hier kommt die unglaubliche Hilfsbereitschaft der Türken zum Tragen. Eine junge Dame nimmt mich auf Ihrer Fahrkarte mit und möchte nichtmal Geld dafür. Nur ein Selfie mit dem blonden Deutschen für Instagram


In Sultanahmet und an der Hagia Sophia, herrscht wie immer buntes Treiben. Gemischt aus Einheimischen, türkischen Touristen und Gästen aus dem Ausland.

In der blauen Moschee ist heute nichts los. Das war im Vorjahr, als ich am Wochenende hier war ganz anders, sodass ich den Besuch des Inneren verschieben musste.

Anschießend geht es weiter in die Yerebatan Zisterne. Meiner Meinung nach kann man sich das Warten und den Eintritt aber sparen. Ja, es ist ganz nett, aber für mich persönlich nicht sonderlich interessant. Vielmehr als auf dem Bilde unten zu sehen ist, gibt es dort unten nicht.

Nach der Zisterne bin ich kurz zu Fuß in den nahegelegenen Gülhane Park gelaufen. Dieser liegt oberhalb des Sirkeci Bahnhofs und ist scheinbar den meisten Touristen nicht bekannt. Hier ist bei meinen Besuchen immer relativ wenig los (auf Istanbuler Verhältnisse bezogen) und man kann sich ein bisschen vom Treiben in der Stadt erholen.


Nach dem Besuch des Parks, geht es per Straßenbahn (einfach in Richtung Kabatas bis zur Endstation fahren) zum Dolmabahce Palast.
Hierbei sollte man beachten, dass aufgrund der alten Holzkonstruktion des Gebäudes, die Besucherzahlen begrenzt werden. Es kann also sein, dass man Pech hat und nicht mehr hinein kommt. Wird aber vorab auf einer LED Anzeige angezeit, sodass man nicht umsonst Schlange stehen muss.
Im Gebäude selbst, kann man sich nicht eigenständig bewegen, sondern muss grundsätzlich an einer Führung teilnehmen. Was aber auch Sinn macht, da die einzelnen Räume zwar optisch auch nett sind, mit den dazugehörigen Hintergrundinfos aber nochmal um einiges interessanter werden.


Mein persönliches Highlight im Dolmabahce Palast war das Zimmer, in welchem Mustafa Kemal Atatürk gestorben ist. Nachdem ich kurz zuvor das Geburtshaus von Atatürk in Thessaloniki (damals noch Teil des Osmanischen Reichs) besucht hatte, nun also der Raum in welchem er 57 Jahre später starb.
Angeblich ist die Uhr, welche man im Hintergrund auf dem Tisch sieht, stehen geblieben als der Vater der Türken aufhörte zu leben. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage muss jeder für sich selbst bewerten

Vom Dolmabahce ist man in 15 Minuten zur Istiklal Caddesi hochgelaufen. Hier pulsiert wieder das Leben und man kann, zumindest bei den türkischen Modeketten, Kleidung zu ehrlichen Preisen in angemessener Qualität kaufen.
Wer hungrig ist, hat hier in der Nähe auch die Möglichkeit aus einem von unzähligen Essensständen etwas zu probieren. Vom allseitsbekannten Döner, über Dürüm, Lahmacun bis zum für unsere Mägen doch recht ungewöhnlichen "Kokorec" gibt es hier alles.



Am nächsten Morgen geht es dann auch schon wieder in Richtung Atatürk Flughafen, um für meinen THY Flug nach Kayseri (ASR) einzuchecken.
Wie üblich in der Türkei, kann man das Terminal nicht betreten bevor Gepäck und Handgepäck durchleutet wurden. Der Checkinbereich im Nationalen Terminal ist recht groß und es gibt recht viele Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Bereich. Grund hierfür ist, dass scheinbar die Gates erst kurzfristig vergeben werden und sich somit die Reisenden recht lange im öffentlichen Bereich aufhalten müssen.
Das Bording der 737-700 beginnt pünktlich und die Auslastung liegt bei 100%. Auch im Inland scheint THY neben den diversen Billiganbietern als Fullservice Carrier seinen Platz zu haben. Der Service besteht aus einem großen Baguette + kaltem und warmen Getränk. (Flugzeit ca. 1 Stunde)
Angekommen in Kayseri, wird ein für mich bislang unbekanntes Prozedere angewendet, welches aber durchaus einfach und effektiv ist. Zwischen Flugzeug und Terminal stehen Polizeibeamte mit der Passagierliste, welche jeden einzelnen Reisenden von der Liste streichen und entweder zur Einreise (wenn nur Transfer in IST) in das Internationale Terminal (linke Tür) oder wenn schon in IST eingereist, in das Nationale Terminal (rechte Tür) schicken.


