Von Lodz über Krakau und Danzig nach Posen - eine Bahnrundreise durch Polen

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Aladin

Erfahrenes Mitglied
03.03.2020
3.816
4.340
Chersonesus Cimbrica
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In einem Land, in dem Religion eine größere Rolle spielt
'Größer' dürfte untertrieben sein.

Vor allem Ostern kann in Polen abenteuerlich sein - insbesondere wenn man sich vorher keine Gedanken um die eigene Versorgung gemacht hat. Ab Karfreitag Nachmittag hatte (immerhin in einer mittleren Großstadt) nichts mehr auf, weder Restaurants (auch nicht Fast Food oder die in Hotels) noch Supermärkte, Żabka oder Bahnhofskioske... alles geschlossen. Die Rettung bestand in einem einzelnen Dönerladen, der durch die lange Warteschlange davor schon von weitem sichtbar war und vermutlich das Geschäft des Jahres gemacht hat.

Apropos Essen: Interessant (jedenfalls für Atheisten wie mich) waren die vielen Kirchgänger, die am Karsamstag sittsam und im Sonntagsstaat mit geschmücktem Körbchen unterm bestickten Deckchen auf dem Weg waren, in der Kirche die mitgebrachten Speisen segnen zu lassen.
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
4.214
4.346
FRA
Danke für den Bericht, schöne Tour!

Eines seiner letzten Werke war ein Film über das Massaker von Katyn, bei dem auch sein Vater starb.

Ist das der mit den Doku-Schnipseln? Habe ich gesehen, guter Film, wenn auch sehr trauriges Geschichtskapitel.

Der Marktplatz samt Markthalle.

Tuchhallen.

Die Bahn brachte ich pünktlich(!) nach Leipzig zurück

Auch dafür nochmal danke. ;)
 
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wolfhagen71

Erfahrenes Mitglied
10.02.2015
1.314
831
Puh, gute Frage. Irgendwie hat ja jede Stadt so seinen Charm. Danzig mit der Wasserpromenade, Krakau aufgrund der Größe und damit Vielseitigkeit, Posen mit seiner schönen Fußgängerzone und dem Marktplatz und Lodz hat die Manufaktura und Piotrkowska.

Und damit habe ich dann auch eine Reihenfolge sowie Favoriten (Danzig). :D
Vielen Dank für den schönen Bericht!
Falls Du nochmals eine solche Reise nach Polen erwägst, dann würde ich Dir als Stadt Torn empfehlen.
Ich war jetzt schon sehr oft bei unseren östlichsten Nachbarn und habe viele Städte gesehen, aber Torn ist aus meiner Sicht die Schönste.
 

Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
7.475
8.652
LEJ
Danke für den Bericht, schöne Tour!
Danke! :)
Korrekt. Korrigiere ich gleich.
Auch dafür nochmal danke. ;)
Immer wieder gerne. ;) (Wird auch direkt korrigiert)
Vielen Dank für den schönen Bericht!
Auch dir vielen Dank! :)
Falls Du nochmals eine solche Reise nach Polen erwägst, dann würde ich Dir als Stadt Torn empfehlen.
Ich war jetzt schon sehr oft bei unseren östlichsten Nachbarn und habe viele Städte gesehen, aber Torn ist aus meiner Sicht die Schönste.
Kommt auf meine Liste. Liegt ja auch gut erreichbar in der Mitte von Polen und ist vermutlich ähnlich gut zu erreichen wie Lodz. Danke für die Empfehlung!
 
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wolfhagen71

Erfahrenes Mitglied
10.02.2015
1.314
831
Danke! :)

Korrekt. Korrigiere ich gleich.

Immer wieder gerne. ;) (Wird auch direkt korrigiert)

Auch dir vielen Dank! :)

Kommt auf meine Liste. Liegt ja auch gut erreichbar in der Mitte von Polen und ist vermutlich ähnlich gut zu erreichen wie Lodz. Danke für die Empfehlung!
Dann würde ich sogar eine Klein-Rundreise empfehlen: Bromberg, Kulm, Graudenz, Torn. Liegt als erreichbar zusammen.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
8.628
13.257
Trans Balkan Express
Ist das der mit den Doku-Schnipseln? Habe ich gesehen, guter Film, wenn auch sehr trauriges Geschichtskapitel.

