US Airlines müssen Kompensationszahlungen ohne Aufforderung auszahlen

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Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
7.590
9.049
LEJ
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The new rule mandates that refunds are automatically processed by an airline if a passenger's flight is "canceled or significantly changed, and they do not accept the significantly changed flight, rebooking on an alternative flight, or alternative compensation."

The Department of Transportation says airlines must then refund a passenger within seven business days if they bought a ticket on a credit card and within 20 calendar days if they used another form of payment.
 

dermatti

Erfahrenes Mitglied
03.06.2019
2.098
3.415
CGN / MUC / ZRH / EWR
Ticketerstattung ≠ Kompensationszahlung

United hat das schon vor 2-3 Monaten freiwillig so gehandhabt. Die Neuerung ist aber teilweise nervig, wenn man ablaufende ETC in einem Future Flight Credit binden wollte und dann plötzlich ein abgelaufener ETC + anteiliger Refund auf die KK zurückkommen, da automatischer Refund der Buchung.
 
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hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
1.270
953
.. wäre aber bei EU 261 auch schön.
Oh ja, müßte man allerdings mit finanziellen Konsequenzen verbinden. Sprich: Nach 6 Wochen nicht gezahlt, Rechtsanspruch verdreifacht sich. Und schwupps würde auf einmal reibungslos gehen, was bisher eine durchwachsene Erfahrung ist.

.. und der finanzielle Ruin von so mancher Airline. Dann wird es auf dem Markt so übersichtlich, dass die Verbliebenen player jeden Preis aufrufen können. Ob das für die Verbraucher unterm Strich vorteilhafter wäre?
So lange die Regelung dann für alle Airlines, egal wo sie ihren Sitz haben, gleichermaßen und ohne Ausnahme gilt, ist es ein durchlaufender Posten und sollte keine Pleiten geben, außer eine bestimmte Airline hat überproportional viele Irrops.
Die Preise würden geringfügig steigen, weil die Verspätungskosten dann auf den Preis gleichmäßig draufgeschlagen wird anstatt daß heterogen und etwas überproportional nur an die gezahlt wird, die die Zahlung erzwingen.

Im Grunde genommen also mehr Preistransparenz und Anreiz pünklich zu sein gegen einen allgemeinen Preisaufschlag. Hmm, ich seh grad das Problem nicht. Gut Ryanair und co würde es nicht mögen, da sich dann wieder ein bisschen schlechter mit Kampfpreisen werben läßt. Wieder sehe ich das Problem nicht. 8-P
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.894
10.877
.. wäre aber bei EU 261 auch schön.
Steht genauso in der EU261.

Da steht eben nicht "Wird auf diesen Artikel Bezug genommen, so haben die Fluggäste das Recht bei der Airline Ausgleichszahlungen in folgender Höhe zu beantragen"
sondern z.B. "Wird auf diesen Artikel Bezug genommen, so erhalten die Fluggäste Ausgleichszahlungen in folgender Höhe" bzw. "Wird Fluggästen gemäß Artikel 8 eine anderweitige Beförderung zu ihrem Endziel mit einem Alternativflug angeboten". Die Pflicht zur Aktion liegt bei den Airlines. Eigentlich...

Passt aber so überhaupt nicht zum Deutschen Verbraucherrecht. Hierzulande musst du immer erst zum Bittsteller wwrden, selbst aktiv fordern, und oft den Rechtsweg gehen.

Und einige Länder haben ja auch Durchsetzungsstellen, die die Airline zur Zahlung auffordern dürfen. Das EuGH hat das ausdrücklich als rechtmäßig bestätigt !
Nur Deutschland macht das natürlich nicht. Wozu haben wir schließlich Gerichte.

Oh ja, müßte man allerdings mit finanziellen Konsequenzen verbinden. Sprich: Nach 6 Wochen nicht gezahlt, Rechtsanspruch verdreifacht sich. Und schwupps würde auf einmal reibungslos gehen, was bisher eine durchwachsene Erfahrung ist.
Oder einfach, wie in der EU261 ausdrücklich vorgesehen, Nach 6 Wochen nicht gezahlt, Bußgeld in dreifacher Höhe obendrauf.
Die von den Mitgliedstaaten für Verstöße gegen diese Verordnung festgelegten Sanktionen müssen wirksam, verhältnismäßig und abschreckend sein.
Auch da hat es Deutschland nicht so mit der Einhaltung...

