USA:"unbefestigte Straßen" ausgeschlossen?

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doedl

Erfahrenes Mitglied
11.10.2012
597
46
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Da wieder mal eine USA-Mietwagenreise ansteht:
Über ADAC sehe ich dass viele Anbieter die Benutzung "unbefestigter Straßen" ausschließen. Das ist mir generell bekannt, bin mir nur nicht sicher, ob einzelne Anbieter das unterschiedlich regeln. In der Praxis wird man immer wieder über nicht asphaltierte Straßen fahren ....
Grundfrage: sind öffentliche Straßen ohne Asphaltdecke erlaubt?
Klassische Beispiele: öffentliche, zunächst asphaltierte Straße geht irgendwann in "gravel" oder "dirt" road über. Das scheint mir nicht gemeint sein als "unbefestigt".

In den AGB von Sixt (dort werde ich mieten) sehe ich keine Erläuterung.

Wer hat mehr Einblick?
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
10.895
3.542
Corona-Land
"unbefestigter Straßen" = "off road"

Beispiel
1747812255220.png
Indian Road 221 = erlaubt, da officielle Straße mit Nummer
 
Zuletzt bearbeitet:

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
7.559
9.807
HAM
Bei den meisten Anbietern steht in den Bedingungen noch, welche Straßen ausgeschlossen sind - z.B. Yukon, Dawson, etc. Gravel Roads in Nationalparks bzw. auf Zuwegungen zu Campingplätzen fallen in der Regel nicht unter das Verbot.
 
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andi7435

Erfahrenes Mitglied
20.07.2009
1.461
352
Ich würde Gravel Road als die Straßen bezeichnen, die nicht klassifiziert sind z.B. Page Fahrt zum Alstrom Point. Eine Straße C-1065 die nicht geteert ist, würde ich im Sinne der Anmietung nicht als Gravel bezeichnen. Persönliche Meinung. Da gibt es selbst in den diversen USA-Foren unterschiedliche Meinungen.
 
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10.06.2016
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2.259
Gravel Roads in Nationalparks [...] fallen in der Regel nicht unter das Verbot.
Es gibt Ausnahmen. Das ist aber m.E. leider nicht automatisch so. Wenns jetzt aber nur die letzten 1-3km bis zum Parkplatz ungeteert sind, sollte es kein Problem sein (ich würds riskieren). Das würde ich im Zweifelsfall (insbesondere bei längeren Strecken in den Parks) mit dem Vermieter abklären.

Gravel Roads [...] Zuwegungen zu Campingplätzen fallen in der Regel nicht unter das Verbot.
Das kann ich bestätigen 👍

Ich würde Gravel Road als die Straßen bezeichnen, die nicht klassifiziert sind z.B. Page Fahrt zum Alstrom Point. Eine Straße C-1065 die nicht geteert ist, würde ich im Sinne der Anmietung nicht als Gravel bezeichnen.
Leider auch hier m.E. kein Automatismus, einige Vermieter (eigentlich die meisten mir bekannten - Roadbear, Apollo RV, El Monte, Alamo, Enterprise, Hertz, Avis ...) legen Gravelroads = Offroad aus. Lediglich bei dem hochspezialisierten Vermieter Go North in Anchorage durften wir mit dem 4x4 Truck Camper wirklich alle Straßen befahren. Die normalen Womos und Mietwagen vom selben Vermieter mussten dennoch für diese Straßen eine Zusatzgebühr zahlen.

Hatte jetzt es erst vor drei Wochen bei Alamo in KOA die lautstarke Diskussion mit einem Mieter mitgekriegt. Die vermieten jeden Tag hunderte 4x4 (hauptsächlich Wrangler) die man aber auf keinen Fall auf Gravel fahren darf ("would break the contract"). Widersprüchlich, aber die Vermieter wissen Bescheid. Im Zweifel erlischt halt die Versicherung und man ist voll haftbar.

Wir sind auf den Mauna Kea gefahren, habs als "once in a lifetime" abgestempelt und getan, würds aber vor dem Hintergrund des Risikos nicht nochmal tun. Da war aber wohlgemerkt der Gravel das kleinere Problem, da sind wir schon deutlich schlimmeres (und längeres) gefahren.
 