Ja genau der. Sehr trauriges Kapitel.

Weil @Biohazard ja das Museum des Zweiten Weltkriegs erwähnt hat_ Dort gibt es ja einen eigenen Ausstellungsteil zu Katyn, wobei ich nicht weiß, ob die Ausstellung nach unserem Besuch noch geändert wurde. Der neue polnische Präsident war ja dort Museumsdirektor und hatte den Auftrag das Museum mehr im Sinne des nationalen Widerstands umzugestalten. Daher kann ich mir die Interpretation Polen zwischen zwei Diktaturen, wie im Thread erwähnt, gut vorstellen. Es gab im Museum bis zu einem gewissen Grad eine Gleichsetzung von deutschen und sowjetichen Verbrechen. Ein Geschichtsprofessor an deutschen Hochschulen würde da vor Schreck umfallen.

Die Bildschnipsel im Film wohl aus Wochenschauen und das sind wahrscheinlich die, die auch in den Nürnberger Prozessen gezeigt wurden. Ich habe neulich ein Buch über die Rolle der Sowjetunion in den Nürnberger Prozessen erstanden. Ergebnis: die Sowjets hatten im ganzen Verfahren das Hauptziel das Massaker von Katyn den Deutschen unterzuschieben.

Auch dafür nochmal danke. ;)

Ich habe nicht rechtzeitig reagiert. Das Beste, wenn man in Leipzig ankommt, ist doch die Bratwurst am Querbahnsteig. Da muss man in Berlin nichts essen oder gar nicht erst losfahren.

Falls Du nochmals eine solche Reise nach Polen erwägst, dann würde ich Dir als Stadt Torn empfehlen.
Ich war jetzt schon sehr oft bei unseren östlichsten Nachbarn und habe viele Städte gesehen, aber Torn ist aus meiner Sicht die Schönste.

Torun ist auch aus meiner Sicht die schöneste Stadt. Am Rande des Zentrums gibt es ein Mercure mit einer gescheiten Klimaanlage, was im Sommer eine Erlösung ist. Bydgoszcz ist auch recht interessant, erinnert aber zum Teil an die Leipzziger August-Bebel-Straße oder an Plagwitz, so dass die Verlockung von hier dorthin zu fahren, vielleicht nicht ganz so groß ist.

Von den Städten hier im Reisebericht ist Poznan mein Favorit, weil es touristisch nicht so überlaufen ist.

Falls ab Dezember die Direktverbindung in Richtung Krakau ab Leipzig kommt, sind viele Orte doch schneller zu erreichen.

Im Sommer wird auf der Strecke aber wieder einmal gebaut.

Vor allem Ostern kann in Polen abenteuerlich sein - insbesondere wenn man sich vorher keine Gedanken um die eigene Versorgung gemacht hat. Ab Karfreitag Nachmittag hatte (immerhin in einer mittleren Großstadt) nichts mehr auf, weder Restaurants (auch nicht Fast Food oder die in Hotels) noch Supermärkte, Żabka oder Bahnhofskioske... alles geschlossen. Die Rettung bestand in einem einzelnen Dönerladen, der durch die lange Warteschlange davor schon von weitem sichtbar war und vermutlich das Geschäft des Jahres gemacht hat.

So war es früher zu Silvester auch, wenn man nichts reserviert hatte, blieb nur ein vietnamesisches Restaurant. Wir hatten zu Ostern bei einer Wanderung im Riesengebirge abseits der Hauptwege auch einmal Probleme etwas zu finden. Die Idee am Ostersonntag loszuwandern, hält mir die Familie auch noch gelegentlich vor.

Wobei das mit den Żabkas mittlerweile schon recht bequem ist. Sowohl am 1. Mai als auch am 3. Mai haben wir in diesem Jahr etwas beim Wandern gefunden (sind aber beides keine kirchlichen Feiertage).
 
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wolfhagen71

Erfahrenes Mitglied
10.02.2015
1.314
831
Ja genau der. Sehr trauriges Kapitel.

