Ich kann "nur" mit Anfang Mai dienen. Klar, da ist man einen bis drei Monate weiter, und das Wetter ist durchschnittlich besser. Fuenf Grad waermer, halb soviel Regen. Allerdings muss man das relativieren: Es kann auch im Sommer einen schlechten Tag geben und im Februar einen guten. Halt einfach eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Insofern berichte ich einfach mal trotzdem, denn so tolles Wetter wie ich im Mai
kann man natuerlich auch mal im Februar oder vor allem Maerz erwischen.
Ich war ganz im Norden, in Port Hardy und umzu. Aus Gruenden, namentlich um dort Goose zu fliegen. Lohnt sich total, wenn man was mit fieser Art der Fliegerei anfangen kann. Ich kopiere die Bilder aus dem Jahresrueckblick rueber:
mit dem Grumman-Goose-Flugboot
ein bißchen in der Wildnis
umherzufliegen. Hiervon hatte ich mir viel versprochen, aber das Erlebnis übertraf alle Erwartungen - das Erlebte rangiert wohl in den Top Drei meiner "Aviation Experiences":
Zunächst einmal das Flugzeug: Ein über 70 Jahre altes
Flugboot, das nicht als gehätschelter Oldtimer und aus Nostalgiegründen herumfliegt, sondern als ganz normales Arbeitspferd, das unabhängig vom Alter für die Rolle am besten geeignet ist, ist halt einfach faszinierend.
(Die Beech 1900C, nicht C1,
die zwischen Vancouver
und Port Hardy zum Einsatz kam, fiel, wiewohl für sich auch ein sehr seltener Subtyp, gegen die Goose leider komplett ab.)
Dann das Erlebnis: Da ich auf dem gesamten Umlauf mitkam und natürlich ganz offensichtlich nicht wegen der Transportleistung sondern "just for fun" flog, plazierte mich der Kapitän neben sich im Cockpit - und spannte mich auch gleich in die Arbeit ein: Wenn wir (systemwidrigerweise, backbord heißt schließlich nicht umsonst "port side") steuerbords anlegen mußten, half ich beim Vertäuen, und an den Stationen, bei denen viel ent- oder verladen wurde, packte ich auch mit an.
Und wenn ich sage "an den Stationen", meine ich das auch: Bei der Buchung waren mir vier bis sieben Landungen (von 67 möglichen "Floatports") versprochen worden, und es wurden sechs. Sehr vielfältige, da hatte ich wieder Glück: Eine zum Angler-Resort umgebaute Konservenfabrik (Good Hope Cannery),
ein Indianerdorf (Owikeno Wharf),
ein Holzfällercamp (McNair Creek),
ein Strand-Resort (Hakai Beach),
ein Trading Post/Laden (Dawsons Landing)
und ein großes Hotel-Hausboot (Johnson Bay).
Und last not least, auch das Wetter war toll - sprichwörtliches Kaiserwetter, perfekte Sicht und wunderbare Flugbedingungen, die in niedriger Flughöhe wunderbare Aussichten über die herrliche Natur, Fjorde, Wälder, Strände, ermöglichten.