Die Preise würden geringfügig steigen
Das ist die Frage. Laut EU Kommision zahlen die Airlines aktuell nur 2-4% dessen, zu was sie verpflichtet wären. Die Kosten würden sich also schon ohne Bußgelder ver25- bis ver50fachen, mit Bußgeldern noch stärker. Das würde wohl schon auf die Preise durchschlagen, allerdings nur kurzfristig, dann würden die Airlines halt reagieren weil es billiger wäre, den Flugbetrieb mit etwas Reserve zu planen statt Hunderdtausende von Passagieren zu entschädigen. Und genau das war ja laut Präambel Sinn und Zweck der Verordnung. Man wollte keinen Markt für Flightright und Anwälte schaffen, sondern die Zuverlässigkeit des Lufttransports erhöhen.
 
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N140SC

Erfahrenes Mitglied
01.01.2024
832
750
dann würden die Airlines halt reagieren weil es billiger wäre, den Flugbetrieb mit etwas Reserve zu planen statt Hunderdtausende von Passagieren zu entschädigen.

Einen Großteil der Verspätungsgründe können sie aber auch mit noch so viel eigenen Planungsreserven gar nicht aktiv beeinflussen (Wetter, Slots, Verspätung am Gate etc.). Oder die Flugpläne werden so ausgedünnt, dass es allein deswegen schon teurer wird.
 

hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
1.270
953
Ich würde sagen etwa die Hälfte der Verspätungen hätte die Airline schon vermeiden können. Hat sich nur nicht gelohnt. Wenn es wirklich richtig Wetter hat, kriegst ja nicht mal was.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.894
10.877
Ich würde sagen etwa die Hälfte der Verspätungen hätte die Airline schon vermeiden können.
Ein Durschnittswert sagt hier nicht viel aus. Bestimmte Airlines bei bestimmten Zielen könnten sicher noch deutlich mehr vermeiden, umgekehrt gibt es halt auch Flughäfen mit echt krassem Wetter.
Interessanterweise wird aber gerade da gut geplant wo die Einflüsse als sehr problematisch bekannt sind, so dass es da am Ende viel besser flutscht als da wo die "Glas halb voll" Fraktion alles für den CAVOK Tag plant... In YUL flutscht der Flugbetrieb bei 1m Neuschnee / 24h, in FRA bricht bei 1cm/24h alles zusammen. Und noch 3 Tage später hast du lange Schlangen mit gestrandeten Passagieren vor den wenigen besetzten Schaltern.
Zum Teil sehen die Airlines das ja inzwischen auch ein...
Mehr Zeit für den Anschluss: Lufthansa erhöht Mindestumsteigezeit in Frankfurt

dass es allein deswegen schon teurer wird.
Niemand bestreitet dass es am billigsten ist, die Probleme auf die Kunden abzuwälzen und deren Ansprüche auf Entschädigung nicht zu erfüllen...
Solange bis die Kunden sagen, dann lasse ich es eben ganz.
 

N140SC

Erfahrenes Mitglied
01.01.2024
832
750
Solange bis die Kunden sagen, dann lasse ich es eben ganz.

Diese Gefahr besteht in den USA aufgrund der grossen Entfernungen, nicht vorhandener Alternativverkehrsmittel und der Bedeutung individueller Mobilität nicht. Und alle Beteiligten wissen das.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.894
10.877
Was nur unterstreicht, dass die Airlines bisher in den USA ganz von sich aus kulanter waren, als unsere EU621.
Lieber in den USA freiwillige Entschädigung bekommen, als in der EU ein Recht darauf zu haben sie aber nicht zu bekommen...

Diese Gefahr besteht in den USA aufgrund der grossen Entfernungen, nicht vorhandener Alternativverkehrsmittel und der Bedeutung individueller Mobilität nicht. Und alle Beteiligten wissen das.
Auch in den USA gibt es WebEx, Teams und Gockel Meat...
 
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reifel

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
1.054
931
Wo ist das bitte eine Kompensation? Es sollte doch selbstverständlich sein dass man bei nicht erbrachter Leistung eine Erstattung bekommt. Dass man hier teilweise monatelang selbst hinterher laufen muss ist (egal ob in Europa oder USA) ohnehin eine Zumutung.

Eine Kompensation geht über die Erstattung hinaus. Und die sehe ich in den USA nicht kommen.

Eigentlich wäre eine Kombination aus beidem richtig.
 

N140SC

Erfahrenes Mitglied
01.01.2024
832
750
Auch in den USA gibt es WebEx, Teams und Gockel Meat...