Die Stadt Kayseri ist außerhalb der Türkei nahezu völlig unbekannt und das obwohl sie 1,3 Millionen Einwohner hat. Kayseri ist ein sogenannter "anatolischer Tiger", das bedeutet hier hat die türkische produzierende Industrie ihre Produktionsstätten. Von Kühlschränken über Möbel, Fernseher, Teppiche, Kleidung etc. wird hier alles hergestellt was sich ins Ausland exportieren lässt. Anatolien ist auch das Kernland der Regierungspartei, dementsprechend wir die Region großzügig mit Infrastrukturprojekten bedacht.
Der Grund für meinen Besuch dieser Stadt, die ehrlich gesagt touristisch wenig bis gar nichts zu bieten hat, ist dass eine Bekannte hierhin, in das Land ihrer Eltern, zurück-ausgewandert ist.
Der Weg vom Flughafen ins Stadtzentrum dauert ca. 20 Minuten und kostet per Taxi ca. 10 EUR. Hier wohne ich im Bent Hotel, welches mit 30 EUR inkl. Frühstück (gleiche Auswahl wie in Istanbul), nicht nur sehr günstig ist, sondern auch ganz nett liegt. Ins Zentrum läuft man ca. 10 Minuten und vor der Tür ist direkt ein großer Park.


In Kayseri gibt es sogar ein Hilton Hotel, welches aber weder durch eine tolle Architektur, noch durch tolle Internetbewertungen glänzt.


Allgemein tut der Staat hier einiges um die Bildung der Jugend voranzutreiben. So habe ich erfahren, dass es diverse Kurse (Malen, Nähen, Fremdsprachen, Kochen, Umgang mit PCs) kostenlos Nachmittags nach der Schule gibt. Scheint sinnvoll zu sein, denn "rumhängende" Jungs und Mädels sieht man nicht. Im Bus wird für ältere Menschen sofort aufgestanden und niemand wagt sich etwas achtlos auf den Boden zu werfen. Hiefür kann ich nur meinen Respekt aussprechen.

Wie in jeder türkischen Großstadt, gibt es auch in Kayseri eine schöne moderne Mall. Welche sich in sofern unterscheidet, dass es hier kein "Bling Bling" gibt. Weder bei den Läden noch bei der Mall ansich, was ich wirklich super angenehm finde.





Am nächsten Tag haben wir einen kleinen Abstecher nach Kappadokien gemacht. Hier kann man auch ohne in eines der diversen Freiluftmuseen zu gehen, einen tollen Eindruck der Landschaft bekommen. In einem sehr ursprünglichen Lokal haben wir sehr lecker gegessen. Ohne ortskundige Begleiterin wäre ich dort vermutlich nie hineingegangen und hätte somit wirklich etwas verpasst.



Auf der Rückfahrt nach Kayseri haben wir einen tollen Blick auf den fast 4000 Meter hohen Erciyes.

Am Abend essen wir im Elmacioglu Restaurant. Bei Tripadvisor auf Platz 2, und bei den Einheimischen auf Platz 1. Jeder den man in der Stadt spricht sagt einem, dass man dort unbedingt hin soll um den besten Iskender zu essen.
Das schöne beim Iskender ist, dass man keinerlei Beilagen bekommt und auch nicht braucht, da das ganze einfach so sättigend ist, das jede Beilage verschwendung wäre. Beim Iskender wird geröstes Brot mit dickem Joghurt bedeckt. Darauf kommt dann das Fleisch mit Tomatensoße.
Und darüber kommt dann, sobald das Gericht serviert ist, aus einem Topf frisch geschmolzene Butter.


Da mein Flug um 4 Uhr Nachts abfliegt, lassen wir es beim Abendessen gemütlich angehen und fahren danach einmal quer durch die Stadt, durch ein Villenviertel hinauf auf eine Anhöhe, von wo man einen tollen Ausblick über die ganze Stadt hat. Hier fahren die Jungs und Mädels der Stadt mit ihren alten "Tofas" alias Fiat 131 drift-Rennen.

Mit der mittlerweile pleite gegangenen Hamburg Airways geht es per Direktflug von Kayseri nach Düsseldorf. Die Auslastung lag bei ca. 30 Personen. Wenn die Flüge immer so leer waren, kann man die Gründe für die Pleite erahnen. Die Konkurenz auf dieser Strecke ist jedoch auch sehr hoch. Als ich dort war, standen neben meiner Hamburg Airways auch noch Sun Express Deutschland und Germania auf dem Hof. Alle 3 sind im Zeitraum von einer Stunde hintereinander abgeflogen. Dazu kommen Onur, Pegasus, THY, Borajet mit Umsteigeverbindungen.

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