Weil @Biohazard ja das Museum des Zweiten Weltkriegs erwähnt hat_ Dort gibt es ja einen eigenen Ausstellungsteil zu Katyn, wobei ich nicht weiß, ob die Ausstellung nach unserem Besuch noch geändert wurde. Der neue polnische Präsident war ja dort Museumsdirektor und hatte den Auftrag das Museum mehr im Sinne des nationalen Widerstands umzugestalten. Daher kann ich mir die Interpretation Polen zwischen zwei Diktaturen, wie im Thread erwähnt, gut vorstellen. Es gab im Museum bis zu einem gewissen Grad eine Gleichsetzung von deutschen und sowjetichen Verbrechen. Ein Geschichtsprofessor an deutschen Hochschulen würde da vor Schreck umfallen.

Die Bildschnipsel im Film wohl aus Wochenschauen und das sind wahrscheinlich die, die auch in den Nürnberger Prozessen gezeigt wurden. Ich habe neulich ein Buch über die Rolle der Sowjetunion in den Nürnberger Prozessen erstanden. Ergebnis: die Sowjets hatten im ganzen Verfahren das Hauptziel das Massaker von Katyn den Deutschen unterzuschieben.



Ich habe nicht rechtzeitig reagiert. Das Beste, wenn man in Leipzig ankommt, ist doch die Bratwurst am Querbahnsteig. Da muss man in Berlin nichts essen oder gar nicht erst losfahren.



Torun ist auch aus meiner Sicht die schöneste Stadt. Am Rande des Zentrums gibt es ein Mercure mit einer gescheiten Klimaanlage, was im Sommer eine Erlösung ist. Bydgoszcz ist auch recht interessant, erinnert aber zum Teil an die Leipzziger August-Bebel-Straße oder an Plagwitz, so dass die Verlockung von hier dorthin zu fahren, vielleicht nicht ganz so groß ist.

Von den Städten hier im Reisebericht ist Poznan mein Favorit, weil es touristisch nicht so überlaufen ist.

Falls ab Dezember die Direktverbindung in Richtung Krakau ab Leipzig kommt, sind viele Orte doch schneller zu erreichen.

Im Sommer wird auf der Strecke aber wieder einmal gebaut.



Wir hatten zu Ostern bei einer Wanderung im Riesengebirge abseits der Hauptwege auch einmal Probleme etwas zu finden. Die Idee am Ostersonntag loszuwandern, hält mir die Familie auch noch gelegentlich vor.

Wobei das mit den Żabkas mittlerweile schon recht bequem ist. Sowohl am 1. Mai als auch am 3. Mai haben wir in diesem Jahr etwas beim Wandern gefunden (sind aber beides keine kirchlichen Feiertage).

Hehe, das mit dem Riesengebirge haben wir Trottel genau in der Woche mit dem 1. und 3. Mai versucht, das war eine bittere Lehre.
Das Radisson blue in Schreiberhau ist ja wirklich toll, aber das "polnische Familienfrühstück" wird mir noch länger in Erinnerung bleiben.
Und Krummhübel war schlimmer als jedes französische Skiresort...
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
8.628
13.257
Trans Balkan Express
Hehe, das mit dem Riesengebirge haben wir Trottel genau in der Woche mit dem 1. und 3. Mai versucht, das war eine bittere Lehre.
Das Radisson blue in Schreiberhau ist ja wirklich toll, aber das "polnische Familienfrühstück" wird mir noch länger in Erinnerung bleiben.
Und Krummhübel war schlimmer als jedes französische Skiresort...

Menschenmassen? Wir sind dort früher immer im Alpejski abgestiegen. Ein Freund von mir postete aber im letzten Jahr Bilder von Menschenmassen auf dem Weg zur Schneekoppe.

Die Wanderung ohne Verpflegung war von der Kirche Wang zur Burg Kynast. Kann ich nur empfehlen, wenn man den Massen entfliehen möchte.

Es gibt ja nach Krummhübel auch wieder einen Zug.