Es soll auch Leute geben, die eine Flugreise nicht aus Gründen purer Zweckmäßigkeit antreten, sondern um sich z. B. übers Wochenende einen Tapetenwechsel zu verschaffen. Genau auf die zielte der Punkt mit der individuellen Mobilität in erster Linie
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.894
10.877
Eine Kompensation geht über die Erstattung hinaus. Und die sehe ich in den USA nicht kommen.
Wenn du genau hinguckst ist sie teilweise schon da...
Alaska Airlines flight delay, cancellation policy
[...]
Credit/travel voucher and frequent flyer miles when cancellations results in waiting three hours or more from scheduled departure time.

JetBlue Airlines flight delay, cancellation policy
[...]
Credit/travel voucher when cancellation or delay results in waiting three hours or more from scheduled departure time.
Klar, echtes Geld ist besser wenn man es tatsächlich , aber mit tatsächlich erhaltenen Vouchern stehst du eventuell sogar besser da.

Und die Summen (als Voucher) die mir bisher in den USA dafür geboten wurden, freiwillig 2 Stunden später oder mit einem anderen Routing zu fliegen übersteigen bei weitem was dir die EU 261 maximal bei dieser Entfernung/Verspätung bietet.
Klar hilft mir ein AA (bzw. AA Vaccations) Voucher hier in Europa recht wenig, aber bei $1200 lässt sich da vielleicht trotzdem etwas sinnvolles raus stricken, was mehr wert ist als die €250 hier.

Was ich bisher in den USA und hier erlebt habe, sind zwei Welten. Bei uns steht in der EU 261 "werden den betroffenen Fluggästen [...] vom ausführenden Luftfahrtunternehmen [...] angeboten", was aber nicht passiert. Bestenfalls kannst du es dir erklagen. In den USA wurde mir immer bei Unregelmäßigkeiten etwas sehr großzüges tatsächlich angeboten. Proaktiv von der Airline, ohne Flightright, Rechtsanwalt oder Gerichtsurteil.
 

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
1.340
2.203
Ich hab ja auch einige Dutzend Unregelmäßigkeiten bei domestic Flügen in den USA hinter mir und proaktiv kam da zwar durchaus öfters vor, von einer verlässlichen Regel war man da in meinem Fällen aber dennoch weit entfernt. Auf Rückfrage kam da dann meist zwar was, aber auch hier keinerlei verlässliche Regel/Rahmen was die Höhe anbetrifft. Da war von lachhaft bis äußerst großzügig alles dabei. Inkl. mehrfachem E-Mail Ping Pong.

Da ist mir das Vorgehen hier doch lieber. Kurzes Anschreiben mit Aufforderung zur Zahlung mit Fristsetzung und nach Verstreichen wirds direkt an den Anwalt weitergegeben. Aufwand? Paar Minuten. Weiß gar nicht, was das bei dir ständig für ein Drama sein soll.
 
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reifel

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
1.054
931
Wenn du genau hinguckst ist sie teilweise schon da...

Klar, echtes Geld ist besser wenn man es tatsächlich , aber mit tatsächlich erhaltenen Vouchern stehst du eventuell sogar besser da.

Und die Summen (als Voucher) die mir bisher in den USA dafür geboten wurden, freiwillig 2 Stunden später oder mit einem anderen Routing zu fliegen übersteigen bei weitem was dir die EU 261 maximal bei dieser Entfernung/Verspätung bietet.
Klar hilft mir ein AA (bzw. AA Vaccations) Voucher hier in Europa recht wenig, aber bei $1200 lässt sich da vielleicht trotzdem etwas sinnvolles raus stricken, was mehr wert ist als die €250 hier.

Was ich bisher in den USA und hier erlebt habe, sind zwei Welten. Bei uns steht in der EU 261 "werden den betroffenen Fluggästen [...] vom ausführenden Luftfahrtunternehmen [...] angeboten", was aber nicht passiert. Bestenfalls kannst du es dir erklagen. In den USA wurde mir immer bei Unregelmäßigkeiten etwas sehr großzüges tatsächlich angeboten. Proaktiv von der Airline, ohne Flightright, Rechtsanwalt oder Gerichtsurteil.
Ich kenn das nur von Überbuchungen, wo die Airline wirklich auf Kooperation angewiesen ist. Bei üblichen Anschluss-Verpassen habe ich davon bisher nichts erlebt. Da muss man sich schon glücklich schätzen wenn man auf eine andere Airline umgebucht wird oder ein Hotel kriegt. Vielleicht hab ich aber auch nur Pech...

Allerdings zahlen US Airlines auf Reklamation hin *wenn* ein EU 261 Fall vorliegt (Sprich Abflug aus der EU) in der Regel problemlos aus.