Zuletzt bearbeitet:

dahi1809

Erfahrenes Mitglied
30.03.2017
464
934
LNZ
Wenn ich mir bei einer durchschnittlichen Autovermietung in SFO die Reifen der bereitgestellten Fahrzeuge anschaue, wo fast überall zentimetergroße Risse, Lücken und Ausbrüche in den Laufflächen und teilweise sogar in den Flanken sind, zeigt dies, dass sich an diese "Verbote" offensichtlich niemand hält. Klar, in den Nationalparks sind viele Verbindungsstraßen ungeteert mit vielen spitzen Steinen.

Mir wurde dort von einem MA erzählt, dass die (auch bei den PKWs) ca. alle 10.000 Meilen neue Reifen aufziehen müssen.
 
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10.06.2016
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Indian Road 221 = erlaubt, da officielle Straße mit Nummer
Mit der Verallgemeinerung wäre ich sehr vorsichtig. Meines Wissens gibts da keine Grundregel - ist mehr eine Faustformel. Hab aber auch gerade nicht die Zeit das zu recherchieren.

Ich weiß nicht wie es bei Baustellen ist. Die sind oft ungeteert (mit Nummer), aber da würde ich es risikieren wenns eindeutig ist das der gravel da nicht regulär ist. Kurz vorm Death Valley wollte ich jetzt nicht die 400km Umweg fahren um 5km gravel zu umfahren.

Vollkasko-Mentalität führt zu Realitätsverlust​

Sehe ich genauso. Es gibt jeden Tag, je nach Straße hunderte Mieter die es riskieren. Man muss halt selbst wissen, welches Risiko man bereit ist einzugehen. Ist sehr individuell. Auch sind die gravel roads teilweise ohne Handyempfang und manchmal gibts noch niemals Abschleppunternehmen die diese Straßen bedienen. In Alaska wird regelrecht davor gewarnt, weil dich halt niemand da holt im Falle der Fälle. Stichwort Vollkaskomentalität. Das mag aber auch einer kleinen Stichstraße in Kalifornien anders aussehen.

Aber Parkplätze und Zuwegungen wie von @chrini1 erwähnt, in NPs und SPs sollten meistens kein Problem sein.
 
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Langstreckenpendler

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28.12.2021
929
1.280
Unbefestigt sind Straßen ohne Teer, Pflaster, Schotter, gewalzter Sand (sowas wie die C-Straßen in Namibia) - d.h. alles, wo kein Mensch die Straße für die Befahrbarkeit ertüchtigt hat.

Wenn ich querfeldein fahre, vielleicht über Tage noch nichtmal mehr Spuren anderer Fahrzeuge oder Menschen sehe, dann bin ich off-road. Dafür kommen nur wenige große unbewohnte Gebiete in Frage.

Wenn sich dann sowas wie eine Piste herausbildet, d.h. man fährt in Spuren anderer Fahrzeuge, eventuell links oder rechts um ein Gestrüpp herum, dann ist das immer noch unbefestigt.
Kippt da einer Schotter in die größeren Löcher gilt das bei mir als befestigt.
 

MFox

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10.06.2016
1.656
2.259
Kippt da einer Schotter in die größeren Löcher gilt das bei mir als befestigt.

Definition von Sixt-CA ist da recht klar:

We will not hold you responsible if you buy LDW. But LDW will not protect you if: (a) Damage or loss results from [...] operation of the vehicle on an unpaved road if the damage or loss is a direct result of the road or driving conditions.


Einfach mal dadrin nach "gravel" oder "paved" suchen. Mindestens eine weitere Einschränkung steckt noch in den Bedingungen.
 

doedl

Erfahrenes Mitglied
11.10.2012
597
46
Definition von Sixt-CA ist da recht klar:




Einfach mal dadrin nach "gravel" oder "paved" suchen. Mindestens eine weitere Einschränkung steckt noch in den Bedingungen.
Sehr hilfreich. Gerade für mein Interesse für Sixt.
Dann bleibt u.a. die Frage, was juristisch eine "paved" road ist. Kurze unvollständige Recherche könnte ergeben, dass es ein künstlicher Belag ist, der zum Fahren geeignet bzw. dafür vorgesehen ist. Die Eingrenzung auf Asphalt oder Beton ist sicherlich zu eng - aber die Frage bleibt offen.