Wir sind am 1. von Skidzin an der Sola gewandert und waren dann in Bielsko Biala über das wir uns ja im Nachbathread ausgetauscht haben, am 3. dann weiter nach Milowka. Gewöhnungsbedürftig waren die vielen Radfahrer auf dem Weg. An den neu gebauten Radwegen sieht man, wie sich Polen verändert. Ab dem 4. dann schlagartig alle Touristen weg, das Hotel war nur noch für Bauarbeiter der Bahntrasse geöffnet, uns wurden aber ein Riesenfrühstück aufgetafelt. Der Grenzort Zwardon dann vollkommen ausgestorben, die Hotelrezeption nicht besetzt, so dass wir fas nicht ins Zimmer gekommen wären. Essen nur im örtlichen Laden. In der Slowakei war dann am 8. Mai alles ausgestorben, so lernt man lokale Unterschiede kennen.

Und es gab einen Grund mal 3. Mai zu googlen.

Die Beskiden sind auf der polnischen Seite allgemein noch nicht so gut erschlossen. Auf das von Dir neulich erwähnte Teschener Land sind wir neugierig geworden.
 

wolfhagen71

Erfahrenes Mitglied
10.02.2015
1.314
831
Die Wanderung ohne Verpflegung war von der Kirche Wang zur Burg Kynast. Kann ich nur empfehlen, wenn man den Massen entfliehen möchte.

Tapfer!
Wir sind vor zwei Wochen von einem Vorort von Hirschberg zur Burg Kynast aufgestiegen und das war schon weit mehr als ein Spaziergang. Es gibt aber wohl auch einen leichteren Weg hoch.
Schön wandern kann man auch im Eulengebirge, wir sind von Langenbielau auf die Hohe Eule.
Die Stadt hat eine faszinierende Geschichte dank der Dierig AG, man kann sehr schön in der ehemaligen Besitzervilla übernachten.

Aber bin etwas arg abgeschweift, den geneigten Leser des schönen Reiseberichts zuvor bitte ich um Entschuldigung.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.153
369
MUC
Schöne Reise, sehr schöner Reisebereicht. Danke fürs Mitnehmen.

Und mit der Schindler-Fabrik hast Du offenbar Glück gehabt. Als ich vor zwei Monaten für ein paar Tage in Krakau war, habe ich zweimal vorbeigeschaut (einmal am frühen Vormittag, ein anderes Mal am späteren Nachmittag), und beides Mal war eine elend lange Schlage vor der Tür (deutlich länger als auf Deinem letzten Bild). Bewegt hat sich die Schlange kaum, und wenn jemand eingelassen wurde, waren das primär Tourgruppen, die sich nicht anstellen mussten...

Die Salzmine, das nur zur Ergänzung, lässt sich - wenn man Get your Guide und Konsorten meiden möchte - auch gut auf eigene Faust erkunden: Die S-Bahn vom Krakauer Hauptbahnhof hält wenige hundert Meter vom Eingang entfernt.
 
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Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
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LEJ
Dann würde ich sogar eine Klein-Rundreise empfehlen: Bromberg, Kulm, Graudenz, Torn. Liegt als erreichbar zusammen.
Ist gemerkt, vielen Dank! :)
Das Beste, wenn man in Leipzig ankommt, ist doch die Bratwurst am Querbahnsteig.
Du meinst die in der orangefarbenen Bude? Die schmeckt mir leider nicht so gut, weswegen ich immer ein Stockwerk tiefer zu Zappendorfer gehe.
Schöne Reise, sehr schöner Reisebereicht. Danke fürs Mitnehmen.
Vielen Dank!
Und mit der Schindler-Fabrik hast Du offenbar Glück gehabt.
ja, sieht ganz danach aus. Vielleicht war es das Wetter oder die Uhrzeit - oder einfach nur pures Glück. :D
Die Salzmine, das nur zur Ergänzung, lässt sich - wenn man Get your Guide und Konsorten meiden möchte - auch gut auf eigene Faust erkunden
Gut zu wissen. Ich hatte mich, faul wie ich manchmal bin, gar nicht um eine Selbstanreise gekümmert. Beim nächsten Mal dann.
 
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