Bezügl. ausgewiesenen öffentlichen Straßen, die z.B. nur geschottert sind: hier wäre für mich klar, dass dies "paved" bedeutet. Denn die Straße wurde für den öffentlichen Verkehr geplant, gebaut und freigegeben. Natürlich kann der Zustand der Straße deutlich abgefallen sein - aber Nutzung wäre dann unter den anderen relevanten Bedingungen durchaus erlaubt.
 
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10.06.2016
1.656
2.259
Sehr hilfreich. Gerade für mein Interesse für Sixt.
Dann bleibt u.a. die Frage, was juristisch eine "paved" road ist. Kurze unvollständige Recherche könnte ergeben, dass es ein künstlicher Belag ist, der zum Fahren geeignet bzw. dafür vorgesehen ist. Die Eingrenzung auf Asphalt oder Beton ist sicherlich zu eng - aber die Frage bleibt offen.

Bezügl. ausgewiesenen öffentlichen Straßen, die z.B. nur geschottert sind: hier wäre für mich klar, dass dies "paved" bedeutet.
Viel Vergnügen diese Definition bei einem amerikanischen Gericht gegen den Vermieter (im Fall des Falles) durchzusetzen, bitte lass uns am Verfahren mit regelmäßigen Erfahrungsberichten teilhaben. Aber dann erwarten wir auch Popcorn!

Wunschdenken eliminiert kein Risiko und keine aus Deutschland bekannte klassische Vollkasko. Mir hat man mal gesagt ein damage waiver in den USA ist nicht vergleichbar mit der deutschen Vollkasko.

Machs halt, zu 98,00% wird gar nichts passieren, kein Unfall, kein Schaden, keine Sanktion durch GPS-Überwachung (die Mietbedingungen aus Kalifornien hast du ja jetzt). Wünsche eine schöne Reise.

(Ist nicht Mittwoch sondern Threytag für mich.)
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
7.559
9.807
HAM
Wenn ich mir bei einer durchschnittlichen Autovermietung in SFO die Reifen der bereitgestellten Fahrzeuge anschaue, wo fast überall zentimetergroße Risse, Lücken und Ausbrüche in den Laufflächen und teilweise sogar in den Flanken sind, zeigt dies, dass sich an diese "Verbote" offensichtlich niemand hält. Klar, in den Nationalparks sind viele Verbindungsstraßen ungeteert mit vielen spitzen Steinen.

Mir wurde dort von einem MA erzählt, dass die (auch bei den PKWs) ca. alle 10.000 Meilen neue Reifen aufziehen müssen.

Wenn Du dir den durchschnittlichen Highway anschaust, dann sind so manche Gravel Roads deutlich besser maintained als die, wo man die Betrunkenen daran erkennt, dass sie keine Schlangenlinien fahren ;-)
 

EDVM96

Erfahrenes Mitglied
02.03.2013
292
371
HAJ
Miete Dir einfach einen Jeep, wenn Du solche Touren planst. Gibt es ja alles.
Bei den großen Vermietern hat auch ein Jeep das gleiche Rental Agreement wie bei allen anderen Wagen.

Collison Damage Waiver
THE FOLLOWING SHALL INVALIDATE CDW:
(10) ON AN UNPAVED ROAD OR OFF ROAD;

Bei keinem der großen Anbieter hast du CDW Schutz auf einer unbefestigten Straße. Das ist nunmal so. Egal ob Jeep oder Mustang.

Es gibt spezielle Anbieter die das erlauben, die setzten aber eigentlich immer - wie in den USA üblich - eine eigene Versicherung dafür voraus.

Beispiel Canyonlands Jeep and Car Rentals

Are insurance options available?
No, we don’t offer insurance for our Jeep rentals.
Renting and driving the Jeep is like being in your car;
your full coverage insurance should cover you.

Das ist also immer etwas problematisch für Aliens.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.898
10.788
irdisch
Einfach mit offenen Karten spielen. Es ist klar, dass gewolltes Risiko auch versichert sein muss. Wildnis ist dort echte Wildnis und wer Geröllstraßen fahren möchte, sollte sich eben drauf vorbereiten. Das ist nichts für Vorort-SUVs oder den üblichen Teutonen-Mustang.
 

doedl

Erfahrenes Mitglied
11.10.2012
597
46
Viel Vergnügen diese Definition bei einem amerikanischen Gericht gegen den Vermieter (im Fall des Falles) durchzusetzen, bitte lass uns am Verfahren mit regelmäßigen Erfahrungsberichten teilhaben. Aber dann erwarten wir auch Popcorn!

Wunschdenken eliminiert kein Risiko und keine aus Deutschland bekannte klassische Vollkasko. Mir hat man mal gesagt ein damage waiver in den USA ist nicht vergleichbar mit der deutschen Vollkasko.

Machs halt, zu 98,00% wird gar nichts passieren, kein Unfall, kein Schaden, keine Sanktion durch GPS-Überwachung (die Mietbedingungen aus Kalifornien hast du ja jetzt). Wünsche eine schöne Reise.

(Ist nicht Mittwoch sondern Threytag für mich.)
Keine Bange, meine Aussagen waren stark eingeschränkt und subjektiv. Ohne Rechtsanspruch ...
 

FCL

Erfahrenes Mitglied
02.04.2020
3.616
3.261
Apropos Mauna Kea Road... es gab Zeiten, wo
noch nicht mal der Saddle Road Highway gern
gesehen war... denn dort laufen Ziegen herum.

Kann ich bestätigen:

suv.jpg

Wir sind damals dann an den Schalter, am Hilo
Airport gefahren, und nach einer Seite Bericht/
Formular und 15 Minuten hatten wir (mit CDW)
ein neues Mietauto – genau das gleiche Modell
nur in einer anderen Farbe.

Die Ziege hatte sich in die Büsche geschlagen.
 

FCL

Erfahrenes Mitglied
02.04.2020
3.616
3.261
Und apropos Mauna Loa Road... da kommt
man ohne Gekraxel über die frische 2022er
Lava ja nicht mehr bis ans Ende... aber, als
das noch ging, war 2017 am pavement ends
noch kein Tor... in 2019 aber dann doch ein
frische neues Tor.

Hier der Blick in 2017:

loa.jpg

Ich ärger mich heute noch, dass wir damals,
in 2017, nicht bis hoch ans NP boundary gate
bei ~12,500 ft gefahren sind – in 2019 ging's
dann nicht mehr...

map.png

[am oberen Rand rechts das Tor zum Mauna
Loa Observatory und links daneben das Tor
was zwischen 2017 und 2019 gebaut wurde;
am unteren Rand das Tor am NP... heh... das
war ein ganzes Stück im Park drin...]
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
929
1.280
Miete Dir einfach einen Jeep, wenn Du solche Touren planst. Gibt es ja alles.
Um Gottes Willen…

Definition von Sixt-CA ist da recht klar:




Einfach mal dadrin nach "gravel" oder "paved" suchen. Mindestens eine weitere Einschränkung steckt noch in den Bedingungen.
Paved meint eigentlich die Deckschicht im Straßenaufbau. Gravel meint Schotter.
Schotter kann aber auch nicht lose, z.B. in einen gewalzten Lehmboden oder auch Asphalt eingebracht sein, dann ist das wieder paved.
Loser Schotter/Kies ist aber tatsächlich ein Problem für Vermieter (nicht, dass da mehr als das Nötigste repariert würde).
Problem ist da Unterboden/Lack/Scheibe, wenn die Steinchen hochgeschleudert werden.

Die Wahrscheinlichkeit, auf einer Gravel Road nun unbedingt Straßenzustandsbedingt einen Unfall zu haben halte ich bei vernünftiger Fahrweise für relativ unwahrscheinlich. Das ist was gänzlich anderes als Offroad.

Mit einem Landcruiser bin ich schonmal 70 Grad voran in ein Sandloch gekippt (hab vom Sitz aus nur noch Sand gesehen - und auf der anderen Wand im 2. Gang wieder rausgefahren. Keine Beschädigung.

Im Hilux hab ich mal (vor Jahren) das Führungsfahrzeug für eine Gruppe gefahren, heißt Wege auf Passierbarkeit prüfen (ausprobieren) - da hab ich teilweise 3mal am Tag festgesteckt (mal Sandloch, mal Dünenkamm) und etliche Kubikmeter Sand geschaufelt.

Oder sowas mehrfach pro Jahr weil beruflich vor Ort.

Oder mitten in der Hauptstadt, links der Stadthafen. Wohlgemerkt, das ist NICHT offroad, das ist asphaltierte Straße (av. Portugal) in Dili mit Kanalisation und Bürgersteig.
IMG_2373.jpeg
 
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